Saat-Hafer
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Der Echte Hafer oder Saat-Hafer (Avena sativa L.) ist eine Hafer-Art und gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae).
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Allgemeines
weitere Namen
deutsch: Biwen, Habern, Hauwe
englisch: Oats
Eignung als Futter
Hafer erfreut sich bei Kaninchen und Meerschweinchen einer hohen Akzeptanz und wird gegenüber anderen Getreide bevorzugt (Wenger 1997, S. 25-27).
In der Degufütterung hat der aufgrund seiner unter den Getreidesorten einzigartigen Zusammenstellung der Körner eine Sonderstellung. So ist er nicht so kohlehydratreich, dafür aber fettreicher wie andere Getreidesorten. Auch bindet er Wasser erstaunlich gut und quillt dabei auf. Als Haferflocken ist deshalb Hafer ein sehr gutes Futter bei Durchfallerkrankungen und als Päppelfutter bietet er dem Tier eine schnelle Energiezufuhr.
Dem gesunden Degu sollte allerdings nach Möglichkeit nur das ungeschälte Korn verfüttert werden. Unter den inneren Spelzen sitzen Mineralien, die der Degu braucht und die Spelzen werden, dank der Blinddarmbakterien des Degu, vollständig mitverdaut und regen die Darmtätigkeit an.
Die Pflanze
Hafer wird zwischen 0,6m - 1,5m hoch. Der Halm des Hafers ist hohl und rundlich. Anders, wie bei den anderen Getreidesorten bildet Hafer eine Rispe und keine Ähre aus. Die Spelzen umschließen das Korn sehr fest und lassen sich durch Dreschen nicht vom Korn entfernen.
Geschichte
Die ältesten Nutzungshinweise von Hafer stammen aus Polen und der nördlichen Schwarzmeerregion. Die Funde datieren ca. 5000 v. Chr. Allerdings wurde der Hafer nur in Beimengungen zu anderen Getreidearten gefunden, so glaubt man, daß Hafer ursprünglich nur ein Beigras war, welches zwischen Gerste und Weizen wuchs. Man erntete halt dieses Gras mit und konnte es wahrscheinlich auch nicht richtig bei der Ernte von den gewünschten Körnern trennen.
2400 v. Chr. wurde Hafer schon in Mitteleuropa angebaut. Ab dem Mittelalter breitete sich der Haferanbau auch südl. des Mains aus und eroberte im Hochmittelalter die Hochgebirgslagen. Dort wurde er zu einer bedeutenden Feldfrucht, bis er dort von der Kartoffel verdrängt wurde.
Noch 1939 war Hafer weltweit das Getreide, was am drittstärksten angebaut wurde. Erst in neuerer Zeit verliert Hafer seine Bedeutung, andere Getreidesorten bringen einfach höhere Erträge.
Anbau
Hafer benötigt zum Gedeihen ein gemäßigtes Klima mit hohen Niederschlägen. Er wächst auch auf magerem Boden. Dazu kommt, daß er sehr resistent gegen Getreideschädlinge ist und deshalb nur wenig gespritzt werden muß.
In Europa wird er im Frühjahr gesät und Mitte August geerntet. Die Ernten ergeben nicht mehr wie 50dt/ha, was nicht viel ist. Somit weichen immer mehr Bauern auf anderes Getreide aus.
Anders allerdings im Bioanbau, hier wird Hafer aufgrund seiner hohen Schädlingsresistenz bevorzugt. Die geringen Ernten fallen nicht so sehr ins Gewicht, da sich eh ohne chemische Düngung keine Rekordernten anderer Getreidesorten einfahren läßt. Zudem ist Hafer ein wichtiges Futtermittel für viehhaltende Biobauern, da sie das Futter für ihre Tiere selbst anbauen müssen. Zudem ergibt der Hafer ein besonders wertvolles Stroh.
Hafer als Futtermittel
Das wichtigste Produkt, welches aus Hafer hergestellt wird, sind die Haferflocken.
Produkte aus dem ganzen Korn hergestellt:
- Haferkörner
- Haferkeimlinge
- Rollhafer (durch Dampf entspelzte Körner)
- Nackthafer (ohne Erhitzung entspelzte Körner)
Produkte aus dem verarbeiteten Korn:
- Quetschhafer (im Vergleich zu Haferflocken wird das Korn nur grob gequetscht)
- Haferflocken
- Hafergrütze
- Hafermehl
- Haferextrudate
Andere Produkte aus Hafer:
- Grünhafer (Blätter und Halme der noch nicht ausgewachsenen Pflanze)
- Haferstroh
Siehe auch: Hafer als Futtermittel
Hafer als Medizin
Siehe Hafer als Medizin
Literatur
- Wenger, A.K. (1997): Vergleichende Untersuchungen zur Aufnahme und Verdaulichkeit verschiedener rohfaserreicher Rationen und Futtermittel bei Zwergkaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas. Inaugurial-Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover.
Weblinks: