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 Betreff des Beitrags: Mistel
BeitragVerfasst: 06.11.2011, 17:25 
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Hallo zusammen

Hab gerade bei einem gefällten Baum Misteln gefunden. Kann man die Stengel verfüttern? Es handelt sich um die weissbeerige Mistel.

Liebe Grüsse


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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 06.11.2011, 19:03 
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Huhu,

Mistel gilt eigentlich als giftig und entsprechend sind mir kaum Erfahrungswerte bekannt. Sie gilt aber auch als Heilpflanze und magische Pflanze. Was mich etwas erstaunt, Mistel ist eigentlich nicht sehr häufig. Ich habe abgesehen vom botanischen Garten in Bern bislang noch keine Mistel gesehen obwohl ich viel Äste und Grünzeug aus der Natur hole.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 06.11.2011, 19:25 
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Auf alten, morschen Bäumen sind die bei uns hãufig ;-) inkl. Beeren..


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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 06.11.2011, 19:40 
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Da wächst hier eher Efeu. Wie die Beeren aussehen weiss ich, da das Ding im botanischen Garten auch schon Früchte trug, als ich wieder mal dort war. Ich hatte davon sogar vorsichtig gekostet... war vielleicht nicht gerade meine beste Idee %).

Was ich aber mal gelesen hatte und ich erstaunlich fand, es gibt je nach Baumart unterschiedliche Mistelunterarten, die darauf bevorzugt wachsen. Ob Birnenbaum, Eiche oder Fichte, es kommt ganz auf den Baum darauf an, welche Unterart darauf wächst.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 06.11.2011, 19:55 
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Ich glaube bei uns wars ein Birnenbaum! Im Tierplanet futtern sie Misteln denn Meerschweinchen, quasi als Krebskraut. Ich könntees also mal anbieten, wird wahrscheinlich aber gemieden...
Die Beeren sind dir nicht bekommen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 06.11.2011, 20:29 
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Nein die waren mir irgendwie nicht geheuer.
Ich hab dann auch weitere Versuche in diese Richtung unterlassen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 06.11.2011, 20:54 
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Ich habe noch etwas gesucht. Mistel hatten wir hier schon einmal erwähnt im Zusammenhang mit Kaninchen:

Wildkaninchen hat geschrieben:
Ich werfe mal noch ein paar Zitate in die Runde.

Zitat:
"Im Althochdeutschen hieß der Efeu noch "ebah", später "Ebheu", dann "Epheu". Dabei wurde die letzte Silbe nicht nur als "Heu" ausgesprochen, sondern auch so verstanden. Welche Bedeutung diesem Ep-Heu zukam, ist allerdings nicht geklärt."
Quelle: Mythos Baum. blv-Verlag, 2003. S. 92


Zitat:
Vom Laub der Hedera als Viehfutter spricht CATO ausdrücklich, und was er sagt, wird durch neuzeitliche Nachrichten bestätigt. Karl KARSTOFER berichtet von einer Alpenreise um 1825: "Im Berner Oberland werden oft von Kindern ganze Ladungen von Epheublättern zur Fütterung der Schafe und Ziegen während des Winters gesammelt." Und BROCKMANN verweist 1936 neben der Verwendung der Mistel auf den selben Zusammenhang: "Auch der Efeu ist ein beliebter, aber eben nicht in Mengen vorkommender Notbehelf."
Quelle: Nahrhafte Landschaft: Ampfer, Kümmel, Wildspargel, Rapunzelgemüse ... Von Michael Machatschek


Quelle: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic ... stel#14522

(Hervorhebung von mir)

