Giftpflanzen
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Als Giftpflanzen gelten Pflanzen, die in einzelnen Bestandteilen oder in der ganzen Pflanze Wirkstoffe enthalten, welche schädlich auf den Organismus von Menschen und Tieren wirken. Viele von ihnen sind nicht so schädlich wie ihr Ruf, doch ein vorsichtiger und überlegter Umgang mit Giftpflanzen ist trotzdem wichtig, um Vergiftungen zu vermeiden.
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Klassische Giftpflanzenliteratur
Da das Thema Pflanzengifte ein wichtiges Thema ist, das die Menschen schon seit dem Altertum interessierte, das aber auch mit dem Thema Heilpflanzen zusammenhängt, gibt es eine riesige Fülle an Literatur zum Thema Giftpflanzen. Die meisten Werke behandeln schwerpunktmässig oder ausschliesslich Pflanzen, die für den Menschen giftig sind, was unter Umständen von Bedeutung sein kann. Viele Pflanzen die für Menschen giftig sind, können aber auch für manche Tiere giftig sein. Erschwert wird das Thema jedoch durch die Abgrenzung der Giftpflanzen von den harmlosen Pflanzen. Die Grenzen sind oft fliessend zwischen unproblematischen, problematischen und wirklich giftigen Pflanzen. Hierin unterscheidet sich dann auch sauber recherchierte Literatur von dem großen Rest: Angaben zur Giftwirkung werden so gut wie möglich mit Quellen unterfüttert und die genaue Giftwirkung wird so transparent gemacht, wie nur möglich ist. Ein gutes Giftpflanzenbuch enthält daher nicht nur eine Beurteilung der Giftigkeit, sondern auch Angaben zu den einzelnen giftigen Pflanzenteile, zu den Inhaltsstoffe (die für die Giftwirkung verantwortlich sind), die Folgen einer Vergiftung und die dazu benötigten Giftmengen.
Zur klassischen Giftpflanzenliteratur, die wir auch hier verwenden gehören, Alberts & Mullen (2003; Das Werk ist wegen seinem kompakten Umfang und leicht verständlichen Sprache auch für den gelegentlichen Gebrauch sehr geeignet), Frohne & Pfänder (2004) und Roth und Kollegen (1994).
Giftpflanzen im Tierreich
Wie bereits schon angesprochen ist nicht alles für Tiere giftig, was auch für Menschen giftig ist. Eine Reihe von Kleinsäuger hat nämlich auch Giftpflanzen auf ihrem Speiseplan stehen (vgl. Küpfer 2008). Diese Tatsache macht einen differenzierten Umgang mit Giftpflanzen nötig. Einerseits sollte den Giftpflanzen mit großem Respekt begegnet werden und zumindest die weniger stark giftigen Pflanzen können vorsichtig angefüttert werden, sofern die Tiere an eine reichhaltige und vielfältige Grünfutterpalette mit reichlich Auswahl gewöhnt sind und man sich selber als Halter dies zutraut. Dies sei jedoch erfahrenen Halter vorbehalten, die mit entsprechender Sorgfalt ihre Tiere beobachten, sie gut kennen und so vermeiden, dass diese unnötigen Risiken ausgesetzt werden. Für Neulinge ist es grundsätzlich nicht verkehrt, Giftpflanzen grundsätzlich zu meiden, wobei auch für sie bestimmt beruhigend zu wissen ist, dass die Tiere mit vielen Giftpflanzen erstaunlich gut zurecht kommen, wenn sie mal ausversehen was davon erwischen. Vorsicht ist jedoch gerade bei den stark giftigen Pflanzen geboten. Die sind oft auch für die Tiere lebensgefährlich und dürfen nicht verfüttert werden. Da die Anzahl der stark giftigen Pflanzen im Vergleich zu allen Giftpflanzen sehr gering ist, relativiert sich das Risiko insofern, dass unter normalen Umständen eine Vergiftung mit solchen Pflanzen äusserst gering ist.
Essbare Pflanzen statt Giftpflanzen
Die Kenntnis wichtiger Giftpflanzen ist ein wichtiger Punkt bei der Grünfutterernährung von Kleinsäuger, der aber alleine oft nicht ausreicht. Genau so wichtig ist die Kenntnis von Futterpflanzen. Neben den klassischen Futterpflanzen für Nutztiere wie Getreide, Wiesenpflanzen und Ackerfrüchte bietet auch die Wildflora ein breites Angebot. Um dieses zu nutzen kann Literatur über essbare Wildpflanzen (die eigentlich auch wieder für Menschen gedacht ist) weiterhelfen. Ein gutes und sehr informatives Einsteigerwerk ist beispielsweise das Buch von Fleischhauer und Kollegen (2007). Nach und nach wird wohl auch vermehrt spezielle Literatur zur Tierernährung auf den Markt kommen. So gibt es beispielsweise bereits schon jetzt brauchbare, umfangreiche Literatur zur Grünfutterernährung von Schildkröten, die teilweise auch wertvolle Informationen für Kleinsäugerhalter bietet.
Giftpflanzen in der Degupedia
Die Degupedia nutzt bei der Einteilung der Giftpflanzen ein Abstufungssystem, das die Pflanzen entsprechend ihrer Giftigkeit und ihrem Problempotenzial einstuft. Die verschiedenen Kategorien sind zu finden unter:
Verschiedene Artikel, die sich mit dem Thema Giftpflanzen befassen:
Historische Giftpflanzen-Artikel dieser Wiki sind ferner:
- Liste giftiger Pflanzen - Umfangreiche Pflanzenliste welche über 100 bekannte Giftpflanzen auflistet.
- Kategorie:Giftpflanzen - Kategorie mit Giftpflanzen
Literatur
- Alberts, A. Mullen, P. (2003): Giftpflanzen in Natur und Garten. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart.
- Fleischhauer, G.S. Guthmann, J. Spiegelberger, R. (2007): Essbare Wildpflanzen. 200 Arten bestimmen und verwenden. AT Verlag, Baden, München.
- Franke, W. (1997): Nutzpflanzenkunde. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- Frohne, D. Pfänder, H.J. (1997): Giftpflanzen. Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte, Toxikologen und Biologen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart.
- Küpfer, D.M. (2008): Die Bedeutung sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe in der Tierernährung. Degupedia Magazin 3: 1-8.(PDF (http://www.degupedia.de/forum/download.php?id=11))
- Roth, L. Daunderer, M. Kormann, K. (1994): Giftpflanzen - Pflanzengifte. Nikol Verlag, Hamburg.
Links
- Giftpflanzen.com (http://www.giftpflanzen.com/) Sehr umfangreiche Giftpflanzen-Seite
- Giftpflanzen.ch (http://www.giftpflanzen.ch/) VetMed Datenbank von Clinitox
- Giftpflanzen in der Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Giftpflanzen)