Wildmeerschweinchen
aus Degupedia, der freien Wissensdatenbank
Version vom 21:23, 13. Jun 2010 DavX (Diskussion | Beiträge) ← Go to previous diff |
Version vom 21:29, 13. Jun 2010 DavX (Diskussion | Beiträge) Go to next diff → |
||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
Tschudi-Meerschweinchen kommen typischerweise in Höhen zwischen 2000 und 4200 m vor (Tonni 1984) und bevorzugen feuchte, steinige Lebensräume. Sie sind in Peru, Nordchile und Nordwest-Argentinien verbreitet (Spotorno et al. 2004; Redford & Eisenberg 1992) und bewohnen die Graslandschaften der Feuchtpuna (Ramirez et al. 2007). In Peru leben sie in dichtem Gras und legen deutliche Trampelpfade an, während sie in Argentinien in Baue mit mehreren Eingängen leben (Redford & Eisenberg 1992). | Tschudi-Meerschweinchen kommen typischerweise in Höhen zwischen 2000 und 4200 m vor (Tonni 1984) und bevorzugen feuchte, steinige Lebensräume. Sie sind in Peru, Nordchile und Nordwest-Argentinien verbreitet (Spotorno et al. 2004; Redford & Eisenberg 1992) und bewohnen die Graslandschaften der Feuchtpuna (Ramirez et al. 2007). In Peru leben sie in dichtem Gras und legen deutliche Trampelpfade an, während sie in Argentinien in Baue mit mehreren Eingängen leben (Redford & Eisenberg 1992). | ||
- | + | King (1956) erwähnt Beobachtungen von Tschudi-Meerschweinchen neben bewässerten Feldern und in der Nähe von [[Luzerne]]-Feldern. Als Tragzeit gibt er 60-70 Tage an und eine Wurfgrösse von 1-4 Jungtiere (Schnitt 1,89), wobei er sich auf die Zahlen von Castle und Wright aus dem Jahre 1916 stützt. | |
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 21:29, 13. Jun 2010
Die Wildmeerschweinchen (Cavia spp.) bilden eine Gattung, welche verschiedene Meerschweinchenarten enthält.
Wildmeerschweinchen bewohnen andine Regionen, halbtropische Gebiete und Steppen der nördlichen Teile von Südamerika. Sie leben in dichtem Gras, wo sie versteckte, tunnelähnliche Trampelpfade anlegen, aber keine Gänge graben. Ihre Ernährung besteht vorwiegend aus Gras, wobei sie keine Spezialisierung für bestimmte Gräser zeigen (Asher et al. 2004; Guichón & Cassini 1998; Redford & Eisenberg 1992).
Inhaltsverzeichnis |
Aperea (C. aperea)
Apereas oder Aperea-Wildmeerschweinchen kommen von Südost-Brasilien über Uruguay, Paraguay bis hin zu Nord-Argentinien vor. Sie bewohnen semihumide Tropen und feuchte Savannengebiete. Sie bewohnen dabei Lebensräume die aus zwei Gebieten bestehen, einer Rückzugszone, bestehend aus hoher, dichter Vegetation, welche ihnen als Schutz gegen Feinde dient und offene Gebiete, mit eher niedriger Vegetation, welche als Futterquelle dienen. Die schutzlosen offenen Gebiete werden allerdings nur zum Fressen betreten und durch aufmerksames Unterbrechen beim Futtern und öfteres Fliehen in die Rückzugszone, häufig unterbrochen. Die Gruppen bestehen typischerweise aus genau einem Männchen und 1-2 Weibchen, welche sehr stabile, soziale Gruppen bilden, welche über Monate treu an einem Standort leben. Interaktionen gibt es vor allem unter Gruppenmitglieder, die Lebensräume der Gruppen überlappen kaum und es kommt auch nur selten dazu, dass ein Eindringling sich in das Gebiet einer fremden Gruppe verirrt. Dieser wird aber spätestens dann von dem Männchen vertrieben, wenn er sich einem seiner Weibchen nähert (Asher et al. 2004; Guichón & Cassini 1998).
Ernährung. Über die Ernährung von wildlebenden Pampas-Meerschweinchen (Cavia aperea pamparum) ist bekannt, dass sie sich vor allem von Gräsern, insbesondere Lolch (Lolium sp.) ernähren (Guichón & Cassini 1998).
Tschudi-Meerschweinchen (C. tschudii)
Tschudi-Meerschweinchen kommen typischerweise in Höhen zwischen 2000 und 4200 m vor (Tonni 1984) und bevorzugen feuchte, steinige Lebensräume. Sie sind in Peru, Nordchile und Nordwest-Argentinien verbreitet (Spotorno et al. 2004; Redford & Eisenberg 1992) und bewohnen die Graslandschaften der Feuchtpuna (Ramirez et al. 2007). In Peru leben sie in dichtem Gras und legen deutliche Trampelpfade an, während sie in Argentinien in Baue mit mehreren Eingängen leben (Redford & Eisenberg 1992). King (1956) erwähnt Beobachtungen von Tschudi-Meerschweinchen neben bewässerten Feldern und in der Nähe von Luzerne-Feldern. Als Tragzeit gibt er 60-70 Tage an und eine Wurfgrösse von 1-4 Jungtiere (Schnitt 1,89), wobei er sich auf die Zahlen von Castle und Wright aus dem Jahre 1916 stützt.
Siehe auch
Literatur
- Asher, M. de Oliveria, E.S. Sachser, N. (2004): Social system and spatial organization of wild guinea pigs (Cavia aperea) in a natural population. Journal of Mammalogy 85(4): 788-796.
- Ehrlich, C. (2001): Wilde Meerschweinchen. Rodentia 4: 16-21.
- Gade, D.W. (1967): The guinea pig in Andean folk culture. The Geographical Review 57: 213-224.
- Guichón, M.L. Cassini, M.H. (1998): Role of diet selection in the use of habitat by pampas cavies Cavia aperea pamparum (Mammalia, Rodentia). Mammalia 62: 23-35.
- Jordan, B. (2001): Die Haltung wilder Meerschweinchen. Rodentia 4: 22-25.
- King, J.A. (1956): Social relations of the domestic guinea pig living under semi-natural conditions. Ecology 37: 221-228.
- Ramirez, O. Arana, M. Bazán, E. Ramirez, A. Cano, A. (2007): Assemblages of bird and mammal communities in two major Ecological Units of the andean highland plateau of southern Peru. Ecología aplicada. 6(1-2): 139-148
- Redford, K.H. & Eisenberg, J.F. (1992): Mammals of the Neotropics. The Southern Cone, Vol. 2. University of Chicago Press, Chicago.
- Spotorno, Á.E. Valladares, J.P. Marín, J.C. Zeballos, H. (2004): Molecular diversity among domestic guinea-pigs (Cavia porcellus) and their close phylogenetic relationship with the Andean wild species Cavia tschudii. Revista Chilena de Historia Natural 77: 243-250.
- Tonni, E.P. (1984): The occurence of Cavia tschudi (Rodentia: Caviidae) in the Southwest of Salta Province, Argentina. Studies on Neotropical Fauna and Environment. 19(3): 155-158.