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Erfahrung mit Kanadischer Goldrute und Mädesüß?

 
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Erfahrung mit Kanadischer Goldrute und Mädesüß? Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 02.04.2009 09:47    Titel: Erfahrung mit Kanadischer Goldrute und Mädesüß? Antworten mit Zitat

Filipedula ulmaria - also das große Mädesüß - und
Solidago canadensis

Beides wächst bei uns in rauhen Mengen. Ich hatte schon letztes Jahr mal kurzfristig überlegt, es anzufüttern, habe es dann aber doch sein gelassen. Ferner probierte ich selber letztes Jahr mal Mädesüß und war total entgeistert ob des bitteren Geschmacks (ich bin ja immer noch der Meinung, dass der Geruch einer Pflanze direkt proportional zu ihrem Geschmack sein muß Very Happy Augenrollen ).

Die Kosmos-Naturführer sagen, dass die Kanadische Goldrute ungiftig ist. Irgendwo habe ich aber neulich von Vergiftungserscheinungen bei Tieren gelesen. Ich muß nochmal schauen, wo das war. Irgendwie habe ich das abgespeichert.

Mädesüß gilt laut der Naturführer als latent giftig - whatever that means. Question

Ich möchte dieses Jahr auch mal den Giersch anfüttern, der sich so unverschämt in meinem Garten breit macht.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 02.04.2009 12:39    Titel: Re: Erfahrung mit Kanadischer Goldrute und Mädesüß? Antworten mit Zitat

Mädesüß ist nach eigener Erfahrung tödlich giftig - wenn ich blühendes Mädesüß für meine Tiere pflücke und ich dabei aus Versehen meinen Rüssel in die Blüten hänge, schwillt mir regelmäßig die Nase zu und ich bekom keine Luft mehr - ein Wunder, daß ich noch lebe! Evil or Very Mad

Bis auf diesen winzigkleinen, negativen Aspekt von Mädesüßallergikern allerdings sind keine Nebenwirkungen bekannt, selbst Frohne schreibt im Heilpflanzenlexikon nicht das übliche "bei bestimmungsmäßigen Gebrauch keine Nebenwirkungen", sondern richtig unvorsichtig "Über unerwünschte Wirkungen ist nix bekannt". Woher also im Naturführer das latent giftig kommt - ka ... vermutlich ist der Schreiberling ähnlich allergisch auf Mädesüßpollen wie ich - wobei durch die verhältnismäßig schweren Pollen man sich meiner Erfahrung nach wirklich ungeschickt anstellen muß, um einen wahrhaft tödlichen Effekt hinzubekommen ... Twisted Evil
Wenn man bedenkt, daß es Allergiker gibt, die beim Genuß nur einer halben Möhre ins Krankenhaus kamen und an ihrer Möhrenallergie zugrundegegangen sind, müßte demzufolge wirklich jede Pflanze in all ihren Teilen latent giftig sein, oder hab ich da jetzt was falsch verstanden?

Gefressen wurde Mädesüß von Ratten, Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla und Degus nur in geringen Mengen, wobei Kaninchen offenbar Mädesüß zur Unterstützung der Heilwirkung anderer Pflanzen einsetzen, ich glaube beobachtet zu haben, daß Kaninchen beispielsweise die Wirkung von Weide und Birke mit Mädesüß dahingehend bereinigen, daß diese Pflanzen besser gegen bakterielle Infektionen und Schmerzen, insbesondere Kopfschmerz durch Rennen gegen harte Gegenstände, wirken ohne andere Wirkungen aufzuweisen. Sicher bin ich mir allerdings hier nicht, da ich die Kaninchen nachts nicht mehr beobachten kann, wenn sie frei draußen rumlaufen. Das Gelände ist einfach zu unübersichtlich. Eigene Versuche hab ich bisher noch keine zu dem Thema gemacht, ich wüßte nämlich nicht wie - mal von der Brachialmethode abgesehen, die armen Kaninchen erst mit schweren Gegenständen zu bearbeiten und dann zu gucken, ob sie zur Weide mehr Mädesüß fressen ... und genau das werde ich meinen Kaninchen nicht antun ...

