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Kaktus Kaninchen würden Wiese kaufen
Anmeldungsdatum: 14.12.2008 Beiträge: 187
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Verfasst am: 27.02.2009 15:55 Titel: Deguvergesellschaftung |
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Wie vergesellschaftet man ältere gleichgeschlechtliche Degus und wie lange dauert so eine VG denn im Normalfall? _________________ http://chinchilla-scientia.de/ |
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Kaktus Kaninchen würden Wiese kaufen
Anmeldungsdatum: 14.12.2008 Beiträge: 187
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Verfasst am: 27.02.2009 22:37 Titel: |
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ach ja: es soll ein Einzeltier in eine Gruppe vergesellschaftet werden. _________________ http://chinchilla-scientia.de/ |
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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 28.02.2009 09:20 Titel: |
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Deguvergesellschaftungen sind neben der detektivischen Gesundheitsarbeit eins der kniffligsten Themen überhaupt. In vielen Foren wird es jedoch einfach gemacht, indem Rezept 08/15 nachgeplappert wird (Trenngitter, Sandbadtausch, dann VG Versuch auf neutralem Boden) und man so den Eindruck gewinnt, alle Degus wären gleich und warteten nur darauf, sich vergesellschaften zu dürfen.
Degus sind sehr komplex, Degugruppen erst recht. Nach vielen Jahren der Beobachtung und gemischten Erfahrungen mit VGs gehe ich mittlerweile nach dem Motto "never change a winning system". Meistens ist es nämlich so, dass die Gefahr des Bruches der bestehenden Gruppe genauso hoch ist wie die Gefahr, dass das neue Tier nicht angenommen wird. Nicht selten sitzt der Degubesitzer später mit mehreren Einzeltieren da und kriegt eine Krise nach der anderen. Freilich kann es auch gut gehen (die Frage dabei ist: definiere "gut gehen": VG geglückt und nach kurzer Zeit fliegen die Fetzen oder herrscht dauerhaft Harmonie? Gerade letztgenanntes kommt wirklich nur äußerst selten vor. Ich selber habe das bisher nur bei neuvergesellschafteten gemischtgeschlechtlichen Paaren erlebt).
Wenn das nicht das ist, was Du hören wolltest, dann nimm einfach die Variante, dass die Tollkirsche offensichtlich zu doof zum Vergesellschaften von Degus ist und frag nochmal woanders nach |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 28.02.2009 16:49 Titel: Re: Deguvergesellschaftung |
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Nee ich denke Chinchi weiss schon, was sie hier bekommt .
Aber ansonsten kann ich Tollkirsche nur zustimmen. Einfach ist das Thema nicht gerade (aber zugegeben manch anderer Nager ist da auch nicht gerade einfacher zu vergesellschaften).
Meine Erfahrungen, du kannst Erfolg haben oder nicht, das hängt stark auch noch von Geduld, der richtigen Mischung und anderen Faktoren ab. Vielleicht aber auch noch ein paar grundsätzliche Überlegungen:
Degus überlisten
Viele Methoden im I-Net, die man so liest, wollen darauf hinaus, die schnelle und einfache VG, die möglichst bei allen Tieren klappt. Das muss schief gehen, ob lang oder kurz. Degus sind kleine Individualisten und haben ihren eigenen Kopf, aber man darf sich von ihnen auch nicht täuschen lassen, auch sie haben ihre Vorurteile und es gibt Effekte, die eine VG nicht gerade einfach machen, z.B:
Der Gruppen-Effekt
Den konnte ich sehr schön beobachten, als ich mit dem Thema VG ernsthaft konfrontiert wurde. Das Problem dabei: die kleinen Giftzwerge fauchten sich an, eine VG hielt ich dann nach einigen Versuchen als unmöglich, einige Monate später klappte sie dennoch. Wieso? Ich vermute, dass es an dem Einfluss der Gruppe lag. Ein einzelner Degu verhält sich oft anders, als in der Gruppe. In der Gruppe können sie sich gegenseitig anstacheln, wenn nur einer aggressive Reaktion zeigt, übernehmen dies die anderen bald auch. Einzeln dagegen kann es teilweise erstaunlich friedlich zu und her gehen. Ob das die Ruhe vor dem Sturm ist oder tatsächlich zwei Tiere die sich gefunden haben, das ist eine andere Frage, das Verhalten änderst sich aber klar. Interessant wird es zudem, wenn zu so einem harmonierenden Pärchen dann ein weiterer Degu aus der einen Gruppe dazugesetzt wird. Da kann es durchaus dazu kommen, dass der Degu, der einst in der selben Gruppe war, den anderen jagt. Auch das ist wieder eine Form von verändertem Verhalten, welche durch Artgenossen eben beeinflusst wird.
