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Gedanken zu gedüngten Wiesen
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 03.04.2009 10:41    Titel: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Gerade für Laien ist es oft nicht so genau ersichtlich, ob eine Wiese gedüngt wird oder nicht. Auch ich bin mir bei mir unbekannten Wiesenstücken oft nicht wirklich sicher.

Früher dachte ich immer, dass gedüngte Wiesen oft sehr satt aussehen und eine Tendenz zur Monokultur besitzen. Leider wurde ich da aber schon öfter eines besseren belehrt.

Die Frage ist auch, wie "dramatisch" es ist, Gras von einer Wiese zu sammeln, die grundsätzlich gedüngt wird (je nachdem zwischen 2-4x im Jahr, abhängig von der Mahdhäufigkeit). Vorausgesetzt, die Sammlung erfolgt nicht unmittelbar nach der Düngung (also ein paar Wochen danach z.B.).

Mit Düngung meine ich übrigens Gülle oder Kunstdünger. Eine teilweise von Rindern oder Pferden beweidete Wiese würde ich jetzt nicht als typische Dungwiese bezeichnen.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 04.04.2009 02:16    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Es gibt Pflanzen die gedüngte Wiesen gar nicht mögen. Überhaupt solche Charakterpflanzen können als Bodenanzeiger dienen, sprich anhand gewissen Pflanzen, ob sie vorkommen, kannst du in etwa abschätzen, welche Qualität die Wiese oder das Grundstück hat bezüglich Düngung, pH und einige andere Parameter.

Murx hatte mich da letztlich darauf gebracht. Sie weiss wohl auch besser worauf genau man achten muss.
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 04.04.2009 08:33    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Naja ... es gab mal ne Zeit, da hatte ich versucht, gedüngte Wiesen zu meiden ... nur, mal ganz ehrlich - wozu?

Was nen Rindvieh nicht umbringt, bringt meine Kanickel auch nicht um - dazu kommt, daß ich auch viel von unbelasteten Wegrändern im Wald sammle, da verdünnt sich dann jeglicher "Gift"-Effekt.
Es ist meiner Meinung nach sehr viel wichtiger, auch bei den Sammelstellen für Abwechslung zu sorgen. Man sollte nicht nur von einer einzigen Sammelstelle pflücken, sondern möglichst verteilt, dann hat man auch sehr verteilt unsere modernen Giftstoffe im Futter und nicht einen einzigen Giftstoff in einer Konzentration, der selbst das letzte Leben auf der Erde noch auslöscht.

Was die Intensivdüngung mit Gülle angeht - die Pflanzen lagern auf solchen Wiesen halt eher Stickstoff ein wie auf anderen Wiesen, die weniger oder gar nicht gedüngt werden. Insbesondere die Mierenarten, aber auch einige andere schnellwachsende Kräuter, können da unangenehm hohe Nitratwerte aufweisen - und auch das relativiert sich sehr schnell, wenn nicht nur von einer einzigen Wiese gepflückt wird und nicht nur eine einzige Pflanzenart ...

Anzeigerpflanzen und Wiesenbeispiele, da hatten wir doch auch noch ein Projekt am Laufen, oder?
Ich muß unbedingt demnächst meine Bilder hochladen ...
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Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 04.04.2009 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe hier nur einen Thread mit Wiesenpflanzenbestimmung generell gefunden. Hatte kurzfristig überlegt, ob ich die Frage dahin poste, aber es hätte imho nicht so recht gepasst.

Anzeigerpflanzen (für ungedüngte Böden) sind meiner Meinung nach Magerrasenpflanzen wie Daucus carota, Schafgarbe auch? Malve usw. Wie siehts mit Storchenschnabel aus? Ich glaub, der mags etwas gehaltvoller.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 04.04.2009 15:20    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Schafgarbe nicht ... die hast du gerade auf stark güllegedüngten Feldern oft sehr viel. Sie wächst jedoch auch auf Magerrasen und auf stark belasteten Grundstücken.
Storchenschnabel weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber Löwenzahn ist eine sehr gute Zeigerpflanze für güllegedüngte Felder - hat man übermäßig viel Löwenzahn auf dem Feld, ist der Düngereintrag sehr hoch.

