Hanf

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Hanfsamen
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Hanfsamen
Verträglichkeit
Pflanzenprodukt Futtereinteilung Futterempfehlung
Blätter unbekannt unbekannt
Blüten unbekannt unbekannt
Samen Ölsaat nur ungeschält
Öl aus Samen Nahrungsergänzung sehr wenig
Keimlinge Kräuter nur blanchiert
Sproß unbekannt unbekannt
Wurzeln unbekannt unbekannt

Der Hanf (Cannabis sativa LINNÉ) gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae), zu dem auch der Hopfen (Humulus) gehört. Er wächst am besten im subtropischen Klima und kann bis zu 300 cm hoch werden.

Als Degufutter kommen nur die Hanfsamen und dessen Verarbeitungsprodukte und Hanfkeimlinge in Frage. Hanfsamen kommen als Hanfsaat oder Hanfkörner auf den Markt und werden als Vogelfutter, Beimengung in Tierfutter sowie auch für den menschlichen Genuß verkauft.

Hanfsaat ist aufgrund seines hohen Energiegehaltes eher als Leckerlie oder als Futter für zu dünne Degus geeignet. Er ist nicht geeignet zum Päppeln von kranken Degus, da er nicht gern genug angenommen wird. In diesem Fall sind Haferflocken und Nüsse geeigneter.

Hanföl kann als Nahrungsergänzung in kleinen Mengen einmal die Woche gegeben werden.

Weder in der Hanfsaat, noch in den Keimlingen, noch im Hanföl ist THC enthalten. Deshalb fallen diese Produkte nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Jegliche andere Teile des Hanfes dagegen unterliegen den einschränkenden Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes. Der Anbau von Hanf ist ohne Genehmigung illegal! In einigen Ländern ist eine Sondergenehmigung zum Hanfanbau nicht möglich.
Aufgrund der gesetzlichen Lage sind deshalb alle andern Pflanzenteile außer Hanfsaat, Hanfkeimlinge und Hanföl als Degufutter irrelevant und werden hier deshalb nicht bearbeitet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hanf wurde schon vor 10.000 Jahren in China angebaut. Schon sehr früh wurde die gesamte Pflanze vielseitig verwertet. Der Hanfanbau verbreitete sich über Indien und Irak bis Europa, wo er schon 5.500 v. Chr. angebaut wurde.

Erst im 19.Jhr kam der Hanf in Verruf, der Anbau wurde in vielen Ländern weltweit eingeschränkt oder verboten. Erst mit Ende des 19.Jhr besinnt man sich wieder auf die vielseitige Verwendbarkeit dieser interessanten Pflanze und baut sie wieder zunehmend an.

Pflanzenteile und Hanfprodukte als Futtermittel

Hanfsaat

Grundanalysewerte (ungeschält)
Brennwert 503kal/100g
Fettgehalt 30%
Mineralstoffe 6%
Wassergehalt 6%
Kohlenhydrate 36%
Proteine 22%
Vitamine (ungeschält)
Vitamin A-Äquiv. 16,8 IE/lb
Vitamin B1 0,9mg/100g
Vitamin B2 1,1mg/100g
Vitamin C 1,4mg/100g
Vitamin D < 10 IE/100g
Vitamin E < 3mg/100g
Mineralstoffe pro 100g (ungeschält)
Calcium 168mg
Eisen 17,9mg
Jod 0,084mg
Kalium 617mg
Magnesium 605,9mg
Phosphor 830,2mg
Schwefel 239,4mg
Zink 8,2mg
*) Die Analysewerte sind von der Webseite
www.hanf-cannabis-sativa.org übernommen.
Wo es sinnvoll erschien, wurde gerundet.

Botanisch gesehen gehören die Hanfkörner zu den Nüssen. Deshalb haben sie auch einen sehr hohen Ölgehalt, wie alle Nüsse.

