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Buchtipp: "Kaninchen verstehen"

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 15.11.2008 16:16    Titel: Buchtipp: "Kaninchen verstehen" Antworten mit Zitat

Huhu,

an alle Kaninchen-Halter hier, ein Buchtipp, wer das Buch noch nicht kennt:

von McBride, Anne; "Kaninchen verstehen" 3. Auflage, 2008; pala Verlag Darmstadt.

Ich habs noch nicht ganz durch, aber muss sagen, das Buch ist wirklich durchdacht und die Infos sind eine erfrischende Abwechlsung zu dem was man kennt von GU, Kosmos und Co.

Zwar muss ich sagen, Ernährung und insbesondere auch Kotfressen, da bin ich im Detail mit den Ausführungen nicht ganz zufrieden, dennoch, da diese Infos nicht den Hauptteil des Buches darstellen, sondern nur ergänzende Infos und der Schwerpunkt beim Verhalten der Kaninchen liegt, sind die Infos doch sehr gut. Nur schade ist, dass keine Quellenangaben und weiterführende Literatur angegeben wird.

Zum Thema Ernährung vielleicht noch ein Ausschnitt:

Zitat:

[Es ist] dafür zu sorgen, dass der Grossteil der Nahrung Ihres Kaninchens aus trockenem Heu (getrockneten Gräsern), Grünpflanzen und Pflanzen wie Möhren und Löwenzahn besteht. Dies garantiert eine ausgewogene Ernährung des Kaninchens, ist gut für seine Zähne und bietet ihm eine natürliche Art, seine Zeit zu verbringen.
Bei einer Tagung über die Haltung von Kaninchen war interessant, dass Experten für Zahn-, Atemwegs- und Verhaltensprobleme von Kaninchen alle dieselbe Botschaft hatten: Kaninchen sind dafür geschaffen, Gras zu fressen.

Quelle: McBride, A. (2008): Kaninchen verstehen. pala, Darmstadt.
(Hervorhebung aus dem Buch übernommen)

Dass hier nur Gras erwähnt wird und auch bei der Aufzählung zwar steht Grünpflanzen aber konkret dann keine Kräuter aufgezählt werden (abgesehen von dem Kosmopolitan Löwenzahn) finde ich ein bisschen schade. Es fragt sich allerdings auch ob ev. auch durch die Übersetzung sich Ungenauigkeiten eingeschlichen haben, andererseits wird die Ernährung auch knapp abgehandelt, dass das auch eine Erklärung sein könnte... aber eben, ich denke, das Buch sollte nicht daran gemessen werden.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 15.11.2008 17:31    Titel: Re: Buchtipp: "Kaninchen verstehen" Antworten mit Zitat

Das Ganze geht auf die Angaben in Büchern zurück aus den 60er und 70er Jahren, wo Kotuntersuchungen von Wildkaninchen gemacht wurden ... nun ist das so eine Sache mit den Kotuntersuchungen:
1. Getrocknete Gräser sind im Kot am Leichtesten zu bestimmen, da die fast unverdaut vom Kaninchen ausgeschieden werden.
2. Nur Kräuter mit grober Struktur können im Kot nachgewiesen werden ... und Kaninchen bevorzugen feinstrukturige Kräuter. Dill beispielsweise könnten gar nicht im Kot nachgewiesen werden, Kohlstrünke dagegen sehr gut. Dill wird bevorzugt - taucht aber im Kot unter dem Mikroskop gar nicht mehr auf.

Die Folge, man fand nur ca. 10 oder 12 Nahrungspflanzen im Kot, davon über 80% Gräser - bevorzugt getrocknete Gräser ...

Wir haben das gleiche Prob mom mit den Chinchilla ... auch hier gibt es nur Kotuntersuchungen und sog. Cafeteriaversuche. Man kommt beim Chin jedoch aufgrund der Kotuntersuchungen auf immerhin über 20 Pflanzen - auch hier wieder Gräser an erster Stelle, allen voran trockene Nassella chilensis.
Vermutlich also futtern Chinchilla weitaus mehr verschiedene Kräuter wie Kaninchen und vermutlich ist nicht Nassella chilensis die Hauptnahrungspflanze, sondern wie beim Kaninchen auch ein wildes Potpourrie aus allen möglichen und unmöglichen Gräsern.

Beobachtet man Wildkaninchen, geht abends über die Wiese und kartographiert möglichst genau das, was auf den Nahrungswiesen wächst und schaut dann morgens, was davon angeknabbert wurde, kommt man bei ca. 50 - 150 Pflanzen raus, davon immerhin 80% Kräuter und nur 20% Gräser. Bei den Gräsern werden zudem auch noch bevorzugt die Samenstände gefressen und eben nicht die Stiele. Man kommt also zu einem ganz anderen Ergebnis wie über die Kotuntersuchungen.

Ebenso aufschlußreich sind Magenuntersuchungen, auch hier kommt man bei 70 - 80% Kräutern im Sommer raus, der Rest sind Gräser und Blätter, 5 - 10% sind Sämereien ...

Bei Chinchilla schließt sich leider beides aus - das eine, weil es eine zu starke Störung der wildlebenden Chinchilla darstellen würde, das zweitere, weil Chinchilla für getötet werden müßten.
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"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Plüschbein
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Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 15.11.2008 19:12    Titel: Re: Buchtipp: "Kaninchen verstehen" Antworten mit Zitat

Ich hab das hier auch gerade liegen - glücklicherweise geliehen, weil ich nur ein paar Seiten geschafft habe. Es sagt mir einfach nicht zu. Irgendwie schien es mir eine Mischung aus Tierpsychologie, die das einzelne Tier betrachtet, was ich bei Kaninchen absolut falsch finde. (Wir hatten damals drei Kaninchen über 12 Jahre einzeln gehalten, und hatten mit jedem eine sehr enge Bindung. Was hat mir das allein für die Paarhaltung, die ich jetzt habe, gebracht? Fast nichts.) und der zweite Ansatz deucht mir sowas wie "Back to nature" auf die Ernährung bezogen, ohne aber tatsächlich soweit zu gehen.

Aber ich guck jetzt nochmal genauer rein.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 15.11.2008 23:09    Titel: Re: Buchtipp: "Kaninchen verstehen" Antworten mit Zitat

Das Buch selbst kenne ich nicht, ich würde es vermutlich einfach nur auseinandernehmen ...

Die meisten Menschen machen den Fehler, daß sie an Kaninchen mit ihren angeborenen Primatenverhalten rangehen und darüber Kaninchenverhalten erklären wollen - und genau das muß schief gehen, Kaninchen sind alles, aber keine Primaten und keine Haustiere, die sich uns Menschen verhaltensmäßig angenähert haben ... und ich vermute, ohne das Buch je gelesen zu haben, genau dieses.

Wenn tatsächlich gut fundiertes Wissen über Kaninchenverhalten enthalten wäre, würde der Widerspruch zwischen dem, was da über Ernährung steht und der Wirklichkeit aufgefallen sein, denn vieles, was sich an Kaninchenverhalten entwickelt hat, läßt sich nur über ihre Kräuterernährung und über die immer noch nicht abgeschlossene Anpassung an unsere Winter erklären. Der Rest ergibt sich daraus, daß sie bis heute immer noch einzelgängerisch lebende Hasentiere sind, welche sich zu Fortpflanzungszweckgemeinschaften zusammenschließen, ähnlich wie Löwenverhalten sich nur daraus erschließen läßt, wenn man weiß, daß es sich um einzelgängerische Katzen handelt, die sich zu Jagd- und Fortpflanzungszweckgemeinschaften zusammengeschlossen haben.
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