Murx erwähnte die Mistel wiederum im medizinischen Zusammenhang hier:
Murx Pickwick hat geschrieben:
Unterstützung mit Ernährung
Bei Schnupfen helfen: Efeu, Malven, Linden, Sonnenhut, Meerettichwurzel, Baumrinde (insbesondere von Weidenarten und Schwarzerle), Nadelbaumäste, Schlehenzweige samt reifer Früchte, Biozitrusfrüchte einschließlich der Schalen, Aroniakirschen, und andere für ihren hohen Vitamin C Gehalt bekannte Früchte und natürlich ein reichhaltiges tägliches Kräuterfrischeangebot.
Bei Herz-Kreislauferkrankungen wirken unterstützend: Weißdorn, Mistel, Efeu - möglichst im Verbund. Speziell die Mistel ist jedoch für Kaninchen giftig ... gibt allerdings für den Menschen geeignete Misteltropfen, die tun es auch beim Kaninchen, allerdings sollte beim Einsatz ein Herz- oder Kreislaufschaden festgestellt sein und die Behandlung mit Misteltropfen mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

Quelle: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic ... stel#10939

(Hervorhebungen von mir)

Sehr umfangreich sind die Informationen nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 06.11.2011, 20:56 
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Und hier im Forum erwähnte es noch Conny/Sozia als Kraut das Hormonschwankungen ausgleiche:

Sozia hat geschrieben:
Mistel ist auch ein Kraut, daß Hormonschwankungen ausgleicht. Quelle: "Die Apotheke Gottes" von Maria Treben

Quelle: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic ... stel#10939

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 07.11.2011, 00:06 
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Könnt ihr mir den wiss. Namen nennen? denn unter http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm erscheinen zwei Arten, wenn ich Misten eingebe, beide gelten eher als unproblematisch...

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 07.11.2011, 02:53 
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Es kann nur eine Mistel geben, und zwar die Viscum ;)
http://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/pflanzen/0125_tox.htm
-> Giftigkeit: wenig giftig bis giftig

Das andere ist eine Feigenart (Ficus = Feige)

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 07.11.2011, 11:09 
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Dann scheint laut der Seite das Kraut unproblematisch zu sein; wenig giftig bis giftig heisst iO, da nur Symptome auftreten bei massiven Mengen (auch bei Luzerne steht der Hinwei dass sie giftig ist). Selbst die als stark giftig deklarierten Pflanzen gebe ich (Gunderman, Eiche etc...), nur die sehr stark giftigen nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 07.11.2011, 12:45 
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Okey, danke für den Link, hätt ich auch selbst draufkommen können :-) Dann werd ich heute Abend mal schauen ob Chin Mistel mag. Wenn man eben nur googelt kommt da fast überall giftig für alle.


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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 07.11.2011, 19:39 
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Gut Gundermann ist ein Witz was die Giftigkeit angeht, da halte ich mich eher an "Essbare Wildpflanzen", dort ist der auch drin.
Eiche ist wiederum ein Sonderfall wegen dem hohen Tanningehalt. Diesen vertragen Nager erfahrungsgemäss und gemäss diversen Studien entweder sehr gut oder sie können es gut ausselektieren (z.B. Ratten oder Meerschweine).
Ich würde daher die Giftwirkung differenzieren einerseits, zweitens genauer prüfen was giftig und drittens greife ich gerne auf bewährte Giftpflanzenliteratur zurück, die sich auf Menschen bezieht. Damit bin ich in der Vergangenheit recht gut gefahren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 07.11.2011, 19:42 
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Moderator und Technik
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Apropos interessant ist noch die konkrete Giftigkeit:

Clinitox.ch hat geschrieben:
Giftige Pflanzenteile
Die ganze Pflanze. Die Giftigkeit ist von der Wirtspflanze abhängig, am giftigsten sind Misteln von Ahorn, Linde, Walnuss, Pappel und Robinie, am wenigsten die vom Apfelbaum.

Dass die Giftigkeit von der Wirtspflanze abhängt wusste ich ehrlich nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mistel
BeitragVerfasst: 09.11.2011, 00:25 
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Pyramidenspitze
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Daß Misteln giftig für Kaninchen sind, nehm ich zurück - ich habe keinen gesicherten Hinweis dafür gefunden, im Gegenteil, Misteln scheinen teilweise im zweiten Weltkrieg sogar als Winterfutter an Kaninchen verfüttert worden zu sein. Ich selbst hab bisher keine Gelegenheit gehabt, Misteln als Futter auszuprobieren, kann also aus eigener Erfahrung nach wie vor nix beisteuern.

