Lampionblume
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Die Lampionblume oder wilde Blasenkirsche (Physalis alkekengi L.) ist eine Blasenkirschen-Art aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae).
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Allgemeines
Namen
Die Namen der Blasenkirschen-Arten überschneiden sich teilweise und genau genommen könnte auch der Begriff "Lampionblume" auf andere Arten der Gattung angewendet werden, zumal die Lampionform der Früchte ein Merkmal der Gattung ist. Oft findet man die Pflanze auch unter der Bezeichnung Judenkirsche.
engl. alchechengi, Japanese laterns; frz. coqueret alkékenge, alkékenge, lanterne, amour en cage, lanterne chinois;
Eignung als Futter
Die Früchte sind essbar (Fleischhauer et al. 2007) und lassen sich ähnlich verwenden wie jene der Kapstachelbeere (Physalis peruviana). Die restliche Pflanze ist giftig. Die Pflanze enthält schwach giftige Bitterstoffe Physalin A, B und C (Alberts & Mullen 2003).
Der Hauptgrund für den Anbau der Lampionblume in unseren Gärten dürfte ihre Bedeutung als Heilmittel sein. Die Beeren wurden im Schatten getrocknet und konnten so dann für verschiedene Heilzwecke genutzt werden, wozu sie eingeweicht oder aufgekocht wurden (Machatschek 2007: 182).
Die Pflanze
Die Lampionblume ist eine mehrjährige, bis zu 60 cm hohe, krautige Pflanze, welche als Geophyt im Erdreich überwintert. Sie stammt aus Eurasien und wird gerne als Zierpflanze kultiviert. Die Stängel sind behaart, die Blätter paarweise angeordnet, gestielt und eiförmig-zugespitzt. Die Blüten sind grünlich-weis, flach, behaart und 1,5-2,5 cm im Durchmesser. Der Kelch bildet bei der Fruchtreife einen aufgeblasenen, orangeroten, bis zu 8 cm grossen Lampion (Fruchtballon), in welchem die kleine, kirschförmig runde, orangerote Frucht heranwächst.
Die Früchte enthalten Vitamin C, Zitronensäure, Apfelsäure, Carotinoide, Zucker und Spuren von Alkaloiden (Fleischhauer et a. 2007). Sie werden gerne in Spirituosen eingelegt (Likör, Wein), zur Dekoration und für Desserts verwendet, aber auch zu Kompott, Marmelade und Süssgebäck werden sie verarbeitet.
Die Lampionblume stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum. Sie wächst an Wegrändern, in Gebüschen und Rebbergen. Die Pflanzen sind oft aus Gärten verwildert und teilweise eingebürgert. Sie vermehren sich über unterirdische Rhizome und können den mitteleuropäischen Winter überdauern.
Literatur
- Alberts, A. Mullen, P. (2003): Giftpflanzen in Natur und Garten. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart.
- Fleischhauer, G.S. Guthmann, J. Spiegelberger, R. (2007): Essbare Wildpflanzen. 200 Arten bestimmen und verwenden. AT Verlag, Baden, München.
- Lauber, K. Wagner, G. (2006): Flora des Kantons Bern. Vom Jura zum Jungfraumassiv - 2000 Blüten- und Farnpflanzen. 4. Auflage. Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien.
- Machatschek, M. (2007): Nahrhafte Landschaft. 3. Auflage. Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar. (S. 176-183)