Frischfutter

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Geeignete Pflückgebiete sind Brachen, Friedhöfe, Pärke, Wälder, Flussufer, Bachläufe, Gewässerufer, Wegränder, Hecken- und Ackerränder, selbst auch kleinste Grünflächen, zum Beispiel entlang von Parkplätzen oder Strassen können sich zum Pflücken eignen (vgl. Rühle & Küpfer 2010). Geeignete Pflückgebiete sind Brachen, Friedhöfe, Pärke, Wälder, Flussufer, Bachläufe, Gewässerufer, Wegränder, Hecken- und Ackerränder, selbst auch kleinste Grünflächen, zum Beispiel entlang von Parkplätzen oder Strassen können sich zum Pflücken eignen (vgl. Rühle & Küpfer 2010).
-==Siehe auch==+[[Bild:Gruenlilie mit degu04.jpg|thumb|240px|right|Die [[Grünlilie]] ist eine beliebte Zimmerfutterpflanze für Degus]]
 +==Frischfutter im Winter==
-* [[Frischfutter im Winter]]+''Siehe auch [[Frischfutter im Winter]]''
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 +Auch im Winter muss auf Frischfutter nicht verzichtet werden. Einerseits finden Wildtiere auch im Winter noch Nahrung, sei es unter der Schneedecke oder bei milden Jahren die nun spärlicher gewordene, verbliebene Vegetation. Nicht alle Pflanzen sterben über den Winter ab, auch wenn der Mensch seinen Garten auf den Winter zu leert, die Natur tut das nicht, und so wachsen an den Stellen, an denen die Natur sich überlassen wird, oft noch genug [[Gräser]] und auch einige Wildkräuter wie [[Brennnessel]], [[Taubnesseln]], [[Wiesenknopf]], [[Wegeriche]], [[Gänseblümchen]] und teilweise auch Klee. Man kann aber auch einige Pflanzen im Haus kultivieren als [[Futterzimmerpflanzen]] oder als [[Keimfutter]] oder [[Äste]] austreiben lassen, indem man sie in eine mit [[Wasser]] gefüllte Vase stellt.
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 +Bild:Aussaat spriessend.jpg|Keimendes Frischfutter
 +Bild:Kalisien auf der Fensterbank.jpg|[[Kalisien]] lassen sich gut auch im grossen Stil anbauen
 +Bild:Austreibender ast.jpg|austreibender Ast
 +Bild:Hainbuche trieb.jpg|junge Blätter
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==Literatur== ==Literatur==

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Frischfutter im Futternapf
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Frischfutter im Futternapf

Frischfutter oder Grünfutter ist für viele Kleinsäuger eine gute und interessante Anreicherung und Ergänzung ihres Speiseplans. Im Garten findet man viele geeignete Pflanzen unter den Kräutern, den Nutzpflanzen oder aber auch unter den Wildkräutern.

Bei der Einteilung des Frischfutters sollte zwischen den verschiedenen Pflanzen unterschieden werden. Gut geeignet und bei den meisten Tierarten verträglich sind Gräser, Löwenzahn, Spitzwegerich und andere wertvolle Weide- und Wiesenpflanzen. Es ist ratsam, diese in kleineren Mengen und in einem großen Angebot an Auswahl anzubieten. So können die Tiere auswählen und das fressen, was sie mögen und was ihnen gut tut.

Wichtig bei der Frischfütterung ist, niemals abrupt von einer Trockenfütterung auf eine Frischfütterung umzustellen. Kann nicht regelmäßig Frischfutter geboten werden, sollten nur kleine Mengen an Frischfutter angeboten werden. Kann jedoch täglich Frischfutter angeboten werden, können erhebliche Mengen an Frischfutter angeboten werden - wichtig ist hierbei alleine die Reichhaltigkeit, es darf nicht nur eine einzige Frischfuttersorte auf einmal angeboten werden, sondern es sollten mindestens derer Fünfe sein.

Frischfutter kann zweckmäß eingeteilt werden in Obst, Wurzelgemüse, Blattgemüse, Gräser und Kräuter, Blüten, Äste und Zweige.