Ansonsten wären für wenig gedüngte Wiesen solche Pflanzen wie Witwenblumen, Wilde Möhre, Wiesenkerbel, Kornblumen und so was alles Zeigerpflanzen, halt alles, was selten geworden ist auf unseren Wiesen. Allerdings ist bei vielen dieser Pflanzen auch der Zeitpunkt des ersten Schnittes und generell die Mähintervalle wichtig - auf einer Wiese, die alle zwei Monate gemäht wird, werden bestimmt keine Kornblumen mehr wachsen können.
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 04.04.2009 19:17    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:

Storchenschnabel weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber Löwenzahn ist eine sehr gute Zeigerpflanze für güllegedüngte Felder - hat man übermäßig viel Löwenzahn auf dem Feld, ist der Düngereintrag sehr hoch.


Genau das hab ich bisher auch angenommen und wurde mittlerweile mehrfach eines besseren belehrt. Ich habe zwischenzeitlich jede Menge Fettwiesen voll mit Löwenzahn kennengelernt, die nachweislich nicht gedüngt werden. Also echte Monokultur: nur Gras, Löwenzahn und hier und da etwas Wegerich.

Deshalb erwähnte ich im Eingangsposting die Sache mit der Monokultur als irreführenden Beweis. Neutral
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 04.04.2009 20:13    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Dann schau mal, ob es unter den Wiesen oder oberhalb der Wiesen Klärteiche, lecke Abwasserrohre, Fischteiche oder ähnliches gibt ... zumindest hier hat es bisher gestimmt, Wiesen, die fast nur aus Löwenzahn bestehen und die nicht gedüngt werden, hatten nen unterirdischen Düngereintrag über unsere zivilisatorische Abwasserentsorgung. Andere Wiesen, wo nur normal viel Löwenzahn zwischen anderen Kräutern wuchs, dagegen waren weit weg von solchen Einträgen.

Auch viel gedüngte Felder, wo der Dünger durch Hanglage oder ähnliches durch den Regen von den Feldern auf die Wiese gespühlt wird, oder bestimmte Lehmschichtungen, in denen gedüngtes Wasser vom Feld unter die Wiese kommt, können zu solcherart "ungedüngten" Löwenzahnwiesen führen. Eine solche Wiese befindet sich ca. 30km von hier entfernt, weit weg vom Dorf und von drei Seiten eingerahmt von einem kleinen Wäldchen, lange Zeit hatten sich die dortigen Vogelschützer drüber gewundert, weshalb ihre nur einmal im Jahr geschnittene Wiese, die gar nicht gedüngt oder beweidet wurde, nur aus Löwenzahn und fetten Gräsern bestand - in dem Fall fand sich nach eingehender Untersuchung unterhalb der Wiese ne wasserdichte Lehmschicht, welche Wasser von einem knapp 1km weit weg liegenden Feld auf diese Wiese leitete ...

Auch interessant eine Wiese direkt an einem Friedhof in Berlin-Frohnau in Hanglage ... auch wieder sehr viel Löwenzahn. Nur, wer sich dort sehr gut mit der Geschichte Frohnaus auskennt, weiß, daß da nen Massengrab drunterliegt und nur mit Erde aufgeschüttet wurde - die Leichen scheinen einen prima Dauerdünger abzugeben und erst jetzt, wird der Löwenzahn nach und nach durch Gräser und andere Kräuter wieder zurückgedrängt, davor bestand die Wiese eigentlich fast nur aus Löwenzahn.
Als ich speziell diese berliner Wiese das letzte Mal gesehen hatte (1996), war sie gelb vor lauter Löwenzahnblüten, inzwischen soll sie im Sommer recht bunt aussehen, trotzdem dort nach wie vor nur 2 - 3 mal gemäht wird.
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 04.04.2009 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Japp, Du hast recht, ich hatte es vergessen zu erwähnen: die von mir angesprochenen ungedüngten Fettwiesen befinden sich allesamt in Wassernähe (Fluss/Bach).

