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 Betreff des Beitrags: pellets
BeitragVerfasst: 27.01.2014, 18:01 
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Grünschnabel
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hallo zusammen.

Ich wollte mich kurz erkundigen wie ihr diese Pellets findet (Real nature Chinchilla)
Ich traue mich einfach noch nicht ganz ohne Pellets zu ernähren jedoch ist Hauptbestandteil der Nahrung bereits kräuter, blüten etc. Ich dachte sie könnten eine steigerung gegenüber Ovator sein..?

Vielen lieben dank schon mal

Zusatzstoffe pro kg

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe: Vitamin A 9.000 IE, Vitamin D3 780 IE
Spurenelemente: Kupfer (Kupfer-(II)-sulfat, Pentahydrat) 5mg, Eisen (Eisen-(II)-sulfat, Monohydrat) 40mg, Jod (Kaliumjodid) 1mg, Kobalt (Kobalt-(II)-sulfat, Monohydrat) 0,3mg, Mangan (Mangan-(II)-oxid) 40mg, Selen (Natriumselenit) 0,2mg, Zink (Zinkoxid) 60mg
Analytische Bestandteile

Protein 13%, Fettgehalt 2,5%, Rohasche 8,1%, Rohfaser 21,5%
Sonstige analytische Bestandteile: Natrium 0,2%, Kalium 1,2%, Magnesium 0,18%, Stärke 5,8%
Zusammensetzung

Aufwuchs von Dauergrünland* (25%), Luzernegrünmehl (13,5%), Sonnenblumenextraktionsschrot
(13,5%), Rübentrockenschnitzel (11%), Möhrentrester (10%), Apfeltrester (9%), Karottenflocken (4%), Quinoa (3%), Amaranth (2%), Bierhefe (1%), Löwenzahnblätter (1%), Rapsöl (1%), Lignocellulose (1%), Pfefferminzblätter (0,59%), Salbei (0,58%), Bockshornkleesamen (0,5%), Paprika (0,5%), Artischockenblätter (0,5%), Rosmarinblätter (0,34%), Kamillenblüten (0,33%), Wilder Majoran (0,33%), Brennnesselblätter (0,32%), Maca-Wurzel (0,2%), Monocalcium-Phosphat (0,18%), Yucca shidigera, getrocknet (0,02%)


*Gräser: Ackerfuchsschwanz, Deutsches Weidelgras, Einjähriges
Rispengras, Gemeine Quecke, Glatthafer, Goldhafer,
Knaulgras, Rasenschmiele, Rohrschwingel, Rotes Straußgras,
Rotschwingel, Trespe, Weißes Straußgras, Welsches Weidelgras,
Wiesenfuchsschwanz, Wiesenlieschgras, Wiesenrispe,
Wiesenschwingel, Kräuter: Ackerhornkraut, Ackerkratzdistel,
Ackerminze, Dill, Fenchel, Frauenmantel, Gamander Ehrenpreis,
Gänseblümchen, Gundermann, Herbstlöwenzahn, Löwenzahn,
Schafgarbe, Spitzwegerich, Vogelknöterich, Wegwarte,
Wiesenkerbel, Wiesenknopf, Wiesenkümmel, Wilde Möhre,
Wilde Petersilie, Kleines Mädesüß, Feldthymian, Leguminosen:
Alexandrinerklee, Esparsette, Hornschotenklee, Perserklee,
Inkarnatklee, Rotklee, Schwedenklee, Weißklee

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 Betreff des Beitrags: Re: pellets
BeitragVerfasst: 27.01.2014, 23:46 
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Pyramidenspitze
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Der Gehalt an Vitamin A ist höher, wie die für Katzen empfohlene Höchstmenge für Vitamin A im Katzenfutter!
Ein erstaunlicher Fakt, wenn man bedenkt, daß Katzen tatsächlich Vitamin A brauchen, Chinchillas jedoch natürlicherweise so gut wie kein Vitamin A aufnehmen ...

Im Grunde genommen ist es vollkommen schnuppe, welche Pellets du anbietest ... wenn die Chins genügend Kräuter und Co haben, werden sie mit der Zeit auf die gesündere Kost ausweichen - und werden so kombinieren, daß die Pellets, egal welche, nicht schädigen. Sobald sich ihr Körper umgestellt hat und alles, was sie brauchen, in der naturnahen Ernährung zu finden ist, werden sie die Pellets verweigern.

Ausnahme sind nur wenige Krankheiten, wie beispielsweise Unverträglichkeiten auf Futtermittelbestandteile der Pellets, Urolithiasis, Nierenschäden, Leberschäden etc.