Inhaltsverzeichnis

Gesunde Tiere dank Frischfutter

Frischfutter spielt für die Gesundherhaltung vieler Tiere eine wichtige Rolle. Dabei sollte es möglichst in der Form gereicht werden, in der die Tiere es auch in der Wildnis fressen. Das heisst, man sollte nicht Wildkräuter, Gräser und Strauch- und Baumblätter einfach durch Gemüse und vielleicht auch noch Früchte ersetzen, wie das oft bei Kaninchen, Meerschweinchen oder Degus getan wird, sondern man sollte bei diesen Tieren wirklich auch auf Wiesenkräuter und -gräser und auf belaubte Zweige als Nahrung zurückgreifen.

Frischfutter spielt ausserdem auch bei Tieren mit Zahnproblemen eine wichtige Rolle, da es helfen kann, die Zahnprobleme in vielen Fällen wieder in den Griff zu bekommen, oder die negativen Folgen abzuschwächen.[1] (http://www.degupedia.de/board/viewtopic.php?f=59&t=32)

Beurteilung von Frischfutter

  • Früchte/Obst
    Die gängigen Obst-Sorten sind relativ süß, das heisst, sie enthalten große Mengen Einfachzucker. Gerade unter den tropischen Früchten enthalten einige auch Reservenkohlenhydrate wie Stärke. Sowohl Stärke wie auch der zu den Einfachzuckern gehörende Traubenzucker stehen im Verdacht bei verschiedenen Pflanzenfressern den Ausbruch von Diabetes (Zuckerkrankheit) zu begünstigen. Als besonders empfindlich gelten Fette Sandratten, da ihnen selbst kleine Mengen schaden können. Auch Degus gelten als empfindlich, vertragen jedoch, sofern sie gesund sind, kleinere Mengen an mäßig süßen Früchte. Besondere Vorsicht gilt bei Trockenfrüchten. Diese enthalten meist einen stark erhöhten Zuckergehalt, da die meisten Früchte zu großen Teilen aus Wasser bestehen, welches durch die Trocknung stark reduziert wird. Ein weiterer Grund, der bei der Verfütterung von Obst beachtet werden sollte, ist, dass die Tiere an Früchte angepasst sind, sprich in der Wildnis auch in größeren Mengen von ihnen ernähren. Ist dies nicht der Fall könnten größere Mengen auf die Dauer schaden. Während also für Früchtefresser (Frugivore) und Allesfresser (wie Mäuse, Ratten), welche gut mit der leicht verdaulichen Früchtekost zurecht kommen, ernähren sich meist Kräuter- und Grasfresser (Herbivore, Degu, Kaninchen, Meerschweinchen) nur zu kleinen Teilen von Früchten.
  • Blattgemüse
    Blattgemüse sind Gemüsesorten, die aus den Blättern von Kultursorten bestehen. Hierzu gehören solch problematische Gewächse wie Kohl, aber auch solch für die Ernährung wertvolle Sorten wie Möhrenkraut und Chicoree. Blattgemüse sind den Kräutern ähnlich, deshalb eignen sie sich gut als Ersatz oder Ergänzung der Kräuter im Speiseplan von Kräuterfresser. Im Vergleich zu Wurzelgemüse haben sie aber meiste einen eher geringen Energiegehalt, dafür meist einen hohen Gehalt an Fasern.
  • Gräser
    Im Gegensatz zu Kräutern enthalten Gräser meist weniger Energie, mehr (unverdauliche) Fasern und Silikate (nutzen die Zähne ab). Tierarten, die sich überwiegend von Gräsern ernähren zeigen daher meist besondere Anpassungen an diese Kost. Neben extrem zähen oder zumindest robusten und stets nachwachsenden Zähnen kommen meist spezielle Anpassungen im Darm dazu in Form von großen Gärkammern (Vormägen, Blind-, Grimmdarm), um das Gras möglichst gut aufzuschließen. In jüngerer Zeit zeigte sich jedoch mit der modernen Weidewirtschaft, dass in den vergangenen Jahrzehnte sehr energiereiche Gräser (hoher Zuckergehalt, hohe Fructanwerte) herangezüchtet wurden, die sich zwar gut für die Viehwirtschaft eignen, jedoch für die Pferde zu reichhaltig sind und häufig zu Krankheiten führen. Zwar gibt es bislang keine Hinweise, dass es vergleichbare Probleme auch bei Kleinsäugern gibt, aufgrund der schlechten Informationslagen wäre es jedoch gut denkbar, dass auch empfindliche Kleinsäuger von diesem Problem betroffen sein könnten.
  • Kräuter
    Sie sind eine sehr wertvolle, jedoch meist sehr teure, Ergänzung des Frischfutters sind frische Würzkräuter. Hier sind fast alle Kräuter geeignet, die in der Küche Verwendung finden (Küchenkräuter). Auch unter den Gartenkräutern und "Unkräutern" finden sich etliche Arten, die auch in großen Mengen keinen Schaden anrichten.
  • Blüten
    Sie haben in der Regel einen geringen Fasergehalt. Der Nektar und dessen Zuckergehalt lässt sich in der Regel vernachlässigen und spielt in der Praxis keine Rolle. Auch der Pollen ist meist nur in geringen Mengen enthalten, welche kaum ins Gewicht gehalten. Für sich genommen ist er jedoch eine energiereiche Kost und in gewissen Regionen gibt es sogar Pflanzen, welche an die Bestäubung durch Kleinsäuger angepasst sind und die Kleinsäuger wiederum können gute Teile ihres Energiebedarfs über Pollen decken, da die Blüten groß genug sind, dass sie diesen in entsprechenden Mengen produzieren.
  • Äste
    Obwohl sie nicht zum klassischen Futter gezählt werden, darf ihre Bedeutung als Futter nicht unterschätzt werden. Während das Laub als Futter auch in größeren Mengen gefressen werden kann, laden Rinde und Holz zum Nagen ein und dienen neben der Zahnpflege auch der Beschäftigung. Die Rinde selber kann ebenfalls (meist in kleineren Mengen) gefressen werden und enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe.


