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Fragen zur Kräuterliste
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Tanja
Gast





BeitragVerfasst am: 20.04.2008 08:37    Titel: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

Ich besitze jetzt seit ca einer Woche auch Degus und würde ihren Speiseplan gern auch durch frische kräuter bereichern . Ich hab mir Futterlisten gedruckt und ach die Kräuterlisten die hier verfasst wurden .
Da ich keine große Ahnung von Pflanzen habe bin ich auch gleich mal in die Bibliothek um mir nen Naturführer zu besorgen .
Gestern war ich dann unterwegs und habe erst mal die Sachen gesammelt die ich auch wirklich kenne z.B Brennesseln , Löwenzahn usw...
Meine Frage ist jetzt wie sicher die Kräuterlisten sind die hier erstellt wurden ? Können die Sachen ohne bedenken in großen mengen und regelmäßig verfüttert werden ? Ich mach mir da noch son paar Gedanken drüber weils fürmich absolutes Neuland ist !!


LG Tanja
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 20.04.2008 11:10    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Nein, können sie nicht, genauso wenig, wie Fertigfuttermittel oder Heu ohne Bedenken in großen Mengen verfüttert werden können ...
Es ist nunmal so, daß bei einzelnen Tieren Unverträglichkeiten auftreten können und dann das oder die Futtermittel gefunden werden müssen, die diese Unverträglichkeit auslösen. Du kommst also auch mit der Verfütterung von frischen Kräutern nicht umhin, deine Tiere genau zu beobachten, so wie du es ja bisher auch gewohnt warst.

Der Vorteil von Futter, welches man selbst sammelt oder selbst mischt, ist jedoch, daß man jede einzelne Pflanze vorsichtig antesten kann und so schneller die Pflanzen erkennen kann, auf die eine Unverträglichkeit vorliegt. Dies ist bei Fertigfuttern kaum möglich.
Ein weiterer Vorteil ist, daß man mit selbstgesammelten und selbstgemischten Futter eine weitaus höhere Qualität, einen weitaus geringeren Verarbeitungsgrad und eine weitaus höhere Abwechslung hinbekommt. Somit können die Tiere selbst wählen, was ihnen bekommt und sie können eher von selbst Futtermittel meiden, auf die eine Unverträglichkeit vorliegt. Außerdem werden so Mangelerscheinungen besser vorgebeugt.
Weiterhin beeinflussen sich die einzelnen Inhaltsstoffe von Kräutern sehr stark ... die Degus lernen sehr schnell, welche Kräuter sie wie kombinieren müssen, damit sie möglichst gesund leben. Es geht also auch darum, möglichst schnell eine hohe Kräutervielfalt anbieten zu können, um den Degus günstige Kombinationen zu ermöglichen.

Wenn du nun anfängst, Kräuter zu sammeln, beobachte deine Tiere, wie sie die Kräuter annehmen, wie der Kot aussieht, ob Schuppen, Ekzeme oder Haarausfall auftritt, ob es eine Veränderung im Verhalten gibt und stelle danach die Kräuter zusammen. Zuviele Kräuter einer Sorte gibt es bei Degus nur dann, wenn du nur wenige Kräuterarten anbieten kannst - hast du mehr wie fünf Arten, lassen die Degus zuverlässig die Kräuter liegen, die nicht so gut für sie sind. Je mehr Kräuterarten du anbieten kannst, desto besser funktioniert es und desto weniger Gedanken mußt du dir um die Menge und Unbedenklichkeit der Kräuter Sorgen machen.
Daß natürlich trotzdem keine giftigen bis tödlich giftigen Kräuter verfüttert werden sollten, sagt dabei schon der gesunde Menschenverstand ...

Folgende Kräuter sind für Anfänger leicht zu erkennen und zudem unproblematisch, selbst wenn sie als einzigstes Kraut in großen Mengen verfüttert werden:
- Löwenzahnarten/Habichtskräuter/Pippauarten (das ähnliche und tödlich giftige Jakobs-Greiskraut erkennt man an seinen rundgelappten Blättern im Gegensatz zu den Blättern mit Spitzen bei den löwenzahnartigen Pflanzen)
- Gänsedisteln (blühen nur vormittags und gelb im Gegensatz zu den Disteln, die lila blühen)
- alle Wegericharten
- Sternmieren (Vogelmiere), solange sie nicht auf stark stickstoffhaltigem Boden wachsen
- Wiesenbärenklau
- Wurzeln aller Distelarten
- kleiner Wiesenknopf (auch Pimpinelle genannt)
- Brennessel

Wenn du jemanden hast, der dir Giersch zeigt (dran riechen, der Geruch ist bei den Doldenblütlern ein sehr wichtiges Bestimmungsmerkmal!), hast du mit ihm eine weitere, leicht erkennbare und unproblematische Pflanze.