Meine eigene Erfahrung
Ich hatte als Ausgangslage einen Einzeldegu und eine 5er Gruppe. Anfänglich gab es grössere Aggressionen und neben einigen Lichtblicken, bei denen ich hoffte, dass es klappen könnte, vor allem an Anfang, zeigte sich mit der Zeit dann, dass aggressives Verhalten dominierte. Ich dachte schon, dass eine VG unmöglich wäre, doch nach einigen Monaten schaffte ich dann dennoch, eher zufällig, dass ich zwei Tiere fand, die letztlich harmonierten und nun schon über 2 Monate friedlich zusammenleben. Eine Vergesellschaftung kann also sehr langwierig sein und manchmal hilft einfach auch der Zufall.
Der erste Kontakt
Ich weiss nicht, ob man das veralgemeinern kann, aber schon andere Deguhalter hatten mir bestätigt, was ich beobachten konnte. Beim ersten Kontakt sind die Degus normalerweise sehr ruhig. Dass sie aufeinander losgehen ist unüblich, wobei ich denke, dass es bei Degus, die schon öfters vergesellschaftet wurden, anders sein könnte.
Aber das Schreckgespenst, dass sie gleich beim ersten Mal auf einander los gehen, sich im schlimmsten Falle ineinander verbeissen, das ist wohl sehr ungewöhnlich und vermutlich auch nicht normal, so zumindest meine Einschätzung.
Später aber, bei weiteren Kontakten oder nach längerem Kontakt zeigt sich sehr bald aggressives Verhalten, wenn sie sich nicht freundlich gestimmt sind. Dies kann unterschiedliche Formen annehmen, gegenseitiges jagen, einander davonstupsen, dominante Versuche des Aufreitens und sehr häufig ist auch der Komentkampf, dass sie mit viel Lärm sich auf die Hinterbeine stellen, sich aufrichten und gegeneinander kämpfen, was bis in kurze Sequenzen, sich ineinander verbeissen resultieren kann, wobei dann Fellfetzen fliegen. Auch Szenen der Jagd sind denkbar.
Die Vergesellschaftung
Ich hatte bei meinen Vergesellschaftungen zwei Punkte eingehalten, von denen ich jetzt zurückblickend denke, dass sie wichtig seien:
1. hatte ich den Degus eine gewisse Entscheidungsfreiheit gelassen bei den Vergesellschaftungen. ZU einem gewissen Grad war ich dazu gezwungen, da einer der Degus sich nicht anfassen liess, so entschied dieser selber, wann er den Freilauf, die Umgebung, wo ich vergesellschaftete, betreten wollte und die anderen Degus setzte ich in den Freilauf, schaute zudem, dass sie nicht unbedingt in den Käfig des anderen Degus gingen. So war nicht ich es, der den Kontakt zwischen den beiden Partien herstellte, sondern die Neugier der Degus, welche dazu führte, dass sie aufeinander zu gingen.