Aber, und genau das ist die Crux, das hindert hiesige Bauern teilweise trotzdem nicht daran, noch obendrauf zu düngen. Neutral

Eine sichere Möglichkeit gibts scheinbar nicht, herauszufinden, ob es sich um eine gedüngte oder ungedüngte Wiese handelt. Irgendwie sind alle Kombinationen denkbar (Fettwiese ungedüngt, Fettwiese gedüngt, Fettwiese ungedüngt in Wassernähe, Fettwiese gedüngt in Wassernähe) ist alles möglich. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, hilft nur sorgfältiges beobachten der Wiese über einen längeren Zeitraum.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 04.04.2009 21:33    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Naja ... dem Löwenzahn ist das Schnurz wie Puppe, ob die Düngung jetzt über nen Bach oder über Direktdüngung kommt ... hauptsache viel Stickstoff. Pflanzen achten da nicht so drauf, ob jetzt der Mensch mit nem Güllewagen den Stickstoff auf die Wiese bringt, oder ob der Stickstoff anderweitig drauf kommt.
Du hast ja auch auf Wiesen, wo sehr viele Leguminosen wachsen, automatisch auch mehr Löwenzahn wie auf gleichartigen Wiesen mit wenig Leguminosen.

Theoretisch ist es möglich, wenn du die Pflanzen auf einer Wiese auszählst, bestimmst und dann nachschaust, in welche Pflanzengemeinschaften die vorkommenden Pflanzen gehören, die genauen Bedingungen auf der Wiese zu ermitteln - Stickstoffgehalt, Schwefelgehalt, Schwermetallgehalt, Sonne, pH-Wert, Nachsaat usw usf ... nur, ist das wirklich nötig, um passende Pflückstellen für unsere Tiere zu finden?
Oder ist das nicht ein klitzekleinesbischen oversized?

Schau dich um - und dann zeig mir mal eine wirklich unbelastete, unbeleckte, natürlich gewachsene Wiese hier in Deutschland ... ich bezweifel, daß du sowas findest. Manch eine Brachfläche mitten in der Stadt ist unbelasteter wie die durchschnittlichen Wiesen auf dem Lande - traurig aber war.

Noch eine Überlegung zu dem Thema:
Woher kommt denn das Heu, was wir verfüttern?
Das Gemüse, das Obst, die Kräuter?
Wird das alles in den letzten unberührten Naturparadiesen (wenn es das überhaupt noch gibt) angebaut und drauf geachtet, daß ja nicht gedüngt und gespritzt wird?
Oder ist es nicht vielmehr so, daß selbst Bio durch anliegende Straßen und öltropfende Traktoren mit Schwermetallen verseucht, über die umliegenden konventionellen Felder gespritzt und gedüngt sind?
Es ist doch vollkommen unmöglich, der Forderung, die immer wieder gestellt wird, nur von ungedüngten und ungespritzten Wiesen zu pflücken, nachzukommen - oder sollte ich mich da derartig täuschen?
Sind die Alternativen wirklich die "saubereren"?
Oder ist nicht vielleicht die abwechslungsreichere Pflückkost von gedüngten und gespritzten Wiesen die bessere Alternative, wie das getrocknete Heu von gedüngten und gespritzten Wiesen und Gemüse und Obst von gedüngten und gespritzten Feldern, bei denen man es halt nur nicht weiß, wie belastet das Zeug eigentlich wirklich ist?

Prinzipiell gilt:
Je artenreicher eine Wiese, desto weniger belastet ist sie und desto gesünder sind die Pflanzen auch für unsere Tiere. Ich denke, das zu vermitteln wäre viel wichtiger, wie das Dogma, nicht von ungespritzten und ungedüngten Wiesen - oder lieg ich da so falsch mit?

Das sind einfach meine Gedanken zu dem Thema ...
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 04.04.2009 22:10    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Naja ... dem Löwenzahn ist das Schnurz wie Puppe, ob die Düngung jetzt über nen Bach oder über Direktdüngung kommt ... hauptsache viel Stickstoff. Pflanzen achten da nicht so drauf, ob jetzt der Mensch mit nem Güllewagen den Stickstoff auf die Wiese bringt, oder ob der Stickstoff anderweitig drauf kommt.


Naja. Dünger ist ja nicht nur Stickstoff. Gerade in Kunstdüngern ist auch viel anderer ekliger Kram drin, den man nicht unbedingt haben muß. Irgend einen zweifelhaften Mehrwert muß es ja für die Pflanze haben, wenn der Bauer die Notwendigkeit sieht, diesen Dreck auf die Wiese zu bringen. Ich weiß nicht genau, was eingelagert wird in den Pflanzen, und ehrlichgesagt würde ich einer ungedüngten Wiese immer den Vorrang geben. Freilich, vorausgesetzt sie liegt nicht direkt an einer Autobahn oder einem lecken AKW Very Happy

Zitat:

Du hast ja auch auf Wiesen, wo sehr viele Leguminosen wachsen, automatisch auch mehr Löwenzahn wie auf gleichartigen Wiesen mit wenig Leguminosen.


