Drüsiges Springkraut
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Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera ROYLE) oder auch Indisches Springkraut genannt, ist ein Springkraut und gehört zur Familie der Balsaminengewächse (Balsaminaceae).
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Allgemeines
Eignung als Futterpflanze
Das drüsige Springkraut scheint als Futterpflanze nicht sehr beliebt zu sein. Möglicherweise könnte das mit dessen Geschmack zusammenhängen. Es gibt allerdings nur wenig Erfahrungen mit Springkräuter als Futterpflanzen, so dass deren Eignung als Futter nicht abschliessend geklärt ist. Allerdings scheinen die reifen Samen der Pflanze genießbar zu sein. Sie werden von einigen Ratten und Menschen sehr gerne als kleiner Leckerbissen verspeist, ohne dass irgendwelche eventuellen Nebenwirkungen auftreten.
Die Beliebtheit des Springkrauts als Futter könnte auch mit der Blüte zusammenhängen. Die Pflanze entwickelt während und nach der Blüte einen intensiven Geruch, der sich möglicherweise auch auf den Geschmack der Pflanze auswirken könnte. Hausmeerschweinchen scheinen der Pflanze zumindest vor der Blüte nicht gänzlich abgeneigt zu sein, doch aufgrund der geringen Erfahrungswerte wäre diese erste Erkenntnis zumindest mit Vorsicht zu geniessen.
Die Pflanze
Das Drüsige Springkraut ist ein in Mitteleuropa weit verbreiteter Neophyt, der sandige oder lehmige Uferbereiche mit einem geringen Humus- aber hohem Nährstoffgehalt besiedelt. Es wurde bereits 1839 in Europa eingeführt und fand ziemlich schnell Verwendung als Ziergarten- und Friedhofspflanze. Nach der Jahrhundertwende tauchte es an Ufern von Bächen und Flüssen auf und verwilderte. Es blieb allerdings vorerst eine Seltenheit in der Natur und es dauerte weitere 40 bis 50 Jahren bis diese Einzelpflanzen die ersten grösseren Bestände bildeten. In Folge breitete es sich rasant aus, ist in Mitteleuropa mittlerweile weit verbreitet und tritt häufig in der Nähe von Gewässern in grossen Dichten auf. Eine Kehrtwende in der weiteren Ausbreitung an neuen Standorten ist nicht abzusehen.
Das Drüsige Springkraut ist eine einjährige, bis zu 2 m hohe krautige Pflanze. Sie bildet einen kräftigen, knotig gegliederten Stängel, der sehr viel Wasser enthält. Die bis zu 12 cm langen Blätter sind lanzettlich und kurz gestielt. Sie haben leicht rötliche Blattnerven und einen gezackten Rand. Sie sind zumeist gegenständig angeordnet, an der oberen Sprossachse teils auch quirlförmig. Die 5 bis 20 langgestielten Blüten wachsen gebüschelt in einer lockeren Traube und erscheinen in Mitteleuropa zwischen Juni und Oktober. Die Farbe der zumeist rosa farbenen Blüten kann von weiss über rot bis hin zu violett variieren. Die Bestäubung der Blüten erfolgt vor allem durch Bienen und Hummeln. Die daraus heranwachsenden Früchte erscheinen in Form einer länglich-ovalen, gegen Ende zugespitzten Samenkapsel. Diese baut, wenn sie reif ist eine Spannung auf, dass sie bei feinster Berührung platzt und die Samen herauskatapultiert. Diesem Mechanismus verdanken die Springkräuter ihre deutsche Bezeichnung.
Ihren Erfolg als invasive Art dürfte sie wohl verschiedenen Eigenschaften verdanken. Einerseits ihrem schnellen Wuchs und der beachtlichen Wuchshöhe und sicher auch der Tatsache, dass sie durch den dichten Wuchs andere Pflanzen verdrängen kann. Auf der anderen Seite hat sie in Mitteleuropa nur wenige Fressfeinde und Parasiten, die ihr zusetzen könnten. Sie wird in der Tat von vielen Tieren gemieden oder gar verschmäht.
Literatur
- Gutjahr, A. (1996): Das Indische Springkraut ist auf dem Vormarsch. DATZ 49(2): 106-107.
- Unkraut vergeht doch (https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/neue-arten/unkraut-vergeht-doch) (im mehrjährigen Experiment zeigt das drüsige Springkraut keinen bedeutenden negativen Einfluss auf das Wachstum von Jungbäumen)
Fütterungstests
- Drüsiges Springkraut (http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=1490)
- Springkräuter allgemein (http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=1109)