2. war die Umgebung der Vergesellschaftung geräumig (mehrere qm Grundfläche) und dazu noch strukturiert mit verschiedenen Elementen: kleine Baumstämme, Ziegelsteine, grosse Töpfe mit Zimmerpflanzen, Eimer usw. Diese boten die Möglichkeit, sich darauf zurückzuziehen, gaben der Umgebung Struktur und Möglichkeiten, einander auszuweichen.
Soviel zu meinen Erfahrungen und Überlegungen zum Thema. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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Kaktus Kaninchen würden Wiese kaufen
Anmeldungsdatum: 14.12.2008 Beiträge: 187
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Verfasst am: 01.03.2009 01:43 Titel: Re: Deguvergesellschaftung |
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Danke erstmal für die Antworten.
Ein Mädel bei uns im Forum vergesellschaftet seit Monaten ein Tier mit einer Gruppe. Und zwar indem sie die Tiere Gitter an Gitter nebeneinander leben lässt. Sie meint, erst wenn die Tiere sich gegenseitig ohne Aggressionen begegnen, würde die die aufeinander treffen lassen...
Mir kam die Geschichte komisch vor, so musste ich die Experten um ihre Meinung fragen. Hab ja selber keine Degus
Mal etwas ganz anderes: Warum haben fast alle Degus, die ich in Zoohandlungen sehe, entweder zerbissene Schwänze oder (mehr als oft) gar völlig fehlende Stücke??? Ist es ein Anzeichen, dass sich die Tiere nicht vertragen? Selbstverstümmelung oder duch andere verursacht? Oder fällt der Schwanz einfach ab wenn das Tier falsch gepackt wird ähnlich dem Chinfell? Finde das echt abartig... _________________ http://chinchilla-scientia.de/ |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 01.03.2009 02:06 Titel: Re: Deguvergesellschaftung |
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Ich glaube weniger an Selbstverstümmerlung, denn an Aggression gegeneinander. Wobei ich könnte mich auch täuschen, dass sie sich selber benagen... so wie es Fellbeissen und so gibt.
Das Problem scheint hier wohl in Richtung Langeweile, schlechte Einrichtung, wenig Platz und Ausweichmöglichkeiten usw. gehen.. auch möglich wäre, dass das Personal keine Ahnung hat und entsprechend mit ihnen umgeht. Fehlt die Sorgfalt, können da schnell die Schwänze reissen, ebenfalls wenn sie glauben, dass Degus wie Ratten ähnlich stabile Schwänze haben und sie ebenso am Schwanz hochheben. Das würde aber keine zerbissenen Schwänze erklären, nur die Stummelschwänze. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 01.03.2009 02:34 Titel: Re: Deguvergesellschaftung |
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Wenn man sich das rüde Herausnehmen am Schwanz (auch von Degus) und das doch sehr unsanfte Handling, was in den meisten Zoofachgeschäften mit den Tieren herrscht, beobachtet, dann ist es kein Wunder, wenn die Schwänze abreißen, brechen, eingeklemmt werden etc ... besonders betroffen scheinen hier Degus und Stachelmäuse zu sein, einfach, weil die Haut der Schwänze sehr leicht reißt (ähnlich wie bei Siebenschläfern ja auch) und damit halt nur halbe Schwänze und Schwanzstummel über bleiben und Vielzitzenmäuse, welche zudem auch noch recht wehrhaft sind und somit das Personal Angst davor hat, sie rausnehmen zu müssen.
Die oftmals mehrfach gebrochenen Schwänze der Vielzitzer sind jedoch lange nicht so auffällig, wie das Fehlen von halben bis ganzen Schwänzen bei Degus und Stachelmäusen. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 01.03.2009 14:05 Titel: Re: Deguvergesellschaftung |
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Chinchi hat Folgendes geschrieben: | Ein Mädel bei uns im Forum vergesellschaftet seit Monaten ein Tier mit einer Gruppe. Und zwar indem sie die Tiere Gitter an Gitter nebeneinander leben lässt. Sie meint, erst wenn die Tiere sich gegenseitig ohne Aggressionen begegnen, würde die die aufeinander treffen lassen...
