Kalahari-Rennmaus

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Die nachtaktive Kalahari-Rennmaus oder Südafrikanische Zwergrennmaus (Gerbillurus paeba) ist im südwestlichen Zipfel Afrikas im westlichen Südafrika, Botswana und Namibia verbreitet und kommt in der Kalahari häufig vor (Perrin et al. 1999). Sie gehört zur Familie der Langschwanzmäuse (Muridae), Unterfamilie der Rennmäuse (Gerbillinae) und zum Tribus der Nacktsohlen-Rennmäuse (Taterillini) (McKenna & Bell 1997). Vier Unterarten werden unterschieden: Gerbillurus paeba paeba, G. p. coombsi, G. p. exilis und G. p. infernus (Perrin et al. 1999). Die Rennmaus erreicht eine Gesamtlänge von 187-230 mm, wovon der Schwanz 92-127 mm ausmacht. Ihr Gewicht beträgt durchschnittlich 25,9 g und variiert zwischen 21 und 35 g (Nel & Rautenbach 1975; Perrin et al. 1999).

Inhaltsverzeichnis

Namen

Die Kalahari-Rennmaus (Gerbillurus paeba, A. Smith 1836)

engl. pygmy gerbil, hairy-footed gerbil; Afrikaans: Haarpootnagmuis

Der wissenschaftliche Gattungsname stammt von dem französischen Wort "Gerbille" für kleine Maus, die Endung "-urus" bedeutet zugehörig zu, zusammen also "zugehörig zu den kleinen Mäusen". Der Artname "paeba" ist der Tswana-Name (http://de.wikipedia.org/wiki/Batswana) für Maus (Smithers 1983).

Lebensweise

Die Kalahari-Rennmaus bewohnt trockene Gebiete mit sandigen Böden und wenig Vegetation wie Halbwüsten und Wüsten. Die Weibchen bevorzugen jedoch buschigere Lebensräume, vermutlich wegen ihres erhöhten Energie- und Wasserbedarfs (Nel & Rautenbach 1975; Perrin et al. 1999). Die Rennmaus legt Erdbaue an, in denen sie den Tag verbringt. Diese können aus einfachen unverzweigten Röhren oder aus sehr umfangreichen und stark verzweigten Gängen bestehen (Nel 1975; Perrin et al. 1999). Die Tiere leben in sozialen, solitären Cluster, d.h. die Individuen leben nahe beieinander (Nel 1975).

Ernährung

Die Ernährung der Kalahari-Rennmaus besteht aus Grassamen, Buschsamen wie jene des "Raisin"-Busch (Grewia spp.), Akazien-Samen (Acacia spp.), Wurzeln und Rhizome von Gräsern, wobei Grassamen den Hauptbestandteil ihrer Nahrung ausmachen (Nel 1975; Smithers 1983). Durchschnittlich ernähren sie sich zu 60-80 % von Samen, 20-40 % von Pflanzenkost und bis zu 20 % von Insekten (van Deventer & Nel 2006). Im Karoo ist der Saatenanteil jedoch mit einem durchschnittlichen Anteil von 36 % deutlich reduziert, während Pflanzenkost mit 47 % den Hauptbestandteil ausmacht und Insekten mit 17 % durchaus im Schnitt liegen, in der Namib-Wüste sollen sie sich sogar vorwiegend von Insekten ernähren (Kerley 1989).

Fortpflanzung

Die Rennmäuse pflanzen sich ganzjährig fort ohne Bevorzugung einer besonderen Saison. Nach einer Tragzeit von etwa 26 Tage kommen durchschnittlich 3-4 Junge zur Welt, welche das Nest nach etwa 19 Tagen verlassen, wenn sie vollständig entwöhnt sind (Nel 1975; Smithers 1983).

Literatur

  • Johnson, S.D. Pauw, A. Midgley, J. (2001): Rodent pollination in the African lily Massonia depressa (Hyacinthaceae). American Journal of Botany 88(10): 1768-1773.
  • Kerley, G.I.H. (1989): Diet of small mammals from the Karoo, South Afrika. South African Journal of Wildlife Research 19(2): 67-72.
  • Nel, J.A.J. (1975): Aspects of the social ethology of some Kalahari rodents. Zeitschrift für Tierpsychologie 37: 322-331.
  • Nel, J.A.J. Rautenbach, I.L. (1975): Habitat use and community structure of rodents in the Southern Kalahari. Mammalia 39(1): 9-29.
  • Perrin, M.R. Dempster, E.R. Downs, C.T. (1999): Gerbillurus paeba. Mammalian Species 606: 1-6.
  • Smithers, R.H.N. (1983): The Mammals of the Southern African subregion. University of Pretoria, Pretoria. 736 S.
  • van Deventer, M. Nel, J.A.J. (2006): Habitat, food, and small mammal community structure in Namaqualand. Koedoe 49(1): 99-109.
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