Tetracycline in Tiermehlen ...

[Murx Pickwick]

... und die Folgen?

Tiermehle sind immer noch für Heimtiere und Schweine zugelassen - gut, bei Schweinen ist das ja kein Problem, ein gewisser Anteil an AB ist sogar wünschenswert, mästet die Schweine besser. Und nachdem nun auch noch die Direktgabe von AB nicht mehr erlaubt ist, muß man halt die ABs mit Tiermehlen füttern ... (oder hab ich hier irgendwie irgendwas falsch verstanden *grübel*)

Bei Hund und Katz, Frettchen, Igel kann man dann gleich AB-würdige Krankheiten mit Fertigfutter behandeln ... hat doch auch gewisse Vorteile, oder?

So mal weitergedacht, wenn ich solches hier finde:
Untersuchungen zur aktuellen Belastung von Tiermehlen mit Tetracyclinen
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"

[Vanessa87]

Interessant finde ich, dass wohl gerade in Mehlen mit hohem Knochenanteil besonders hohe Mengen nachgewiesen wurden. Also scheint es ja sehr hartneckig zu sein. Oder? Warum? Hat das was mit dem Kalzium zutun oder etwas anderes?
Nun würde mich mal genau interessieren was genau für Nachteile diese Tetracycline haben?
Ich kenne sie noch von meinen Ratten. Früher gab es gegen Mycoplasmose vom TA immer Tetracycline, was auch immer wunderbar gewirkt hatte. Aber ich bin mir nicht sicher, glaube es wurde doch dann irgendwann verboten oder sowas? Ich hatte meißt Doxycycline, dieses Vibramycin bekommen.

Oder verdrehe ich da nun irgendwas? Ich muss zugeben, was Medikamente angeht, habe ich so gut wie keine Ahnung... (Was ja eigentlich gar nicht so schlecht ist... )
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Ein Hund braucht sein Hundeleben.
Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke

[Murx Pickwick]

Da verdrehst du nix ... Tetracycline waren mal die wirkungsvollsten AB, die wir hatten ...

Inzwischen ist durch den häufigen, oft sinnlosen, Einsatz von Tetracyclinen bei Bakterien eine hohe Resistenz dagegen zu beobachten. In einigen Krankenhäusern können diese Tetracycline gar nicht mehr wirkungsvoll eingesetzt werden, da Bakterien trotz dieses AB wundervoll weiterwachsen und sich weitervermehren, statt davon vergiftet zu werden.

Tetracycline wurden zeitweise als Mastmittelzusatz eingesetzt, da Schweine und Rinder damit schneller zunehmen, ohne zu verfetten - das ist zum Glück inzwischen verboten! Ebenso verboten ist nun, Nutztiere, die der Fleischgewinnung dienen, mit AB zu behandeln, es sind pro Tierart nur noch ganz wenige ABs gelistet, die im absoluten Notfall eingesetzt werden dürfen. Man will damit erreichen, daß die generelle Resistenz von krankmachenden Bakterien wieder abnimmt.

Diese Untersuchung der Tiermehle dagegen zeigt, daß offenbar immer noch viel zu oft AB bei Tieren eingesetzt werden, die dann irgendwann zu Tiermehl verarbeitet werden. Das fressen dann wieder die Schweine, nehmen das Tetracyclin auf und lagern es ihrerseits in Muskelgewebe und Knochensubstanz ein - und damit wird auch gleich noch der Mensch mitbehandelt.
Noch schlimmer ist es bei Heimtieren und Tieren, die der Pelzgewinnung dienen - diese dürfen auch Tiermehle ins Futter bekommen, welche aus Heimtieren und Tieren, die der Pelzgewinnung dienen, hergestellt wurden.
Tja - und da die Regeln zum Einsatz von AB bei diesen beiden Tiergruppen nicht besonders streng ist, ist zu erwarten, daß die Tiermehle im Hunde- und Katzenfutter, auch der wirklich hochwertigen Hunde- und Katzenfutter, eine genügend hohe Dosis dieser ABs enthalten, um ihre eigene Darmgesellschaft dagegen resistent werden zu lassen - und da der Darm nunmal kein abgeschlossenes System ist und da immer mal wieder Bakterien mit dem Kot herausgeschoben werden, verbreiten sich die Bakterien und geben ihre Resistenz munter weiter - auch an die Bakterien in der menschlichen Darmgesellschaft und an Krankheitserreger.

Solange also ABs noch mit dem Futter an wen auch immer mitgefüttert wird, solange werden ABs auch immer weniger wirksam - bis wir schließlich ein paar krankheitsauslösende Bakterienstämme haben, gegen die wirklich kein Kraut mehr gewachsen ist, weil die Resistenzen gegen alle bekannten AB gesammelt haben.
Die Wildformen dieser Bakterien dagegen können sich nicht durchsetzen, da sie immer wieder durch die Allgegenwärtigkeit der ABs geschädigt werden ...

Und hier möchte ich noch mal auf das Datum der Publikation hinweisen: 13. Mai 2008, eingegangen ist das am 14. März 2008, es ist also keinesfalls Schnee von gestern!
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