Pellets

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Dieser Artikel stammt aus Übersicht Ernährung



Pellets bestehen aus unterschiedlichen Pflanzenteilen, meist Heu, aber auch Gemüse, welches mit Hilfe von Melasse in Pelletform gepreßt wird. Der mit Melasse versetzte Pflanzenbrei wird dazu unter hohem Druck durch eine Düse gepreßt. Das erzeugt Hitze, welche die natürlich in den Pflanzen enthaltenen Vitamine und die für den Degu wichtigen sekundären Pflanzenstoffe zerstört. Die Vitamine müssen deshalb nachträglich zugesetzt werden. Ohne sekundäre Pflanzenstoffe aber können Vitamine nur Mangelsituationen vorbeugen, alle anderen guten Eigenschaften der Vitamine, insbesondere vom Vitamin C, haben zugesetzte Vitamine nicht mehr.


Der Vorteil von Pellets ist eine immer gleichbleibende Qualität mit definierten Inhaltsstoffen. Weiterhin sind Pellets leicht verdaulich, haben einen hohen Energiegehalt und wenig Ballaststoffe und sind leicht zu handhaben und vor allem billig herzustellen. Da keine Futterbestandteile aus den Pellets herausgesucht werden können, werden sie zu fast 100% verwertet, was bei allen andern Futtersorten nicht der Fall ist.

Der Nachteil ist aber, daß Pellets zu schnell verdaut werden und daher der Stopfdarm der Degus nicht mehr richtig gefüllt ist, trotzdem die Degus schon satt sind. Dies kann zu schweren Koliken führen. Weiterhin haben sie durchgängig einen zu geringen Rohfasergehalt. Nicht nur daß, die für den Verdauungsapparat der Degus wichtigen langen schwer verdaulichen Cellulosefasern fehlen, denn sie sind bei der Herstellung zermahlen worden. Somit funktioniert das Cellulosefaserrückholsystem im Blinddarm nicht mehr. Durch den Zusatz von Vitaminen entsprechen Pellets meist nicht mehr den in Pflanzen vorkommenden Vitaminmischungsverhältnissen.
Der Degu ist eher an trockene Gebiete angepaßt und trinkt von Natur aus wenig. Bei Ernährung mit Pellets besteht die Gefahr, daß er zu wenig trinkt und somit anfälliger für Nierenerkrankungen und eventuell auch Blasenerkrankungen wird.

Der Nageapparat von Nagetieren ist auf den Zahnabrieb durch ihre Nahrung angepaßt. Sind zuwenig zahnschleifende Substanzen im Futter, wachsen die Backenzähne schneller, wie sie abgenutzt werden. Das Tier kann irgendwann nicht mehr durch die zu langen Backenzähne fressen und verhungert, wenn man ihm die Zähne nicht künstlich schleift. Pellets schleifen die Zähne von Nagetieren nur ungenügend ab, da sie sich unter Einwirkung von Speichel auflösen und unzerkaut verschluckt werden können. Allerdings muß dazu gesagt werden, daß die Geschwindigkeit, mit der die Backenzähne nachwachsen, leicht auf langsames Wachstum selektiert werden kann. Dadurch gibt es Degus, die keine Zahnprobleme bekommen, selbst wenn sie nur mit Pellets gefüttert werden.

Pellets sind mit Melasse versetzt, um sie in Form zu halten. Melasse aber kann bei Degus mit entsprechender Veranlagung Diabetes auslösen, senkt den ph-Wert im Darm und bietet somit ein ungünstiges Klima für celluloseabbauende Bakterien und Lactosebakterien. Diese werden von E. choli und anderen gewöhnlichen Darmbakterien verdrängt. Da aber ausgerechnet die gewöhnlichen Darmbakterien Zucker, also auch die Saccharose in der Melasse, bis zu Kohlendioxid und anderen Gasen abbauen, werden diese Gase nun freigesetzt und sammeln sich im Darm an. Sie führen sehr schnell bei Tieren mit Stopfdarm, wie die Degus welche sind, zu schweren und meist tödlichen Koliken, insbesondere bei Futterumstellungen.

Pellets sind deshalb nicht geeignet für Degus und sollten keinesfalls im Degufutter auftauchen!

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