Was die Hanfsaat so wertvoll macht, ist ihr sehr hoher Gehalt an Eiweiß bei gleichzeitiger sehr gleichmäßiger Aminosäurenverteilung. Damit ist die Hanfsaat vom Eiweißgehalt nicht so wertvoll wie Soja. Soja hat allerdings Bestandteile, deren Auswirkung auf Degus nicht bekannt ist und durchaus schädlich sein könnten. Wenn möglich, ist deshalb Hanfsaat dem Soja vorzuziehen.

Eine weitere Besonderheit unter den Nüssen ist das Öl des Hanfsamens. Dieser besteht zu 80% aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, vornehmlich der Linolsäure. Nur 10% des Öles sind ungesättigte Fettsäuren! Normal ist für Nüsse ein hoher Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren.
Leider ist ein Ölgehalt von ca. 30% immer noch sehr hoch für Degus, deshalb sollten die Körner nur in geringen Mengen als Leckerlie gereicht werden und in der Auswahl des übrigen Futters mit berücksichtigt werden.

Bei dem Vitamingehalt kann die Hanfsaat mit Gemüse, Kräutern und Gras nicht mithalten. Die hauptsächlichen Vitamine sind Vitamine aus dem B-Komplex, Vitamin D und Vitamin E - alles Vitamine, die der Degu mit Hilfe seiner Blinddarmbakterien selbst herstellen kann. Auch Beta-Carotin, aus dem der Degu Vitamin A herstellen kann, ist im Korn enthalten, jedoch findet sich Beta-Carotin in anderen Pflanzen in weitaus höherer Konzentration.

Herausragend ist die Hanfsaat dagegen durch ihren Mineraliengehalt: Calcium, Eisen, Jod, Kalium, Magnesium, Phosphor, Schwefel und Zink sind in überdurchschnittlicher Menge enthalten und würden jeden Mineralienstein ersetzen - wenn nur nicht der Ölgehalt wäre. Andererseits ist es gerade das Öl, was für eine hohe Bioverfügbarkeit der Mineralien in der Hanfsaat verantwortlich ist (die Mineralien können bei hoher Bioverfügbarkeit besser vom Körper aufgenommen werden.) Diesen hohen Mineralstoffgehalt hat man allerdings nur im ungeschälten Hanf, da die meisten Mineralien unterhalb der Schale sitzen und beim Schälvorgang in der Schale verbleiben.

Geschälte Hanfsaat ist für den Degu eher ungeeignet, sie wird zu schnell verdaut, hat einen zu hohen Energiegehalt durch den hohen Ölgehalt und sättigt dadurch zu schnell, so das andere, zellulosehaltige Futtermittel weniger aufgenommen werden. Ungeschälter Hanf dagegen bringt schwer verdauliche Zellulose mit seiner Schale mit und führt dadurch zu einem wohlgefüllten Darm. Die Schale trägt allerdings genauso wenig wie andere Sämereien wesentlich zum Backenzahnabrieb bei, da die Kieselsäure und andere schmiergelnde Stoffe fehlen. Hanfsaat kann deshalb nur ölhaltige Sämereien ersetzen, nicht aber Gras, Kräuter und Heu! Auch Sämereien, die nicht zu den Ölsaaten gehören, sollte nicht mit Hanfsaat ersetzt werden, da die Hanfsaat dazu viel zu viel Öl enthält.

Hanfsprossen

Aus Hanfsaat lassen sich leicht Hanfsprossen ziehen. Durch das Keimen werden Eiweiße, Enzyme, Vitamine und Mineralien freigesetzt, gleichzeitig wird das Öl abgebaut. Durch diesen Prozeß werden die Sprossen noch wertvoller für den Degu wie die Hanfsaat.

