Hallo David,
meine Meinung und Hoffnung ist auch, dass man durch die richtige Ernährung viel bewirken kann. Dies bedeutet zwar in meinem Fall, dass ich in der Vergangenheit Fütterungsfehler gemacht habe, für die ich mich nun in die Verantwortung nehmen muss, andererseits ist mir die fütterungstechnische Begründung tausend Mal lieber als die genetische, da man im ersten Fall aktiv etwas zur Verbesserung beitragen kann.
Auch die Zahnexperten, die ich bisher kennengelernt habe (Eickhoff und Böhmer) denken, dass der Hauptgrund eine fehlerhafte Fütterung ist. Eine gewisse genetische Komponente kann aber schon mitreinspielen.
Ich muss dazu sagen, dass meine Chins von Anfang an pelletreduziert gefüttert wurden und sich in erster Linie von Kräutern, Heu und wenig (!) Frischfutter ernährten. Ab und an ein paar Saaten in stressigeren Phasen, wenn`s z.B. gerappelt hat im Karton. Pelletreduziert heisst bei mir, dass pro Tier max. 1 TL Pellets in 2-3 Tagen gefuttert wurde. Also schon ziemlich wenig im Vgl. zu anderen Haltern. Allerdings kann ich natürlich nicht genau eruieren, wieviel Pellets das einzelne Tier gefressen hat.
In der Konsequenz bedeutet das für mich, dass ich die Pellets nur noch auf Null runterfahren und noch viel mehr Frischfutter anbieten kann. Sehr viel mehr Möglichkeiten bleiben mir da nicht mehr. Daher würde mich auch interessieren, ob Frischfutter insbesondere im Vgl. zu Heu und getrockneten Kräutern den Abrieb mehr fördert. Werden die Pellets komplett weggelassen, ist Frischfutter ja auch ein unabdingbarer Vitamin-und Mineralstofflieferant, denke ich.
Es ist schon etwas erstaunlich, dass andere Chinchillas, die pro Tag 1 EL Pellets fressen, keine Zahnprobleme entwickeln. Das ist vielleicht die genetische Komponente, welche die Zahnprobleme begünstigt oder eben auch nicht. Anders kann ich es mir nicht erklären. Vielleicht haben diese "Pelletspezialisten" auch einfach weichere Zähne? Da fragt man sich dann wiederum, ob die weicheren Zähne genetisch veranlagt sind oder aufgrund eines Mineralstoffmangels weicher bzw. härtere Zähne durch eine Überversorgung an Mineralstoffen härter sind? (Fr. Dr. Böhmer hatte ja etwas zum Härtegrad der Zähne im Vgl. zu Wildchinchillas verlauten lassen. Wollte sie beim nächsten Termin noch genauer dazu befragen.)
Mich würde auch interessieren, wieviel die Kräuter zum Zahnabrieb beitragen, da hier unterschiedliche Meinungen - auch seitens der TÄ - vorherrschen. Auf der Infoseite zum Forum liest es sich so, als wenn Kräuter dem Heu in Sachen Zahnabrieb in Nichts nachstehen und vor allem kieselsäurehaltige Kräuter den Abrieb fördern. Leider mögen alle meine Drei kein Zinnkraut.
Weiterhin sind meine beiden Zahnchins Brüder. Cocco hat aber viel größere Probleme als Carino, dessen Gebiss auf den ersten Blick sogar perfekt aussieht (bis auf den kleinen Lyse-Bereich und das minimale Wachstum der Zähne nach oben.) Ihnen wurde zwar ihr Leben lang die gleiche Nahrung angeboten, aber evtl. hat Cocco bei den Pellets doch mehr zugelangt? Wobei ich ihn immer nur am Kräuternapf gesehen habe und Carino macht sich doch des Öfteren an den Pellets zu schaffen... Schwierig.
Meine letzten Meerschweinchen habe ich nur mit Heu und viel Frischfutter ernährt und diese hatten keinerlei Zahnprobleme. Ob sie nun von Haus aus keine Neigung dazu hatten, oder die Fütterung dies verhindert hat, kann ich natürlich nicht direkt beurteilen, aber ich denke schon, dass die Fütterung da vorbeugend war.
Viele Grüße
Marianne