Unterbringung von Degus

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Unterkunfttypen
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 +==Die ideale Unterkunft==
-Da Haustiere meist +''Hauptartikel siehe [[Degus_Lebensweise|Lebenweise wildlebender Degus]]''
-Im Handel gibt es einige Käfige die im Grunde den Anforderungen der Deguhaltung entsprechen oder durch Modifizierungen umgebaut werden können. Eigenbauten sind in der Anschaffung meist günstiger.+Die ideale Unterkunft orientiert sich an der Lebensweise der Degus in ihrer Heimat. Dort haben sie mehrere Aren grosse Reviere, in welchen sie mehrere Degubaue graben, bestehend aus je ein paar Kammern. Diese sind wiederum oberirdisch miteinander verbunden durch Trampelpfade. Das Revier wiederum grenzt an andere Degu-Reviere, so dass die Degus als Teil einer Kolonie in Interaktion mit anderen Individuen aus anderen Gruppen stehen. Das Terrain, das sie besiedeln ist oft nur spärlich bewachsen mit gerade mal buschhoher Vegetation, teils aber auch offene Landschaften mit nahezu keiner Schutz spendender Vegetation. Aufgrund dieser Vegetation haben Degus auch kaum die Möglichkeit gross in Sträucher oder gar Bäume rumzuklettern. Sie verbringen daher einen grossen Teil ihrer Zeit am Boden oder in ihren Bauen.
-Bei einem Kauf oder der Eigenfertigung ist auf folgende Punkte zu achten:+Die ideale Unterkunft dürfte daher ein grosser Käfig mit mehreren Aren Grundfläche sein, welcher vereinzelt Büsche aufweist. Idealerweise wäre die Unterkunft so gross zu wählen, dass genug Platz wäre für mehrere Degugruppen, dass sie in Nachbarschaft zueinander leben könnten und eine kleine Kolonie bilden könnten. Zudem wäre es wichtig, dass der Boden so beschaffen ist, dass die Degus bis zu einem Meter tief in die Erde ihre Gänge graben könnten. Das tönt nach viel Platzanspruch, was in der Praxis wohl die wenigsten zur Verfügung haben. So gesehen kann ein Käfig nie gross genug sein, denn erscheint er uns auch noch so gross, im Vergleich zum genutzten Bewegungsfreiraum in der Wildnis ist das was wir unseren Degus bieten können stets knapper Raum und einen solcher Käfig, den wir ihnen bieten als artgerecht zu bezeichnen, sollte doch mit Vorsicht genossen werden.
-- Helle Materialien, zu wählen je nach Helligkeit des Standortes.+==Voraussetzungen==
-- Die Grösse des Käfigs sollte nicht auf die maximal mögliche Degu-Anzahl des Käfigrechners ausgelegt werden.+* Platz in der Wohnung
 +* Einverständnis von Mitbewohner
 +* Geld für Unterhalt und Tierarzt
 +* Gewährleistete Versorgung der Tiere bei Ferien oder Krankenhausaufenthalte, etc.
-- Keine Kunststoffteile zugänglich für die Tiere. +==Standort==
- +
-- Splitternde Materialen (z.B. Glas) sollte eine genügende Dicke aufweisen,so dass keine Gefahr beim Annagen besteht.+
- +
-- Kanten von Hölzern müssen geschützt werden, sofern sie nicht regelmässig ausgetauscht werden können.+
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-- Die Belüftung sollte ausreichen berücksichtig werden, meist reichen Standardbelüftungen für Reptilien nicht aus.+
- +
-- Leicht abwaschbare Materialien für Böden verwenden.+
- +
-- Dreiseitig geschlossene „Behälter“ oder Käfigwände im unteren Teil für die Einstreu.+
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-- Türen sollten von vorne zugänglich sein, nicht von oben.+
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-Im Handel gibt es einige Käfige die im Grunde den Anforderungen der Deguhaltung entsprechen oder durch Modifizierungen umgebaut werden können. Eigenbauten sind in der Anschaffung meist günstiger.+
- +
-Bei einem Kauf oder der Eigenfertigung ist auf folgende Punkte zu achten:+
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-- Helle Materialien, zu wählen je nach Helligkeit des Standortes.+
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-- Die Grösse des Käfigs sollte nicht auf die maximal mögliche Degu-Anzahl des Käfigrechners ausgelegt werden.+
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-- Keine Kunststoffteile zugänglich für die Tiere. +
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-- Splitternde Materialen (z.B. Glas) sollte eine genügende Dicke aufweisen,so dass keine Gefahr beim Annagen besteht.+
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-- Kanten von Hölzern müssen geschützt werden, sofern sie nicht regelmässig ausgetauscht werden können.+
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-- Die Belüftung sollte ausreichen berücksichtig werden, meist reichen Standardbelüftungen für Reptilien nicht aus.+
