Chinchilla-Scientia-Forum.de

Huhu,

wisst ihr ob Getreide auch ranzig werden kann? Ich kenne es eigentlich insbesondere von Nüssen, bei Getreide hatte ich davon noch nie gehört.

Die meisten Getreide enthalten zuwenig Fett zum Ranzig werden, wenn das bißchen Fett im Getreide ranzig wird, schmeckt man es nicht. Anders ist es bei Hafer und bei den meisten Sorghumsorten, die sind so fetthaltig, daß die tatsächlich recht schnell ranzig werden, wenn man sie schrotet oder flockt.

Danke... da war meine Skepsis offenbar nicht ganz unbegründet...

Und wie steht es um das Risikopotenzial? Können ranzige Sämereien ein gesundheitliches Risiko darstellen oder schmecken sie schlicht und einfach nur nicht mehr gut?

Ranziger Hafer macht zumindest Pferde krank ... nun sind Pferde eh recht empfindliche Wanderweidegänger, die schon von zuviel Getreide, egal wie gut die Qualität ist (anteilmäßig an der Gesamternährung ist die Menge, die das Zuviel ausmacht, ein Witz!), krank werden. Dazu kommt, daß zumindest bei mir weder ranziger Haferschrot, noch ranzige Haferflocken oder ranzige Sorghumflocken überhaupt gefressen wurden, solange also genügend abwechslungsreiche Kost da ist, sollte also nix passieren können, weil der bittere Geschmack vor Aufnahme schützt. Zudem gehören Mehlsaaten eh nicht zum Hauptfutter für Chin und Degu ... die können also mit Leichtigkeit auf Kräuter und Blätter ausweichen, ohne auch nur etwas zu vermissen.
Haben sie die Wahl zwischen Pellets und ranzigen Haferflocken, dürften die ranzigen Haferflocken sogar gesünder sein wie die Pellets ...

Problematisch könnte es vielleicht bei den Körnerfressern werden - aber selbst da sollte das ganze Korn Hauptspeise sein, ein Ausweichen auf ganze Körner wäre also auch hier kein Problem bei artgerechter Ernährung, also dann doch kein Problem.
Fertigfutter, wie beispielsweise Rattima für Ratten, enthalten fast immer ranzige Haferflocken - allerdings dürften da noch ganz andere Stoffe drin sein, welche dazu führen, daß Fertigfutterratten deutlich häufiger unter zwei Jahren an Tumoren, Bumblefeet, Gebärmutterentzündungen etc erkranken, wie Ratten, welche abwechslungsreiche unverarbeitete Kost bekommen. Auch da muß es also keinesfalls sein, daß es ausgerechnet die ranzigen Haferflocken sind.

Danke für die Erklärungen. Hattest du damals auch Rattima verfüttert oder war dir das einfach bei den anderen Rattenhaltern aufgefallen?

Was ich mir allerdings nun überlege, wie sieht es aus mit Nüssen? Wenn die schon alt sind, werden die ja auch gerne ranzig.
Wenn man das nicht bemerkt, dann kann es sein, dass die dann alle ranzig sind und die Tiere mangels Alternativen doch davon fressen. Wobei andererseits, wie ist es mit den Eichhörnchen, welche Nüsse vergraben? Hmm, die treiben dann wahrscheinlich eher aus oder verrotten...?
Mit naturnaher Gehegegestaltung und Aussenhaltung könnte man offenbar so einige Probleme gleich aufs Mal beseitigen, hmmm...

Ich hatte mal ne ganz frische Charge billig bekommen - und natürlich verfüttert, hatte damals noch alles verfüttert.
Richtig auffällig war, daß ich gar keine Ratte hatte, die da freiwillig beiging, dabei war damals noch lecker Buchweizen drin!

Die Beobachtungen mit kranken Ratten hab ich an fremden Ratten gemacht. Mich hat immer gewundert, weshalb ich so selten Tumore bei meinen Ratten hatte - und ich hatte ja zumindest in den früheren Gruppen immer einen recht wilden Mix von allen möglichen und unmöglichen Herkünften meiner Second Hand Ratten.

Eichhörnchen verstecken Nüsse nur dort, wo sie sich lange frisch halten und nicht so schnell keimen, wie normal. Von Eichhörnchen verbuddelte und versteckte Walnüsse kann man noch nach drei Jahren essen, die schmecken dann immer noch sehr gut - ich hab es noch nie geschafft, solange Walnüsse zu lagern, ohne daß sie ranzig wurden, selbst die Schale verhindert das ranzigwerden nicht.