Echter Lorbeer
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Lorbeer (Laurus nobilis L.) gehört zu den Lorbeergewächsen (Lauraceae) und ist ein Gewürzkraut mit noch nicht getesteter Wirkung auf den Degu. Aufgrund der Inhaltsstoffe vom Lorbeer sind ähnliche Unverträglichkeiten, wie man beim Lauch beobachten kann, möglich. Wenn überhaupt, sollte Lorbeer vorsichtshalber nur in sehr geringen Mengen und getrocknet angeboten werden. Der Kot ist dabei gut zu beobachten, sollte er weich werden, den Lorbeer besser ganz weglassen.
Inhaltsverzeichnis |
weitere Namen
Deutsch: Echter Lorbeer, Edler Lorbeer, Gewürzlorbeer
Englisch:Bay Laurel, True Laurel, Sweet Bay, Grecian Laurel, Laurel
Französisch: Laurier sauce, laurier-sauce, laurier
Dänisch: Ægte Laurbær, Laurbærblade
Niederländisch: Laurier
Polnisch: Liście bobkowe
Esperanto: Lauxro
Japanisch: ローリエ
Geschichte
Die ersten bekannten schriftliche Nachweise sind 7000 Jahre alte Keilschrifttexte.
Schon von den Sumerern wurde offenbar der Lorbeerkränze als Siegeszeichen bei Faustkämpfen eingesetzt. Die Römer übernahmen den Brauch und schmückten ihre erfolgreichen Feldherren mit einem Siegerkranz aus Lorbeeren.
Bei den Griechen war der Lorbeer Apollon geweiht und dessen Tempel wurde mit Lorbeer geschmückt. Im Orakel von Delphi benutzten die Priesterinnen unter anderem Lorbeer, um in Trance zu fallen und die Zukunft vorherzusagen. Dazu wurde der Lorbeer gleichermaßen mit andern Kräutern verbrannt, um den Duft zu verbreiten, wie auch im Mund zerkaut, um den Saft zu nutzen.
Im Mittelalter versuchte man mit Lorbeer die Pest zu bekämpfen.
Verbreitung
Vorderasien, Mittelmeerraum.
Beschreibung
Der Lorbeer ist ein immergrüner Strauch oder Baum mit ledrigen und oberseits glänzenden Blättern. Er kann bis 10m hoch werden. Die Blütendolden sind klein und grüngelb. Die Früchte klein und glänzend schwarz.
Inhaltsstoffe
Frucht (Fructus lauri)
30% fettes Öl
1% ätherisches Öl: Terpene, Sesquiterpene, Ketone, Alkohole
Blatt
Grundanalysewerte Lorbeerblatt getr.
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Vitamine auf 100g
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Aminosäuren pro 100g
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Mineralstoffe pro 100g
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1% - 3% ätherisches Öl, davon 45% 1,8 Cineol, 12 % Terpene, 3-4 % Sesquiterpene, unter anderem b-Caryophyllen, 3 % Methyleugenol, Aceteugenol, Linalool, Geraniol, alpha-Terpineol, alpha-Pinen, alpha-Phellandren, beta-Pinen, beta-Phellandren
Säuren: Essigsäure, Isobuttersäure, Valeriansäure, Capronsäure
Bitterstoffe
Flavonoide: Quercetin, Kämpferol, Rutin, Leucocyanidin
Öl (Oleum lauri folii)
Lorbeeröl wird durch pressen und auskochen aus den Früchten gewonnen.
Das Lorbeeröl ist grün aufgrund seines hohen Chlorophyllgehaltes. Unter 36°C verfestigt sich das Öl zu einer weichen Masse.
Anbau
Als Kübelpflanze wird der Lorbeer bis Südirland als Zierpflanze gehalten.
Nutzung
Getrocknete Lorbeerblätter werden als Gewürzmittel im europäischem und vorderasiatischen Raum benutzt, wobei es auch immer eine konservierende Wirkung hat.
Weiterhin wird das Öl als Duftkomponente in der Parfümindustrie eingesetzt.
Als Heilpflanze werden die Früchte und das Öl gebraucht.
Futtereignung
Blätter
Es kommen höchstens die getrockneten Blätter in sehr geringen Mengen in Frage, aber diese sind am Degu noch nicht getestet worden. Es kann möglich sein, daß sie zu weichem Kot oder Durchfall führen.
Frische Blätter führen bei mehreren Säugetieren zu Durchfall und in großen Mengen zu Halluzinationen. Es ist davon abzuraten, frische Lorbeerblätter am Degu auszuprobieren.
Lorbeeröl
Gänzlich unbekannte Wirkung. Da das Lorbeeröl die stärkste Wirkung auf das dopaminerge System haben dürfte, ist es sehr wahrscheinlich, daß Lorbeeröl leicht giftig auf den Degu wirkt. Es ist aber bisher noch nicht nachgewiesen, daß Lorbeeren tatsächlich Dopaminfördernd sind.
Heilwirkung
Lorbeer wirkt antibakteriell, schleimlösend und antiviral. Lorbeeröl fördert wahrscheinlich die Produktion von Dopamin.
Lorbeeröl wird als Salbe bei Prellungen, Stauchungen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Die Wirkung ist nicht nachgewiesen. Da der Degu nicht davon abgehalten werden kann, die Salbe wieder abzulecken, sollte man Lorbeeröl nicht am Degu einsetzen.
Die Früchte wurden ehemals gegen Parasiten eingesetzt, jedoch verursachen sie beim Menschen oft Kontaktdermatitis, so daß inzwischen davon abgeraten wird. Für den Degu gibt es bessere Präparate zur Bekämpfung von Parasiten.
Beim Milchvieh wird ein Brei oder ein Auszug aus den Früchten erfolgreich gegen Mastitis eingesetzt.
Giftwirkung
Die Giftwirkung ist auf den Degu nicht bekannt. Da aber frische Blätter bei einigen Säugetieren einschließlich des Menschen Durchfall und in großen Mengen Halluzinationen erzeugen können, kann es sein, daß sie auch auf den Degu leicht giftig wirken. Wenn jemand unbedingt Lorbeer verfüttern will, soll er nur ganz geringe Mengen getrockneter Blätter auf einmal verfüttern und den Kot in den nächsten zwei Tagen gut beobachten. Wird er weich, verträgt der Degu Lorbeer nicht.
Weblinks
- das Gewürzlexikon (http://www.gewuerzlexikon.de/lorbeer.html)
- Feuerbach (http://www.feuerbach.de/news_188_20050509427f2717ee8cc_.html)
- Gernot Katzers Gewürzlexikon (http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Laur_nob.html)
- Krause und Pachernegg GmbH (http://www.kup.at/db/phytokodex/datenblatt/Lorbeerblatt.html)
- Satureja (http://www.satureja.de/Atherische_Ole/einzelne_Ole/Lorbeer/lorbeer.html)
- www.wuerzkraut.de (http://www.wuerzkraut.de/inhalt/lorbeer.htm)