Zimmerpflanzen
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Als Zimmerpflanzen werden Pflanzen bezeichnet, welche mit den extremen Bedingungen in Innenräumen zurechtkommen. Dazu gehören oft abgedunkelte Standorte (wenig Licht), warmes Klima (18-24 °C) und trockenes Raumklima.
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Allgemeines
Namen
Da Zimmerpflanzen oft in Töpfen kultiviert werden, bezeichnet man sie oft auch als Topfpflanzen, in Österreich und Teile der Schweiz ist auch der Begriff "Blumenstock" üblich. Abgegrenzt werden die Zimmerpflanzen, welche gewöhnlich ganzjährig drinnen gehalten werden, von den Kübelpflanzen, welche während des Sommerhalbjahrs draussen gehalten werden.
Weitere Bezeichnungen sind Gewächshauspflanzen, beziehungsweise Kalthaus- oder Warmhauspflanzen.
engl. houseplants, potted plants; frz. plantes d'appartement;
Eignung als Futterpflanze
Lange Zeit hiess es, dass viele Zimmerpflanzen giftig oder als Futterpflanze ungeeignet wären. Jedoch haben Fütterungsversuche einiger Kleinsäugerhalter gezeigt, dass viele Zimmerpflanzen sich auch als Futter nutzen lassen, dieser Nutzen aber lange Zeit kaum dokumentiert wurde. Zu diesen Pflanzen gehören unter anderem Bananen (Musa, Ensete), Kalisien (Callisia), Dreimasterblumen (Tradescantia), Drahtsträucher (Muehlenbeckia), Grünlilie.
Verbesserung des Raumklimas
Neben dem Nutzen als Futterpflanze lassen sich beispielsweise auch giftige Arten zur Verbesserung des Raumklimas nutzen. Pflanzen tragen zur Verbesserung der Luftfeuchtigkeit bei, sie reinigen aber auch die Luft von Schadstoffen, wie NASA-Studien aus den 1980er Jahre zeigten (Wolverton 1997). Die NASA untersuchte in den 1980er Jahre mit einem BioHome (http://spinoff.nasa.gov/Spinoff2007/ps_3.html), wie mit dem Einsatz von Pflanzen die Luftqualität in abgeschlossenen Räumen verbessert werden kann.
Domestikation der Pflanzen
Das Interesse an exotischen Pflanzen wurde durch das Aufkommen von Gewächshäusern gefördert. In Mitteleuropa geht deren Kultur etwa auf das 15. und 16. Jahrhundert zurück. Gemäss Bonstedt (1934) soll 1591 in Pisa das erste europäische Gewächshaus errichtet worden sein. Weitere folgten in den Niederlanden, Grossbritanien und andere Seefahrtsnationen. Seit dem 19. Jahrhundert kam es zu großen Fortschritten in der Gewächshauskultur. Unter anderem kam es zu einer Spezialisierung der Gewächshäuser und zur Nutzung für wissenschaftliche Zwecke (Botanische Gärten). Auch die großen Fortschritte in der Düngerlehre trugen zum Fortschritt bei.
Formen der Zimmerpflanzenkultur
Literatur
- Bonstedt, C. (1934): Allendorffs Kulturpraxis der Kalt- und Warmhauspflanzen. 6. Auflage. Paul Parey, Berlin.
- Gugenhan, E. (1985): Bunte Gärten auf Balkon und Terrasse. BLV, München.
- Wolverton, B.C. (1997): Gesünder leben mit Zimmerpflanzen. Die wichtigsten Pflanzen zur Beseitigung von Raumgiften in Wohnräumen und Büros. VGS Verlagsgesellschaft, Köln. (vgl. NASA Water-Research (http://www.ssc.nasa.gov/environmental/docforms/water_research/water_research.html))