Mongolische Rennmaus
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**Familia '''Muridae''' Illiger, 1811 | **Familia '''Muridae''' Illiger, 1811 | ||
**Subfamilia '''Gerbillinae''' Gray, 1825 | **Subfamilia '''Gerbillinae''' Gray, 1825 | ||
- | **:*Genus †'''Pseudomeriones''' Schaub, 1934 | ||
- | ***Tribus †'''Myocricetodontini''' Lavocat, 1961 | ||
***Tribus '''Gerbillini''' Gray, 1825 | ***Tribus '''Gerbillini''' Gray, 1825 | ||
- | ****Genus †'''Abudhabia''' de Bruijn & Whybrow, 1994 | ||
- | ***Subtribus '''Gerbillina''' Gray, 1825 | ||
- | ****Genus '''Gerbillus''' Desmarest, 1804 | ||
- | ****Genus '''Microdillus''' Thomas, 1910 | ||
***Subtribus '''Merionina''' Brandt, 1844 | ***Subtribus '''Merionina''' Brandt, 1844 | ||
- | ****Genus †'''Mascaramys''' Tong, 1986 | ||
****Genus '''Meriones''' Illiger, 1811 | ****Genus '''Meriones''' Illiger, 1811 | ||
- | ****Genus '''Rhombomys''' Wagner, 1841 | ||
- | ****Genus '''Psammomys''' Cretschmar, 1828 | ||
- | ****Genus '''Sekeetamys''' Ellermann, 1947 | ||
- | ****Genus '''Brachiones''' Thomas, 1925 | ||
- | ***Subtribus '''Desmodilliscina''' Pavliov, 1982 | ||
- | ****Genus '''Desmodilliscus''' Wettstein, 1916 | ||
- | ***Subtribus '''Pachyuromyina''' Pavlinov, 1982 | ||
- | ****Genus '''Pachyuromys''' Lataste, 1880 | ||
- | ***Tribus '''Taterillini''' Chaline, Mein & Petter, 1977 | ||
- | ****Genus †'''Protatera''' Jaeger, 1977 | ||
- | ***Subtribus '''Taterillina''' Chaline, Mein & Petter, 1977 | ||
- | ****Genus '''Tatera''' Lataste, 1882 | ||
- | ****Genus '''Taterillus''' Thomas, 1910 | ||
- | ***Subtribus '''Gerbillurina''' Pavlinov, 1982 | ||
- | ****Genus '''Desmodillus''' Thomas & Schwann, 1904 | ||
- | ****Genus '''Gerbillurus''' Southridge, 1942 | ||
- | ***Subtribus '''Ammodillini''' Pavlinov, 1981 | ||
- | ****Genus '''Ammodillus''' Thomas, 1904 | ||
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==Lebensweise in der Wildnis== | ==Lebensweise in der Wildnis== | ||
- | Mongolische Rennmäuse sind tag- und nachtaktiv. Herkunftsgebiet sind Trockensteppen und Halbwüsten der Mongolei und grenznahe Gebiete angrenzender Länder (vor allem China und Russland). Sie sind gesellig, leben in Kolonien und bewohnen selbstgegrabenen Baue. Sie graben ihre Gänge in trockene Sand- und Lehmböden. Die Gänge weisen etwa einen Durchmesser von 4 cm auf. Ein Bau weist in der Regel ein Nest- und eine oder zwei Futterspeicherhöhlen auf. Das Nest ist rund und besteht aus Pflanzenteile von Buchweizen und Hirse, falls sich der Bau in der Nähe von Ackerland befindet oder sonst aber aus Gräser und Riedgräser. In den Speicherhöhlen werden von September bis März mit Samen von oben genannten Pflanzen gespeichert, während in den übrigen Monate (April bis August) sie leer sind. Die Mongolischen Rennmäuse ernähren sich durch den Winter von ihren Samenvorräte und im Frühling und Sommer von Blättern derselben Pflanzen. | + | Mongolische Rennmäuse sind tag- und nachtaktiv. Herkunftsgebiet sind Trockensteppen und Halbwüsten der Mongolei und grenznahe Gebiete angrenzender Länder (vor allem China und Russland). Sie sind gesellig, leben in Kolonien und bewohnen selbstgegrabene Baue. Sie graben ihre Gänge in trockene Sand- und Lehmböden. Die Gänge weisen etwa einen Durchmesser von 4 cm auf. Ein Bau weist in der Regel eine Nest- und eine oder zwei Futterspeicherhöhlen auf. Das Nest ist rund und besteht aus Pflanzenteile von Buchweizen und Hirse, falls sich der Bau in der Nähe von Ackerland befindet oder sonst aber aus Gräser und Riedgräser. In den Speicherhöhlen werden von September bis März mit Samen von oben genannten Pflanzen gespeichert, während in den übrigen Monaten (April bis August) sie leer sind. Die Mongolischen Rennmäuse ernähren sich durch den Winter von ihren Samenvorräten und im Frühling und Sommer von Blättern derselben Pflanzen. |
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Version vom 11:41, 8. Jul 2006
Die mongolische Rennmaus (Meriones unguiculatus) gehört zur Unterfamilie der Rennmäuse (Gerbillinae).
