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Futterliste für Ratten
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   Degupedia-Forum » Mäuseverwandte (Myomorpha) » Futterliste für Ratten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Kaktus
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 14.12.2008
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 30.05.2009 03:07    Titel: Re: Futterliste für Ratten Antworten mit Zitat

Ich finde, man kann alles füttern, das natürlich ist d.h. für mich ganz pauschal gesagt, was die Mutter Erde in der Form hervorbringt bzw. gedeihen lässt und was nicht hergestellt wird. Daher würde ich Brot oder Pellets weglassen. Es gibt ja genug andere gesunde Alternativen...
_________________
http://chinchilla-scientia.de/
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 30.05.2009 09:44    Titel: Re: Futterliste für Ratten Antworten mit Zitat

Bitte sehr genau lesen und versucht die Fragen zu beantworten ...

Zitat aus Vanselow:
Zitat:

Eine dem Zitat von Dr. Faisst entsprechende Klimasituation (April/Mai
mit nachts zwischen -4 und +10°C, tags +16 bis +33°C) führte unter sehr gut
dokumentierten Bedingen bei in der Schorfheide frei lebenden Przewalski-
Pferden auf teilweise angesätem Grünland zu schwerer Hufrehe (Budras
et al. 2001), von der sich die ungezähmten Pferde ohne Behandlung von
selbst erholten. Die Veröffentlichung enthält Fotos eines erkrankten Pferdes,
der Hufe sowie der Regeneration der Hufe.

(Fettschrift von mir)
Angesät wurde mit üblichen Weidemischungen, welche aus 30 - 60% deutsches Weidelgras und italienischem Raygras bestehen.
Die Przewalskipferde in der Schorfheide stammen von Pferden ab, welche seit einigen Generationen in Gefangenschaft vermehrt wurden, sie sollten sich also nach saloivsTheorie nach an die zuckerreicheren Gräser durch die generationenlange Heufütterung angepaßt haben. Sie haben in der Schorfheide 44 Hektar uneingeschränkt zur Verfügung, sollten also genügend Platz zum Selektieren haben, sollte man meinen.
Hufrehe tritt bei Przewalskipferden, die auf Wiesen grasen, auf denen keine Lolium-Arten wachsen, nicht auf ...
Weshalb bekamen die Schorfheide-Przewalskipferde trotzdem Hufrehe?

In der Camargue ähnliches - dort, wo durch Naturschutzgebiete noch die Wild-Loliumarten wachsen, tritt keine Hufrehe bei Camarguepferden auf, dort, wo sie mit Hochleistungsgrasarten angereicherte Wiesen fressen müssen, tritt Hufrehe auch bei wildlebenden Camarguepferden auf ... warum?

Dort, wo wildlebende Rinder auf Gelände über 20 Hektar grasen, hauptsächlich der Rasse Galloway und Heckrind, kann man gleiches beobachten, das Jahr 2002 war hier aufgrund seiner besonderen Witterung besonders interessant. Auch hier wieder treten sporadisch Rehefälle auf - allerdings NUR auf den mit hochgezüchteten Loliumarten nachgesäten Wiesen oder ehemaligen Intensivweiden, nicht jedoch auf Wiesen, die schon seit Jahrzehnten Naturschutzwiesen sind - auch nicht auf für Rinder unnatürlichen Flutrasenwiesen, welche mit den Wildformen der Loliumarten bewachsen sind.
Warum?