Mir kam die Geschichte komisch vor, so musste ich die Experten um ihre Meinung fragen. Hab ja selber keine Degus |
Was genau kam Dir denn daran komisch vor? Es ist eine ganz normale Vergesellschaftungsmethode (freilich nicht 100% erfolgsversprechend, aber das ist wieder eine andere Geschichte).
Ach ja, bzgl. "Experte": ich für meinen Teil verzichte gerne auf solche und ähnliche Bezeichnungen
Bzgl. der Schwanzverstümmelung: Autoaggression am Schwanz als Ursache schließe ich aus. Die Tiere kommen mit viel Geschick bestenfalls an ihren Quast. Und das auch nur, wenns wirklich sein muß, in diese Richtung sind sie weniger gelenkig als Mongolen, die Schwanzpflege zum Bespiel sogar mit in ihr Putzritual mit einschließen.
Schwanzhautverlust entsteht zum Bespiel auch in Folge von Beißereien. Je nach Verletzungsgrad und Wundpflege kann die Schwanzhaut wieder anwachsen (ich hatte diesen Fall 2x), in anderen Fällen wird sie vom Körper jedoch abgestoßen und der Stumpf vertrocknet und stirbt binnen 4 Wochen ab. So etwas passiert schnell.
Manchmal hat man auch Pech und das Ganze entzündet sich. Dann muß der Schweif mehr oder minder komplett amputiert werden. Ich hatte das bisher bei einem Degu (aber nur Quastamputation) und bei einer Rennmaus, der genau das oben geschilderte passiert ist. Sie wurde verbissen, Wunde entzündete sich und der Schweif mußte komplett entfernt werden.
Wie gesagt, einerseits wirds wohl die unsanfte Behandlung des Menschen sein, der dazu beiträgt, dass die Tiere ihre Schwanzhaut einbüßen, oder es passiert wie gesagt durch Beißereien oder anderweitige Verletzungen.
Im Grunde genommen siehts aber schlimmer aus als es ist und den Tieren wird wohl eher die unsanfte Behandlung in Erinnerung bleiben als der Schwanzhautverlust als solches. |
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Kaktus Kaninchen würden Wiese kaufen
Anmeldungsdatum: 14.12.2008 Beiträge: 187
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Verfasst am: 04.03.2009 02:55 Titel: Re: Deguvergesellschaftung |
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atropa belladonna hat Folgendes geschrieben: | Chinchi hat Folgendes geschrieben: | Ein Mädel bei uns im Forum vergesellschaftet seit Monaten ein Tier mit einer Gruppe. Und zwar indem sie die Tiere Gitter an Gitter nebeneinander leben lässt. Sie meint, erst wenn die Tiere sich gegenseitig ohne Aggressionen begegnen, würde die die aufeinander treffen lassen...
Mir kam die Geschichte komisch vor, so musste ich die Experten um ihre Meinung fragen. Hab ja selber keine Degus |
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Bei vielen Kleinsäugern baut sich da erst recht eine Aggression auf, wenn die Tiere sich riechen, sehen und beschnuppern könnnen oder zueinander zu gelangen (und die Rangordnung klären zu können). Daher kam es mir komisch vor wie sie vorgeht. Da ich jedoch selber keinerlei Deguerfahrung habe, fragte ich desweiteren hier nach- das ist alles.
Ehrlich gesagt, verstehe ich es nicht, wieso es bei Degus anders sein soll... Sind diese Nager in solch einem Fall nicht dauergestresst? _________________ http://chinchilla-scientia.de/ |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 04.03.2009 04:04 Titel: Re: Deguvergesellschaftung |
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Zitat: |
Bei vielen Kleinsäugern baut sich da erst recht eine Aggression auf, wenn die Tiere sich riechen, sehen und beschnuppern könnnen oder zueinander zu gelangen (und die Rangordnung klären zu können).