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 Betreff des Beitrags: Re: pellets
BeitragVerfasst: 28.01.2014, 16:25 
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Grünschnabel
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Hi Murx

Vielen dank für die Info, gut zu wissen (-;

Grüsse

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 Betreff des Beitrags: Re: pellets
BeitragVerfasst: 29.01.2014, 16:29 
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Zitat:
Der Gehalt an Vitamin A ist höher, wie die für Katzen empfohlene Höchstmenge für Vitamin A im Katzenfutter!

Kleiner Hinweis, der im Futter enthaltene Wert pro kg entspricht nicht dem tatsächlich aufgenommenen Wert. In alten Chinchillafutter gab es meines Wissens teilweise Werte von 15000 bis 30000, das Höchste war glaubs bei 50000 IE pro kg. Das nur so zum Vergleich.

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 Betreff des Beitrags: Re: pellets
BeitragVerfasst: 29.01.2014, 20:48 
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Pyramidenspitze
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Achtung ... die internationalen Einheiten (IE) werden anhand der Wirkung beim Menschen berechnet!
So wird davon ausgegangen, daß 3 Mikrogramm Vitamin A so aufgenommen werden, daß eine bestimmte meßbare Wirkung entfaltet werden kann ... die gleiche Wirkung sollen 6 Mikrogramm Betacarotin oder 20 Mikrogramm Alphacarotin entwickeln. Die IE sind also dazu ins Leben gerufen worden, um Äppel mit Birnen zu vergleichen ...

Nun haben jedoch Pflanzenfresser mit ihren Gärkammern (beim Chinchilla der Blinddarm) und teilweise auch Enzymkammern (beim Chinchilla der Magen!) ganz andere Möglichkeiten, Stoffe aufzunehmen. Chinchillas nehmen vermutlich ebenso wie Kaninchen oder andere Enddarmermentierer Vitamin A doppelt und dreimal so gut auf wie der Mensch! Die Folge sind horrende Vergiftungserscheinungen, wie beispielsweise die an pelletgefütterten Chinchillas beobachtbaren Symptome Matschkot, Apathie (vermutlich durch Kopfschmerz verursacht) oder außergewöhnliche Ruhe, im Labor feststellbaren außergewöhnlichen Hirndruck, Osteoporose, Vergrößerung der Leber oder Leberzirrhose, Schilddrüsenunterfunktion und Wucherungen der Knochenhaut.

Bei 25.000 IE sind Todesfälle durch Vitamin A Überdosierung keine Seltenheit mehr! Und das gilt für den Menschen, der sich ähnlich wie die Beutegreifer wie Hund und Katz vor zuviel Vitamin A schützen kann!
Wie ist das denn nu beim Chinchilla?
Ich vermute hinter den vielen Todesopfern, die man immer wieder in den einschlägigen Chinforen nachweisen kann, eine Überversorgung von Vitamin A und/oder Vitamin D3 ... denn Chinchillas können im Gegensatz zum Menschen ein Zuviel an Vitamin A nicht verhindern, sie nehmen jegliches angebotene Vitamin A auf - und damit deutlich mehr Vitamin A wie Mensch, Hund oder Katze!

Sicher, bei entsprechendem Angebot an Kräutern und Co wird die tatsächlich aufgenommene Menge an Vitamin A stark verdünnt, weil eben keine empfohlenen 20 - 25g Pellets mehr aufgenommen werden, sondern deutlich weniger Pellets ... dennoch bringt ein zu hoher Vitaminwert im Verhältnis aller anderen Nährstoffwerte die gesamte Bilanz der aufgenommenen Nährstoffe durcheinander! Durch eine zu hohe tägliche Gabe an einzelnen Vitaminen werden andere Nährstoffe zuwenig aufgenommen und ein Mangel anderer Nährstoffe entsteht!

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 Betreff des Beitrags: Re: pellets
BeitragVerfasst: 30.01.2014, 12:39 
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Mir ist auch klar, dass mit den IE eine Vergleichseinheit geschaffen wurde, sprich sie sollte die Dinge vergleichbar machen, wenn man sich aber die Empfehlungen ansieht, dann werden einige Vitamine, wenn man die IE als Reverenz ansieht, hochdosiert, während andere sehr "sparsam" eingesetzt werden, also von Vergleichbarkeit ist da wenig zu merken.