Inhaltsverzeichnis |
Namen
Die mongolische Rennmaus wurde früher oft als mongolische Wüstenrennmaus oder einfach nur als Wüstenrennmaus bezeichnet. So hört man diese Begriffe auch noch ab und zu und viele Leute, die keine grosse Ahnung haben von Rennmäuse bezeichnen sie auch gerne als Wüstenspringmäuse. Aufgrund der grossen Verwechslungsmöglichkeiten sollten diese alten Bezeichnungen vermieden werden.
Im englischen Sprachraum werden die mongolischen Rennmäuse als mongolian gerbil oder clawed jird bezeichnet.
Systematik
Nach McKenna & Bell (1997).
- Ordo Rodentia Bowdich, 1821
- Subordo Myomorpha Brandt, 1855
- Infraordo Myodonta Schaub, 1955
- Superfamilia Muroidea Illiger, 1811
- Familia Muridae Illiger, 1811
- Subfamilia Gerbillinae Gray, 1825
- Tribus Gerbillini Gray, 1825
- Subtribus Merionina Brandt, 1844
- Genus Meriones Illiger, 1811
Unterarten
Laut Gulotta (1971) werden vier Unterarten anerkannt:
- M. u. unguiculatus (Milne-Edwards, 1867)
- M. u. kurauchii (Mori, 1929-1930)
- M. u. selenginus (Heptner, 1949)
- M. u. kozlovi (Satunin, 1902)
Lebensweise in der Wildnis
Mongolische Rennmäuse sind tag- und nachtaktiv. Herkunftsgebiet sind Trockensteppen und Halbwüsten der Mongolei und grenznahe Gebiete angrenzender Länder (vor allem China und Russland). Sie sind gesellig, leben in Kolonien und bewohnen selbstgegrabene Baue. Sie graben ihre Gänge in trockene Sand- und Lehmböden. Die Gänge weisen etwa einen Durchmesser von 4 cm auf. Ein Bau weist in der Regel eine Nest- und eine oder zwei Futterspeicherhöhlen auf. Das Nest ist rund und besteht aus Pflanzenteile von Buchweizen und Hirse, falls sich der Bau in der Nähe von Ackerland befindet oder sonst aber aus Gräser und Riedgräser. In den Speicherhöhlen werden von September bis März mit Samen von oben genannten Pflanzen gespeichert, während in den übrigen Monaten (April bis August) sie leer sind. Die Mongolischen Rennmäuse ernähren sich durch den Winter von ihren Samenvorräten und im Frühling und Sommer von Blättern derselben Pflanzen.
Heimtierwerdung
1954 gelangten 22 Exemplare, welche in der Mandschurei gefangen wurden, in die USA. Dieser Import war Teil eines Forschungs- und Entwicklungsprogramms, welches zum Ziel hatte, neue Tierarten für die Laborhaltung und medizinische Forschung zu erforschen. Die Rennmäuse wurden fortan ein beliebtes Versuchs- und Forschungstier, welches in der medizinischen Forschung als auch in der Verhaltensforschung gerne verwendet wurde. Neben dem Erfolg als Forschungs- und Labortier gelangten auch einige Exemplare in Liebhaberhände und gelangten so in den Heimtierhandel.
Fotos
Siehe auch
Literatur
- Gulotta, E.F. 1971. Meriones unguiculatus. Mammalian Species 3: 1-5.
- McKenna, M.C. & Bell, S.K. Classification of Mammals. Above the Species Level. New York, Columbia University Press, 1997.
Links
- Gerbils.co.uk Digging (http://www.gerbils.co.uk/gerbils/burrow.htm) Interessanter Erfahrungsbericht über die Haltung in hoher Einstreu, welche den Rennmäuse das Graben von Gänge entwickelt, was sich wiederum positiv auf ihr Verhalten auswirkt.