Zusätzlich werden von den Hanfsprossen Saponine gebildet. Saponin findet sich in einigen Futterpflanzen, die die Degus in Chile fressen, wieder, so z. B. im Seifenrindenbaum. Wer allerdings größere Mengen an Hanfsprossen verfüttern will, sollte das Saponin trotzdem vorsichtshalber vernichten, in dem er die Hanfsprossen kurz in kochendem Wasser blanchiert. Dazu wird in einem Topf Wasser zum Kochen gebracht und die Sprossen in das ko chende Wasser geschüttet. Nach einer halben Minute können die Sprossen mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser geholt werden. Sie haben in dieser Zeit kaum Vitamine verloren, aber das Saponin ist fast vollständig zerstört. Sprossen können wie frische Kräuter verfüttert werden.

Hanföl

Fettsäuren im Öl
Palmitinsäure 7%
Stearinsäure 3%
Ölsäure 10-15%
Linolsäure 54-70%
Alpha-Linolensäure 0,5-17%
Gamma-Linolensäure 1,5-2,5%
*) Die Analysewerte sind von der Webseite
www.hanf-cannabis-sativa.org übernommen.
Da die Analysewerte entgegen den Angaben
auf der Website wahrscheinlich auf 1000g
bezogen sind, wurden die Werte durch 10 geteilt.

Hanföl sollte nur dann als Nahrungsergänzung verwendet werden, wenn es kalt gepreßt wurde. Bei der normalen Ölpressung werden die ungesättigten Fettsäuren zerstört. Die Folge davon ist, daß das Öl nur noch ein reiner Energielieferant ist.

Als Nahrungsergänzung kann ein halber Teelöffel Hanföl pro Woche für zwei Degus über das Futter gegossen werden. Wird das mit Öl benetzte Futter nicht innerhalb von 6 Stunden gefressen, muß es entfernt werden, da daß Öl in dieser Zeit ranzig wird und die ungesättigten Fettsäuren zerstört werden. Die hierbei entstehende Buttersäure riecht nicht nur schlecht, sondern ist der Verdauung der Degus abträglich.

Wenn Öl als Nahrungsergänzung benutzt wird, sollte dies bei der Berechnung der Menge der Ölsaaten mit berücksichtigt werden, damit der Degu nicht zu dick wird.

Preßkuchen

Preßkuchen ist der Abfall, der bei der Hanfölpressung entsteht. In der Nutztierzucht wird er inzwischen als wertvolles und billiges Futtermittel eingesetzt, in die Haustierzucht hat Preßkuchen seinen Weg noch nicht gefunden. Der Preßkuchen besitzt den Mineraliengehalt des geschälten Hanfkornes (ist also vom Mineralienstoffgehalt nicht so wertvoll wie das ungeschälte Korn). Er ist sehr faserreich und nicht so energiereich, da daß Öl fehlt. Wer Hanfpreßkuchen bekommen kann, hat in ihm ein gesundes, faserreiches Degufutter, was ohne Probleme Getreide im Degufutter vollständig ersetzen kann.

Quellen im Internet

Links zum Thema Nährwert von Hanf:
Hanf,Cannabis-Sativa (http://www.hanf-cannabis-sativa.org/speisen&oel.htm#inhaltsstoffe)
Hanf-Dampf (http://www.hanf-dampf.de/naehrwert.htm)
Naturart (http://www.naturart.com/produkte/rohstoffe/hanfoel/nahrwert.html)

Allgemeine Informationen zum Thema Hanf:
Wikipedia: Hanf (http://de.wikipedia.org/wiki/Hanf)
Wikipedia: Hanf als Biorohstoff (http://de.wikipedia.org/wiki/Hanf_als_Biorohstoff)
Wikipedia: Cannabis (http://de.wikipedia.org/wiki/Cannabis)
E-Magazin für Ernährung, Gesundheit und Ökologie (http://www.biothemen.de/index.php?go=http%3A//www.biothemen.de/Oekologie/hanf/hanf.html)
Planet-Wissen (http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,E7FB40BACA350376E0340003BA5E0905,,,,,,,,,,,,,,,.html)
Hanflobby (http://www.hanflobby.de/)
Cannabis (http://www.cannabislegal.de/)

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