Als die Kolik bei meinen Meerschweinchen auftrat, war das wenige Stunden, nachdem ich Wiese eines bekannten Bauern verfüttert hatte. Der Anteil der Lolium-Arten dort beträgt über 50%, auch wenn sich andere Gräser dort sehr gut halten können, aber das deutsche Weidelgras hat dort eindeutig Wiesenschwingel über die Jahre verdrängt ... leider bekommt das Weidelgras und Raygras dort auf der Weide genügend Stickstoff durch zweimalige Beweidung von Rindern im Jahr und trotzdem dort der Bauer nicht mehr neu ansät und schon seit Jahrzehnten nicht düngt, es verschwindet dort einfach nicht mehr.
Auch hier wieder - es hat mehrere Tage lang Nachtfrost gegeben und ich habe an einem sonnigen Tag gesammelt ... der Ablauf paßt wie die Faust aufs Auge!
Die Weibermeerschweinchen waren davon nicht betroffen, da sie an diesem Tag Freigang hatten und sich ihren Magen mit ungefährlichen Borstgras und Trespen haben vollschlagen können, die Männermeerschweinchen waren an dem Tag jedoch eingesperrt und waren auf das gesammelte Gras von dieser Wiese und loliumhaltigen Heu angewiesen. Meerschweinchen sind nicht in der Lage, ihre Hauptmahlzeit mit Gemüse zu bestreiten, sie sind auf Gras angewiesen! Meine Männer konnten also gar nicht über Selektion das Bessere wählen!
Die Männermeerschweinchen hatten das letzte Getreide-/Brot-/Fertigfutter zu diesem Zeitpunkt vor über einem Jahr bekommen und auch sonst gabs zu der Zeit selbst im Winter frische Wiese, Gemüse und Heu ad lib.
Warum trat ausgerechnet bei den Männermeerschweinchen bei GRASfütterung die Kolik auf?

Im Haustierforum.de hatte eine Meerschweinchenhalterin das Experiment tagsüber im Garten freilaufende Meerschweinchen gewagt. Im Frühjahr hatte sie das Problem, daß die meisten ihrer Meerschweinchen Koliken bekamen. Die zugehörige Wiese ist ein typisch angesäter Trittrasen mit hohem Raygrasanteil. Die Meerschweinchen konnten frei ihr Futter wählen und wurden seit einiger Zeit naturnah ernährt.
Selbst nach Gewöhnung an das frische, eiweißreiche Gras traten die Koliken auf ...
Warum?

Ich hab, nachdem ich Vanselow aufmerksam gelesen hatte, das Heu vom Bauern, welches meine Kaninchen als eines der wenigen Heue fressen, auf Grasarten hin untersucht:
Das Ergebnis war, auf den Wiesen dieses Heues wachsen deutlich weniger Loliumarten wie auf den anderen Wiesen. Das Weißkleeheu, was ich denen mal getrocknet hatte, stammt von einer Wiese, welche nur höchstens 30% Loliumarten enthält, scheint also die maximal verträgliche Grenze zu sein, deshalb vermutlich auch die Wahl meiner Kaninchen des Reuterheues, nicht jedoch das Ballenheu ...
Weshalb diese Art der Selektion?

Üblicherweise werden an Kaninchen im Tierschutz nur wenig Gemüse, aber viel Heu verfüttert - meist Heu aus dem Zoofachgeschäft! Dieses besteht zu hohen Anteilen aus Loliumarten.
Ein großer Teil dieser Kaninchen haben nicht nur die für Trockenkost üblichen Krankheiten, sondern es treten Krankheiten auf, die selbst bei Pelletfütterung erst viel später oder sogar gar nicht auftauchen ...
Sogar die Harnwegserkrankungen sind bei den heugefütterten Kaninchen deutlich höher wie bei pelletgefütterten Kaninchen, trotzdem die heugefütterten Kaninchen oftmals sogar mehr Frischfutter noch bekommen, wie einige pelletgefütterte Kaninchen. Harngrieß kann man nur bei einem geringen Teil von Mastkaninchen nachweisen, gleichaltrige heugefütterte Kaninchen haben jedoch fast immer Harngrieß.
Warum?

Dann etwas, was ich bisher verdrängt hatte, aber auch auffällig ist:
Tiere, welche nur mit Kuntibunti gefüttert wurden, hatten bei mir deutlich weniger Schwierigkeiten bei der Umstellung auf die Weide, wie Tiere, welche zu Kuntibunti auch Heu bekamen ... bisher dachte ich, das sei Zufall, weil es nun wahrlich nicht viele Tiere sind, die ich übernommen hatte, und die neben Kuntibunti auch Heu bekamen.
Wirklich nur Zufall?

