Quellen-Identifizierung
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Zur eindeutigen Identifizierung von Informations-Quellen (Bücher, Zeitschriftenbeiträge, Videofilme, u. a.) gibt es verschiedene Methoden. Ihnen allen gemeinsam ist, dass hinter ihnen relativ viel Aufwand steckt, der gerade im Alltag häufig eingespart wird und Quellen nur unzureichend angegeben oder gar unterschlagen werden.
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Wozu müssen Quellen identifiziert werden?
Wenn die Identifizierung von Informationsquellen so aufwändig ist, wieso wird darauf nicht einfach verzichtet? Einerseits ist es in der Wissenschaft und bei wissenschaftlichen Arbeiten unablässig, dass die Arbeiten nachvollziehbar sind für Dritte und daher auch die verwendeten Quellen überprüft werden können. Dazu ist es wichtig, dass genau die gleichen Quellen wieder gefunden werden können, was nur möglich ist, wenn diese eindeutig identifiziert werden können und dazu helfen verschiedene Methoden, die genau diesen Zweck erfüllen. Der andere Grund ist, dass die genaue und verwechslungsfreie Identifizierung von Informationsquellen selbst im Alltag von grosser Bedeutung sein kann. So kann es von einem und dem selben Buch verschiedene Auflagen geben, ein Film kann es in unterschiedlichen Fassungen (Sprachversionen, Schnittvarianten usw.) geben, dass bei fehlenden Informationen bei der Bestellung die verschiedenen Ausgaben/Fassungen verwechselt werden können oder dass das wichtige Entscheidungskriterium fehlt um unter vielen ähnlichen Varianten die richtige herauszusuchen. Es ist also schon in der Praxis von grosser Bedeutung, dass ein Buch oder ein Film, stellvertretend jetzt für ein beliebiges Medium, zweifelsfrei identifiziert werden kann.
Die Literaturangabe
Die wohl älteste ist die Literaturangabe, welche alle wichtigen Informationen enthält, um ein Informationsträger eindeutig und zweifelsfrei zu identifizieren. Diese besteht je nach Quellentyp aus verschiedenen Daten. Ein Buch braucht beispielsweise mindestens folgende Angaben:
- Autor(en)
- Erscheinungsjahr
- Titel
- Erscheinungsort
Optional und häufig wird auch noch der Verlag angegeben. Bei Zeitschriften/Serien, Dissertationen, Symposiumbeiträgen, Vorträgen, Webseiten, usw. kommen wiederum andere Angaben hinzu die wichtig sind, andere fallen dagegen weg.
Verbreitete Identifikationsnummern und -signaturen
Neben der klassischen Literaturangabe, wurden in der vergangenen Zeit verschiedene Systeme erarbeitet, die anhand einer Nummer oder Signatur es ermöglichen ein Informationsträger eindeutig zu bestimmen. Da an diese Aufgabe zudem weitere, jeweils unterschiedliche Anforderungen gestellt wurden, entwickelten sich daraus mit der Zeit verschiedene Ansätze.
ISBN (Buchnummer)
Bei der "International Standard Book Number" (Internationale Standardbuchnummer) handelt es sich um einen weit verbreiteten Standard. Nahezu jedes käufliche Buch trägt eine solche Buchnummer, die es eindeutig identifiziert. Die Nummer ist dabei nach einem bestimmten Muster zusammengesetzt, die sich aus Sprachraumkennzeichen, variabel vergebenen Nummerbereiche und einer Prüfziffer zusammensetzt. Lange Zeit war dieser Code 10-Stellig, wurde aber, da der Vorrat an freien Nummern knapp wurde, auf 13 Stellen erweitert.
ISSN (Reihennummer)
Zeitschriften oder Schriftenreihen lassen sich mit der "International Standard Serial Number" (Internationale Standardreihennummer) eindeutig identifizieren und verschiedene Werke, die zu einer Reihe gehören, lassen sich wiederum eindeutig dieser Reihe zuordnen. Sie besteht aus 8 Ziffern, wovon eine die Prüfziffer ist.
DOI und URN
Das Aufkommen des Internets machte neue Konzepte erforderlich. Im Gegensatz zu klassischen Publikationen, sind Onlinequellen nicht mehr an Ort und Stelle gebuden und können über eine vereinheitlichte Adresse, die URI aufgerufen werden. Das Problem besteht allerdings darin, dass die Struktur der Internetadressen nicht sehr stabil ist. Adressen können schnell ändern und können an der alten Adresse schnell nicht mehr gefunden werden. Daraus entstand die Idee, den Objekten eine Adresse zu vergeben, die immer gleich bleibt, selbst wenn das Objekt seine Adresse im Internet ändert. Die kommerzielle Antwort auf dieses Problem heisst "Digital Object Identifier" auch DOI (Bezeichner für digitale Objekte), eine Nummer, die mit Hilfe des sogenannten "DOI Resolvers" in eine funktionierende Webadresse umgewandelt wird. Die Besitzer, welche eine DOI registriert haben, sind dafür verantwortlich, dass die DOI auf die richtigen Objekte verweist. Sie können die Umleitung auf dem aktuellen Stand halten, sind aber auch dafür verantwortlich, sollte die DOI an einen falschen Ort verweisen und nicht auf das eigentlich korrekte Objekt. Der "Uniform Resource Name" kurz URN (einheitlicher Resourcennamen) ist dagegen quasi die freie Variante zur DOI. Sie werden ebenfalls wie die DOI mit einem speziellen Resolver in eine funktionierende Internetadresse umgewandelt. Daneben gibt es noch weitere Konzepte zur Identifizierung von Netzpublikationen und digitalen Objekten im Internet.
Spezialnummern
Verschiedene Unternehmen und Organisationen haben im Laufe der Zeit eigene Systeme entwickelt, um Informationsquellen einfacher zu identifizieren. Beispiele dafür wären z. B. die ASIN (Amazon Standard Informationsnummer), mit welcher das Onlineversandhaus Amazon arbeitet oder CODEN, eine Identifikationsnummer, die von Chemical Abstracts Service (CAS) vergeben wird, zur Identifizierung einer Vielzahl von Reihenschriften.
Links
Weiterführende Informationen
- ISBN International (http://www.isbn-international.org/)
- Offizielle ISSN-Webseite (http://www.issn.org/)
- Offizielle DOI-Webseite (http://www.doi.org/)
- Offizielle URN-Webseite (http://www.persistent-identifier.de/)
- CODEN bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/CODEN)
- ASIN bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Amazon_Standard_Identification_Number)
Tools
- ISBN Converter (http://www.isbn.org/converterpub.asp)
- Interface für CODEN und ISSN (http://www.cas.org/Support/DDS/ddssearch.html) Dienstleistung des Chemical Abstracts Service
- DOI Resolver (http://www.doi.org/doi_proxy/index.html) Anleitung, wie der Resolver genutzt werden kann
- URN-Resolver (http://www.persistent-identifier.de/?link=610) Eingabemaske