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Systematik

Klasse: Säugetiere (Mammalia) Ordnung: Nagetiere (Rodentia) Unterodnung: Mäuseverwandte (Myomorpha) Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea) Familie: Mäuseartige / Echte Mäuse (Muridae) Unterfamilie: Wühlmäuse (Microtinae) Tribus: Echte Wühlmäuse (Microtini) Gattung: Steppenlemminge (Lagurus) Art: Grauer Steppenlemming (Lagurus lagurus)

weitere bekannte Gattungsvertreter:

Rötelmäuse (Clethrionomys) Bsp. Art: Gemeine Rötelmaus (Clethrionomys glareolus)

Echte Wühlmäuse (Microtus) Bsp. Art: Feldmaus (Microtus arvalis) Levante- Wühlmaus (M. guentheri) Schilfwühlmaus (M. fortis)

Steppenwühlmäuse (Lasiopodomys) Bsp. Art: Brandts Steppenwühlmaus (Lasiopodomys brandtii)

Steckbrief

Name: Grauer Stecklemming Wissenschaftlicher Name: Lagurus lagurus

Herkunft: westliche Mongolei bis Ukraine, Nordwesten Chinas Lebensraum: Steppen, Halbwüsten, partiell Kulturraum soziale Lebensweise: Kolonie mit bis zu 50 Lemmingen

Gewicht: 15-40 g Größe: 90-110 cm Alter: max. 2 Jahre Geschlechtsreife: ca. 28 Tage Tragzeit: 19-21 Tage Wurfgröße: 1-12 (Durchschnittlich 6-8) Junge Wurfanzahl/Jahr: bis zu 5

Art und Größe der Unterkunft

Man kann Lemminge in Aquarien oder in Eigenbauten artgerecht halten. Gitterkäfige oder Terrarien haben mehr Nach- als Vorteile und sind daher nicht geeignet.

In ein Aquarium oder Eigenbau kann man schön viel Einstreu hineintun, so dass die Steppenlemminge unterirdische Gängesysteme anfertigen und in der Einstreu buddeln können, was zu ihnem natürlichem Verhalten gehört.

Die Unterkunfts-Größe für 2-4 Lemminge sollte 100cm x 50cm x 50cm (B,T,H) betragen. Bei mehr Tieren ist natürlich entsprechend mehr Platz von Nöten.

Egal welche Art der Unterkunft man wählt, stets sind folgende Punkte zu beachten:

  • mindestens 15 cm Einstreu ist notwendig, besser noch 20-25 cm; am geeignetsten ist ein Heu-Stroh-Hobelspäne-Gemisch, damit die liebevoll gebauten Gänge nicht gleich wieder zusammenbrechen
  • es sollte mindestens 1 Etage eingebaut werden, um auf sie Einrichtunggegenstände wie Laufrad, Wassernapf, Fressschüssel und die Sandwanne zu deponieren

Ausstattung der Unterkunft

Als Einrichtung für ein artgerechtes Lemming-Gehege eignen sich Utensilien aus Naturmaterialien wie

  • Steine (nur auf dem Boden oder die Etagen legen!)
  • Kokosnussschalen
  • Korkröhren und Korkplatten
  • Weidenbrücken
  • Baumstämme
  • Heunester
  • Grastunnel
  • Holzhäuschen
  • Äste, Blätter, Zweige
  • Wurzeln
  • Klo- und Küchenrollen
  • Keramik-/Tongegenstände
  • Sandwanne mit Chinchillasand
  • geeignetes Laufrad

Soziales

Gruppenkonstellation

In freier Wildbahn leben Graue Steppenlemminge in großen Kolonien, die sich aus bis zu 50 Individuen zusammensetzen. Aus diesem Grund darf man Lemminge niemals alleine halten! Ihr artspezifisches Sozialverhalten können sie nur ausleben, wenn sie zumindest Pärchenweise gehalten werden. In Einzelhaltung verkümmert das Tier, entwickelt Verhaltensstörungen wie überhöhte Aggressivität oder sogar Stereotypien wie das In-der-Ecke-Scharren.

Empfehlenswerte Gruppenkonstellationen sind:

a) Weibliches Pärchen/ Weibchengruppen Ohne Probleme können Damen Paare und auch größere Gruppen zusammenleben.

b) Pärchen Eine sehr schöne und harmonische Verbindung stellt ein Weibchen mit einem Männchen dar. Allerdings sollte das Männchen noch vor der Geschlechtsreife kastriert werden, um Nachwuchs zu vermeiden.

Ein paar Worte zur Lemming-Kastration: Die Hoden der Lemming-Männchen liegen direkt unter der Haut. Dadurch ist die Operation leicht durchführbar. Ein mögliches Problem stellt die Narkose dar- hier ist die Gasnarkose sehr zu empfehlen. Das Sterberisiko ist bei dieser nur sehr, sehr gering. Fragt eueren Tierarzt, ob der Lemmingkastrationen durchgeführt hat!

c) Harem Ein kastriertes Böckchen mit mehreren Weibchen (am besten 3-4) kann man ebenfalls problemlos halten.

