Zwergmara

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Zwergmara Verbreitung Foto: E. Neideck
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Zwergmara Verbreitung
Foto: E. Neideck

Der Kleine Pampashase (Dolichotis salinocola), der auch Kleiner Mara oder Zwergmara genannt wird, zählt innerhalb der Familie der Meerschweinchen (Caviidae) zur Gattung der Pampashasen (Dolichotis). Ein heutiges Synonym der Art ist Pediolagus salinicola. Im Englischen wird der Kleine Pampashase chacoan mara genannt. Die Art ist monotypisch, Unterarten sind demnach keine bekannt.


Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Aussehen, Maße

Zwergmara(Pediolagus salinicola)Foto: E. Neideck
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Zwergmara(Pediolagus salinicola)
Foto: E. Neideck

Der Kleine Pampashase ist mit 45 Zentimeter Länge etwa 20 Zentimeter kleiner und mit einem Gewicht von etwa 2 Kilogramm zirka 5 Kilogramm leichter als der Große Mara (Dolichotis patagonum). Der kurze gebogene Schwanz ist 2,4 Zentimeter lang. Besonders ausgeprägt sind die hasenähnlichen Vorder- und Hinterextremitäten, die im Verhältnis deutlich längeren Unterarme, beziehungsweise -Schenkel als Oberarme, beziehungsweise -Schenkel aufweisen. Sie charakterisieren den als recht vorsichtigen und bei Gefahr schnell auch im Passgang unter Gestrüpp oder in einen Bau flüchtenden Läufer. Das Fell ist grau mit dunkler, an den Flanken, am Rücken und Kopf mit deutlicher gold-brauner Deckfärbung. Um die großen Augen herum zeichnet sich ein unklarer weißer Ring ab. Im Bauch- und Kinn-Bereich ist das Fell ebenfalls weiß gefärbt. Auffällig sind auch die geschwungene Stirn und der große gräuliche Nasenspiegel. Die bis zu 30 cm langen Füße sind besohlt und tragen an den Enden nagelähnliche Krallen. Die Ohren sind nach oben hin s-förmig zugespitzt und im Außenbereich konkav nach innen geschwungen.

Lebensweise

Tagsüber grast der in lockeren Familiengruppen lebende Kleine Pampashase, bestehend aus einem Paar und deren Jungen, in Revieren von bis zu 19,5 km². Das Sozialsystem wird durch eine lineare Rangordnung, an der an oberster Stelle ein dominantes Männchen steht, geregelt. Dessen Position wird durch teils heftige Kämpfe errungen. Männchen und Weibchen leben in monogamen Paarbeziehungen und kümmern sich in der Natur außerhalb der Paarungszeit kaum. Die Nacht verbringen die Tiere in Mulden oder Bauten. Letztere werden von Flachland-Viscachas übernommen oder selbst gegraben.

Verbreitung

Der Kleine Mara ist im Gran Chaco, der östlich vom Rio Parana und Rio Paraguay und westlich im Norden von Santa Cruz de la Sierra (Bolivien) bis südlich nach Cordoba (Argentinien) verläuft, verbreitet. Das konkrete Verbreitungsgebiet liegt in Südargentinien, Nordargentinien und der Chaco-Region in Paraguay. Im Süden der Verbreitung wird der Kleine Mara durch den Großen Mara abgelöst, dessen Lebensräume sich im Gegensatz zu denen des Kleinen Maras, die durch trockene und oft salzhaltigen Böden mit niedrige Strauchvegetation geprägt sind, durch niedrige mit Gras bewachsene, aride und eher steppige Areale unterscheiden.

Ernährung

Kleine Pampashasen sind reine Pflanzenfresser. In einer Studie in der Chaco-Region wurden insgesamt 28 verschiedene Stauden-, 26 Strauch- und 8 Grasarten nachgewiesen. In der Regenzeit werden hautsächlich Gräser, während der Trockenzeit vorrangig Sukkulenten verzehrt. Um an ihre Nahrung zu gelangen stellen sich Kleine Pampashasen zum Teil auf die Hinterläufe. Selbst höher gelegene Sträucher können durch Klettern erreicht werden. Als Koprophagie wird der Verzehr von eigenen Kot oder den Kot von Artgenossen bezeichnet. Dies gilt im übrigen für viele Vertreter aus der Familie der Meerschweinchen (Caviidae).

Fortpflanzung

Nach 77-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen 1 bis 2 gut entwickelte, behaarte und bereits vollständig bezahnte Junge zur Welt, welche anfangs rund 200 Gramm wiegen. Schon wenige Tage nach der Geburt nehmen die Jungen erste feste Kost auf und werden bis etwa zu ihrer vierten Lebenswoche an den bruststämmigen Zitzen gesäugt. Kleine Pampashasen nutzen bestimmte Ecken zur Kot- und Urinablage und lieben es im Sand zu baden. Die Hauptaktivität liegt in den frühen Morgenstunden – in den heißen Mittagsstunden sitzen mehrere Tiere oft dösend beieinander. In Aktivitätszeit lassen sich oft in Bocksprünge oder spielerisches Herumspringen beobachten. Selbst erwachsene Männchen beteiligen sich daran. In menschlicher Obhut können Kleine Pampashasen bis zu 6 Jahre alt werden.

Prädatoren und Gefärdung

Prädatoren sind beispielsweise der Puma (Puma concolor), Jaguar (Panthera onca) oder der Pampasfuchs (Lycalopex gymnocercus). Maras werden in manchen Regionen durch den Menschen gefangen und verzehrt. Auch der „Mara-Pelz“ wird verwendet. Beide Arten gelten laut der IUCN aber als nicht bedroht.

Literatur und Quellen

  • David Macdonald: Die große Enzyklopädie der Säugetiere. Ullmann/Tandem ISBN 3833110066
  • Hans Petzsch: Urania Tierreich, 7 Bde., Säugetiere. Urania, Stuttgart (1992) ISBN 3332004999
  • Kleiman, G. D., Geist, V. & C. M. McDade (Hrg.): Grzimek’s Animal Life Encyclopedia. Thomson Gale ISBN 0787657921
  • Nowak, E.: Mammals of the World. Johns Hopkins University Pres, 1999 ISBN 0801857899

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