Je mehr Kräuterarten du gleichzeitig anbieten kannst, desto unbedenklicher werden auch alle anderen Kräuter der Kräuterlisten.
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

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Gast






BeitragVerfasst am: 21.04.2008 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hey super vielen Dank für die ganzen Infos !!
Hab schon alles im Naturführer markiert und werd sobald es mir möglich ist losziehen und mich auf die Suche machen .
Kannst du mir vielleicht sagen ob man Huflattich auch verfüttern kann ?
Hab davon beim letzten mal ne Menge gesehen habs aber stehen lassen weil ich nicht weis ob die degus das dürfen.

Danke nochmal!
Tanja
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 21.04.2008 20:59    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Huhu,

Huflattich hatten wir hier schon mal:
http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=321
http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=511

und auch in unserer Wiki:
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/Huflattich

Um es kurz zu machen, bei abwechslungsreicher Fütterung und sinnvollen (also nicht übermässigen) Mengen ist Huflattich in Ordnung. Und es gilt halt auch hier wie immer, im Zweifelsfalle vorsichtig anfüttern und schauen ob er vertragen wird und ob ihn die Degus fressen.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 21.04.2008 21:37    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Huflattich ist jedoch noch aus einem ganz anderen Grunde problematisch - er ist selten geworden und wird immer seltener.
Also bitte nie ganze Bestände abernten, immer ein Teil der Pflanzen blühen und sich aussamen lassen, damit auch noch die nachfolgende Generation was davon hat.

Weiterhin, Huflattich kommt oft in Gebieten vor, wo auch viele andere selten gewordene Pflanzen vorkommen - sie können nur noch an solchen Standorten überleben, da in unserer aufgeräumten Landschaft einfach kein passendes Biotop mehr für sie da ist. Viele dieser Pflanzen sind im Gegensatz zu Huflattich jedoch nicht trittfest - also auch hier bitte zusehen, daß möglichst wenig an Pflanzen zertrampelt wird.
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
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BeitragVerfasst am: 21.04.2008 21:46    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Oder möglicher Weise, aus Sicherheit, einfach ganz drauf verzichten Wink
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 21.04.2008 21:56    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Dazu ist er wieder zu wertvoll ... er stärkt das Immunsystem und sorgt für eine gute Verdauung.
Man kann ihn ja auch so nutzen, daß er dort, wo er noch vorkommt, nicht ausstirbt ... und die anderen seltenen Pflanzen dort auch nicht.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 21.04.2008 22:54    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Zitat:
Also bitte nie ganze Bestände abernten, immer ein Teil der Pflanzen blühen und sich aussamen lassen, damit auch noch die nachfolgende Generation was davon hat.

...was eigentlich selbstverständlich sein sollte (ich weiss ist es nicht, sollte es aber eigentlich sein). Pflanzen die nicht gerade übermässig wuchern und wie Unkraut immer und immer wieder neu wachsen, die sollte man immer noch ein bisschen schonen. Ansonsten bei so typischen Gartenunkräutern, die sowieso immer und immer wieder kommen, da kann man dagegen schon die richtig gnadenlos abernten.

Und letztlich schadet man ja sich selber, wenn man dann Pflanzen lokal ausrottet und die dann nicht mehr zur Verfügung hat. Ein Teil soll ja auch wieder absamen können und sich weiter vermehren.
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kichwa
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 221
Wohnort: Dresden - Freiberg

BeitragVerfasst am: 22.04.2008 09:27    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Ich hab dieses Frühjahr auch Huflattichblüten gesammelt. Es ist ziemlich mühseelig, wenn man die trocknen möchte, da eine gescheite Menge zusammenzubekommen. Bei uns wuchs der einmal auf einer Wiese, wo sonst nix weiter war und zu anderen am Wegesrand zusammen mit Wilder Möhre und Wilder Erdbeere. Unweit davon hab ich dann noch wilden Salbei gefunden.
_________________
Viele Grüße,