Tipp: Am besten vertragen sich immer noch miteinander verwandte Lemminge, insbesondere Geschwistertiere. Gruppen, die aus einer geraden Tieranzahl bestehen, sind zudem oft stabiler.

d) Bockpaar/Bockgruppen Abzuraten hingegen ist es für Anfänger männliche Tiere zusammenzuhalten. Zwar gibt es Fälle, in denen die Haltung zweier Böcke geglückt ist, jedoch vertragen sich Männchen nicht selten nach der Geschlechtsreife nicht mehr! Es kommt unerwartet zu Streit, Jägerei, Beißerei. Trennt man die Männchen dann nicht rechtszeitig voneinander kann der Disput tödlich enden! Allerdings gibt es auch viele Beispiele, bei denen eine Böckchenhaltung geglückt ist. Bei mir jedoch leider nicht.

Kommunikation

Steppenlemminge kommunizieren untereinander zum Einen durch Laute, die jedoch meist im Ultraschallbereich stattfinden und sich somit dem menschlichen Gehör entziehen. Nur wenige Laute können wir wahrnehmen:

Lauteres Quietschen: hört man bei der Paarung und beim Streit

Schreiartige Laute: geben Junge bei Angst/ Unbehagen von sich

Zum Anderen kommunizieren Lemminge mithilfe ihrer Körpersprache, die jedoch weitgehend unerforscht ist, sowie durch Duftmarken. Genauer gesagt handelt es sich um Kot- und Urinmarkierungen. Die gesamte Lemmingumgebung wird auf diese Weise zum Besitz erklärt. Deshalb sollte man nie die gesamte Einstreu auf einmal auswechseln, damit die Lemminge nicht unnötig in Stress versetzt werden. Denn ein Gehege ohne Markierung ist für das Tier kein Schutz bietendes Zuhause mehr.

Ernährung

Mischfutter

Das Trockenfutter ist eine Mischung bestehend aus:

  • Wellensittichfutter 25%
  • Kanarienvogelfutter 15%
  • Wildsaatenmischung 10%
  • Großsittichfutter oder Waldvogelfutter 10%
  • feine Grassamen (Mischung) 10%
  • getrocknete Kräuter/Blüten/Blätter 20%
  • etwas Getreide (Amaranth, Quinoa, Paddyreis, Roggen, Hafer, Mais, Gerste, Weizen) 5%
  • getrocknetes Gemüse (Karotte, Brokkoli, Blumenkohl, Gurke, Paprika, Tomate, Topinambur, Zucchini etc. 5%

Anm.: Die Prozentangaben sind lediglich Circa-Werte für unsichere Einsteiger und müssen nicht akribisch eingehalten werden. Insbesondere das Trockengemüse ist kein Muss, wenn genügend Frischgemüse und -obst zur Verfügung steht.Das Futter kann ad libitum angeboten werden.

Frischfutter

  • Küchenkräuter (Petersilie, Dill, Basilikum, Minze, Salbei etc.)
  • Wildkräuter (Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, Klee, Vogelmiere, Hirteltäschelkraut, Ampfer, Sternmoos, Golliwoog/callisia repens, etc.)
  • frisches Gräser
  • Zweige (alle Obstbäume, Birke, Weide, Buche, etc.)
  • Wurzel-/Knollgemüse (Möhre, Karotte, Rote Beete, Fenchelknolle, Sellerie, Petersilienwurzel, Staudensellerie, Steckrübe, Topinambur etc.)
  • Fruchtgemüse (Gurke, Zucchini, Paprika)
  • Kohlgemüse (Kohlrabi samt Blättern, Brokkoli, Blumenkohl etc.)
  • Salat (Chicoree, Eisberg, Endivie etc.)

Täglich sollten Grünfutter (Gräser, Zweige, Kräuter) sowie verschiedene Frischfuttersorten (min 4 St.) ad libitum d.h. in unbegrenzter Menge angeboten werden.

Tierisches Eiweiß

  • Mehlwürmer
  • kleine Heimchen
  • kleine Grillen
  • Beoperlen
  • und sonstige Insekten

Insekten sollten ca. ein Mal in der Woche angeboten werden. Trächtigen Tieren häufiger. Getrocknete Insekten können aber auch einfach ins Mischfutter beigemischt werden.

Heu, Laub und Stroh

Diese sollten überall im Gehege verteil werden, die Lemminge knabbern nicht nur daran, sie verwenden das Material zum bau ihres Nestes und der unterirdischen Gänge.

haltungsbericht_zu_steppenlemmingen.txt · Zuletzt geändert: 2012/02/04 02:00 von kaktus
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