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 Betreff des Beitrags: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 06.03.2011, 23:53 
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Huhu,

es ist mir aufgefallen, wie gehäuft in letzter Zeit im Deguforum das Thema Zahnprobleme auftaucht, Beispiel:
http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... =3&t=34293
http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... =3&t=34246
http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... =3&t=34076
http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... =3&t=34302
http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... =3&t=33639
http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... =3&t=34280

Ich musste kaum etwas scrollen und kann da gleich mehrere Fälle aus dem Deguforum hervorzaubern... das Thema ist ein Dauerbrenner.

Was ich mich frage, was bringt Grünfutter tatsächlich? Könnte man dem entgegenwirken oder sind es wirklich die Gene, wie so oft gerne behauptet wird? Mein subjektiver, aber bescheidener Eindruck ist, dass man mit dem Futter schon einiges tun kann. Und wenn ich dann lese, man habe z.B. sogar JR Farm Heuglocke angeboten, da muss ich mich dann echt fragen, wie weit es mit der Aufklärung ist...

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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 00:08 
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:lol: Sorry musste aber grad beim letzten Satz herrlich lachen %)

Wenn man sich mal umhört wie die meisten Deguhalter füttern, wundert es mich ehrlich gesagt nicht. Da stellt ein kommerzielles Mischfutter das Hauptfutter dar, Heu wird nicht genügend gefressen da nicht schmackhaft genug und weil die Tiere vom Mischfutter statt sind und Frischfutter besonders das wertvolle Grünfutter sowie Raufutter anderer Art nicht nur Heu ist meist nur nette kleine oder aber einseitige Beilage oder wird nur 3 Tage in der Woche dazugereicht. Diesen Eindruck habe ich gewonnen bin jedoch nicht allzu oft in Degukreisen unterwegs. Verbessere mich also bitte, wenn ich falsch liege...

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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 00:30 
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Moderator und Technik
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Naja, andererseits gibt es auch einige die sich wirklich bemühen, wenn man die Resonanz sieht auf ein gemeinsames Kräutersammeln

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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 09:23 
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Pyramidenspitze
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Hallo David,

mal auf meine Kaninchen bezogen: da ist es bei Beiden eindeutig sichtbar, dass naturnahe Ernährung bzgl. Zähne sehr viel ausmacht. Die Wuschel hatte früher immer Zahnspitzen, seit sie nur noch Frisches und Heu bekommt hat sich dieses Thema erledigt. Mäxle kam mit richtigen Zahnhaken zu uns und wurde auch schon vorher mal an den Zähnen behandelt. Auch bei ihm: nichts mehr. Zumindest ist für mich nichts sichtbar.
Bei Wuschel konnte man es immer gut sehen, da bei ihr beim Kauen der ganze Körper zuckte, wenn sie Zahnspitzen hatte.

Ansonsten habe ich keine Erfahrungen damit.

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Viele Grüße von Anja

mit den Chinchillas Fiene, Rune, Jette und Ole
den Hündinnen Betty und Liv
sowie Kaninchen Wuschel und Mäxle


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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 12:49 
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Hallo David,

meine Meinung und Hoffnung ist auch, dass man durch die richtige Ernährung viel bewirken kann. Dies bedeutet zwar in meinem Fall, dass ich in der Vergangenheit Fütterungsfehler gemacht habe, für die ich mich nun in die Verantwortung nehmen muss, andererseits ist mir die fütterungstechnische Begründung tausend Mal lieber als die genetische, da man im ersten Fall aktiv etwas zur Verbesserung beitragen kann.

Auch die Zahnexperten, die ich bisher kennengelernt habe (Eickhoff und Böhmer) denken, dass der Hauptgrund eine fehlerhafte Fütterung ist. Eine gewisse genetische Komponente kann aber schon mitreinspielen.

Ich muss dazu sagen, dass meine Chins von Anfang an pelletreduziert gefüttert wurden und sich in erster Linie von Kräutern, Heu und wenig (!) Frischfutter ernährten. Ab und an ein paar Saaten in stressigeren Phasen, wenn`s z.B. gerappelt hat im Karton. Pelletreduziert heisst bei mir, dass pro Tier max. 1 TL Pellets in 2-3 Tagen gefuttert wurde. Also schon ziemlich wenig im Vgl. zu anderen Haltern. Allerdings kann ich natürlich nicht genau eruieren, wieviel Pellets das einzelne Tier gefressen hat.