Heukaninchen ... sie entstehen offenbar aus Fertigfutterkaninchen, welche dann auf Heu umgestellt werden. Frischkost meiden sie, weil sie die aufgrund des ruinierten Magen-Darm-Traktes Frischkost in benötigter Menge gar nicht vertragen würden, sie weichen also bei Absetzen von Fertigfutter auf Heu aus ...
Ich wette, wenn hier sich mal jemand die Mühe machen würde, einfach mal auf Weidelgras und Raygras hin zu untersuchen und möglichst noch ne Sortenbestimmung durchführen zu lassen, würde sich schnell rausstellen, daß diese Heukaninchen die ganze Zeit mit Loliumheu gefüttert werden bzw nur ne loliumreiche Wiese zur Verfügung haben.
Meine Kaninchen hatten meine Magerwiesen zur Verfügung: Trespen, Borstgras, grüne Borstenhirse, Flughafer, Phleum-Arten, von mir angesät noch verschiedene Hirsearten und an den fruchtbareren Stellen auch Saathafer und Gerste. Lolium kommt dort kaum vor. Egal, in welchem Zustand mir Kaninchen abgegeben wurden, bei mir gab es einfach die Heukaninchen nicht, sie hatten sich alle auf Frischkost umgestellt, nachdem das Fertigfutter fehlte ... zwei Kaninchen hatten sogar von mir unbemerkt freien Zugang zu Fertigfutter während der Umstellung (die Nachbarskinder hatten gefüttert), trotzdem hatten sie sich von alleine vom Fertigfutter abgesetzt und hatten Frischkost gefuttert und wie ein normales Kaninchen Heu abgelehnt ...
Es ist nur eine Vermutung - aber kann die jemand wiederlegen?
Falsche Beobachtung?
Falsche Theorie?
Oder endlich ein stimmiges Bild?

In Gesamteuropa kann festgestellt werden, daß die Wildkaninchen weniger werden - dabei ist auffällig, das einige gute Kaninchenreviere (abwechslungsreiche Mosaiklandschaften, Sandboden, viele Kräuter) schlichtweg unbesetzt bleiben. Die unbesetzten Reviere sind jedoch allesamt durchsetzt mit Rinderweiden und mehr oder weniger Intensivbewirtschaftung der Weiden.
Hier beobachte ich, daß Kaninchen sich hartnäckig auf bestimmten Naturschutzwiesen halten - allesamt Wiesen, wo wenig Weidelgras und wenig Raygras wächst, dafür jedoch viel Wiesenschwingel, Fuchsschwanzgräser und Lieschgräser. Die Umgebung ist alles andere wie ideal für Kaninchen, sie haben schweren Lehmboden zur Verfügung und sind hier nicht imstande, ihre Kaninchenbauten zu bauen. Teilweise werden von den hiesigen Wildkaninchen die Nester nicht mal in Wurfhöhlen zur Welt gebracht, sondern die Kaninchen sparen sich die Arbeit, ich hab nun schon zwei Nester unter Büschen gefunden ...
Die bisherige Erklärung für den Rückgang der Kaninchen war bisher RHD - nur hier in meiner Gegend grassierte die RHD in einem Jahr derartig krass, daß selbst Kaninchen zuhauf starben, die einzig mit Kuntibunti gefüttert wurden. Ich selbst hatte in diesem Jahr über 30 bis dato gesunde Kaninchen innerhalb von nur zwei Tagen verloren! Trotzdem gibt es hier mehr Wildkaninchen wie in manch einer sandigen Rinderweidegegend.
Warum?