Zur Umrechnung der IE bei Vitamin A sagt Wikipedia:

Wikipedia hat geschrieben:
1 IE Vitamin A ≙ 0,3 µg Retinol ≙ 0,6 µg Beta-Carotin

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Einheit


Zitat:
Bei 25.000 IE sind Todesfälle durch Vitamin A Überdosierung keine Seltenheit mehr! Und das gilt für den Menschen, der sich ähnlich wie die Beutegreifer wie Hund und Katz vor zuviel Vitamin A schützen kann!

Genau darauf wollte ich doch hinweisen, die 25.000 IE sind ja nicht die Menge, welche die Tiere letztlich zu sich nehmen, sondern die Menge, die pro Kilogramm vorkommt. Da die Futtermenge nur ein Bruchteil davon ist, muss man auch diese Menge runterrechnen. Bei einem Futter mit 10.000 IE pro kg wären es also 10 IE pro Gramm, sprich bei 20-25 g Futter wären wir dann bei 200-250 IE, das wären 60 bis 75 µg Retinol bzw. 0,06 bis 0,075 mg. Aufs Futter gerechnet wären es 3 mg Vitamin A pro Kilo. Die NRC (1978, Nutritional Requirements of Laboratory Animals) beispielswiese empfiehlt wiederum 5 mg pro kg bei Meerschweinchen.

Hier war die Sache übrigens:
viewtopic.php?f=31&t=4248&p=65684&hilit=beck+vitamin#p65684
"1998 war kaum ein Futter zu finden, welches weniger als 30 000 i.E. Vitamin A enthielt. Inzwischen gibt es Futter mit 50 000 i.E. Vitamin A. Hier muss wohl die irrige Meinung Fuss gefasst haben, "je mehr desto besser"! ... Es gibt eine schwedische Doktorarbeit die besagt, dass Vitamin-A-Dosierungen mit über 20 000 i.E. schädlich sind."

Quelle: Beck, Georg (1999): Chinchillafutter. Chinchilla Post 6/99: 174.

Es geht hier also konkret um Chinchillas, nicht um Menschen oder Katzen ;).

Zitat:
Ich vermute hinter den vielen Todesopfern, die man immer wieder in den einschlägigen Chinforen nachweisen kann, eine Überversorgung von Vitamin A und/oder Vitamin D3

Müsste nicht eine Überdosierung von Vitamin A und Vitamin D3 sich gegenseitig negativ beeinflussen? Meines Wissens soll das eine Vitamin das andere in der Aufnahme beeinträchtigen.

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 Betreff des Beitrags: Re: pellets
BeitragVerfasst: 30.01.2014, 17:13 
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Pyramidenspitze
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Es ist nicht nur die Aufnahme alleine, sondern es ist auch die gegenseitige Beeinflussung im Körper, und die ist sehr komplex.
Durch ein Zuviel an Vitamin D3 wird beispielsweise auch zuviel Calcium aufgenommen, andere Mineralstoffe dagegen nicht mehr in genügendem Maße. Dadurch wird Calcium jedoch an Stellen abgelagert, wo es nicht hingehört ... nun brauchen auch beispielsweise Nierenzellen Vitamin A, um zu funktionieren, können jedoch mit erhöhter Calciumauflage in den Nierentubuli nicht mehr so viel Vitamin A aufnehmen - das Vitamin A wird also konzentrierter beispielsweise im Hirn aufgenommen und kann so in deutlich geringerer Dosis schädigend wirken!

Die ausgesprochenen Pflanzenfresser können nur ungenügend den tatsächlichen Vitamin A Gehalt feststellen, sie stellen also immer Vitamin A aus Betacarotin her, wodurch sie deutlich weniger Vitamin A aufnehmen müssen, um ne Überdosis abzubekommen, wie wir Menschen ... fatalerweise wurden in den 60er bis 80er Jahre entweder Annahmen aufgrund der Fütterung von Rindern gemacht, oder aber Annahmen aufgrund der damaligen Empfehlungen für Menschen, was dann für die Tiere deutlich zu hohe Vitamin A Dosierungen bedeutete.

Noch ein Problem ist die Besiedlung des Blinddarms ... Vitamin A wirkt giftig auf eine Reihe von celluloseabbauenden Mikroorganismen!
Werden diese jedoch abgetötet, werden Giftstoffe frei, welche die generelle Aufnahme von Vitaminen erhöht ... und das in einer nicht vorhersehbaren Art und Weise, weil die Blinddarmgesellschaft von Tier zu Tier sehr unterschiedlich ist und damit eben auch die freiwerdenden Gifte sehr unterschiedlich sein können. Möglich wäre also auch das genaue Gegenteil, entzündeter Dickdarm und damit verminderte Aufnahme von Fettsäuren, was zu Abmagerung führt, ohne daß zusätzlich Vitamine im Dickdarm aufgenommen werden.

