Percivals Stachelmaus
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Die Percivals Stachelmaus (Acomys percivali), im Englischen auch Percival's Spiny Mouse genannt, ist eine in Ost-Afrika verbreitete Stachelmausart aus der Ordnung der Nagetiere. Die Tiere erreichen eine durchschnittliche Kopf-Rumpf-Länge von 94,3 mm, mit Schwanz gar 187,5 mm, ein Gewicht von 34,55 g die Weibchen und 35,65 g die Männchen. Sie sind im Süd-Sudan, Ost-Uganda, Südwest-Äthiopien und Kenia verbreitet (Weber 2012). Genetisch ist die Art den Wilsons Stachelmäuse (Acomys wilsoni) nahe verwandt, wird aber aufgrund von chromosomaler Unterschiede als eigene Art betrachtet (Janecek et al. 1991; vgl. Kimani 2012).
Die Stachelmäuse bewohnen trockene Regionen, Halbwüsten, trockenes Buschland und Savannen. Hier leben sie vorzugsweise in Felsspalten, spalten im rissigen Boden und in Termitenhügeln. Die Maus scheint den Schutz von Felsspalten zu benötigen, denn sie kommt in offenen Savannen nicht vor. Die Art ist ein Bodenbewohner, sucht aber gelegentlich auch Schutz auf Bäumen. Die Fortpflanzung in Menschenobhut ist ähnlich wie bei anderen Stachelmausarten (Kimani 2012; vgl. Lee et al. 2004): Nach einer Tragzeit von 34-37 Tagen werden meist Zwilinge geboren, welche etwa 5,5 g wiegen. Sie werden 5-6 Wochen lang gesäugt und sind etwa mit 4,5 Monate geschlechtsreif.
Haltung in Menschenobhut
Die Stachelmäuse können in handelsüblichen Glasaquarien auf Kleintierstreu gehalten werden. Zur Belüftung und Sicherung des Behälters dient ein Deckel mit Drahtgitter, dessen Maschenweite jedoch nicht weiter als 6,4 mm sein sollte. Holz kann durchgenagt werden und muss dementsprechend gegen annagen geschützt werden. Gehalten werden die Mäuse bei durchschnittlich 22 °C und 12 stündigem Tag-Nacht-Rhythmus, wobei es Kälte und Feuchtigkeit zu vermeiden gilt. Ernähren lassen sich die Mäuse mit Saatenmischungen und Nüssen, welche rationiert angeboten und vorzugsweise direkt auf der Streu verteilt werden. Ausserdem sollte auch das Gewicht der Tiere kontrolliert werden. Das beschäftigt die Tiere und soll die Gefahr der Verfettung durch zu reichhaltige Nahrung reduzieren. Frisches Wasser wird separat (z.B. in Trinkflasche) angeboten und muss gerade bei heissem Wetter häufig erneuert werden. In der Handhabung sind die Mäuse nicht ganz einfach, sie sind sehr schnell und neigen zu unkontrollierten Sprünge, wenn sie in Panik geraten. Ein behutsamer Umgang, gerade bei der Reinigung des Käfigs ist daher wichtig. Da die Mäuse auch extrem neugierig sind, können sie zutraulich werden. Das erfordert jedoch eingehende Beschäftigung und einen regelmässigen Kontakt zum Menschen. Wie alle Stachelmäuse neigen auch Kemps Stachelmäuse zu Autotomie und sollten daher niemals am Schwanz gepackt oder hochgehalten werden (Kimani 2012).
Literatur
- Janecek, L.L. Schlitter, D.A. Rautenback, I.L. (1991): Genic comparision of Spiny Mice, Genus Acomys. Journal of Mammalogy 72: 542-552. [nicht gesehen, zitiert in Kimani 2012]
- Kimani, J.M. (2012): Zur Biologie von Percivals Stachelmaus (Acomys percivali) und Kemps Stachelmaus (Acomys kempi) aus Ostafrika. Rodentia, Exoten 68: 28-31
- Lee, T.E. Watkins, J.R. Ill, J.F. (2004): Acomys russatus. Mammalian Species 590: 1-4.
- Weber, A. (2012a): Stachelmäuse. Die Gattung Acomys. Rodentia, Exoten 68: 10-15.