In der Konsequenz bedeutet das für mich, dass ich die Pellets nur noch auf Null runterfahren und noch viel mehr Frischfutter anbieten kann. Sehr viel mehr Möglichkeiten bleiben mir da nicht mehr. Daher würde mich auch interessieren, ob Frischfutter insbesondere im Vgl. zu Heu und getrockneten Kräutern den Abrieb mehr fördert. Werden die Pellets komplett weggelassen, ist Frischfutter ja auch ein unabdingbarer Vitamin-und Mineralstofflieferant, denke ich.

Es ist schon etwas erstaunlich, dass andere Chinchillas, die pro Tag 1 EL Pellets fressen, keine Zahnprobleme entwickeln. Das ist vielleicht die genetische Komponente, welche die Zahnprobleme begünstigt oder eben auch nicht. Anders kann ich es mir nicht erklären. Vielleicht haben diese "Pelletspezialisten" auch einfach weichere Zähne? Da fragt man sich dann wiederum, ob die weicheren Zähne genetisch veranlagt sind oder aufgrund eines Mineralstoffmangels weicher bzw. härtere Zähne durch eine Überversorgung an Mineralstoffen härter sind? (Fr. Dr. Böhmer hatte ja etwas zum Härtegrad der Zähne im Vgl. zu Wildchinchillas verlauten lassen. Wollte sie beim nächsten Termin noch genauer dazu befragen.)

Mich würde auch interessieren, wieviel die Kräuter zum Zahnabrieb beitragen, da hier unterschiedliche Meinungen - auch seitens der TÄ - vorherrschen. Auf der Infoseite zum Forum liest es sich so, als wenn Kräuter dem Heu in Sachen Zahnabrieb in Nichts nachstehen und vor allem kieselsäurehaltige Kräuter den Abrieb fördern. Leider mögen alle meine Drei kein Zinnkraut. :?

Weiterhin sind meine beiden Zahnchins Brüder. Cocco hat aber viel größere Probleme als Carino, dessen Gebiss auf den ersten Blick sogar perfekt aussieht (bis auf den kleinen Lyse-Bereich und das minimale Wachstum der Zähne nach oben.) Ihnen wurde zwar ihr Leben lang die gleiche Nahrung angeboten, aber evtl. hat Cocco bei den Pellets doch mehr zugelangt? Wobei ich ihn immer nur am Kräuternapf gesehen habe und Carino macht sich doch des Öfteren an den Pellets zu schaffen... Schwierig.

Meine letzten Meerschweinchen habe ich nur mit Heu und viel Frischfutter ernährt und diese hatten keinerlei Zahnprobleme. Ob sie nun von Haus aus keine Neigung dazu hatten, oder die Fütterung dies verhindert hat, kann ich natürlich nicht direkt beurteilen, aber ich denke schon, dass die Fütterung da vorbeugend war.

Viele Grüße
Marianne


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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 13:13 
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Also die genetische Komponente darf auf keinen Fall vernachlässt werden. Es gibt zig Chins, die in ihrem Leben ausschließlich mit nur Pellets (ohne Heu) ernährt wurden und keine Zahnprobleme hatten.
ich weiss ja nicht wie genau dein Speiseplan aussah z.B. wurden die Kräuter ganz angeboten oder waren sie geschnitten? Haben die Tiere viel Heu gefressen? Wurde noch was an Kraftfutter angeboten außer Pellets wie Extrudate, Sämereien, getrocknete Früchte und Wurzelgemüse?
Ich denke, wenn die Tiere ihr Leben lang von getrocknetem Grünfutter ernährt wurden und dennoch Zahnprobleme hatten, dann gäbe es das Problem auch, wenn sie Grünfutter bekämen.
Oft kann man die Zahnprobleme jedoch mindern, auch wenn die Tiere genetisch vorbelastet sind.
Vermutlich ist dies bei euch der Fall, so dass man durch die Ernährung die Abstände der Zahnkürzung stark reuzieren kann, aber die nie ganz gesund werden. das weiss ich aber natürlich nicht.
Frisches Grünfutter sollte zumindest theoretisch mehr zum Abrieb beitragen, weil es einen hohen Wassergehalt hat, d.h. die Chins bekommen schneller wieder Hunger und so mehr Futter auf (=mehr Kaubewegung).
Am besten für den Zahnabrieb ist frisches Gras oder z.B. Ackerschachtelhalm. Das Kraut ist zumindest bei uns sehr beliebt. Bietest du es an?
Wie handhabst du es mit der Kräutermischung? Achtest du drauf, dass beliebteste Kräuter in größerer menge drin enthalten sind, dass die Mischung dennoch artenreich ist?
Ich würde an deiner Stelle alles an Rau- und Grünfutter (außer Kohlblätter) zur freien Verfügung anbieten. Wenn du das Gefühl hast, die Mäuse fressen nicht genug davon, fährst du die Kraftfuttermenge runter. Wichtig fände ich ebenfalls, dass du täglich Zweige anbietest am besten mit allen drum und dran wie Moos, Flechte, Blättern, Knospen, Blüten. Bietest du Stroh an? Meine sind ganz heiß drauf!

