Ad libitum

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ad libitum (abgekürzt ad lib.) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "nach Belieben".

Die Bezeichnung wird häufig in Fachliteratur benutzt als Mengenangabe für angebotene Materialien und Instruktionen zur Tierhaltung. Sie drückt aus, dass ein angebotenes Material, zum Beispiel Einstreu, Nistmaterial oder Futter nicht in der Menge eingeschränkt wird (Rationierung), sondern dass der Vorrat grösser ist, als die Zeit, in der das Material gebraucht oder genutzt werden könnte oder dass es regelmässig nachgefüllt wird.

Bekannte Beispiele

Eine Fütterung nach Belieben kommt bei der Labortierernährung häufig bei den Pellets vor, die in der Regel nicht rationiert werden. Seltener werden auch andere Futtermittel, zum Beispiel Gemüse oder Wildpflanzen nach Belieben angeboten. In der Heimtierernährung wird sehr häufig beim Heu empfohlen, es uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen, so dass man hier von einer ad libitum Heufütterung sprechen kann.

Ad-Libitum-Fütterung als Modebegriff

Seit einiger Zeit macht insbesondere in Kaninchenkreisen der Begriff der "Ad-Libitum-Fütterung" die Runden. Ursprünglich von Kaninchenhalter geprägt, die sich gegen eine nicht rationierte Frischfutterernährung aussprachen und mit diesem griffigen Ausdruck die Fütterungsweise bezeichneten, welche sie ablehnten. Dieser Begriff wurde in Folge offenbar unkritisch von der Gegenseite übernommen und wird seit da für eine bestimmte Form der nicht rationierten Grünfutterernährung verwendet.

Der Begriff birgt allerdings gewisse Probleme:

  • Eine mögliche Verwechslungsgefahr mit anderen Ad-Libitum-Fütterungsweisen (siehe oben).
  • Eine ungenaue Bezeichnung der Fütterungsform, zumal sich immer mehr abzeichnet, dass darunter nur eine bestimmte Form der Grünfutterernährung verstanden wird.
  • Der Begriff lässt außer Acht, dass die klassische Grünfutterernährung wie sie beispielsweise von Degupedia thematisiert wird, sich nicht nur auf eine Fütterung nach Belieben beschränkt, sondern viel mehr auch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen wie Vielfalt und Abwechslung bei der Wahl der Grünpflanzen, eine gewisse Ausgewogenheit bei der Zusammenstellung der einzelnen Pflanzenarten und -teile, sowie auch die Nutzung von potenziell problematischen oder gar leicht giftigen Pflanzen, welche häufig unter Argwohn lieber weggelassen werden.

Ferner kommt dazu, dass es bei der klassischen Grünfutterernährung einen fliessenden Übergang gibt zwischen beliebten und guten Futterpflanzen, welche häufig möglichst nach Belieben angeboten werden und zahlreichen Wildpflanzen und Kräuter, die häufig in eher geringeren Mengen gefressen werden und daher meist ebenfalls nur in geringen Mengen, aber stets in einer ansprechenden Vielfalt angeboten werden, so dass diese natürlich nicht unbegrenzt angeboten werden. Insofern werden zwischenzeitlich auch Stimmen laut, welche davor warnen, dass aus dem Begriff eine neue Fütterungsweise entsteht, die zum Dogma verkommen könnte.

Literatur

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