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Gilt eigentlich nur für Kaninchen - die meisten Nager lassen sich mit der Käfig an Käfig Methode und Käfig in Käfig Methode mit Streutausch bzw Sandtausch vergesellschaften, wobei man allerdings individuelle Eigenheiten mit beachten muß - Chema F gibt es in der Natur nunmal nicht.
Ich denke, daß da so häufig die Käfig an Käfig Methode oder ähnliches schief läuft, liegt einzig daran, daß eben nicht auf den Charakter und Eigenheiten der zu vergesellschaftenden Tiere geachtet wird, sondern nur nach Chema F vorgegangen wird - [Ironie on]und klappt das nicht, gut, dann haben wir ja noch die Transportboxmethode mit Waschmaschinengang ... [Ironie off]
Gerade Degus und Chinchilla sind echte Individualisten und viel zu intelligent für Chema F - was also bei 60% der Degus klappt, klappt bei den übrigen 40% deswegen noch lange nicht - die Käfig an Käfig Methode kann bei Degus das Richtige sein, kann jedoch auch insbesondere durch Schlagabtausch durchs Gitter erst Recht zu Aggressionen führen. Manchmal brauchen Degus auch einfach nur Zeit, wie die Degus von David zeigen und manchmal mögen sich die Tiere halt nicht, dann ists egal, wie man sie vergesellschaften will.
Es gibt sogar sehr selten Degus, für die es (fast) unmöglich ist, einen passenden Partner zu finden - egal mit welcher Methode vergesellschaftet wird. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 04.03.2009 09:31 Titel: Re: Deguvergesellschaftung |
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Zitat: | Gilt eigentlich nur für Kaninchen - die meisten Nager lassen sich mit der Käfig an Käfig Methode und Käfig in Käfig Methode mit Streutausch bzw Sandtausch vergesellschaften, wobei man allerdings individuelle Eigenheiten mit beachten muß - Chema F gibt es in der Natur nunmal nicht. |
Die Trenngittermethode geht bei Degus meist dann in die Hose, wenn mehr als zwei Tiere am Start sind. Vor allem, wenn die Rangordnung in einer/oder beiden Gruppe/n schwammig ist oder man eine gemischtgeschlechtliche Gruppe auf der anderen Seite sitzen hat. Außerdem ist die Gefahr höher, dass sich die Gruppe zerstreitet und nicht die, dass das neue Tier nicht akzeptiert wird.
Wie gesagt, das sind meine persönlichen jahrelangen Erfahrungen mit Degus.
Ich habe jedoch von einigen anderen Leuten gehört, die quasi am Fließband vergesellschaften, und das offenbar sehr erfolgreich (wobei mir da keine Langzeitstudie vorliegt und ich somit nicht weiß, ob eine VG auch dauerhaft klar ging, denn eine VG ist auch Wochen nach dem Zusammensetzen noch immer nicht 100% abgeschlossen).
Man kann sich also fragen, ob ich zu doof zum Vergesellschaften bin oder bei mir grundsätzlich irgendwie nur durchgeknallte Degus landen, bei denen alles irgendwie etwas "anders" ist. Den Eindruck hab ich tatsächlich öfter, immerhin spiegeln die Tiere ja den Besitzer
Bei Mongolen führte die Trenngittermethode bei mir übrigens immer zu einer ansteigenden Aggression. Diese Tiere kann man offenbar definitiv nicht so vergesellschaften. |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 04.03.2009 09:59 Titel: Re: Deguvergesellschaftung |
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Vor 25 Jahren konnte man auch Mongolen noch so vergesellschaften, selbst Einzeltiere in Gruppen mit 3 - 4 Tieren und auch gemischtgeschlechtlich ging mit viel Geduld, Spucke und Zeit oft genug mit der Trenngittermethode - wobei man unbedingt verhindern mußte, daß sich die Lieben durchs Gitter beißen konnten ... schwierig waren jedoch solche Gruppenzusammenführungen schon damals und man brauchte sehr viel fingerspitzengefühl, wenn sowas nicht in die Hose gehen sollte, zumal jegliche kleinere Animosität innerhalb von Tagen in tödliche Beschädigungskämpfe überging. Das übliche Verfahren war einfach, zwei Jungtiere nehmen und die einfach zur Gruppe werden lassen - entweder zwei Jungtiere aus unterschiedlicher Quelle, oder Geschwister. Wenn Andere dann Mongolen haben wollten, gab man halt zwei der eigenen Jungen ab.