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-- Leicht abwaschbare Materialien für Böden verwenden.+
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-- Dreiseitig geschlossene „Behälter“ oder Käfigwände im unteren Teil für die Einstreu.+
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-- Türen sollten von vorne zugänglich sein, nicht von oben.+
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-====Standorte für Käfige====+
Der Standort sollte bei der Ausführung des Käfigs unbedingt mit berücksichtigt werden. Degus mögen helle Standorte und Orte, an die sie sich auch einmal zurückziehen können. Der Standort sollte bei der Ausführung des Käfigs unbedingt mit berücksichtigt werden. Degus mögen helle Standorte und Orte, an die sie sich auch einmal zurückziehen können.
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-Tipps; Materialien für Wände- Holz, Casanetdraht, Glas, Plexiglas, Lochblech+==Anforderungen an die Unterkunft==
- für Böden- Aluminium, Holz lackiert mit Babylack, Fliesen+Im Handel gibt es einige Käfige die im Grunde den Anforderungen der Deguhaltung entsprechen oder durch Modifizierungen umgebaut werden können. Eigenbauten sind in der Anschaffung meist günstiger.
-====Holzbau==== +Bei einem Kauf oder der Eigenfertigung ist auf folgende Punkte zu achten:
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-Grösse+
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-Material+
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-Infrastruktur+
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-Werkzeug+
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-Schwierigkeitsgrad+
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-====Metallaufbau==== +
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-Schwierigkeitsgrad+
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-====Käfigbau im Schrank====+
-Grösse +
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-Material +
-Infrastruktur +# Helle Materialien wählen, je nach Helligkeit des Standortes.
 +# Die Grösse des Käfigs sollte stets grösser gewählt werden, als die empfohlenen Mindestmasse.
 +# Keine Kunststoffteile im Degukäfig.
 +# Splitternde Materialen (z.B. Glas) sollte eine genügende Dicke aufweisen,so dass keine Gefahr beim Annagen besteht.
 +# Kanten von Hölzern müssen geschützt werden, sofern sie nicht regelmässig ausgetauscht werden können.
 +# Die Belüftung (Gitterflächen einplanen!) sollte ausreichen berücksichtig werden, meist reichen Standardbelüftungen für Reptilien nicht aus.
 +# Leicht abwaschbare Materialien für Böden verwenden.
 +# Bei mit [[Einstreu]] bedeckte Ebenen sollten Schutz gegen das Herausfallen der Einstreu eingeplant werden.
 +# Käfig sollte von vorne zugänglich sein, nicht von oben (Greifvogelähnliches Schema vermeiden).
-Werkzeug  
-Schwierigkeitsgrad +==Unterkunfttypen==
-Hilfestellung +Grundsätzlich gibt es verschiedene [[Unterkunftstypen]], die sich für Degus eignen:
-Lieferanten / Adressen+* [[Terrarium|Terrarien]] und [[Aquarium|Aquarien]] (meist zu wenig hoch)
 +* [[Terrarium|Vivarium]] (schön, aber teuer)
 +* [[Volieren]]
 +* grosse Züchterkäfige aus Metall
 +* Holzkäfige mit entsprechend geschützten Kanten
 +* Selbstgebaute Käfige
 +* Käfige aus umgebauten Möbeln
 +* Genügend grosse und degusichere Kleintierkäfige
-====Käfige zum Kaufen====+==Eigenbau==
-[http://www.uni-dom.de/unidomger/shopger Unidom]+Für Eigenbaue eignen sich verschiedene Materialien und je nach Käfigbautyp auch andere Methoden:
 +* '''Holzkäfig aus Dachlatten''': Aus Dachlatten werden die Rahmen für den Käfig gebaut. Die Flächen werden mit Gitter bespannt.
 +* '''Holzkäfig aus Massivholz''': Entsprechend grosse Holzplatten werden für die Seitenwände, Boden und Dach gebraucht. Für eine ansprechende Belüftung müssen in die Holzplatten Löcher gesägt werden, an welchen Gitter befestigt werden.
 +* '''Gitterkäfig basierend auf einem Alustecksystem''': Mithilfe von Aluprofil-Stecksysteme lassen sich mit wenig Aufwand Rahmen für Käfige zusammenstecken. Mit wenig Aufwand lassen sich die Flächen dann noch mit Gitter bespannen. Als Alternative kann auch Glas für die Flächen verwendet werden, wobei dann auch genügend grosse Belüftungsflächen eingeplant werden müssen.
 +Tipps; Materialien für Wände- Holz, Casanetdraht, Glas, Plexiglas, Lochblech für Böden- Aluminium, Holz lackiert mit Babylack, Fliesen
 +'''Siehe:''' [[Käfigbau]]
 +==Spezialkäfige==
-====Metallaufbau==== +===Ersatz- und Notkäfige===
