Klatschmohn

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-Der Klatschmohn ''(Papaver rhoeas L.)'' gehört zur Familie der Mohngewächse ''(Papaveraceae)''.+[[Bild:Mohnfeld dk.jpg|thumb|240px|right|Klatschmohn (''Papaver rhoeas L.'')]]
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-| ''Blütezeit:'' || Mai bis Juli+
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-| ''Herkunft:'' || Europa+
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-| ''Giftigkeit:'' || '''Giftig!''' {{Giftklassen nach GDC}}+
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-! Eignung für Degus+
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==Allgemeines== ==Allgemeines==
-Der Klatschmohn ist eine einjährige Pflanze, erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 90 cm und blüht von Mai bis Juli. 
-===andere Namen===+===Namen===
Blutblume, Feldrose, Feuerblume, Klatschrose, Kornrose, Flattermohn, Mohnblume, Paterblume, Schnalle. Blutblume, Feldrose, Feuerblume, Klatschrose, Kornrose, Flattermohn, Mohnblume, Paterblume, Schnalle.
-===Eignung als Futterpflanze===+Synonyme: ''Papaver strigosum'' (BOENN.) SCHUR
-Der Klatschmohn ist giftig, die Pflanze als Futter nicht geeignet.+''engl.'' corn poppy; ''frz.'' coquelicot
-==Die Pflanze==+===Eignung als Futterpflanze===
-Der Klatschmohn ist in Europa und West-Asien, in einer Gegend mit gemässigtem Klima beheimatet.+Der Klatschmohn ist giftig. Die Samen dagegen sind ungiftig.
-===Standort===+Kaninchen nutzen den Klatschmohn als Medizinalpflanze, das gelegentliche Anbieten einer frischen Pflanze pro Kilo [[Kaninchen]] hat einen gesundheitsfördernden Effekt auf naturnah ernährte Kaninchen. Kaninchen, welche in ihrer Jugend mit viel Industriefutter gefüttert wurden, oder aber von Heu als Grundfutter leben mußten, vertragen Klatschmohn nicht, die Vergiftungsgefahr ist durch die kaputte Dünndarmschleimhaut außerordentlich hoch und steht in keinem Verhältnis zum Nutzen dieser Pflanze!
-Sonnige Standorte, lehmige Böden, Ödland.+
-===Blüte, Frucht und Blätter===+==Die Pflanze==
-Die Blüte ist schalenförmig, etwa 4 bis 6 cm gross, rot mit schwarzem Basalfleck. Die Frucht ist eine Kapsel ([[Streufrucht]]).+
-==Der Klatschmohn als Heilpflanze==+Der Klatschmohn ist in Europa und West-Asien, in einer Gegend mit gemässigtem Klima beheimatet. Er ist eine einjährige, bis zu 80 cm hohe, krautige Pflanze. Die Blüte ist schalenförmig, etwa 4 bis 6 cm gross, rot mit schwarzem Basalfleck. Sie erscheinen zwischen Mai und August. Die Frucht ist eine Kapsel ([[Streufrucht]]).
-===Giftigkeit===+Standorte: Getreidefelder, sonnige und trockene Standorte, nährstoffreiche, lehmige Böden, Ödland, kommt bis etwa in 1000 m Höhe vor. Die Wurzeln wachsen bis etwa 1 m Tiefe (Fleischhauer et al. 2007).
-'''giftig!''' {{Giftklassen nach GDC}}+
-===giftige Pflanzenteile===+Nutzung: Die Samen lassen sich unter anderem Nutzen zur Ölgewinnung und für Kuchenbeläge. Die Blätter geben im Frühjahr (April-Mai) ein Wildgemüse fein geschnitten für Salate oder gekocht als Spinatersatz. Die leuchtenden Blüten haben vorallem einen dekorativen Wert und können zur Verzierung von Gerichten und als Zutat für Tees, Bowlen und Limonaden genutzt werden. Der Klatschmohn enthält zwar keine narkotisierenden Stoffe, der Milchsaft kann in grösseren Mengen aber zu Bauchschmerzen führen (Fleischhauer et al. 2007). Für die industrielle Ölgewinnung wird jedoch der [[Schlafmohn]] verwendet (vgl. Franke 1997).
-Die ganze Pflanze ist giftig, besonders der Milchsaft. +
-===Erste Hilfe===+'''Inhaltsstoffe:'''
-*Flüssigkeitszufuhr+
-*Erbrechen auslösen+
-*Aktivkohle+
-*Abführmittel (Natriumsulfat)+
- +
-===Inhaltsstoffe===+
*Alkaloide (Rhoeadin, Somniferin u.a., besonders im Milchsaft) *Alkaloide (Rhoeadin, Somniferin u.a., besonders im Milchsaft)
*Saponine *Saponine
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*Gummi *Gummi
-Samen:+Die Samen sind [[Alkaloide|alkaloidfrei]], enthalten jedoch [[Schleimstoffe]] und [[Anthocyan]].
-*alkaloidfrei+
-*Schleimstoffe+
-*Anthocyan+
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-===Wirkung===+
-*Krampferregend+
-===Anwendung===+==Literatur==
-*Innerlich: als Schlaftee und Sirup gegen Husten. Die Wirkung ist allerdings nicht bewiesen.+
-===Droge===+* Fleischhauer, G.S. Guthmann, J. Spiegelberger, R. (2007): Essbare Wildpflanzen. 200 Arten bestimmen und verwenden. AT Verlag, Baden, München.
-*Klatschrosen ''Rhoeados flos'' (früher ''Flores Phoeados'')+* Franke, W. (1997): Nutzpflanzenkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
-==Siehe auch==+==Bilder==
-* [[Mohn]]+<gallery>
-* [[Schlafmohn]]+Bild:Klatschmohn bluete.jpg|Blüte
 +Bild:Papaver rhoeas-Bluete01.jpg|Blüte
 +Bild:Papaver rhoeas-Knospe01.jpg|Knospe
 +Bild:Papaver rhoeas-jungerFruchtstand.jpg|Junger Fruchtstand
 +Bild:Mohnfeld dk.jpg
 +</gallery>
-[[Kategorie:Nicht füttern]] [[Kategorie:Wildpflanzen]] [[Kategorie:Giftpflanzen]]+[[Kategorie:Leicht giftig]]
 +[[Kategorie:Kräuter]]
 +[[Kategorie:Feld]]
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Klatschmohn (Papaver rhoeas L.)
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Klatschmohn (Papaver rhoeas L.)

