Du hast zwei Möglichkeiten der Umstellung:
1) Du reichst die Pellets in einem Napf, gibst so viele getrocknete Kräuter, wie sie wollen und fängst langsam an, genau wie bei Kaninchen oder Meerschweinchen, immer mehr Frisches anzubieten. Die Menge vom Frischen sollte langsam gesteigert werden - reine Vorsichtsmaßnahme, nicht daß ausgerechnet deine Chins so gierig auf Frisches sind, daß sie sich übernehmen und Blähungen bekommen.
Der Nachteil ist, daß die Umstellung viel länger dauert und Schädigungen durch Pellets eben auch weitergehen können, weil ja noch lange Zeit neben der "Gesundheitskost" noch Pellets gefressen werden.
2) Du läßt die Pellets einfach weg, sorgst für eine von Anfang an möglichst abwechslungsreiche Kräutermischung aus getrockneten Kräutern und gibst von Anfang an eine Mischung aus Körnern (beispielsweise Buchweizen, Amarant, Quinoa, Glanz, Sesam) und fütterst vorsichtshalber langsam wie bei Kaninchen und Meerschweinchen auch Frisches an, bis auch da eine genügende Abwechslung vorhanden ist.
Der Nachteil dieser Methode ist, daß bei einem Teil der Tiere das Gewicht stark abnimmt ... passiert nicht oft, aber bei den Tieren, wo diese Gewichtsabnahme zu beobachten ist, kann das Gewicht nicht mehr als Indikator für Krankheiten benutzt werden. Es muß also sorgfältiger auf andere Symptome geachtet werden.
Die Gewichtsabnahme selbst ist nicht weiter tragisch, es baut sich einfach nur das Fett ab, aber Muskeln brauchen für den Aufbau recht lange, also nehmen sie ab und ein halbes Jahr später wieder genauso schnell wieder zu.
Bei den Sämereien empfiehlt es sich, sie einzeln anzubieten, also erste Woche Buchweizen, nächste Woche Buchweizen und Dari usw usf - so siehst du am ehesten, wenn durch Pellets verursachte Futterunverträglichkeiten auf bestimmte Sämereien sich entwickelt haben. Problematisch könnten Weizen, Roggen, Hafer, Kardi und Kolbenhirse sein - ob es sich bei den hier im Forum beschriebenen Fällen um Einzelfälle handelte, oder tatsächlich hier Probleme häufiger sind, ist noch nicht abschätzbar, das wird erst die Zeit zeigen.
Weizen und Roggen machen bei vielen Tierarten Probleme, Weizen ist bei einer ganzen Reihe von Tierarten für die Entwicklung von Allergien verantwortlich (wobei selten Weizenallergien entstehen), zudem scheint Weizen bei einer Reihe von Tierarten die Dünndarmwand zu schädigen. Roggen und Weizen scheinen Eßstörungen auf diese Getreidesorten zu fördern, Roggen kann bei Menschen und Pferden zu schweren Koliken führen. Es ist wahrscheinlich, daß auch Chinchilla ab und an Schwierigkeiten mit bekommen - sicher ist das bisher jedoch nicht.
Hirse scheint hier im Forum bei einer Halterin zu einem übermäßigen Verbrauch geführt zu haben, die Köttel wurden dunkler und kleiner - ob es sich hier um eine Eßstörung handelte oder sogar ein suchtartiges Verhalten auftauchte oder aber das alles noch im Normalbereich war, kann niemand bisher sagen.
Unverträglichkeiten auf Hafer wurden hier im Forum mehrfach beschrieben, scheint also ein ernstes Problem bei pelletgefütterten Chins zu sein. Kardi wurde immerhin ein Fall von Unverträglichkeit beschrieben - wie der zu bewerten ist, wissen wir noch nicht.
Bei Verfütterung von Grassamen wurde eine drastische Gewichtsreduktion in einem Fall beschrieben.
Unbedenkliche Sämereien sind vermutlich:
Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Einkorn, Futtergerste, Chiasaat, Negersaat, Glanz, Sesam und Leinsaat sind vermutlich für Chins unproblematisch.
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zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka
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