 +Zweitkäfige dienen der Abwechslung und können auch als Notkäfige oder Übergangskäfige genutzt werden. Sie sind meist kleiner als der Hauptkäfig und sind häufig demontierbar oder sogar zusammenlegbar. Einige Modelle werden im Handel angeboten. Zu beachten ist, dass der Käfig eine Mindesthöhe von 60cm hat oder einen Deckel, damit die Tiere nicht ausbrechen können.
 +Tipp; Einfach herzustellen ist ein Zweitkäfig mit etwas Casanetdraht und Latten aus dem Baumarkt.
-Grösse+===Transportbox===
 +Die Transportbox kann aus robustem Kunststoff sein. Sie muss nämlich nicht so stabil sein wie die Hauptdeguunterkunft, verbleiben die Degus in ihr meist nur kurze Zeit.
 +Sie eignet sich zum Transport von Degus zum Tierarzt, um sie zu transportieren allgemein, als vorübergehende Bleibe, während man ihre Unterkunft reinigt. Gewisse Leute brauchen sie gar bei der Vergesellschaftung von Degus indem sie den neuen Degu in der Transportbox in den Käfig stellen. Diese Methode ist allerdings nicht ganz unumstritten und man sollte sie deshalb auch nicht anwenden, wenn man kaum Erfahrung mit Vergesellschaftung von Degus hat.
-Material+==Transport==
-Infrastruktur+Der Transport sollte möglichst kurz gestaltet werden. Noch wichtiger ist aber, dass die Tiere ruhig und schonend transportiert werden. Sie sollten durch den Transport nicht zu schaden kommen und möglichst wenig verängstigt werden. Aufgeweckte und neugierige Tiere sind bezüglich Verängstigung weniger empfindlicher und lassen sich unkomplizierter transportieren.
-Werkzeug+===Transportbehälter===
-Schwierigkeitsgrad+* Geeignet sind Transportboxen wie z.B. Faunarien oder kleine Metallkäfige.
 +* Nicht geeignet sind Kartonschachteln und Behälter aus anderen leicht annagbaren Materialien.
-Hilfestellung+===Transportmittel===
 +* Auto: direkte Sonne vermeiden, im Sommer Gefahr der Überhitzung
 +* Bahn: Zeitpunkt so wählen, dass es nicht zu lärmig ist. Stosszeiten am besten meiden
 +* zu Fuss: auf Witterung und Temperatur Rücksicht nehmen, ideal trockene Witterung, nasses Wetter möglichst vermeiden, bei kalten Temperaturen nur kurze Strecken in der Kälte transportieren.
 +* Fahrrad, Trotinett, Skateboard, etc.: eher ungeeignet. Grosses Risiko bei Sturz
-Lieferanten / Adressen+==Eingewöhnung==
-====Käfigbau im Schrank====+Zuhause angekommen brauchen Degus erst mal Zeit, sich in ihrer neuen Unterkunft einzugewöhnen. Während dieser Zeit sollte man darauf achten, den Degus die Umgewöhnung nicht unnötig zu erschweren. Hilfreich dazu sind unter Anderen, wenn man [[Einstreu]] vom alten Ort mitnimmt. Diese bietet den Degus ein bisschen Vertrautheit. Dann sollte man die Degus in Ruhe die neue Umgebung erkunden lassen. Generell sollte man sich am Anfang etwas zurückhalten mit dem Kontakt zu den Degus und sie vorerst mal vor allem gut beobachten. Auch Reinigungsarbeiten können vorerst mal warten und sollten nur auf das nötige beschränkt werden, wie z. B. Stellen an denen die Einstreu verschmutzt ist durch neue Einstreu zu ersetzen. Man merkt schnell wie sich die Degus einleben. Einige fühlen sich schon von anfang an wohl und denken schon an Ausbrechversuche und suchen den Kontakt zu ihrer Pflegeperson, andere sind scheu und ziehen sich zurück. Hier liegt es an der Pflegeperson, der Situation entsprechend zu reagieren. Scheue und ängstliche Degus sollten vorerst noch etwas Zeit gelassen werden, damit sie sich eingewöhnen können, dagegen freche Kobolde scheren sich kaum darum, wenn man sie stört. Käfigreinigungsarbeiten können daher bei ihnen bedenkenlos durchgeführt werden.
-Grösse +
-Material +Abgesehen von einigen Exemplare, die sich gleich vom ersten Tag auf in der neuen Unterkunft wohl fühlen und keine Scheu zeigen, so gilt für die Eingewöhnung etwa eine Frist von ein paar Tagen bis hin zu einigen Wochen.
-Infrastruktur +==Reinigung der Unterkunft==
-Werkzeug +''Hauptartikel siehe [[Käfigreinigung]]''
-Schwierigkeitsgrad +Ist die Unterkunft ausreichend gross so reicht es in der Regel jeden Monat die Unterkunft komplett zu reinigen. Mindestens jede Woche sollte die Einstreu von besonders intensiv benutzten Stellen, insbesondere Pieselecken überprüft werden und ersetzt werden, sofern es notwendig ist. Etagen die schnell verschmutzt werden, das sie beispielsweise nicht mit Einstreu bedeckt sind sollten je nach Notwendigkeit auch öfters gereinigt werden.
-Hilfestellung +==Siehe auch==
-Lieferanten / Adressen+* [[Deguhaltung in Kürze]]
-====Käfige zum Kaufen==== 
-[http://www.uni-dom.de/unidomger/shopger Unidom]+[[Kategorie:Revision]]
 +[[Kategorie:Käfig]]
 +[[Kategorie:Deguhaltung]]

