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lia Lästermaul
Anmeldungsdatum: 18.05.2007 Beiträge: 108
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Verfasst am: 20.04.2008 10:00 Titel: Ich vergifte meine Meerlis ;-) |
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Ich hatte kürzlich im Meerschweinforum einen Beitrag zu Scharbockskraut geschrieben. Dazu hab ich dann einige Nachforschungen über Ranunculus angestellt. RAusgekommen ist das hier:
R. repens: 0,01% Protoanemonin
R. acris: 0,15% Protoanemonin
R. bulbosus: 0,8% Protoanemonin
Quelle: giftpflanzen.com
und nun das vielleicht erstaunliche, meine Meerlis bekommen regelmässig Gras von einer Wiese auf der vorallem R. bulbosus wächst. Im Sommer wird Hahnenfuss meist liegen gelassen, aber im Moment fressen meine Meerlis alles bis auf das letzte Blatt auf, wahrscheinlich weil Gras noch selten ist. Wobei ich noch nie die geringsten vergiftungserscheinungen Beobachten konnte.
Was sagt dies aus?
* Sie riechen, wenn ein Blatt viel Gift enthält und lassen es liegen. Die Blätter im Moment sind noch nicht so giftig.
* Das Gras aus der Wiese ist ausgewogen genug, dass dieTiere das Gift kompensieren können.
- Für eine Maus toxisch: LD50 (Maus): 190 mg/kg (i.p.)
- Meerli wiegt etwa 1kg (eher weniger),
- frisst etwa 100g - 200g Gras (wobei die Hälfte im Moment aus Löwenzahn besteht),
- mit höchstens 5% Hahnenfussanteil (5000mg)
bei dem hohen Gehalt von 0.8% (R. bulbosus) kommen sie kaum über 40mg, also 1/4 der für die Maus tödlichen Dosis... _________________ Wir sollten die Menschen nicht allzu sehr vermenschlichen- Altruismus existiert nicht.
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Vanessa87 Ökomöke
Anmeldungsdatum: 12.01.2008 Beiträge: 1474 Wohnort: D - Leverkusen
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Verfasst am: 20.04.2008 10:32 Titel: Re: Ich vergifte meine Meerlis ;-) |
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Huhu Lia,
ich kann dir zwar nicht sagen in wie weit es für deine Meerschweine problematisch sein könnte aber ich habe kürzlich auf einer Seite gelesen, dass diese Blätter sogar für Menschen einen Salat gut aufpeppen können und solange die Pflanze noch nicht blüht, eher gesund als giftig ist.
Vielleicht hilft das ja? _________________ Ein Hund braucht sein Hundeleben.
Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 20.04.2008 11:25 Titel: Re: Ich vergifte meine Meerlis ;-) |
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Bei den Hahnenfüßen kommt es auch stark auf den Standort an. Ich hab hier das Phänomeen beobachten können, daß vom kriechenden Hahnenfuß (Ranunculus repens), welche ich um Hadamar herum mit Gras zusammen gesenst hatte, sowohl meine Meerschweinchen als auch meine Kaninchen Matschkot bekamen. Dieses hab ich noch nie beim kriechenden Hahnenfuß beobachten können, der um Runkel, Limburg/Lahn und Weilburg herum wächst.
Ich brauch mir trotzdem keine Sorgen zu machen, wenn ich um Hadamar herum sensen gehe und kriechender Hahnenfuß mit bei ist - er wird seitdem zuverlässig liegengelassen, stammt er von woanders, wird er mitgefressen. Einzig neue Tiere müssen erst lernen, woran Meeri/Ninchen die giftige Standortvariante erkennt ... ich mach es inzwischen so, daß neue Tiere oder Jungtiere erstmal eine ungefährlich kleine Probiermenge aus Hadamar und aus Runkel bekommen (ein paar Blättchen zusammen mit ner Handvoll Gras). Der Vergleich alleine, der noch keinen Matschkot auslöst, reicht aus, damit die Tiere lernen, woran man giftigen kriechenden Hahnenfuß erkennt. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 21.04.2008 17:07 Titel: Re: Ich vergifte meine Meerlis ;-) |
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Ich verfüttere im Frühjahr seit diesen Jahres Scharbockskraut an Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen und Chinchillas ... bis zur Blüte sind da auch keine Vergiftungserscheinungen zu erwarten, ansonsten gilt das Gleiche, wie für die anderen Hahnenfüße auch, die Tiere lernen es sehr schnell, den Giftgehalt abzuschätzen und liegenzulassen, wenn es auch nur annähernd schädlich werden könnte.
Da schon kriechender Hahnenfuß weder bei meinen Kaninchen noch bei meinen Meerschweinchen zu irgendwelchen Langzeitschäden geführt hat, wird auch Scharbockskraut zu keinen Langzeitschäden führen.
Die Einstufung nach Murxscher Giftsystematik ist leicht giftig - und steht damit in der gleichen Gruppe wie Pellets - mit einem Unterschied, Pellets verursachen Spätschäden, die man eben tatsächlich erst nach Jahren erkennt, Protoanemonin bemerkt man bei einer Überdosierung sofort an Durchfall und es gibt auch nach sechs Jahren keine Spätschäden. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
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