Wenn man mal drauf achtet, finden sich noch mehr Beispiele:
Rehe und Rothirsche, die in den letzten Jahrzehnten vermehrt auf ausgelegtes Fertigfutter ausweichen - wirklich nur Gewöhnung?
Oder steckt da mehr hinter?
Der Wildschweindruck auf Acker hat zugenommen, Grünland wird jedoch von den Wildschweinen deutlich weniger umgebrochen - wirklich nur durch Artenrückgang auf den Weiden erklärbar?
Bei Rehwild gibt es eine Krankheit mit Todesfällen, die bisher auf 00-Raps zurückgeführt wird. Dieser wird jedoch von mir genau wie anderer Raps an meine Tiere verfüttert, ich konnte keine Nachteile feststellen - ist das wirklich der 00-Raps? Oder könnte es sich hier um das Zusammenspiel Lolium - Raps handeln, was für die Rehe tödlich ausgeht?

Und noch ein paar Anmerkungen zu den Lolium-Arten:
- Außer Taumellolch, der ja bekannterweise fast ausgestorben ist (und schon von jeher als Giftpflanze bekannt war, welcher die Taumelkrankheit bei diversen Weidetieren auslöst), können sich wilde Lolium-Arten, auch deutsches Weidelgras und italienisches Raygras, nicht auf trockenen Standorten halten. Die hochgezüchteten Arten dagegen wuchern auf stickstoffreichen Böden wie Unkraut, es ist gänzlich unmöglich, sie wieder loszuwerden.
- Der Gehalt an nichtstrukturellen Kohlenhydraten hat sich generell vervielfältigt ... innerhalb von nur 50 Jahren! Das sind nur 50 Kaninchengenerationen! Damit ein Säuger seinen Verdauungstrakt anpassen kann, braucht es ca. 1000 - 10.000 Generationen ...
- Der Unterschied zwischen der Korngröße von Kulturweidelgras und wildem Weidelgras ist fast so groß, wie zwischen Wildweizen und Kulturweizen!
- Der Unterschied der Zusammensetzung von Eiweißen, Zuckern, Stärke, Gerüstkohlenhydraten etc von Kulturraygras und Kulturweidelgras zu den Wildformen ist meßbar größer, wie der Unterschied zwischen Hartweizen und Wildweizenarten. Die Veränderung hat innerhalb von nur 50 Jahren stattgefunden! Damit gehören die Kulturloliumarten zu den am stärksten veränderten Kulturpflanzen überhaupt!

Kohl mag zwar vielleicht in mannigfaltigem Aussehen daherkommen, die ernährungsphysiologischen Unterschiede zu ihren Wildformen sind jedoch nicht sehr groß ... im Gegenteil, hier sind die Eiweiße verdaulicher und genießbarer geworden (auch für Kaninchen) und bei einigen Kohlsorten ist der Gehalt an Senfölglycosiden zurückgegangen. Wildkohl gehört zu den natürlichen Futterpflanzen des Kaninchens, Rotkohl und Braunkohl, so unterschiedlich sie zum Wildkohl aussehen, unterscheiden sich von der Zusammensetzung des Wildkohles kaum ... Kohl ist also eindeutig für Kaninchen natürlicher wie die modernen Weidegrasarten der Gattung Lolium!
Gleiches gilt für viele heimische Gemüse ... importierte Gemüse wiederum gleichen in ihrer Zusammensetzung etlichen heimischen Wildkräutern, man braucht nur lange genug suchen, dann findet man unter den heimischen Nahrungspflanzen der Wildkaninchen immer ein ernährungsphysiologisches Gegenstück zu jeder Gemüsesorte, die häufig in den Läden zu finden sind.
Wir haben es also bei den Gemüsen keinesfalls mit unnatürlicher Nahrung zu tun! Im Gegenteil, ernährungsphysiologisch gibt es kaum Unterschiede zu realexistierenden Wildpflanzen ... einzig die Auswahl bei Gemüsefütterung läßt arg zu wünschen übrig, die Sortenvielfalt einiger Arten (Kohl!) täuscht Abwechslung vor, die gar nicht existent ist.
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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