Anbau und Pflücken

Wer einen eigenen Garten, einen großen Balkon oder eine Terrasse hat, kann dort selbst Futterpflanzen für seine Tiere anbauen. Die Palette an geeigneten Pflanzen ist groß, wobei idealerweise neben einem großen Anteil an Pflanzen mit gutem Ertrag und gutem Futterwert auch genügend Pflanzen zur Abwechslung, die teilweise auch einen eher schlechten Nährwert haben dürfen, aber beispielsweise reich an Heil- und Wirkstoffen sind oder die vielleicht auch als leicht giftig gelten, das Angebot abrunden und dazu beitragen, dass die Tiere durchs Jahr ein breites Angebot haben. Bei Platzmangel sollte die Wahl der Pflanzen so erfolgen, dass sie die in der Umgebung pflückbaren Pflanzen gut ergänzen. Nicht zuletzt ist auch wichtig, dass die Pflanzen zum Standort passen. Je nach dem, ob er sonnig oder schattig, eher trocken oder feucht, warm oder eher kühl ist, wachsen unterschiedliche Pflanzen dort.

Zum Pflücken von Pflanzen ist es wichtig, dass man seine Umgebung auskundschaftet und nach interessanten Plätzen Ausschau hält. Am einfachsten geht das Pflücken, wenn die Pflückplätze auf dem Arbeitsweg oder auf Spazierwegen, die man nutzt oder nahe an anderen Wegen, die man oft geht, liegt. Es ist auch denkbar, dass man Umwege für das Pflücken in seine tägliche oder wöchentlichen Routinen einbaut, wobei man bedenken sollte, dass mit steigendem Aufwand an Zeit und Anstrengung es schwieriger wird, regelmäßig zu pflücken. Um das Pflücken zu erleichtern sind Schneidwerkzeuge wie Messer, Schere, Sichel oder bei eigenen Wiesenstücken auch Sensen von Vorteil. Für das schneiteln von Bäumen eignen sich auch kleine Sägen oder Baumscheren. Eine Tasche oder Kiepe kann helfen das Pflückgut bequem zu transportieren. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein auf Vorrat zu pflücken. Wird das Pflückgut kühl gelagert, zum Beispiel im Winter draussen auf dem Balkon oder vor dem Haus, im Sommer ggf. auch im Kühlschrank, bleibt es mehrere Tage frisch. Man kann es aber auch im warmen Haus an einem schattigen Ort offen lagern, wodurch es nach ein paar Tagen trocknet und zu Heu wird. Die Tiere fressen das Pflückgut oft auch erst im angetrockneten oder getrockneten Zustand, weshalb es sinnvoll ist, das Frischfutter nach ein paar Stunden nicht gleich wegzuräumen, sondern erst nach ein paar Tagen die Reste zu entfernen, falls nötig, die wirklich nicht gemocht werden. Natürlich ist es auch sinnvoll verunreinigtes Futter, auf das uriniert und gekotet wurde, zu entfernen, sofern es sich nicht mit der Einstreu vermischt und so eine zweite Verwendung findet. Anregungen zum Pflücken gibt es bei Rühle und Küpfer (2010).