Aktuelle Version

Inhaltsverzeichnis

Die ideale Unterkunft

Hauptartikel siehe Lebenweise wildlebender Degus

Die ideale Unterkunft orientiert sich an der Lebensweise der Degus in ihrer Heimat. Dort haben sie mehrere Aren grosse Reviere, in welchen sie mehrere Degubaue graben, bestehend aus je ein paar Kammern. Diese sind wiederum oberirdisch miteinander verbunden durch Trampelpfade. Das Revier wiederum grenzt an andere Degu-Reviere, so dass die Degus als Teil einer Kolonie in Interaktion mit anderen Individuen aus anderen Gruppen stehen. Das Terrain, das sie besiedeln ist oft nur spärlich bewachsen mit gerade mal buschhoher Vegetation, teils aber auch offene Landschaften mit nahezu keiner Schutz spendender Vegetation. Aufgrund dieser Vegetation haben Degus auch kaum die Möglichkeit gross in Sträucher oder gar Bäume rumzuklettern. Sie verbringen daher einen grossen Teil ihrer Zeit am Boden oder in ihren Bauen.

Die ideale Unterkunft dürfte daher ein grosser Käfig mit mehreren Aren Grundfläche sein, welcher vereinzelt Büsche aufweist. Idealerweise wäre die Unterkunft so gross zu wählen, dass genug Platz wäre für mehrere Degugruppen, dass sie in Nachbarschaft zueinander leben könnten und eine kleine Kolonie bilden könnten. Zudem wäre es wichtig, dass der Boden so beschaffen ist, dass die Degus bis zu einem Meter tief in die Erde ihre Gänge graben könnten. Das tönt nach viel Platzanspruch, was in der Praxis wohl die wenigsten zur Verfügung haben. So gesehen kann ein Käfig nie gross genug sein, denn erscheint er uns auch noch so gross, im Vergleich zum genutzten Bewegungsfreiraum in der Wildnis ist das was wir unseren Degus bieten können stets knapper Raum und einen solcher Käfig, den wir ihnen bieten als artgerecht zu bezeichnen, sollte doch mit Vorsicht genossen werden.

Voraussetzungen

  • Platz in der Wohnung
  • Einverständnis von Mitbewohner
  • Geld für Unterhalt und Tierarzt
  • Gewährleistete Versorgung der Tiere bei Ferien oder Krankenhausaufenthalte, etc.

