Chilenische Chinchillaratte

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Die Chilenische Chinchillaratte, auch Bennett-Chinchillaratte (Abrocoma bennetti) ist eine zu den Chinchillaratten gehörende, pflanzenfressende, in Chile endemische, nachtaktive Nagetierart, die zu den Stachelschweinverwandten (Hystricognatha) gehört.

Inhaltsverzeichnis

Namen

span. Ratón Chinchilla (=Chinchilla-Maus, von ratón = maus)

engl. Bennett's Chinchilla Rat (=Bennet-Chinchillaratte)

Lebensweise

Chilenische Chinchillaratten sind in Mittelchile zwischen Copiapó und dem Rio Bío-Bío verbreitet und bewohnen küstennahe Lebensräume bis in 2000 m Höhe (Redford & Eisenberg 1992). Guzmán & Sielfeld geben eine Verbreitung von 27°18'S (Copiapó, Atacama) bis 36°00'S (Bío-Bío). Mit ihrem Fund in Paposo (25º00'S - 70º27'W; 648 m) erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Chinchillaratten weitere 280 km nach Norden. In diesem Gebiet bewohnen sie felsige Gebiete mit dichter Strauchvegetation und kommen oft in Höhlen vor, welche von Chinchillas (Chinchilla lanigera), Degus (Octodon degus) oder Südamerikanische Felsenratten (Aconaemys fuscus) gegraben wurden. In der Literatur gibt es eine Reihe von Beobachtungen, bei denen Chinchillaratten und Degus zusammen leben. Die Tiere teilen nicht selten ihre Baue und Mütter sollen teilweise sogar gemeinsam den Nachwuchs aufziehen (vgl. Fulk 1976; Sporon 1995).

Die Ernährung der Chinchillaratten besteht hauptsächlich aus Chenopodium-Blätter (51,9%) und Strauchanteile (22,8%) (Redford & Eisenberg 1992).

Haltung in Menschenobhut

Chinchillaratten haben kaum eine Bedeutung in der Haltung in Menschenobhut, weder in Privathänden noch in Zoos sind nennenswerte Bestände bekannt, abgesehen von den Tieren, die in Chile gehalten werden. Allerdings gelangten in der Vergangenheit Tiere als Beifang zu den Degus in den Handel, deren Haltung sich aber als sehr schwierig erwies. Eingewöhnungsversuche scheiterten daran, dass die Tiere Nahrung bis auf Grünzeug wie Löwenzahn und Kräuter verweigerten. Erst durch die Zusammenhaltung der Chinchillaratten mit Degus einzugewöhnen. Sie gelten dennoch als schwierige Spezialisten, die nur in erfahrene Hände gehören (Sporon 1995: 64-65).

Literatur

  • Fulk, G.W. (1976): Notes on the activity, reproduction, and social behavior of Octodon degus. Journal of Mammalogy 57: 495-505.
  • Guzmán, J.A. Sielfeld, W (2011): A new northern distribution limit of Abrocoma bennettii (Rodentia, Abrocomidae) in the coastal Atacama desert, Paposo, north of Chile. Mastozoología Neotropical 18(1): 131-134. (HTML (http://www.scielo.org.ar/img/revistas/mznt/v18n1/html/v18n1a12.htm))
  • Redford, K.H. Eisenberg, J.F. (1992): Mammals of the Neotropics. The Southern Cone, Vol. 2. University of Chicago Press, Chicago.
  • Sporon, A. 1995. Unser Degu. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart.
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