Übrigens, werden Meerschweinchen nach den Empfehlungen der Nutritional Requirements of Laboratory Animals (1978) gefüttert, werden sie im Schnitt nur drei bis vier Jahre alt ... schon alleine das Absenken des Vitamin A-Gehaltes auf die Hälfte bewirkt eine deutlich meßbare Lebensverlängerung (eigene Beobachtung)!
Das ist nicht mehr mit der Struktur der Pellets erklärbar, denn Pellets mit geringerem Vitamin A Gehalt ist von der Struktur her dasselbe in Grün, wie Pellets mit höheren Vitamin A Gehalten.

Genauso erstaunlich ist es - zieh dir mal rein, was dieselbe Nutrittional Requirements of Labotary Animals (1978) zum Thema Katzen sagt ... ^^

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 Betreff des Beitrags: Re: pellets
BeitragVerfasst: 05.02.2014, 09:47 
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Zitat:
Genauso erstaunlich ist es - zieh dir mal rein, was dieselbe Nutrittional Requirements of Labotary Animals (1978) zum Thema Katzen sagt ... ^^

Darüber macht sie keine Aussagen, denn die werden nicht in diesem Buch abgehandelt.

Zitat:
Durch ein Zuviel an Vitamin D3 wird beispielsweise auch zuviel Calcium aufgenommen, andere Mineralstoffe dagegen nicht mehr in genügendem Maße. Dadurch wird Calcium jedoch an Stellen abgelagert, wo es nicht hingehört ...

Das ist klar, doch wieviel ist zuviel? Bei Kaninchen sind 23 000 IE Vitamin D giftig, gemäss NRC:
http://degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?f=3&t=41057
In Futter ist normalerweise zwischen 500 und 1000 IE drin.

Zitat:
nun brauchen auch beispielsweise Nierenzellen Vitamin A, um zu funktionieren, können jedoch mit erhöhter Calciumauflage in den Nierentubuli nicht mehr so viel Vitamin A aufnehmen - das Vitamin A wird also konzentrierter beispielsweise im Hirn aufgenommen und kann so in deutlich geringerer Dosis schädigend wirken!

Interessant, woher weisst du das? Das wäre dann wohl die Erklärung, wieso Vitamin D sich negativ auf die Vitamin A Aufnahme sich auswirkt.

Murx hat geschrieben:
Die ausgesprochenen Pflanzenfresser können nur ungenügend den tatsächlichen Vitamin A Gehalt feststellen, sie stellen also immer Vitamin A aus Betacarotin her, wodurch sie deutlich weniger Vitamin A aufnehmen müssen, um ne Überdosis abzubekommen, wie wir Menschen ... fatalerweise wurden in den 60er bis 80er Jahre entweder Annahmen aufgrund der Fütterung von Rindern gemacht, oder aber Annahmen aufgrund der damaligen Empfehlungen für Menschen, was dann für die Tiere deutlich zu hohe Vitamin A Dosierungen bedeutete.

Aber die Versuche mit Vitamin A Vergiftung wurden auch an Tieren durchgeführt, sprich wenn sie eine höhere Schwelle haben, dann müsste das da dann auch berücksichtigt sein. Ich habe jetzt spontan keine Zahlen, kann aber mal suchen... meine Vermutung ist, dass sie irgendwo bei 100 000 IE liegen dürfte.
Wenn man die Quellen zurückverfolgt, sollte dann auch klar werden, woher die Zahlen stammen... also das sollte man im Prinzip überprüfen können.
Ob Vitamin A sinnvoll im Futter ist, wenn schon im Grünfutter viel Betacarotin drin ist, das ist dann natürlich eine andere Frage.

Zitat:
Noch ein Problem ist die Besiedlung des Blinddarms ... Vitamin A wirkt giftig auf eine Reihe von celluloseabbauenden Mikroorganismen!
Werden diese jedoch abgetötet, werden Giftstoffe frei, welche die generelle Aufnahme von Vitaminen erhöht ... und das in einer nicht vorhersehbaren Art und Weise, weil die Blinddarmgesellschaft von Tier zu Tier sehr unterschiedlich ist und damit eben auch die freiwerdenden Gifte sehr unterschiedlich sein können. Möglich wäre also auch das genaue Gegenteil, entzündeter Dickdarm und damit verminderte Aufnahme von Fettsäuren, was zu Abmagerung führt, ohne daß zusätzlich Vitamine im Dickdarm aufgenommen werden.

