Frischfutter

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Frischfutter im Futternapf
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Frischfutter im Futternapf

Frischfutter oder Grünfutter ist für viele Kleinsäuger eine gute und interessante Anreicherung und Ergänzung ihres Speiseplans. Im Garten findet man viele geeignete Pflanzen unter den Kräutern, den Nutzpflanzen oder aber auch unter den Wildkräutern.

Bei der Einteilung des Frischfutters sollte zwischen den verschiedenen Pflanzen unterschieden werden. Gut geeignet und bei den meisten Tierarten verträglich sind Gräser, Löwenzahn, Spitzwegerich und andere wertvolle Weide- und Wiesenpflanzen. Es ist ratsam, diese in kleineren Mengen und in einem großen Angebot an Auswahl anzubieten. So können die Tiere auswählen und das fressen, was sie mögen und was ihnen gut tut.

Wichtig bei der Frischfütterung ist, niemals abrupt von einer Trockenfütterung auf eine Frischfütterung umzustellen. Kann nicht regelmäßig Frischfutter geboten werden, sollten nur kleine Mengen an Frischfutter angeboten werden. Kann jedoch täglich Frischfutter angeboten werden, können erhebliche Mengen an Frischfutter angeboten werden - wichtig ist hierbei alleine die Reichhaltigkeit, es darf nicht nur eine einzige Frischfuttersorte auf einmal angeboten werden, sondern es sollten mindestens derer Fünfe sein.

Frischfutter kann zweckmäß eingeteilt werden in Obst, Wurzelgemüse, Blattgemüse, Gräser und Kräuter, Blüten, Äste und Zweige.

  • Früchte/Obst
    Die gängigen Obst-Sorten sind relativ süß, das heisst, sie enthalten große Mengen Einfachzucker. Gerade unter den tropischen Früchten enthalten einige auch Reservenkohlenhydrate wie Stärke. Sowohl Stärke wie auch der zu den Einfachzuckern gehörende Traubenzucker stehen im Verdacht bei verschiedenen Pflanzenfressern den Ausbruch von Diabetes (Zuckerkrankheit) zu begünstigen. Als besonders empfindlich gelten Fette Sandratten, da ihnen selbst kleine Mengen schaden können. Auch Degus gelten als empfindlich, vertragen jedoch, sofern sie gesund sind, kleinere Mengen an mäßig süßen Früchte. Besondere Vorsicht gilt bei Trockenfrüchten. Diese enthalten meist einen stark erhöhten Zuckergehalt, da die meisten Früchte zu großen Teilen aus Wasser bestehen, welches durch die Trocknung stark reduziert wird. Ein weiterer Grund, der bei der Verfütterung von Obst beachtet werden sollte, ist, dass die Tiere an Früchte angepasst sind, sprich in der Wildnis auch in größeren Mengen von ihnen ernähren. Ist dies nicht der Fall könnten größere Mengen auf die Dauer schaden. Während also für Früchtefresser (Frugivore) und Allesfresser (wie Mäuse, Ratten), welche gut mit der leicht verdaulichen Früchtekost zurecht kommen, ernähren sich meist Kräuter- und Grasfresser (Herbivore, Degu, Kaninchen, Meerschweinchen) nur zu kleinen Teilen von Früchten.
  • Blattgemüse
    Blattgemüse sind Gemüsesorten, die aus den Blättern von Kultursorten bestehen. Hierzu gehören solch problematische Gewächse wie Kohl, aber auch solch für die Ernährung wertvolle Sorten wie Möhrenkraut und Chicoree. Blattgemüse sind den Kräutern ähnlich, deshalb eignen sie sich gut als Ersatz oder Ergänzung der Kräuter im Speiseplan von Kräuterfresser. Im Vergleich zu Wurzelgemüse haben sie aber meiste einen eher geringen Energiegehalt, dafür meist einen hohen Gehalt an Fasern.
  • Gräser
    Im Gegensatz zu Kräutern enthalten Gräser meist weniger Energie, mehr (unverdauliche) Fasern und Silikate (nutzen die Zähne ab). Tierarten, die sich überwiegend von Gräsern ernähren zeigen daher meist besondere Anpassungen an diese Kost. Neben extrem zähen oder zumindest robusten und stets nachwachsenden Zähnen kommen meist spezielle Anpassungen im Darm dazu in Form von großen Gärkammern (Vormägen, Blind-, Grimmdarm), um das Gras möglichst gut aufzuschließen. In jüngerer Zeit zeigte sich jedoch mit der modernen Weidewirtschaft, dass in den vergangenen Jahrzehnte sehr energiereiche Gräser (hoher Zuckergehalt, hohe Fructanwerte) herangezüchtet wurden, die sich zwar gut für die Viehwirtschaft eignen, jedoch für die Pferde zu reichhaltig sind und häufig zu Krankheiten führen. Zwar gibt es bislang keine Hinweise, dass es vergleichbare Probleme auch bei Kleinsäugern gibt, aufgrund der schlechten Informationslagen wäre es jedoch gut denkbar, dass auch empfindliche Kleinsäuger von diesem Problem betroffen sein könnten.
  • Kräuter
    Sie sind eine sehr wertvolle, jedoch meist sehr teure, Ergänzung des Frischfutters sind frische Würzkräuter. Hier sind fast alle Kräuter geeignet, die in der Küche Verwendung finden (Küchenkräuter). Auch unter den Gartenkräutern finden sich etliche Arten, die auch in großen Mengen keinen Schaden anrichten.
  • Blüten
    Sie haben in der Regel einen geringen Fasergehalt. Der Nektar und dessen Zuckergehalt lässt sich in der Regel vernachlässigen und spielt in der Praxis keine Rolle. Auch der Pollen ist meist nur in geringen Mengen enthalten, welche kaum ins Gewicht gehalten. Für sich genommen ist er jedoch eine energiereiche Kost und in gewissen Regionen gibt es sogar Pflanzen, welche an die Bestäubung durch Kleinsäuger angepasst sind und die Kleinsäuger wiederum können gute Teile ihres Energiebedarfs über Pollen decken, da die Blüten groß genug sind, dass sie diesen in entsprechenden Mengen produzieren.
  • Äste
    Obwohl sie nicht zum klassischen Futter gezählt werden, darf ihre Bedeutung als Futter nicht unterschätzt werden. Während das Laub als Futter auch in größeren Mengen gefressen werden kann, laden Rinde und Holz zum Nagen ein und dienen neben der Zahnpflege auch der Beschäftigung. Die Rinde selber kann ebenfalls (meist in kleineren Mengen) gefressen werden und enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe.

Siehe auch

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