Standort

Der Standort sollte bei der Ausführung des Käfigs unbedingt mit berücksichtigt werden. Degus mögen helle Standorte und Orte, an die sie sich auch einmal zurückziehen können. Die Luftzirkulation ist ein wichtiger Punkt, in der Nähe von Fenstern und Türen muss darauf geachtet werden, dass keine Zugluft entsteht. Sonneneinstrahlung ist kein Problem, solange sie nicht zu intensiv ist, keine Gegenstände aufgeheizt werden können oder Reflektionen heisse Punkte entwickeln und die Tiere sich an einen schattigen Ort zurückziehen können. In der Nähe des Käfigs sollte nicht geraucht oder gekocht werden, da Gerüche wie auch Geräusche von Degus empfindlicher als beim Menschen wahrgenommen werden. Zigerettenrauch ist sowohl für Mensch als auch für Tiere gesundheitsschädlich. Degus haben jedoch diesbezüglich noch empfindlichere Atemwege und können beim Einatmen von Zigarettenqualm schnell erkranken. Das alles bedeutet jedoch nicht, dass der Standort nicht in einem belebten Zimmer sein kann.


Anforderungen an die Unterkunft

Im Handel gibt es einige Käfige die im Grunde den Anforderungen der Deguhaltung entsprechen oder durch Modifizierungen umgebaut werden können. Eigenbauten sind in der Anschaffung meist günstiger.

Bei einem Kauf oder der Eigenfertigung ist auf folgende Punkte zu achten:

  1. Helle Materialien wählen, je nach Helligkeit des Standortes.
  2. Die Grösse des Käfigs sollte stets grösser gewählt werden, als die empfohlenen Mindestmasse.
  3. Keine Kunststoffteile im Degukäfig.
  4. Splitternde Materialen (z.B. Glas) sollte eine genügende Dicke aufweisen,so dass keine Gefahr beim Annagen besteht.
  5. Kanten von Hölzern müssen geschützt werden, sofern sie nicht regelmässig ausgetauscht werden können.
  6. Die Belüftung (Gitterflächen einplanen!) sollte ausreichen berücksichtig werden, meist reichen Standardbelüftungen für Reptilien nicht aus.
  7. Leicht abwaschbare Materialien für Böden verwenden.
  8. Bei mit Einstreu bedeckte Ebenen sollten Schutz gegen das Herausfallen der Einstreu eingeplant werden.
  9. Käfig sollte von vorne zugänglich sein, nicht von oben (Greifvogelähnliches Schema vermeiden).


Unterkunfttypen

Grundsätzlich gibt es verschiedene Unterkunftstypen, die sich für Degus eignen:

  • Terrarien und Aquarien (meist zu wenig hoch)
  • Vivarium (schön, aber teuer)
  • Volieren
  • grosse Züchterkäfige aus Metall
  • Holzkäfige mit entsprechend geschützten Kanten
  • Selbstgebaute Käfige
  • Käfige aus umgebauten Möbeln
  • Genügend grosse und degusichere Kleintierkäfige

Eigenbau

Für Eigenbaue eignen sich verschiedene Materialien und je nach Käfigbautyp auch andere Methoden:

  • Holzkäfig aus Dachlatten: Aus Dachlatten werden die Rahmen für den Käfig gebaut. Die Flächen werden mit Gitter bespannt.
  • Holzkäfig aus Massivholz: Entsprechend grosse Holzplatten werden für die Seitenwände, Boden und Dach gebraucht. Für eine ansprechende Belüftung müssen in die Holzplatten Löcher gesägt werden, an welchen Gitter befestigt werden.
  • Gitterkäfig basierend auf einem Alustecksystem: Mithilfe von Aluprofil-Stecksysteme lassen sich mit wenig Aufwand Rahmen für Käfige zusammenstecken. Mit wenig Aufwand lassen sich die Flächen dann noch mit Gitter bespannen. Als Alternative kann auch Glas für die Flächen verwendet werden, wobei dann auch genügend grosse Belüftungsflächen eingeplant werden müssen.

Tipps; Materialien für Wände- Holz, Casanetdraht, Glas, Plexiglas, Lochblech für Böden- Aluminium, Holz lackiert mit Babylack, Fliesen


Siehe: Käfigbau

Spezialkäfige

Ersatz- und Notkäfige

Zweitkäfige dienen der Abwechslung und können auch als Notkäfige oder Übergangskäfige genutzt werden. Sie sind meist kleiner als der Hauptkäfig und sind häufig demontierbar oder sogar zusammenlegbar. Einige Modelle werden im Handel angeboten. Zu beachten ist, dass der Käfig eine Mindesthöhe von 60cm hat oder einen Deckel, damit die Tiere nicht ausbrechen können. Tipp; Einfach herzustellen ist ein Zweitkäfig mit etwas Casanetdraht und Latten aus dem Baumarkt.