Der Klatschmohn (Papaver rhoeas L.) ist eine Mohn-Art und gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae).

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Namen

Blutblume, Feldrose, Feuerblume, Klatschrose, Kornrose, Flattermohn, Mohnblume, Paterblume, Schnalle.

Synonyme: Papaver strigosum (BOENN.) SCHUR

engl. corn poppy; frz. coquelicot

Eignung als Futterpflanze

Der Klatschmohn ist giftig. Die Samen dagegen sind ungiftig.

Kaninchen nutzen den Klatschmohn als Medizinalpflanze, das gelegentliche Anbieten einer frischen Pflanze pro Kilo Kaninchen hat einen gesundheitsfördernden Effekt auf naturnah ernährte Kaninchen. Kaninchen, welche in ihrer Jugend mit viel Industriefutter gefüttert wurden, oder aber von Heu als Grundfutter leben mußten, vertragen Klatschmohn nicht, die Vergiftungsgefahr ist durch die kaputte Dünndarmschleimhaut außerordentlich hoch und steht in keinem Verhältnis zum Nutzen dieser Pflanze!

Die Pflanze

Der Klatschmohn ist in Europa und West-Asien, in einer Gegend mit gemässigtem Klima beheimatet. Er ist eine einjährige, bis zu 80 cm hohe, krautige Pflanze. Die Blüte ist schalenförmig, etwa 4 bis 6 cm gross, rot mit schwarzem Basalfleck. Sie erscheinen zwischen Mai und August. Die Frucht ist eine Kapsel (Streufrucht).

Standorte: Getreidefelder, sonnige und trockene Standorte, nährstoffreiche, lehmige Böden, Ödland, kommt bis etwa in 1000 m Höhe vor. Die Wurzeln wachsen bis etwa 1 m Tiefe (Fleischhauer et al. 2007).

Nutzung: Die Samen lassen sich unter anderem Nutzen zur Ölgewinnung und für Kuchenbeläge. Die Blätter geben im Frühjahr (April-Mai) ein Wildgemüse fein geschnitten für Salate oder gekocht als Spinatersatz. Die leuchtenden Blüten haben vorallem einen dekorativen Wert und können zur Verzierung von Gerichten und als Zutat für Tees, Bowlen und Limonaden genutzt werden. Der Klatschmohn enthält zwar keine narkotisierenden Stoffe, der Milchsaft kann in grösseren Mengen aber zu Bauchschmerzen führen (Fleischhauer et al. 2007). Für die industrielle Ölgewinnung wird jedoch der Schlafmohn verwendet (vgl. Franke 1997).

Inhaltsstoffe:

  • Alkaloide (Rhoeadin, Somniferin u.a., besonders im Milchsaft)
  • Saponine
  • Gerbstoffe
  • Bitterstoffe
  • Harz
  • Schleim
  • Stärke
  • Gummi

Die Samen sind alkaloidfrei, enthalten jedoch Schleimstoffe und Anthocyan.

Literatur

  • Fleischhauer, G.S. Guthmann, J. Spiegelberger, R. (2007): Essbare Wildpflanzen. 200 Arten bestimmen und verwenden. AT Verlag, Baden, München.
  • Franke, W. (1997): Nutzpflanzenkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.

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