Degus und Chinchilla mögen Mädesüß bevorzugt getrocknet, wobei beide Arten bei mir stets nur einen Tag lang relativ große Mengen an Mädesüß gefressen hatten, dann wieder tagelang oder sogar wochenlang, Mädesüß nicht mehr anrührten. Zumindest meine beiden Chinchilla mochten die Blüten eher wie die Blätter, bei den Degus war es genau umgekehrt.

Mit den Solidago-Arten hab ich bisher so gut wie keine eigene Erfahrungen, zufällig mitgesammelte Goldrute wurde zumindest von den Kaninchen gefressen ... fragt mich bitte nicht nach der verfütterten Art, ich hab sie weder bewußt gefüttet noch hab ich die hier vorkommenden Solidago-Arten bisher versucht zu bestimmen. Irgendwann hatte ich sogar mal ne getrocknete Kräutermischung mit Riesengoldrute an Chinchilla verfüttert - ich kann nicht mal sagen, ob sie auch gefressen wurde ...

Da alle bisher daraufhin untersuchten Solidago-Arten ein ähnliches Wirkstoffspektrum aufweisen, sollten alle auch ähnliche Eigenschaften haben, also (nach Frohne Heilpflanzenlexikon bei bestimmungsmäßigen Gebrauch *räusper*) ohne bekannten Nebenwirkungen und gute Blasen-Nierenkräuter. Sie müßten sich also gut als Futterkräuter eignen, wenn sie angenommen werden.
Die beobachteten Tiervergiftungen sind vermutlich durch eine Namensverwechslung zustandegekommen, wenn nämlich der tatsächlich für viele Tierarten giftige Goldregen zu Goldrute mutiert, ist klar, daß es hier durchaus bei fertigfuttergefütterten Tieren und auf Goldregen besonders empfindlichen Tierarten sogar zu Todesfällen durch Atemstillstand kommen kann ... ansonsten hab ich ehrlich gesagt bisher keine nachvollziehbaren Vergiftungsfälle zu Solidago gefunden.
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 02.04.2009 20:41    Titel: Re: Erfahrung mit Kanadischer Goldrute und Mädesüß? Antworten mit Zitat

Also ich lieeeebe Mädesüß. Ich reiße meißt die Blätter ab und esse nur den Stengel. Die Blätter sind mir dann doch zu bitter und schmecken einfach zu Warn-artig wie ich finde. Aber die Stängel... ich liebe diesen Geschmack und kann im Kopf nie genug davon bekommen, merke aber dass ein ca 10 cm langer Stängel völlig ausreicht und ich erstmal 1 bis mehrere Tage keinen Bedarf mehr habe.
Ratten weiß ich grad gar nicht mehr. Habe es voriges Jahr einige Male reingeworfen, kann mich aber nicht mehr erinnern wie sie es fanden... Muss es dieses Jahr nochmal testen.
Habe heute das erste Mal wieder welches gegessen. Sind noch ganz junge und frische Triebe .Es wächst zu Massen bei mir auf der Arbeit am Teich Smile
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 03.04.2009 08:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich erinnere mich an einen Encounter zwischen Mädesüß-Pollen und meiner Nase - letztes oder vorletztes Jahr, keine Ahnung. Jedenfalls hatte ich als eigentlich nicht-großartig-auf-irgendwas-allergischer-Mensch auch mein Problem mit dieser Monsterpolle. Die blieb mir, wies schien, irgendwo in der oberen Nasenhälfte stecken und verursachte bei entsprechend heftige Rotzattacken. Trotzdem schaffte ich es dabei herauszufinden, dass Mädesüß einen ganz leckeren Geruch hat und wollte es wie gesagt probieren. Die Verkostung der Blüten war jedoch ein Reinfall.

Gugel sagt unter anderem, dass die Blüten nur ein Aromazusatz sind und nicht als wirklich essbar gelten. Das wird wohl auch der Grund sein, warum sie mir nicht schmeckten und Vanessa auch lieber den Stengel kaut Mr. Green

Also ich denke, ich werde es dieses Jahr mal vorsichtig anfüttern.

Im Kosmos Naturführer ist Goldrute auch nicht als giftig gekennzeichnet. Deshalb keine Ahnung, wo ich das herhabe. Andere Quellen sagten auch nichts darüber aus.
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