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Erfahrungen mit Unkräuter?
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 15.05.2007 00:24    Titel: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Huhu,

seit kurzem hab ich wieder ein neues tolles Pflanzenbuch, das mich wieder auf neue Ideen gebracht hat. In unserem Garten wachsen jede Menge Unkräuter, die ich bislang immer nur ausriss, in der Hoffnung, das sie irgendwann nicht mehr kämen. Nun habe ich mir aber ein Buch über Wildpflanzen gekauft:

Fleischhauer, S.G. Guthmann, J. Spiegelberger, R. (2007): Essbare Wildpflanzen. 200 Arten bestimmen und verwenden. AT Verlag, Baden, München.

Das Buch ist echt klasse, ich hatte schon lange nicht mehr so ein gutes Buch in der Hand... ich kanns nur weiterempfehlen Smile. Alle folgenden Angaben zu Inhaltsstoffen stammen aus oben genanntem Buch.

Jedenfalls sind einige dieser Unkräuter in diesem Buch beschrieben und daher dachte ich mal, ich spreche das mal an. Mich würde interessieren, ob ihr auch irgendwas davon verfüttert oder ev. auch andere Unkräuter.

Rauhe Gänsedistel Sonchus asper (L.) Hill
Inhaltsstoffe: Bitterstoff, Kautschuk, Taraxasterol, Eisen, Vitamin C
Anmerkungen: das wächst bei uns im Garten und ich bin mir am Überlegen, ob ich vielleicht so ein Stachelding doch mal wachsen lassen soll...

Behaartes Franzosenkraut Galinsoga ciliata (Raf.) S.F.Blake
Inhaltsstoffe: Viel Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium und Vitamin A und C, sehr viel Mangan
Anmerkung: das Kraut wächst noch nicht, vermutlich braucht das viel Sonne. Was ich erstaunlich finde ist sein Nährstoffgehalt. Daher wäre das m.E. eine gute Pflanze zur Deckung des Bedarfs an Vitamine und Mengenelemente... was meint ihr?

Wildes Stiefmütterchen Viola tricolor L.
Inhaltsstoffe: Bis 0,6 % Salicylsäure, etwa 10 % Schleimstoffe, bis 4,5 % Gerbstoffe, etwa 1,5 % Flavonoide, Cumarine, Vitamin C und E.
Anmerkung: Ich glaube das Stiefmütterchen hatten wir schon mal behandelt, aber ich habe es bisher noch nie verfüttert. Diese Angaben machen mich allerdings doch neugierig, dass ich mir überlege einen Versuch zu starten.

Persischer Ehrenpreis Veronica persica Poir.
Inhaltsstoffe: Im blühenden Kraut: ätherisches Öl, Harze, Kaffeesäurederivate, Iridoide (Aucubinglykoside), Milchsäure, Gerb- und Bitterstoffe, Gerbsäure und Saponine.
Anmerkung: das wächst bei uns in grossen Mengen. Letzthin war ein Thread im Rennmaus-Forum darüber (persischer Ehrenpreis).

Gemeine Nachtkerze Oenothera biennis L.
Inhaltsstoffe: Blätter: Flavonoide, Oenotherin, Schleim- und Gerbstoffe, Zucker, Harz und Phytosterole. Öl: Fettsäuren, u.a. Gamma-Linolensäure.
Anmerkung: Nachtkerzenblätter verfüttere ich schon seit einer Weile gelegentlich, ebenso letztes Jahr die Blüten. Leider haben wir eine Minzblattkäferpfage und ich hab daher viele Nachtkerzen ausgerissen, da sich diese dort so richtig gut vermehrten (und noch lieber mochten als die Pfefferminze Augenrollen ). Die Samen hab ich bisher nicht ausprobiert, denke aber, dass ich das in Zukunft tun sollte, da sie essentielle Fettsäuren enthält, die in anderen Pflanzen eher selten und vor allem auch in kleineren Mengen vorkommen.

Drüsiges Springkraut Impatiens glandulifera Royle
*arg* ein lästiger Neopyt bei uns in den Wäldern... er wächst also nicht in unserem Garten Wink. Und daher ist es auch nicht meine Absicht ihn zu verfüttern, aber er scheint offenbar für Menschen essbar, jedoch mit Einschränkung:
"Hinweis! Die Pflanze sollte man nicht roh konsumieren, denn dann wirkt sie stark abführend und harntreibend."
Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Glykoside, Öl, Tannine und organische Säuren.
Anmerkung: da wir die Pflanze in der Wiki haben, frage ich mich, ob wir aufgrund dieser Infos sie einschätzen könnten...

Europäischer Portulak Portulaca oleracea L.
Inhaltsstoffe: Vitamine (insbesondere Vitamin C), Mineralstoffe (vor allem Magnesium, Calcium, Kalium und Eisen), Schleim- und Bitterstoffe, Oxalsäure, Omega-3-Fettsäuren.
Anmerkung: Ich verfüttere bekanntlich seit einer Weile Portulak. Inzwischen hat er bei uns wieder Saison, denn das ist bekanntlich eine wärmeliebende Pflanze Smile. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, wobei ich teils dann doch das Gefühl hatte, dass die Degus ihn nicht so in grösseren Mengen fressen.

