Wildmeerschweinchen
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Die Wildmeerschweinchen (''Cavia'' spp.) bilden eine Gattung, welche verschiedene Meerschweinchenarten enthält. | Die Wildmeerschweinchen (''Cavia'' spp.) bilden eine Gattung, welche verschiedene Meerschweinchenarten enthält. | ||
- | Wildmeerschweinchen bewohnen andine Regionen, halbtropische Gebiete und Steppen der nördlichen Teile von Südamerika. Sie leben in dichtem Gras, wo sie versteckte, tunnelähnliche Trampelpfade anlegen, aber keine Gänge graben. Ihre Ernährung besteht vorwiegend aus Gras, wobei sie keine Spezialisierung für bestimmte Gräser zeigen. | + | Wildmeerschweinchen bewohnen andine Regionen, halbtropische Gebiete und Steppen der nördlichen Teile von Südamerika. Sie leben in dichtem Gras, wo sie versteckte, tunnelähnliche Trampelpfade anlegen, aber keine Gänge graben. Ihre Ernährung besteht vorwiegend aus Gras, wobei sie keine Spezialisierung für bestimmte Gräser zeigen (Asher et al. 2004; Guichón & Cassini 1998; Redford & Eisenberg 1992). |
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+ | Apereas oder Aperea-Wildmeerschweinchen kommen von Südost-Brasilien über Uruguay, Paraguay bis hin zu Nord-Argentinien vor. Sie bewohnen semihumide Tropen und feuchte Savannengebiete. Sie bewohnen dabei Lebensräume die aus zwei Gebieten bestehen, einer Rückzugszone, bestehend aus hoher, dichter Vegetation, welche ihnen als Schutz gegen Feinde dient und offene Gebiete, mit eher niedriger Vegetation, welche als Futterquelle dienen. Die schutzlosen offenen Gebiete werden allerdings nur zum Fressen betreten und durch aufmerksames Unterbrechen beim Futtern und öfteres Fliehen in die Rückzugszone, häufig unterbrochen. Die Gruppen bestehen typischerweise aus genau einem Männchen und 1-2 Weibchen, welche sehr stabile, soziale Gruppen bilden, welche über Monate treu an einem Standort leben. Interaktionen gibt es vor allem unter Gruppenmitglieder, die Lebensräume der Gruppen überlappen kaum und es kommt auch nur selten dazu, dass ein Eindringling sich in das Gebiet einer fremden Gruppe verirrt. Dieser wird aber spätestens dann von dem Männchen vertrieben, wenn er sich einem seiner Weibchen nähert (Asher et al. 2004; Guichón & Cassini 1998). | ||
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Version vom 21:51, 3. Dez 2007
Die Wildmeerschweinchen (Cavia spp.) bilden eine Gattung, welche verschiedene Meerschweinchenarten enthält.
Wildmeerschweinchen bewohnen andine Regionen, halbtropische Gebiete und Steppen der nördlichen Teile von Südamerika. Sie leben in dichtem Gras, wo sie versteckte, tunnelähnliche Trampelpfade anlegen, aber keine Gänge graben. Ihre Ernährung besteht vorwiegend aus Gras, wobei sie keine Spezialisierung für bestimmte Gräser zeigen (Asher et al. 2004; Guichón & Cassini 1998; Redford & Eisenberg 1992).
Inhaltsverzeichnis |
Aperea (C. aperea)
Apereas oder Aperea-Wildmeerschweinchen kommen von Südost-Brasilien über Uruguay, Paraguay bis hin zu Nord-Argentinien vor. Sie bewohnen semihumide Tropen und feuchte Savannengebiete. Sie bewohnen dabei Lebensräume die aus zwei Gebieten bestehen, einer Rückzugszone, bestehend aus hoher, dichter Vegetation, welche ihnen als Schutz gegen Feinde dient und offene Gebiete, mit eher niedriger Vegetation, welche als Futterquelle dienen. Die schutzlosen offenen Gebiete werden allerdings nur zum Fressen betreten und durch aufmerksames Unterbrechen beim Futtern und öfteres Fliehen in die Rückzugszone, häufig unterbrochen. Die Gruppen bestehen typischerweise aus genau einem Männchen und 1-2 Weibchen, welche sehr stabile, soziale Gruppen bilden, welche über Monate treu an einem Standort leben. Interaktionen gibt es vor allem unter Gruppenmitglieder, die Lebensräume der Gruppen überlappen kaum und es kommt auch nur selten dazu, dass ein Eindringling sich in das Gebiet einer fremden Gruppe verirrt. Dieser wird aber spätestens dann von dem Männchen vertrieben, wenn er sich einem seiner Weibchen nähert (Asher et al. 2004; Guichón & Cassini 1998).
Tschudii Meerschweinchen (C. tschudii)
Lebensweise. Tschudi-Meerschweinchen kommen typischerweise in Höhen zwischen 2000 und 3000 m vor und bevorzugen feuchte, steinige Lebensräume. In Peru leben sie in dichtem Gras und legen deutliche Trampelpfade an, während sie in Argentinien in Baue mit mehreren Eingängen leben (Redford & Eisenberg 1992).
Wildmeerschweinchen leben in offenem Grasland. Sie graben keine eigenen Baue, legen aber gut vernetzte Pfade an.
Ernährung. Über die Ernährung von wildlebenden Pampas-Meerschweinchen (Cavia aperea pamparum) ist bekannt, dass sie sich vor allem von Gräsern, insbesondere Lolch (Lolium sp.) ernähren (Guichón & Cassini 1998).
Siehe auch
Literatur
- Asher, M. de Oliveria, E.S. Sachser, N. (2004): Social system and spatial organization of wild guinea pigs (Cavia aperea) in a natural population. Journal of Mammalogy 85(4): 788-796.
- Ehrlich, C. (2001): Wilde Meerschweinchen. Rodentia 4: 16-21.
- Gade, D.W. (1967): The guinea pig in Andean folk culture. The Geographical Review 57: 213-224.
- Guichón, M.L. Cassini, M.H. (1998): Role of diet selection in the use of habitat by pampas cavies Cavia aperea pamparum (Mammalia, Rodentia). Mammalia 62: 23-35.
- Jordan, B. (2001): Die Haltung wilder Meerschweinchen. Rodentia 4: 22-25.
- King, J.A. (1956): Social relations of the domestic guinea pig living under semi-natural conditions. Ecology 37: 221-228.
- Redford, K.H. & Eisenberg, J.F. (1992): Mammals of the Neotropics. The Southern Cone, Vol. 2. University of Chicago Press, Chicago.
- Spotorno, Á.E. Valladares, J.P. Marín, J.C. Zeballos, H. (2004): Molecular diversity among domestic guinea-pigs (Cavia porcellus) and their close phylogenetic relationship with the Andean wild species Cavia tschudii. Revista Chilena de Historia Natural 77: 243-250.