Systematik

Klasse: Säugetiere (Mammalia)

Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)

Überordnung: Laurasiatheria

Ordnung: Insektenfresser (Insectivora)

Familie: Igel (Erinaceidae)

Unterfamilie: Stacheligel (Erinaceinae)

Gattung: Afrikanische Igel

Arten:

  • Weißbauchigel/ Afrikanischer Zwergigel (Atelerix albiventris)
  • Kapigel (A. frontalis)
  • Algerischer/ Nordafrikanische Igel (A. algirus)
  • Somalischer Igel (A. sclateri)

Steckbrief

Name: Weißbauchigel

Wissenschaftlicher Name: Atelerix Albiventris

Ursprungliches Vorkommen: Sambia, Senegal, Sudan

Lebensraum: Savanne, trockenes Grasland, Gärten

Leben in der Natur: selbstangelegte Eigenbauten aus Trocknen-Material

Ernährung in der Natur: Insekten, Amphibien, kleine Nager, Eier und Früchte

Aktivitätszeit: nachts

Besonderheiten: bei Futtermangel Einlegen einer Ruhephase möglich, während der Körperfunktionen herabgesetzt werden (in der Natur ist diese Phase i.d. R. zwischen Juni-September). Auch in der Heimtierhaltung kann diese Ruhephase trotz vorhandenem Futter vorkommen, in der über Wochen hinweg nichts gefressen und nur geschlafen wird.

Größe: ca. 15-25 cm

Gewicht: 250-650 g

Charakter: ruhig, in der Regel schnell zähmbar; i.d. R. Einzelgänger

Aussehen: schwarze „Gesichtmaske“, Bauch und restliche Gesichtspartien weiß, Stacheln weiß, schwarz, beige und braun

Haltung

Als Unterkunft von Weißbauchigeln sind große Terrarien oder Eigenbauten gut geeignet. Die Mindestmaße für 1-2 Igel lauten 1,5-2m x 0,7m x 0,5m (B,T,H). Noch besser stellt man en Tieren 2 Stockwerke dieser maße zur Verfügung. Bei einer Gruppenhaltung sollte die Unterkunft entsprechend mehr Platz bieten.

Zur Ausstattung der Unterkunft gehören Gegenstande aus Kork, Rinde, Steine, Äste und Dinge aus anderen natürlichen Materialien. Es sollten immer mehrere Verstecke mit engen Eingängen angeboten werden.

Über täglichen Auslauf (die Tierchen werden stubenrein) und eine Schüssel mit Chinchillasand freut sich jeder Weißbauchigel.

Im Gehege kann eine Toilette mit z.B. Pelleteinstreu (fein, aus Naturmaterial), Erde oder Vogelsand angeboten werden, die bei Nutzung mehrmals wöchentlich gesäubert werden sollte - so hält die Sauberkeit der Igelunterkunft länger.

Als Einstreu empfiehlt sich ganz gewöhnliche Kleintiereinstreu aus Hobelspäne oder Hanf. Diese muss jede Woche komplett ausgetauscht werden. Heu, Stroh oder Hamsterwatte sind zu gefährlich, weil sie a. verspeist werden könnten und dann zu Veraduungsproblem führen und b. weil sich die Igel an diesen die Füßchen abklemmen können, das im schlimmesten Falle zum Absterben des abgeklemmten Körperteiles führen oder andere Folgen haben kann.

Geeignete Tagestemperatur beträgt 20-24 Grad; nachts sind bis zu 5 Grad weniger als am Tag möglich.

Soziales

Weißbauchigel sind von Natur aus Einzelgänger, die sich lediglich zur Paarung treffen.

In der Heimtierhaltung kann man die Weißbauchigel-Nachzuchten jedoch auch als Paar- oder in Gruppe halten. Weibchen (am besten Geschwister) scheinen in dieser Hinsicht verträglicher zu sein als ihre männlichen Artgenossen, die territorialer sind und deswegen mehr Platz benötigen um sich bei Bedarf aus dem Wege gehen zu können.

