Weizen
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Verträglichkeit (nur moderner Weizen ohne alte Sorten)
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Weizen (Triticum) kommt in mehreren Arten in den Handel. In diesem Artikel geht es, wenn nicht anders erwähnt, nur um die hochgezüchteten Sorten des Weizen, nicht um die alten Weizensorten Dinkel, Emmer, Kamut und Einkorn. Diese werden in eigenen Artikeln bearbeitet.
Weizen enthält einen sehr hohen Anteil an Weizenkleber (Gluten). Der Weizenkleber besteht zu einem großen Teil aus Gliadin. Gliadin wiederum besteht zu einem Drittel aus der Aminosäure Glutaminsäure. Im Laufe der letzten 150 Jahre wurde der Gehalt an Gluten und damit der Gehalt an Glutaminsäure im Weizen durch gezielte Zucht um ein vielfaches erhöht, um ein Mehl herstellen zu können, welches sich gut verarbeiten läßt und im Brot eine feine und gleichmäßige Bläschenbildung zeigt.
Aufgrund des unnatürlich hohen Gehaltes an Glutaminsäure ist Weizen als Futtermittel abzulehnen.
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weitere Namen
englisch: Wheat
französisch: le blé, le froment
spanisch: el trigo
Geschichte
Beschreibung
Anbau
Pflanzenteile und Produkte als Futtermittel
Körner
Weizenkörner sind aufgrund ihres hohen Glutaminsäuregehaltes nicht als Degufutter geeignet. Zudem werden Weizenkörner von den meisten Degus nicht gern gefressen. Es ist wahrscheinlich, daß ein so hoher Glutaminsäuregehalt, wie er in Weizen enthalten sind, Degus krank macht, vor allem, da im Verhältnis zur Glutaminsäure die anderen Aminosäuren zuwenig enthalten sind. Somit sind zusätzlich bei Fütterung von Weizenkörnern Aminosäurenmangelerscheinungen zu erwarten, vor allem die in Pflanzen eh selten vorkommenden Aminosäuren Methionin, Thyrosin und Tryptophan könnten durch die Zufütterung von Weizen zuwenig aufgenommen werden.
Es sollte darauf geachtet werden, daß Degufutter nach Möglichkeit keine Weizenkörner enthält.
Keimlinge
Beim Keimvorgang wird auch ein Teil des Glutens abgebaut. Der Anteil an Glutaminsäure sinkt etwas. Trotzdem ist der Gehalt an dieser Aminosäure für eine regelmäßige Verfütterung noch zu hoch. Jedoch können geringe Mengen an Weizenkeimlingen ab und an als Abwechslung gereicht werden.
Weizenflocken
Weizenflocken werden durch Walzen hergestellt. Ungesättigte Fettsäuren oxidieren hierbei. Der Glutaminsäuregehalt nimmt durch die Erhitzung beim Walzvorgang nur unmerklich ab. Weizenflocken sind deshalb ungeeignet als Degufutter.
Mehl
Wie alle Mehle ist auch Weizenmehl aufgrund des hohen Verarbeitungsgrades ungeeignet für Degus. Zusätzlich kommt noch der immens hohe Anteil an Glutaminsäure hinzu. Zwieback und ähnliche Backwaren aus Weizen sollten in einem Degufutter deshalb nicht zu finden sein.
Extrudate
Beim Extrudieren entsteht eine Hitze von 80°C - 120°C. Diese zerstört einen Teil der Glutaminsäure, so daß Weizenextrudate bekömmlicher werden. Da aber Extrudate stark verarbeitet sind und eigentlich keinen besonderen Nährwert mehr besitzen, sind auch sie in der Deguernährung abzulehnen.
Grünweizen
Grünweizen ist die noch grüne Jungpflanze vom Weizen. Oft wird sie auch als Katzengras im Tierhandel angeboten, allerdings taucht sie sonst noch kaum im Handel auf. Man kann sich Grünweizen aus Weizenkörnern im Blumentopf leicht selbst ziehen und hat so stets frisches Futter für den Degu auf der Fensterbank.
Im Gegensatz zum Weizenkorn enthält Grünweizen nicht so immens viel Glutaminsäure. Zudem entspricht der Grünweizen in seiner Zusammensetzung einem eiweißreichem Gras mit für Gras mittelhohem Gehalt an Kieselsäure. Grünweizen ist daher durchaus auch für die tägliche Ernährung des Degus geeignet.
Stroh
Weizenstroh ist nicht sehr nährstoffreich und wird daher vom Degu kaum angerührt. Als Abwechslung in einer Ecke des Käfigs eignet sich Stroh dagegen sehr gut, oft wird in dem Stroh gebuddelt oder es werden die Strohhalme zerfasert und zu weichem Nistmaterial verarbeitet.