Christina
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Gast






BeitragVerfasst am: 23.04.2008 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen ,
Macht euch keine Sorgen das ich jetzt mit nem Sack losgehe und den ganzen Bestand abernte , so doof bin ich dann doch nicht . Das mach ich ja noch nicht mal beim Löwenzahn sammeln . Aber da wächst halt echt ne Menge Huflattich , deshalb ist das ja so interessant für mich ob der verfüttert werden darf oder nicht .
Aber mal was anderes ; woher wisst ihr das eigentlich alles ?
Habt ihr euch das Wissen selbst angeeignet oder habt ihr vielleicht auch beruflich mit Pflanzen zu tun ? Ich find die ganze Sache nämlich super spannend und meine Degusfinden es natürlich auch toll .
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 23.04.2008 13:00    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Ich hab mein Wissen grossteils aus Büchern, von Erfahrungen anderer Leute, insbesondere Murx, aber auch was ich so in Foren und auf Webseiten lese und natürlich auch eigene Erfahrungen, insbesondere Pflanzenwissen selber habe ich aus speziellen Pflanzenbücher (hab da beispielsweise nur schon zwei dicke Bücher über Nutzpflanzen oder dann über Gemüsepflanzen, essbare Wildkräuter, etc.) und eigene Erfahrung und Beobachtung.
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Gast






BeitragVerfasst am: 26.04.2008 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

Super vielen Dank !!
Dann besteht für mich ja auch nochHofnung das ich mir da ein Gewisses Wissen aneigne und euch nicht alle zwei Tage löchern muss .
Aber imMoment weisich noch nicht so viel und hätte halt noch ne Frage :

Ich hab jeden Tag die Möglichkeit meinen Süßen frische Kräuter zu geben . Aus unbedenklichen Gebieten und ohne Bestände zu gefährden natürlich (6 Degus und 4 Rennmäuse schaffen keinen Wald zu leeren egal wie verfressen sie sind ) !! Würde jetzt gerne von euch Experten wissen ob es bei einer dieser Pflanzen bei Langzeitverfütterung iergendwelche Nebenwirkungen gibt wie sie z.b.bei Huflattich geäußert wurden .

Löwenzahn
Wiesenklee
Brennesseln
Brombeernlätter ( nur frische Triebe )
echte Kamille
Spitzwegerich
Breitwegerich
Gänseblümchen

Das wars dann schon wieder von mir . Ich hoffe ihr könnt mir mal wieder helfen .
Tanja
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 26.04.2008 10:28    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Wenn du tatsächlich ein derartig artenreiches Kräuterangebot jeden Tag anbieten kannst, ist auch Huflattich bei langzeitiger Gabe unbedenklich - die Tiere lassen den Huflattich einfach von selbst liegen, wenn er ihnen zuviel wird.

Wenn du Tiere bei hast, mit einer Unverträglichkeit auf eines der Stoffe, die in diesen Kräutern enthalten sind, mußt du das Kraut eh weglassen, egal wie gut verträglich es normalerweise ist.

Die Murxsche Einteilung:

Unproblematisch:
- Löwenzahn
- Brombeernlätter ( nur frische Triebe )
- echte Kamille (dank Fertigfraß nehmen allerdings auch bei Tieren Unverträglichkeiten auf Kamille enorm zu ...)
- Spitzwegerich
- Breitwegerich
- Gänseblümchen

problematisch
- Wiesenklee: Klee enthält ein spezielles Eiweiß, was relativ schwer verdaulich ist, aber für Microorganismen, insbesondere einiger Bakterienarten, sehr gut verdaulich ist. Wenn sich jedoch durch ein Futtermittel die Bakterien im Darm enorm vermehren, gibt das Blähungen, die im Extremfall zum Tode führen können. Es können sich jedoch ALLE Pflanzenfresser sehr gut auf Klee einstellen, es ist nur eine Sache der Gewöhnung. Klee sollte also erst in sehr kleinen Mengen angefüttert werden und dann möglichst täglich gegeben werden, dann passiert auch nix. Ein Pflanzenfresser, der an Klee gewöhnt ist, verträgt sehr viel Klee.
Vorteil von Klee ist die Forderung sämtlicher am Eiweißabbau zuständigen Stoffwechselvorgänge und damit auch eine Stärkung des Immunsystems. Weiterhin ist Klee ein sehr gesundes, energiehaltiges Futter.
- Brennesseln: Brennesseln zeichnen sich durch Brennhaare aus, die auf den Blättern sitzen. Diese Brennhaare sind randvoll mit Ameisensäure. Sie pieken sich beim Fressen durch die Schleimhaut und applizieren ihre Fracht direkt in die Schleimhaut, wo es zu leichten Schwellungen und Brennen führen kann.
Nicht jedes Tier mag das, Brennesseln werden meist nur getrocknet gefressen. Man kann allerdings auch die Brennesseln gut abwaschen und ausschwenken, so werden die Brennhaare gebrochen und die Ameisensäure mit dem Wasser weggespült (nach der Behandlung schmecken Brennesseln auch sehr gut im Salat Very Happy)
Der Vorteil der Brennessel: Sie ist harntreibend, gut für Niere und Blase, steigert das Immunsystem, die Ameisensäure hat nach traditioneller Heilkunst eine positive Wirkung bei Rheuma und soll sogar Rheuma und Arthritis verhindern, sie hilft, hoch problematische und leicht giftige Pflanzenarten genießbar zu machen, so daß auch diese ohne Probleme gefressen werden können (Klee zum Beispiel wird zusammen mit Brennessel selbst von Tieren in größeren Mengen vertragen, die noch nie Klee gefressen hatten), Brennessel fördert die Milchbildung und leichte Geburten.
Brennessel ist eine der wertvollsten Futterpflanzen und Heilpflanzen überhaupt.