Kann ich jetzt nicht unbedingt bestätigen.

Zitat:
Theoretisch ist es möglich, wenn du die Pflanzen auf einer Wiese auszählst, bestimmst und dann nachschaust, in welche Pflanzengemeinschaften die vorkommenden Pflanzen gehören, die genauen Bedingungen auf der Wiese zu ermitteln - Stickstoffgehalt, Schwefelgehalt, Schwermetallgehalt, Sonne, pH-Wert, Nachsaat usw usf ... nur, ist das wirklich nötig, um passende Pflückstellen für unsere Tiere zu finden?
Oder ist das nicht ein klitzekleinesbischen oversized?


freilich ist es das. Die Mühe würde ich mir, glaub ich, noch nichtmal machen, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte. Darum gings ja auch gar nicht. Das sind ja auch Extrembeispiele. Mir gings eher um Tendenzen.

Zitat:
Schau dich um - und dann zeig mir mal eine wirklich unbelastete, unbeleckte, natürlich gewachsene Wiese hier in Deutschland ... ich bezweifel, daß du sowas findest. Manch eine Brachfläche mitten in der Stadt ist unbelasteter wie die durchschnittlichen Wiesen auf dem Lande - traurig aber war.


Da kommts wieder drauf an, was Du persönlich unter unbelastet und unbeleckt verstehst. Ich hab glücklicherweise einige Pflückstellen hier, mit denen ich persönlich sehr zufrieden bin. Eine davon ist eine wundervolle Streuobstwiese wo alles bio (also auch die Apfelbäume) ist.

Und auch die Getreidefelder, in denen Beikräuter wachsen (Kornblumen, Mohn, echte Kamille usw) werden erfreulicherweise wieder mehr. Ich finde, das ist schon ein Fortschritt zum Vergleich vor ein paar Jahren. Da war sowas noch kaum zu finden in hiesigen Gefilden.

Der letzte Absatz in Deinem Beitrag haut mir wieder ein bißchen zu sehr in die Extrem-Kerbe, nix für ungut Wink Wie gesagt, es gibt zwischen schwarz und weiß ja auch noch einige Graustufen. Eine Graustufe davon hatte ich bereits genannt: eine ungedüngte, einigermaßen naturbelassene Wiese in entsprechendem Umfeld ist mir immer noch lieber als eine mit Kunststoffdünger vollgemüllte monokulturelle Wiese, auf der sich obendrein auch noch sämtliche Dorfhunde zum Kackstelldichein versammeln und man so alle drei Meter in eine Tretmine tappt.

Auch bio ist für mich immer noch die Alternative zu konventionell. Wenngleich ich weiß, dass Bioäpfel nicht unter einer Glasglocke wachsen. Für mich ist auch das drumherum wichtig. Nicht nur bio im Sinne von weniger schadstoffbelastet (vergleichsweise), sondern auch die damit verbundene Ganzheitlich- und Nachhaltigkeit sind für mich ein Thema. Aber das führt jetzt zu weit ab vom Topic.

Zitat:

Prinzipiell gilt:
Je artenreicher eine Wiese, desto weniger belastet ist sie und desto gesünder sind die Pflanzen auch für unsere Tiere.Ich denke, das zu vermitteln wäre viel wichtiger, wie das Dogma, nicht von ungespritzten und ungedüngten Wiesen - oder lieg ich da so falsch mit?


Ja, damit gebe ich Dir recht. Ein guter Schluss-Satz Smile

Schade übrigens, dass die Beteiligung hier zu solchen Themen offenbar immer relativ gering ist. Woran liegts?

