Naturnahe Ernährung umfaßt folgende Merkmale:
- naturbelassene, unverarbeitete Futtermittel bzw getrocknete Futtermittel
- Futtermittel entsprechen in Wassergehalt, Beschaffenheit und Nährstoffzusammensetzung weitestgehend den Futtermitteln der Wildformen
- es wird sehr abwechslungsreich ernährt
Bekannte Beispiele der naturnahen Ernährung ist das Barfen bei Hunden, Katzen und Frettchen, Instincto oder andere Rohkostphilosophien beim Menschen oder die Wiesenfütterung bei Kaninchen.
Naturnahe Ernährung bzw naturnahe Fütterung umfaßt nicht die ad lib Gabe an Futtermitteln - naturnah wäre es auch, wenn die Chins nur eine begrenzte Zeit am Tag zur Futterbar gelassen werden und wenn sie sich sattgefressen haben, wieder vom Futter weggesperrt werden würden. Es gibt nur bei Chinchillas keinen Grund, es so zu handhaben ...
Naturnahe Ernährung schließt Futtermehle und deren verarbeitete Produkte und Kochkost weitestgehend aus, also (so gut wie) keine Pellets, keine Extrudate, kein Brot, keine Nudeln, keine Päppelbreie, keine gekochten Küchenreste ...
Überhaupt haben Küchenreste nicht mehr die Beschaffenheit der Futtermittel, wie sie die Wildformen vorfinden - es fehlen beispielsweise bei Salatblättern und Salatstrünken die eiweißreichen Salatherzen, vieles ist kleingeschnitten, während Wildpflanzen nie kleingeschnitten vorkommen, sondern von den Wildformen abgebissen werden müssen etc. Eine naturnahe Ernährung schließt also eine Resteverwertung übers Tier oftmals aus bzw ist nur möglich, wenn die fehlenden Teile entsprechend ersetzt werden (bei Schlachtabfällen also auch Muskelfleisch, bei den Salatblättern auch Salatherzen oder junge Pflanzen).
Bei der PHW-Ernährung kann man noch zwischen der angeblich nirgendwo mehr empfohlenen strengen PHW-Ernährung und der weniger strengen PHW-Ernährung unterscheiden. Bei der strengen PHW-Ernährung sind nur Pellets, Heu und Wasser und einmal in der Woche homöopatische Dosen von anderen Futtermitteln zulässig, bei der weniger strengen PHW-Ernährung sind tägliche geringe Mengen Trockenkräuter und ab und an Leckerlies a la Cranberrys und Apfelspalten zulässig.
Von dir noch nicht berücksichtigte Fütterungssysteme:
Instincto: Das Tier lebt in natürlicher oder seminatürlicher, weitläufiger und artenreichen Umgebung und muß sich sein Futter selbst suchen (beispielsweise Weidehaltung auf buschbestandenen und artenreichen Naturschutzwiesen, Schweinewaldweide). Wird meines Wissens bei Chinchillas in Deutschland noch nicht praktiziert.
Rohkost: natürliche Ernährung, bei der die Futtermittel nicht über 40°C erhitzt werden (Heu muß also selbst getrocknet werden, da in den Heuballen nach dem Pressen Temperaturen über 40°C entstehen, die meisten im Handel befindlichen getrockneten Kräuter fallen dann auch raus, weil sie bei 60°C oder noch heißer schnellgetrocknet wurden.)
Resteernährung: Abwechslungsreiche Ernährung mit hohem Rohkostanteil und Küchenresten (im Falle von Chinchillas also Apfelgriebsche, Apfelschalen, Möhrengeraffeltes, Möhrenendstücke, die äußeren Salatblätter und ähnliches, halt alles, was an Obst, Gemüse und Salat in der Küche abfällt). Resteernährung kann sowohl Kochkostreste, als auch Industriefutter enthalten, muß jedoch nicht. (Das, was ich im Grunde genommen praktiziere)
Ansonsten find ichs richtig gut!
_________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka
|