Frohne und Pfänder erwähnt diese Abhängigkeit der Giftigkeit zur Wirtspflanze auch, wobei er als Wirkstoffe basische Proteine, Viscotoxine und Lectine auflistet. Ansonsten schreibt er auch:
Zitat:
[...] Giftwirkungen der Mistelextrakte treten jedoch nur bei parenteraler Applikation in Erscheinung (evtl. unter Beteiligung der ebenfalls vorhandenen Lectine). Bei oraler Verabreichung ist nur nach großen Mengen mit einer örtlich reizenden und nekrotisierenden Wirkung zu rechnen. Nach einer Beobachtung von HARVEY and COLIN-JONES kann die regelmäßige Einnahme mistelhaltiger Extrakte zu entzündlichen Leberveränderungen führen.

Quelle: Frohne, Pfänder (2004): Giftpflanzen - Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte, Toxikologen und Biologen. wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 5. Aufl., S. 270 - 271

Frohne und Pfänder bezieht sich auf:
Harvey, J. and D. G. Colin-Jones (1981): Mistletoe hepatitis. Brit. Med. J. 282, 186 - 187

Es sollte sich noch mehr zum tatsächlichen Gebrauch der Misteln in folgenden Büchern finden:
Anderson, L. A. and J. D. Phillipson (1982): Mistletoe - the magic herb. Pharm. J. 229, 437 - 439
Becker, H. und H. Schmoll-Eisenwerth (1986): Mistel - Arzneipflanze, Brauchtum, Kunstmotiv im Jgendstil, wiss. Verlagsges. Stuttgart
Luther, P. und H. Becker (1987): Mistel - Botanik, Lektine, medizinische Anwendung, Springer Verlag, Heidelberg, Berlin, New York
(Literatur entnommen aus Frohne und Pfänder, s. o.)

Die angebliche oder tatsächliche krebshemmende Wirkung von Misteln geht auf Überlegungen von Rudolf Steiner zurück, dabei wurde die Mistel nie allein eingesetzt, sondern immer mit anderen Pflanzen zusammen. Vermutlich hat die Mistel keine krebshemmende Wirkung. Es ist sogar möglich, daß die Mistel auf bestimmte maligne Tumore eine wachstumsfördernde Wirkung hat, da Misteln zur Freisetzung von Interleukin-6 führt.
Allerdings scheint es langsam Konsens zu sein, daß Mistel den Immunstatus von Krebspatienten verbessert und zu einer höheren Lebensqualität führt.
Mistel wirkt blutdrucksenkend, herzstärkend und soll gegen Arteriosklerose wirken. Die Wirkung ist sehr gering, sowohl Frohne, als auch van Wyk, Wink, Wink halten Mistel bei oraler Einnahme für therapeutisch zweifelhaft, van Wyk, Wink, Wink warnt sogar vor einer Selbstbehandlung mit Mistel.
Quelle:
van Wyk, Wink, Wink (2004): Handbuch der Arzneipflanzen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2. Aufl., S. 342
D. Frohne (2006): Heilpflanzenlexikon. wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 8. Aufl., Ss. 524 - 528

Meine persönlichen Erfahrungen gehen dahin, das Mistel und Weißdorn sich gegenseitig in der herzstärkenden und blutdruckregulierenden Funktion verstärkt, es handelt sich nach meiner Erfahrung auch nicht nur um eine blutdrucksenkende Wirkung bei der Mistel, sondern sie ist ebenso in der Lage, nen zu niedrigen Blutdruck zu normalisieren - allerdings nur in Verbindung mit Weißdorn, ohne Weißdorn sind die Mistelauszüge wirkungslos.
Weißdornauszüge dagegen sind ohne Mistelauszüge deutlich weniger wirksam. Auch das Lösungsmittel ist wichtig, wirksam hatten sich bei mir bislang nur alkoholische Auszüge erwiesen, Tees dagegen zeigten bei mir keine Wirkung.

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zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka


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