Transportbox

Die Transportbox kann aus robustem Kunststoff sein. Sie muss nämlich nicht so stabil sein wie die Hauptdeguunterkunft, verbleiben die Degus in ihr meist nur kurze Zeit. Sie eignet sich zum Transport von Degus zum Tierarzt, um sie zu transportieren allgemein, als vorübergehende Bleibe, während man ihre Unterkunft reinigt. Gewisse Leute brauchen sie gar bei der Vergesellschaftung von Degus indem sie den neuen Degu in der Transportbox in den Käfig stellen. Diese Methode ist allerdings nicht ganz unumstritten und man sollte sie deshalb auch nicht anwenden, wenn man kaum Erfahrung mit Vergesellschaftung von Degus hat.

Transport

Der Transport sollte möglichst kurz gestaltet werden. Noch wichtiger ist aber, dass die Tiere ruhig und schonend transportiert werden. Sie sollten durch den Transport nicht zu schaden kommen und möglichst wenig verängstigt werden. Aufgeweckte und neugierige Tiere sind bezüglich Verängstigung weniger empfindlicher und lassen sich unkomplizierter transportieren.

Transportbehälter

  • Geeignet sind Transportboxen wie z.B. Faunarien oder kleine Metallkäfige.
  • Nicht geeignet sind Kartonschachteln und Behälter aus anderen leicht annagbaren Materialien.

Transportmittel

  • Auto: direkte Sonne vermeiden, im Sommer Gefahr der Überhitzung
  • Bahn: Zeitpunkt so wählen, dass es nicht zu lärmig ist. Stosszeiten am besten meiden
  • zu Fuss: auf Witterung und Temperatur Rücksicht nehmen, ideal trockene Witterung, nasses Wetter möglichst vermeiden, bei kalten Temperaturen nur kurze Strecken in der Kälte transportieren.
  • Fahrrad, Trotinett, Skateboard, etc.: eher ungeeignet. Grosses Risiko bei Sturz

Eingewöhnung

Zuhause angekommen brauchen Degus erst mal Zeit, sich in ihrer neuen Unterkunft einzugewöhnen. Während dieser Zeit sollte man darauf achten, den Degus die Umgewöhnung nicht unnötig zu erschweren. Hilfreich dazu sind unter Anderen, wenn man Einstreu vom alten Ort mitnimmt. Diese bietet den Degus ein bisschen Vertrautheit. Dann sollte man die Degus in Ruhe die neue Umgebung erkunden lassen. Generell sollte man sich am Anfang etwas zurückhalten mit dem Kontakt zu den Degus und sie vorerst mal vor allem gut beobachten. Auch Reinigungsarbeiten können vorerst mal warten und sollten nur auf das nötige beschränkt werden, wie z. B. Stellen an denen die Einstreu verschmutzt ist durch neue Einstreu zu ersetzen. Man merkt schnell wie sich die Degus einleben. Einige fühlen sich schon von anfang an wohl und denken schon an Ausbrechversuche und suchen den Kontakt zu ihrer Pflegeperson, andere sind scheu und ziehen sich zurück. Hier liegt es an der Pflegeperson, der Situation entsprechend zu reagieren. Scheue und ängstliche Degus sollten vorerst noch etwas Zeit gelassen werden, damit sie sich eingewöhnen können, dagegen freche Kobolde scheren sich kaum darum, wenn man sie stört. Käfigreinigungsarbeiten können daher bei ihnen bedenkenlos durchgeführt werden.

Abgesehen von einigen Exemplare, die sich gleich vom ersten Tag auf in der neuen Unterkunft wohl fühlen und keine Scheu zeigen, so gilt für die Eingewöhnung etwa eine Frist von ein paar Tagen bis hin zu einigen Wochen.

Reinigung der Unterkunft

Hauptartikel siehe Käfigreinigung

Ist die Unterkunft ausreichend gross so reicht es in der Regel jeden Monat die Unterkunft komplett zu reinigen. Mindestens jede Woche sollte die Einstreu von besonders intensiv benutzten Stellen, insbesondere Pieselecken überprüft werden und ersetzt werden, sofern es notwendig ist. Etagen die schnell verschmutzt werden, das sie beispielsweise nicht mit Einstreu bedeckt sind sollten je nach Notwendigkeit auch öfters gereinigt werden.

Siehe auch

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