Bei der Suche nach guten Pflückplätzen hört man oft, dass solche in der Stadt fehlten. Das ist oft nicht richtig und hängt mit einem falsch verstandenen Hygieneverständnis zusammen. Gerade in Städten gibt es oft viel mehr und unterschiedlichere Plätze, an denen interessante Futterpflanzen wachsen. Als Argumente gegen das Pflücken in der Stadt hört man jedoch oft, dass Abgase das Pflückgut unbrauchbar machten und Hunde mit ihrem Kot die Wiesen verschmutzen. Natürlich ist eine stark genutzte Hundewise kein empfehlenswerter Pflückplatz, meist findet man aber am Rand selbst von solchen Hundewiesen Heckenvegetation, die sich dennoch nutzen lässt. Wiesen, die von Hunden nur wenig bis mäßig frequentiert werden, stellen dagegen in der Regel kein Problem dar beim Pflücken. Es gibt genug kotfreie Stellen und Tau, Regen und Schnee wirken zudem reinigend und helfen mit, dass man genug einwandfreies Pflückgut findet. Was die Schadstoffbelastung von Pflanzen durch Abgase angeht, so wird dieses Thema oft überbewertet. Abgesehen von Pflanzen, die in unmittelbarer Nähe von stark befahrenen Strassen wachsen, lassen sich auch Pflanzen direkt am Strassenrand problemlos pflücken. Die Schadstoffbelastung ist zwar in der gesamten Stadtregion oft höher als auf dem Land, aber der Nachteil durch die Schadstoffe für Mensch und Tier sind vergleichsweise gering im Gegensatz zum Nutzen, der das selbst gesammelte Frischfutter für die Tiere (und auch die sammelnden Halter) bringt.

Geeignete Pflückgebiete sind Brachen, Friedhöfe, Pärke, Wälder, Flussufer, Bachläufe, Gewässerufer, Wegränder, Hecken- und Ackerränder, selbst auch kleinste Grünflächen, zum Beispiel entlang von Parkplätzen oder Strassen können sich zum Pflücken eignen (vgl. Rühle & Küpfer 2010).

Die  ist eine beliebte Zimmerfutterpflanze für Degus
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Die Grünlilie ist eine beliebte Zimmerfutterpflanze für Degus

Frischfutter im Winter

Siehe auch Frischfutter im Winter

Auch im Winter muss auf Frischfutter nicht verzichtet werden. Einerseits finden Wildtiere auch im Winter noch Nahrung, sei es unter der Schneedecke oder bei milden Jahren die nun spärlicher gewordene, verbliebene Vegetation. Nicht alle Pflanzen sterben über den Winter ab, auch wenn der Mensch seinen Garten auf den Winter zu leert, die Natur tut das nicht, und so wachsen an den Stellen, an denen die Natur sich überlassen wird, oft noch genug Gräser und auch einige Wildkräuter wie Brennnessel, Taubnesseln, Wiesenknopf, Wegeriche, Gänseblümchen und teilweise auch Klee. Man kann aber auch einige Pflanzen im Haus kultivieren als Futterzimmerpflanzen oder als Keimfutter oder Äste austreiben lassen, indem man sie in eine mit Wasser gefüllte Vase stellt.

Literatur

  • Küpfer, D. (2007): Stadtgrün. Frischfutter für städtische Kleinsäuger. Rodentia 37: 19-21.
  • Rühle, A. Küpfer, D.M. (2010): Grünfutter aus Natur und Garten. Degupedia Magazin 8: 1-19. (PDF (http://www.degupedia.de/forum/download.php?id=17))
  • Grünfutter aus der Stadt? (http://www.degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?f=5&t=33268)

Gesunde Tiere dank Frischfutter

  • Degu frisst nicht nach Zahn-OP (http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=3702)
  • Zahnerkrankungen: Basil's Story - 'Going Green' (http://www.degupedia.de/board/viewtopic.php?f=59&t=32)
  • Küpfer, D. (2013): Ohne Pellets geht es auch. Fünf Jahre naturnahe Chinchilla-Ernährung. Teil 1. Rodentia, Nager & Co. 76: 38-41.
  • Küpfer, D. (2014): Ohne Pellets geht es auch. Fünf Jahre naturnahe Chinchilla-Ernährung. Teil 2. Rodentia, Nager & Co. 78: 36-38.
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