Viele Halter sind der Ansicht, dass man Weißbauchigel in Gefangenschaft nicht alleine halten sollte, da sie durch Artgenossen mehr Reizen ausgesetzt sind und sich weniger langweilen, was sich positiv auf ihr Wohlbefinden auswirken würde. Die Frage bleibt offen, inwiefern die Tiere dann aber auch unter permanentem, sozialem Stress stehen.

Möchte man aufgrund eines Nachwuchs-Wunsches ein Pärchen zusammenhalten, so sollte man wissen, dass eine Zucht nur dann gelingen kann, wenn die Tiere außerhalb der Paarungsphase nicht miteinander zusammenleben.

Ernährung

Ernährung in freier Wildbahn

In der Natur ernähren sich Weißbauchigel in erster Linie von Insekten (z.B. Spinnen, Ameisen und ihren Eiern, Käfern), Schnecken und Asseln. Des Weiteren fressen sie kleine Frösche und Schlangen, Junge von Ratten und Mäusen sowie Eier und junge Vögel.

Eine sehr kleine Menge der natürlichen Ernährung stellen süße Früchte (Beeren, Obst) und Pilze dar.

Ernährung in Gefangenschaft

natürliches tierisches Futter

  • Grillen
  • Heuschrecken
  • Heimchen
  • Mehlwürmer bzw. Mehlkäferlarven (Achtung: Sehr fetthaltig, nicht zu viel anbieten!)
  • Zophobas- bzw. Großer Schwarzkäfer-Larven
  • Schnecken
  • tiefgefrorene Mäusebabies
  • Ei

Fertigfutter für Katzen und Hunde

Dosenfutter sollte nicht als Alleinfuttermittel verfüttert werden, weil dieses viele leichtverdauliche Kohlenhydrate enthält, die die Zähne des Kleinsäugers schädigen, und das Tier verfetten lassen. Zudem ist die Geruchtsbelästigung durch den Kot bei solch einer Fütterung sehr stark! Fertigfutter beinhaltet leider neben viel Zucker auch unappetitliche Fleischmehle aus diversen Tiernebenerzeugnissen (gemahlene Hufen, Federn, Knochen, minderwertige Fette, gefüllte Magen- und Darminhalte von Tieren etc.), unmoralisch gewonnenes Fleisch z.B. durch das Verwenden eingeschläferter Tiere oder bei lebendigem Leibe zerhäckselte, männliche Kücken etc. sowie chemische Zusatzstoffe (Vitamine, Spurenelemente, Aminosäuren etc.), die das Tier auf Dauer krank machen können (z.B. Organerkrankungen bis hin zum -versagen). Daher sollte man wenn überhaupt auf ein möglichst wenig verarbeitetes, natürliches Dosenfutter zurückgreifen, welches außerem einen hohen Fleischanteil enthält und auf anderer Seite wenig Getreide(-abfallerzeugnisse) und andere Füllstoffe. Etwas gesünder ist es das Dosenfutter mit verschiedenen Insekten versetzt anzubieten. Trockenfutter sollte nicht angeboten werden, weil es noch minderwertiger und unartgerechter als Dosenfutter ist. Doch bitte stets daran denken: Insekten, Schnecken etc. (am besten selbstgezüchtet) sind immernoch am gesündesten für ihren Igel!

Obst

Ob sein Weißbauchbauchigel Früchte verträgt, muss jeder Halter selber testen. Viele Igel bekommen von Früchten nämlich Durchfall. Wenn dies der Fall sein sollte, müssen Vitamine zugefüttert werden z.B. durch die Zugabe von Katzenvitaminflocken oder mithilfe eines Multivitaminpräparates, das man ins Wasser gibt.

Bei Verträglichkeit sind z.B. Äpel, Bananen, Melone, Himbeeren, Erdbeeren oder Birnen geeignet und gegenüber Nahrungsergänzungsmitteln stets vorzuziehen.

Linktipp

haltungsbericht_zu_weissbauchigeln.txt · Zuletzt geändert: 2012/02/04 02:23 von kaktus
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