Der Großzüchter hält viele Chinchillas unter suboptimalen Bedingungen (kleiner Käfig, Fertigfutter, ständiger Nachwuchs). Sein Ziel ist es, Geld mit seinen Tieren zu verdienen, jedes gezüchtete Chinchilla soll ein möglichst qualitativ hohes, dichtes Fell und möglichst viel Fell abwerfen, so dass große, runde Tiere gern gesehen sind. Im Vordergrund steht bei der Großzucht der Gedanke der Wirtschaftlichkeit also wenig Aufwand und Investition für viel Ertrag zu betreiben.
Der Hobbyzüchter züchtet im kleinen Rahmen, besitzt umfangreiches Wissen zur Genetik, Gesundheit und anderen Bereichen der Chinchillahaltung und hat ein bestimmtes Zuchtziel, welches er verfolgt. Er hat die Möglichkeit jedes seiner Tiere zu beobachten und stellt seine Zucht nach Bedarf um. Genetisch unreine Tiere werden ausselektiert. Zur Zucht werden nur gesunde und verträgliche Tiere eingesetzt, die einen Stammbaum besitzen, bei den Zuchtweibchen werden regelmäßig Trächtigkeitspausen eingehalten. Der Verdienst steht hier an untergeordneter Stelle, denn heutzutage, wo an jeder Ecke Tiere verschenkt werden, kann man mit Chinchillas eh kein Geld mehr verdienen. Hobbyzüchter können ihre Tiere bedürfnisgerechter halten und ernähren, leider tun dies viele trotzdem nicht und orientieren sich stattdessen und für mich unverständlicherweise immer noch an den Großzüchtern, positive Beispiele gibt es diesbezüglich dennoch bereits. Seriöse Hobbyzüchter verkaufen ihre Tiere nicht unter wert; in Chinkreisen hat die die 50-Euro-Marke etabliert, sprich kein Chin sollte unter 50 Euro verkauft werden. Ebenfalls ist der Verkäufer daran interessiert, in welche Hände seine Schützlinge kommen und vergeben die Tiere nicht an die nächstbesten Interessenten.
Leider gibt es unter den Hobbyzüchtern auch viele schwarze Schafe, die die gerade genannten Richtlinien nicht einhalten und viel mit den Vermehrern gemeinsam haben. Interessantes zum Thema: Woran erkennt man einen guten Hobbyzüchter?
Der Vermehrer setzt ohne oder mit mangelnden Fachkenntnissen zur Genetik & Co. Nachwuchs auf die Welt. Oft besitzt das dafür verwendete Pärchen nicht einmal einen Stammbaum, so dass nichts über die Vorgeschichte der Tiere bekannt ist, und unklar ist, ob die Tiere gesund und zuchtgeeignet sind. Das Weibchen bringt einen Wurf nach dem anderen zur Welt, was ihrer psychischen und physischen Gesundheit Schaden zufügt und die Lebensdauer verkürzt. Als Grund führen Vermehrer an, dass sie einfach gerne Nachwuchs haben (möchten) oder sie meinen sich durch das Vermehren etwas dazuverdienen zu können. Letzteres ist wie schon oben erwähnt ein Irrtum, der Chinchillamarkt ist schon lange übersättigt, das Angebot größer als die Nachfrage. Oft bleiben Hobbyzüchter und Vermehrer deshalb auf ihrem Nachwuchs sitzen. Aus diesen Gründen haben sich gerade in der letzten zeit viele Hobbyzuchten aufgelöst oder haben sich verkleinert. Ein weiteres Argument ist, dass sie das Böckchen nicht kastrieren lassen möchten. Man kann nur sagen, dass man sich bereits im Voraus hätte dazu Gedanken machen können und sich für eine gleichgeschlechtliche Haltung entscheiden hätte können. Ansonsten ist heute eine Chinchilla-Kastration nicht risikoreicher als bei anderen Kleintieren und sollte bei einem erfahrenen Tierarzt in Betracht gezogen werden; eine letzte Möglichkeit ist es, eines der Tiere zu vermitteln und sich ein gleichgeschlechtliches Tier dazuzuholen oder aber zwei gleichgeschlechtliche Gruppen aufzumachen, wobei die Geschlechter am besten räumlich getrennt werden sollten, da sich sonst die Böckchen während der Hitze der Weibchen streiten und verletzten könnten.