Mich würden auch die Ansichten von anderen Mitgliedern interessieren!
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
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BeitragVerfasst am: 04.04.2009 22:29    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Meine fehlenden Beteiligungen liegen oft an meinem fehlenden Wissen und fehlender Erfahrung. Ich habe ja sozusagen gerade erst angefangen mit diesem Thema und muss mich da einfach erstmal langsam reinleben Wink
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Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
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BeitragVerfasst am: 04.04.2009 23:59    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Kaninchen sind allgemein recht widerstandsfähig, was Dünger betrifft. Es gibt Studien (leider wieß ich nicht mehr die Quelle, ich lese einfach zu viel, wenn ich sie wiederfinde, gebe ich sie noch an) die belegen, dass eine Gruppe, die mit entsprechenden Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln gefüttert wurden (mit in der Nahrung) keine Auffälligkeiten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe aufwießen. Deshalb achte ich nicht so sehr darauf, ob eine Wiese gedüngt ist. Natürlich pflücke ich nicht, wenn ein paar Tage vorher dort geodelt, gespritzt oder gedüngt wurde, aber ansonsten pflücke ich dort, wo ich die entsprechenden Pflanzen finde und das sind meistens ca. 3-5 verschiedene Wiesen. Für die Meerschweinchen habdhabe ich es ähnlich.

Bei den Vögeln sieht es anders aus. Sie fressen so kleine Mengen, dass ich genau kontrollieren kann, wo das Zeug herkommt (größtenteils aus meinem Garten). Bei Vögeln bin ich mir auch nicht sicher, wie sie auf Dünge- oder Spritzmittel reagieren.
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 05.04.2009 10:15    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

saloiv hat Folgendes geschrieben:
Kaninchen sind allgemein recht widerstandsfähig, was Dünger betrifft. Es gibt Studien (leider wieß ich nicht mehr die Quelle, ich lese einfach zu viel, wenn ich sie wiederfinde, gebe ich sie noch an) die belegen, dass eine Gruppe, die mit entsprechenden Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln gefüttert wurden (mit in der Nahrung) keine Auffälligkeiten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe aufwießen.


Es wäre interessant zu wissen, was hier "Auffälligkeit" meint. Das ist ja ein recht dehnbarer Begriff....
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 05.04.2009 11:12    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Da müßtest du die Studie direkt lesen ...

Allerdings kann ich die Studie bestätigen - seitdem ich angefangen hab, selbst an vielbefahrenen Bundesstraßen, auf einem inoffiziellen Lastwagenparkplatz und auf Feldwegen mit hohem Kunstdüngereintrag die wichtigen Kräuter zu sammeln, die meine Kaninchen gerne fressen, sind sie gesünder wie vorher, wo diese Kräuter fehlten - speziell für Kaninchen ist also offenbar die Artenvielfalt im Futter weitaus wichtiger wie die Verschmutzung des Futters.
Für die Meerschweinchen stellt das kein Problem da, selbst wenn die empfindlich auf Umweltgifte reagieren, da die eh Gras bevorzugen - und die meisten Grasarten finden sich nunmal auf Pferdewiesen oder Naturschutzwiesen ... sie fressen also wenn überhaupt, diese Kräuter nur im ungefährlichen Bereich, wo die Konzentration der Gifte noch nicht ausreicht, was zu bewirken.

Bei Ratten ist das anders, von der falschen Stelle gesammelt, und die Ratten gingen entweder erst gar nicht mehr dran oder aber zeigten sichtliches Unwohlsein und ein stumpfes Fell nach Genuß der Kräuter ...

Bei den Chinchilla kann ich das kaum ausprobieren, die erkennen noch zuverlässiger wie Ratten, wo etwas in den Pflanzen drin ist, was es erst seit den letzten 50 Jahren gibt ... ob Pflanzen von güllegedüngten Feld oder zu nah am Bahndamm gepflückt, es ist egal, es wird liegengelassen. Einzig nun im Winter, weil es halt nix anderes gab, und ganzjährig Sämereien kann ich mit konventionell ankommen - ansonsten wird konventionell zuverlässig liegengelassen - denen ist da echt zuviel Pflanzenschutzmittelreste und ähnliches drin.
Ich denke, wenn Chinchilla da derartig pienzig sind, dürften die auch recht empfindlich auf Pflanzenschutzmittel und Co reagieren.
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 05.04.2009 12:03    Titel: Re: Gedanken zu gedüngten Wiesen Antworten mit Zitat

Wenn ich mich noch richtig erinnere, wurde Urin, Blut, Allgemeinzustand und noch ein paar andere Werte untersucht, ohne irgendwelche Abweichungen von der Kontrollgruppe festzustellen. Ich such heute nocheinmal nach der Studie, vielleicht finde ich sie ja.
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