Das ist unlogisch, wenn durch die Störung der Darmflora und Freisetzung von Giftstoffen die Aufnahme von Vitamin A sich erhöhen soll. Viel eher würde ich da das Gegenteil erwarten, dass die Aufnahme von Vitamin A und anderen Wirk- und Nährstoffe beeinträchtigt wird. Entzündungen würde ich erwarten mit einer stärke- oder zuckerreichen Ernährung, was aber beim Kippen der Darmflora nicht zwingend passieren muss. Das ganze Lowcarb schlägt doch genau in diese Kerbe, dass durch Kohlenhydratenztug entzündlichen Prozessen entgegengewirkt wird...

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 Betreff des Beitrags: Re: pellets
BeitragVerfasst: 05.02.2014, 20:09 
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Pyramidenspitze
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Vitamin A wird eigentlich fast oder ausschließlich nur im Dünndarm aufgenommen - der bleibt jedoch unbehelligt von Giften aus dem Blinddarm, da diese durch den Dickdarm transportiert und ausgeschissen werden.

Wenn jedoch die Dickdarmwand sich entzündet, fungiert sie nicht mehr in genügendem Maße als "Giftschranke", es werden also durch passiven Transport auch Moleküle durch die Dickdarmwand diffundieren, die normalerweise alleine aufgrund ihrer Größe zurückgehalten werden - dazu gehört eben auch das Vitamin A.

Wenn also nun Vitamin A über den aktiven und passiven Transport im Dünndarm aufgenommen wird, dieser sich jedoch nicht durch Gifte ändert, da die Dünndarmwand mehr oder weniger intakt bleibt, nun aber zusätzlich über die Dickdarmwand Vitamin A aufgenommen wird, ist das ein Mehr an Vitamin A, nicht weniger ...
Mit zuviel schnell abbaubaren Kohlenhydraten im Darm passiert ja was ganz anderes, hier werden Bakterien und Co an Stellen angefüttert, wo sie eigentlich nix zu suchen haben - beispielsweise im Dünndarm! Im Dünndarm herrscht normalerweise ein recht basisches Milleu ... wachsen da nun friedlich irgendwelche E. coli vor sich hin, die nunmal eigentlich in den Blinddarm und Dickdarm gehören, scheißen die organische Säuren aus, das Milleu wird also irgendwann neutral bis sauer - und das erst führt zu Entzündungen der Darmwand!
Ebenso im Dickdarm - gelangen da zu viele leicht abbaubare Kohlenhydrate in den Dickdarm, vermehren sich die Organismen besonders schnell, die eh Vermehrungsraten von gut und böse haben ... und die verstoffwechseln natürlich auch entsprechend, was dann dazu führt, daß der normalerweise eher neutrale Dickdarm sauer wird - und die Säuren zu Entzündungen der Dickdarmwand führen!
Läßt man nun das gute Bakterienfutter weg, ist das kein Problem mehr, der pH-Wert in den entsprechenden Darmabschnitten normalisiert sich wieder, wodurch die eh schon am Hungertuche nagenden Bakterien auch noch zusätzlich geschädigt werden, weil ihr idealer pH-Wert-Bereich flöten geht und das Problem hat sich erledigt.

Nun lösen nicht nur pH-Wert-Änderungen im Darm Darmwandentzündungen aus, sondern auch Verletzungen (gerade bei Hunden passiert das durch Trockenfutter leicht, da viele Trockenfuttersorten sehr scharfkantige Partikel haben, aus denen das Trockenfutter gepreßt wird), diverse Bakterien- und Schimmelpilzausscheidungen, Autoimmunreaktionen usw usf ...
Es läßt sich also bei weitem nicht alles auf Zucker und Stärke zurückzuführen, da wirken einfach noch ein paar andere Wirkstoffe mit.

Was das ganze übrigens noch komplexer werden läßt ... man kann von ausgehen, daß im Dünndarm eines jeden Chinchillas Giardien sitzen ...
Wenn die sich wohlfühlen, beispielsweise, wenn schön viel leicht abbaubare Kohlenhydrate in den Dünndarm gelangen, die nicht schnell genug durch die Dünndarmwand geschleust werden können, werden die richtig mobil und produzieren Nachkommen ... der fatale Nebeneffekt für die Chins ist nun, daß diese Mobilität zu verstärkten Entzündungen der Dünndarmwand führen - und das wiederum führt zu einer verminderten Aufnahme von Vitamin A!

Weitere Wechselwirkungen gibt es mit Eisen, Zink und Vitamin E ... ab hier wirds dann endgültig unübersichtlich ...

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