Nun ja, vor 25 Jahren gab es ja auch noch keine Pärchen bei den Mongolen, die sich nach drei Jahren plötzlich an die Gurgel gingen ... das kam dann erst mit den Farbzuchten, wobei ich halt auch schon den Vorgeschmack vor 15 Jahren zu mir geholt hatte. Vermutlich war auch die eine Gruppe, welche bei viel Platzangebot (vier oder fünf "Chinchillanormkäfige" hintereinandergebaut) sich zu Pärchengruppen zerstritten hatte, nicht mehr in Ordnung gewesen.
Das sind meine Erfahrungen zu dem Thema ... _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
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Susie Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 06.07.2009 Beiträge: 27 Wohnort: Mannheim
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Verfasst am: 12.07.2009 07:59 Titel: |
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Wir haben es zweimal sehr erfolgreich geschafft. Unsere besten
Erfahrungen ruhen darauf, daß wir ein Einzeltier mit anderen, meistens
Jungtieren, vergesellschaftet haben. Wichtig ist Geduld!
Die Trenngittermethode halte ich für gut, unser erstes Trenngitter war
zwar bald zerstört, aber prinzipiell ist es eine gute Sache, da sich
die Gerüche aller Tiere vermischen. Man kann es einige Tage
hinziehen und immer wieder die Streu von der einen auf die andere
Seite vermengen, so vermischen sich alle Gerüche noch mehr.
Es kann auch gehen, indem man alle Degus etwas abwäscht und
somit den geruchlichen Familienausweis reduziert. Wurde mir von
der Tierpflegerin in unserem Zoomarkt empfohlen, sie hat
sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Weiterhin kann man versuchen, den Käfig komplett zu reinigen
und somit auf "Null" zu setzen, auch alles neu anordnen, damit stellt
es unbekanntes Gebiet dar und die Degus arrangieren sich leichter.
Auf keinen Fall sollte man, wenn es heftig zugeht, den "bösen" Degu
herausnehmen. Andere Degus deuten dies als Flucht und Niederlage.
Deswegen viel Geduld - es sieht oft heftiger aus, als es wirklich ist.
Nur wenn sie sich verbeissen und es zu Verletzungen kommt, sollte
man handeln.
Denn man sollte unterscheiden zwischen "Kommentkampf" und "Beschädigungskampf".
Beim Kommentkampf lassen sie nur die Muskeln spielen und treten,
kreischen, boxen und springen herum.
Beim Beschädigungskampf... naja, sagt der Name ja schon.
Degus sind sehr soziale Tiere und die anfänglichen Kämpfe gehören
dazu. Sie legen die Rangordnung fest und das kann dauern.
Manche Charaktere wollen sehr aufdringlich beschnuppern und gleich
aufreiten und wenn der Gegenüber damit nicht einverstanden ist,
gibt es Zoff.
Die meisten unserer Degus haben das noch wochenlang weiter gemacht,
wenn es ums Fressen ging. Egal wieviele Futterstellen, sie haben sich
immer in die Haare bekommen und gestritten, was das Zeug hält.
Hinterher war dann immer Beknabbern und Putzen incl. zärtlichem
Getriller angesagt.
Ich habe gelesen, daß eigentlich nur die Männer kämpfen, kann
das sein? Mangels weiblichem Einfluß bei uns kann ich da wenig
aus erster Hand weitergeben!
Viele Grüße an alle Degufans!
Susie |
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