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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 18:05 
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Huhu Kaktus,

ja, das wundert mich auch immer, dass es soviele Chins gibt, die trotz reiner Pelletsernährung oder PHW nix mit den Zähnen haben - kann mir das wie gesagt auch nur durch z.B. weichere Zähne erklären, die sich leichter abreiben und das mag genetisch bedingt sein. Oder eine Zahnfehlstellung, die von Beginn an vorhanden ist und die einen schlechteren Abrieb bewirkt, wenn auch schleichend.

Nein, sie haben ausser den paar Pellets und ab und an Sämereien kein weiteres Kraftfutter bekommen, ausser alle 2 Monate mal ne Nuss und ab und an ne Rosine, alternativ Cranberry oder getrockneten Apfel. Aber das waren halt nur mal Leckerlis hie und da. Oft gab und gibt es allerdings getrocknete Hagebutten.

Die Kräuterkonsistenz hat ne Zeitlang ganz schön geschwankt; je nachdem, in welcher Qualität sie geliefert wurden - ab und an war das schon eine etwas bröselige Angelegenheit. Seit ca. 1,5 Jahren sind die Kräuter aber von sehr grober Struktur, da ich jetzt die besseren Shops an der Hand habe.

Wieviele verschiedene Kräuter es sind, kann ich nicht genau sagen, da ich auch ein paar Mischungen habe und die begehrtesten Kräuter, Blätter und Blüten noch separat anbiete. Allein die Einzelkräuter dürften so 20 verschiedene sein.

Ackerschachtelhalm ist doch Zinnkraut, oder? Das mögen sie zumindest in getrockneter Form gar nicht. Gibt`s das auch frisch zu kaufen?

Heu fressen sie auch, aber definitiv lieber Kräuter und das schon immer. Äste und Zweiglein bekommen sie immer in rauher Menge - normalerweise mit Blättern und allem anderen, ausser im Winter. Da sind`s meist die nackten Zweige.

Das habe ich mir mit meinem laienhaften Verständnis auch so erklärt, dass sie ja mehr von dem Frischfutter fressen müssen, um auf den gleichen Nährwert zu kommen wie bei getrockneten Kräutern.

LG,
Marianne


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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 18:12 
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wegen des Nährwerts und auch vom Volumen her. Wasser wird schneller aus dem Körper ausgeschieden, der Magen ist schneller weniger gefüllt und Hunger stellt sich ein. Das merk ich immer, wenn ich zu Mittag Suppe esse, bin danach schneller hungrig und es gibt gleich mal Nachschub als wenn ich etwas Festes zu mir nehme.

Ja Ackerschachtelhalm ist Zinnkraut. Meine mögen den auch getrocknet. Obs den frisch zu kaufen gibt, weiss ich leider nicht, hast du die Möglichkeit ihn zu sammeln?

Hagebutten biete ich täglich an, sie sind kalorienarm/ kein Kraftfutter und sehr Vitamin-C-reich also gut u.a. fürs Immumsystem. Auf jeden Fall fallen sie für mich nicht unter die Kategorie Leckerchen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 18:25 
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Das mit der Suppe stimmt. Geht mir auch so mit Salat und allem, was geringkalorisch ist, aber nen hohen Wassergehalt hat. Deswegen ist die Volumetricsdiät nix für mich. :lol:

Puhhh, eher schwierig mit dem Sammeln hier, da auf den Äckern schon viel gespritzt wird und die Wiesen werden durch die Hunde besudelt. Evtl. noch selbst Anbauen im Garten? Ist eh geplant, dass ich Topinambur, Mariendisteln, Kamille etc. bei uns im Garten ziehe.

Das mit den Hagebutten habe ich auch immer so gesehen und sie sind sehr beliebt bei den Chins.

LG,
Marianne


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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 18:32 
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Was ich beim Frischfutter beobachten konnte: Es wird deutlich mehr auf einmal gefuttert...Gerade bei den Sachen, die es manchmal leider nicht täglich gibt (Bsp. Tradescantie) hauen sich die Beiden direkt total viel rein :D (Wobei immer eine Auswahl an Frischfutter verfügbar ist).
Wenn der Trockenkräuternapf aufgefüllt wird ist die Menge, die sofort gefressen wird, deutlich weniger.