Wenn du wirklich die Nebenwirkungen wissen willst - kann ich dir auch geben, einschließlich von Mohrrübe, Feldsalat, Hafer und Apfel ... es gibt KEINE Pflanze und KEIN Pflanzenteil, welches nicht auch seine Nebenwirkungen hat. Wenn man es genau nimmt, selbst Luft enthält hochgiftige Bestandteile mit erheblichen Nebenwirkungen, Sauerstoff zum Beispiel! Eines der stärksten Zellgifte überhaupt ...

Bei den problematischen Pflanzen sollte man die Fütterungsanweisungen zumindest kennen, um auf der sicheren Seite zu bleiben - das ist alles. Du wirst selbst schnell merken, daß ausgerechnet die gesündesten Pflanzen aus der Ecke der problematischen Pflanzen stammen (Huflattich, Brennessel, Labkräuter ... )

Ach ja, ein paar Besonderheiten mit frischer Brennessel und Rennmäusen und Degus:

Einige mongolische Rennmäuse lieben frische Brennessel, sie fressen trotz der Brennhaare auch größere Mengen davon. Danach wird sich ausgiebig in den übrig gebliebenen Brennesseln gewälzt. Gibt man ihnen ausgeschlagene Brennesseln, deren Brennhaare zerstört sind, bleiben die Brennesseln liegen.

Bei Degus kann man das Wälzen in frischen Brennesseln auch manchmal beobachten - allerdings immer, bevor sie sie fressen! Degus wälzen sich in den Brennesseln, um die Brennhaare zu zerstören. Sie haben dann als netten Nebeneffekt ein Fell, welches mit Ameisensäure parfümiert ist und somit Parasiten abweist. Das Fell ist zu dicht, als daß die Brennhaare ihrer Haut was antun könnten, so vermeiden sie, daß sie sich an den Brennhaaren brennen.
Werden von Degus die frischen Brennesseln gefuttert, ohne sich vorher drin zu wälzen, werden sie geschickt mit den Händen und den Nagezähnen in einer sehr schnellen Bewegung von den Brennhaaren befreit, bevor sie gefressen werden. Degus scheint das Brennen also sehr unangenehm zu sein und sie wissen sich davor zu schützen.
Brennesseln, welche getrocknet sind oder deren Brennhaare durch Ausschlagen zerstört wurden, werden von Degus bevorzugt.
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Gast






BeitragVerfasst am: 27.04.2008 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wow das war wie immer sehr informativ , danke für die tolle Beratung !
Also Brennesseln haben meine Tiere bis jetzt eh nur getrocknet bekommen , denke ich werde zumindest den Rennmäusen jetzt auch mal frische anbieten .
Denn die haben die getrocknete wirklich nicht gerne gefressen bzw. liegen gelassen .

Danke nochmal
Tanja
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 27.04.2008 10:21    Titel: Re: Fragen zur Kräuterliste Antworten mit Zitat

Ich bin echt gespannt, ob du Frische-Brennessel-Liebhaber bei hast Very Happy

Ich hatte ja Brennessel eigentlich erst am Ende meiner Exotenhaltung eingesetzt ... damals war das immerhin noch ne Gruppe mit acht Mongolen. Nur zwei davon waren solche Frischbrennessel-Liebhaber, einer fraß die frische Brennessel immerhin, fünf hatten kein Interesse an den Brennesseln, bzw futterten sie eigentlich nur getrocknet. Ich hatte damals mit jungen Brennesseln angefangen, da die nicht so doll nesseln wie die alten Exemplare. Erst nach und nach gabs dann auch alte Brennesseln.
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