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Ist auch der Vater einer Krankheit unbekannt, die Mutter ist immer die Ernährung.
-Chinesisches Sprichwort-


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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 07.03.2011, 19:33 
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Also ich sehe einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Zahnproblemen. Robbie z.B. war Zahnpatient und zwar nur weil er sich was eingebissen hat. Also nichts genetisches. Sie bekommen keinerlei Pellets oder ähnliches. Sie fressen überwiegend getrocknetes Gemüse, Kräuter und Heu und ab und an Frischfutter. Und ich bin der festen Überzeugung, sehe die Ernährung anders aus, wären wir Dauergast beim Ta. Dr. Eickhoff war auch ganz überrascht, dass er nicht einmal nachbehandeln musste und ich bin natürlich froh darüber!

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Lg Nancy :D

Anderst sehen, heißt Anderes sehen! (Edmund Husserl, Philosoph, 1859-1938)


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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 08.03.2011, 11:39 
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Beiträge: 462
Wohnort: Münchner Umland
Finde in diesem Zshg. auch folgenden Beitrag von Phyllotis aus dem Tierforum sehr interessant:

http://www.tierforum.de/t55042-zahnabrieb-legenden-und-hintergruende.html

Ich erlaube mir, hieraus zu zitieren:

Zitat:
"...Die Rohfaser. Sie ist sehr zäh, wiederstandsfähig gegen Chemikalien, Wasser, Witterung und vieles anderes mehr und das muss sie auch sein, denn sie ist Hauptbestandteil der Pflanzenzellwände, welche den Pflanzen wiederum Stabilität verleihen. Dazu sollen sie auch vor Frass schützen. Die Folge davon ist, dass die Zähne der Tiere sehr stabil sein müssen um diese zähe Substanz zu zerkleinern und zu fressen. Dazu kommt, dass sie relativ viel kauen müssen - und das ist jetzt wieder ein genereller Unterschied von den Pflanzenfressern zu den Alles- und Fleischfressern, dass sie in der Regel ihre Nahrung viel besser kauen. Das bedeutet wiederum, dass die Zähne länger benutzt und dadurch stärker beansprucht werden. Dass diese nun nachwachsen ist eine Folge von dieser starken Beanspruchung. Die Abnutzung kann dadurch kompensiert werden! Daher ist also die Beschaffenheit und Struktur des Futters so wichtig für die Zahngesundheit. Ein Pellet, eine Getreidemischung, ein Extrudat etc. kann also kein geeignetes Alleinfutter darstellen für solch angepasste Pflanzenfresser wie Chinchillas es sind. Sie können allenfalls in kleinen Mengen als Beifutter dienen um einer karge, rohfaserreiche Pflanzenkost den Energiegehalt zu ergänzen.

Die Gräser haben noch einen weiteren wichtigen Effekt, sie enthalten viel Kieselsäure, ein sehr hartes Mineral, das selbst so manches Insekt davon abhält grössere Mengen an Gräsern zu naschen, denn es stumpft selbst ihre Werkzeuge stark ab, da es ähnlich wirkt wie Schmirgelpapier. Wird es von den Backenzähnen gekaut, schleift es die Zähne regelrecht ab, das Wasser wirkt dabei noch unterstützend. Das gilt dabei genauso für frische Gräser wie auch für das trockene Heu, das mit Speichel angefeuchtet wird, denn der Kieselsäuregehalt geht durch die Trocknung nicht verloren..."



Klingt für mich sehr einleuchtend.

Zur Wirkung der Kieselsäure steht ja auch einiges auf der Infoseite zu diesem Forum.

LG,
Marianne


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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 09.03.2011, 15:23 
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Registriert: 18.08.2010, 20:54
Beiträge: 2768
Wohnort: Im schönen Mittelfranken
Habe soeben folgenden Text im Net gefunden.
Zitat:
Backenzahnprobleme
An den Backenzähnen können verschiedene Probleme vorkommen, die sich, je nach Zahntyp,
unterscheiden. Bei den Nagern, die brachyodonte Backenzähne besitzen, d. h. Zähne mit geschlossener
Wurzelspitze, wie z. B. Ratte oder Hamster, wird gelegentlich Zahnausfall durch
Parodontose/Parodontitis gesehen, vor allem bei älteren Tieren. Auch Karies ist beschrieben. Bei diesen
Fällen kommt entweder eine Füllungstherapie oder Extraktion in Frage. Bei Problemen mit der
Futteraufnahme infolge fehlender Zähne muss auf Weichfütterung umgestellt werden. Diese Probleme
kommen meist nur bei älteren Tieren vor und sind relativ selten.
Ein weitaus häufigeres Problem, das man fast täglich in der Praxis zu sehen bekommt, sind
Wachstumsprobleme an den Backenzähnen bei den Arten, die lebenslang nachwachsende
Backenzähne besitzen, also vor allem Meerschweinchen, Chinchilla und Kaninchen.
Im Normalfall entspricht die Abnutzung der Zähne dem Wachstum. Dadurch wird die Zahnlänge in
etwa gleichgehalten. Das funktioniert aber nur, wenn eine ausreichende Kautätigkeit vorhanden ist. In
ihrer natürlichen Umgebung (z. B. Meerschweinchen und Chinchilla im Gebirge) finden diese Tiere das
ganze Jahr über hauptsächlich frisches Gras und vertrocknetes Gras (Heu), das die Hauptkomponente
ihrer Ernährung darstellt. Körner stehen hingegen nur kurzzeitig in der Reifezeit zur Verfügung. Das
intensive Kauen von Heu und Gras führt somit zu einer ausreichenden Abnutzung der Zähne. Bei der
Heimtierhaltung dieser Tiere besteht die Fütterung hingegen in vielen Fällen hauptsächlich aus Obst,
Gemüse und Kraftfutter in verschiedenster Art und Form. Heu und Gras wird von vielen Besitzern nur als
Beifutter betrachtet. Unterstützt wird diese Art der Fütterung noch durch die Werbung für
Kraftfuttermischungen. Hier ist eine gute Aufklärung der Tierbesitzer wichtig, denn diese Art der
Fütterung ist die häufigste Ursache für Backenzahnprobleme. Die Tiere fressen sich sehr schnell an dem
Kraftfutter satt und kauen dadurch relativ wenig. Körner sind mit wenigen Kaubewegungen zerkleinert
und werden dann abgeschluckt. Zusätzlich wird durch die schnelle Sättigung die Aufnahme von Heu und
Gras gesenkt, so dass auch hier eine Reduktion der Kautätigkeit resultiert. Der Extremfall sind dann
Tiere, die gar kein Heu mehr fressen wollen. Diese starke Reduktion der Kautätigkeit führt zu einer
ungenügenden Abnutzung der Zähne bei anfangs gleich bleibendem Wachstum und somit zu einer
Verlängerung der Zähne.
Bei weiterem Fortschreiten kann durch diese Verlängerung der Zähne das
Maul nicht mehr vollständig geschlossen werden und der Kaudruck auf die Zähne erhöht sich. Dadurch
werden die Zähne in den Kiefer gepresst und teilweise im Kiefer verlagert. Die Folge sind mitunter
knöcherne Auftreibungen des Unterkiefers oder Eindringen der Wurzeln im Oberkiefer in die Nasenhöhle
oder die Orbita, was zu chronischem Schnupfen oder Augenausfluss führen kann.


http://www.vetmed.uni-leipzig.de/blaue- ... -ECAMS.pdf
Auf Seite 6

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das Weltall und die menschliche Dummheit.
Beim Weltall bin ich mir aber nicht ganz sicher"

Albert Einstein


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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 09.03.2011, 15:39 
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Registriert: 11.01.2009, 11:46
Beiträge: 6114
Man beschränkt sich hier wieder nur auf Heu und Gras und lässt anderes Grünfutter völlig außer Acht.

Zitat:
Das funktioniert aber nur, wenn eine ausreichende Kautätigkeit vorhanden ist. In
ihrer natürlichen Umgebung (z. B. Meerschweinchen und Chinchilla im Gebirge) finden diese Tiere das
ganze Jahr über hauptsächlich frisches Gras und vertrocknetes Gras (Heu), das die Hauptkomponente
ihrer Ernährung darstellt.

1. Seit wann wächst Heu in der Natur und seit wann ist Heu vertrocknetes Gras?
2. Interessant zu wissen, dass in Chile nur Gräser wachsen und Chins und Meeris nur Gras und Heu fressen + ab und an Samen.

Was mich immer wieder erschreckt ist, dass TÄ vor Kräutern warnen, ich wurde sogar vor Zweigen schon gewarnt wegen der Wirkung. Dass jede Pflanze aber eine Wirkung hat und dass für Herbivore Kräuter enorm wichtig sind, scheint an den Leuten iwie vorbei zu gehen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Zahnprobleme und Ernährung?
BeitragVerfasst: 09.03.2011, 15:55 
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Naja, wenigstens wird aber vom Kraftfutter abgeraten.
Sicher ist die Empfehlung einiges weg von optimal, aber wenigstens ein Ansatz. Find ich jedenfalls besser als Pellets usw.

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