Wiesen-Flockenblume Centaurea jacea L.
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe und Flavonoide
Anmerkung: Die Flockenblume sieht der Kornblume sehr ähnlich. Neben der wilden Form gibt es auch noch eine kultivierte Forum, welche unsere Gärten ziert. Da bei uns auch solche wachsen, frage ich mich, ob ich die verfüttern könnte...

Herbst-Löwenzahn Leodonton autumnalis L.
Inhaltsstoffe: Inulin in der Wurzel
Anmerkung: ich bin mir nicht sicher, ob es diese Pflanze ist, die bei uns im Garten wächst. Jedenfalls wächst da etwas löwenzahnähnliches (nunja, davon gibt es eigentlich gleich eine Menge an Pflanzen, auf die das zutrifft...), das dem Herbst-Löwenzahn doch ziemlich ähnelt. ich verwechselte es anfangs vom Kraut her mit Löwenzahn und verfütterte es. Naja ich fand etwas komisch, dass es so in grossen Büscheln, bestehend aus mehreren Rosetten, wuchs, bemerkte aber erst, als die blüten hervorkamen, dass es kein Löwenzahn ist. Naja, inzwischen mach ich mir nicht mehr so Gedanken wegen dem Kraut.

Gewöhnliches Ferkelkraut Hypochaeris radicata L.
Inhaltsstoffe: unbekannt
Anmerkung: ich frage mich, ob ich das verfüttern könnte. Bei uns im Garten wächst das in grossen Mengen. Gefühlsmässig hab ich den Eindruck, dass das gut vertragen werden könnte.

So, jetzt würde mich eure Meinung interessieren. Habt ihr zu meinen Pflanzen was beizutragen, eigene Erfahrungen oder weiteres Wissen? Was habt ihr für Erfahrungen mit Wildkräutern/Unkräutern (damit meine ich nicht populäre Pflanzen wie Löwenzahn, Spiztwegerich etc. Wink sondern eben eher die als Unkraut verschriehenen oder unbeachteten, weniger bekannten Pflanzen) gesammelt?
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kichwa
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 221
Wohnort: Dresden - Freiberg

BeitragVerfasst am: 15.05.2007 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ein SCHÖNES Thema Very Happy
Bei den Distelarten habe ich doch immer etwas Respekt vor den Stacheln. Allerdings ist die Mariendisel ja auch nicht gerade besonders unstachlich.

Zum Thema Disteln würde ich gleich nochmal die Frage anschließen, nach der Unbedenklichkeit von Kugeldisteln. Die kultiviert Schwiegermutter nämlich in Ihrem Garten und die Blätter sind relativ weich.

Das Franzosenkraut nennt man auch noch Knopfkraut. Es kommt soweit ich weiß ursprünglich aus Peru und ist somit ein ideales natürliches Futter für Meerschweinchen.

Auch Stiefmütterchen verfüttere ich. Wild sowieo ungedüngt als Zuchtform. Allerdings wird die Zuchtform trotzdem liegen gelassen und nur die Wildform verputzt.

Der Ehrenpreis steht auch bei uns gerade überall in voller Blüte. Ich habe ihn allerdings noch nicht verfüttert, da ich ihn bisher nur am Feldrand gefunden habe und mir zu heikel war.

Von der gemeinen Nachtkerze habe ich noch nie etwas gehört, geschweige denn dass ich sie gesehen hätte.

Springkraut kann man wohl auch verfüttern. Ich habe dies allerdings auch noch nicht gemacht, eben wegen dieser eher kritischen Angaben.

Portulak hab ich auch noch nie bewusst wahrgenommen.

Ob die Wiesen-Flockenblume unbedenklich ist, würde mich auch interessieren, denn auch die habe ich schon gesehen. Nebenher bemerkt ist ja die Kornblume auch ein prima Kraut zum verfüttern, wenn sie nicht leider immer auf gedüngten Feldern stehen würde.

Wegen Herbstlöwenzahn hatte ich Murx vor längerer Zeit einmal befragt. Der ist wohl unbedenklich.

Das gewöhnliche Ferkelkraut habe ich auch schon verfüttert. Probleme gab es nicht.

Gestern habe ich z.B. dann noch Huflattich gesammelt. Vor ein paar Wochen die Blüten und jetzt die Blätter. Das Interesse meiner Kaninchen ist eher durchschnittlich.

Als sehr lecker wird auch die Erdbeerpflanze bzw. Wilde Erdbeere befunden.

Wicke wird SEHR gerne von meinen Kaninchen verputzt.

Das kratzige Labkraut, welches bei uns wächst mögen sie nicht sonderlich.

Die Wirkungsweise prägt sich bei mir immer eher schlecht ein.

Ich hätte aber noch weitere Fragen. Wie schaut es mit der Verträglichkeit von:
Glockenblumen
Kugeldisteln
Hellerkraut
Koblauchsrauke
Riesen Goldrute
Storchschnabel
Habichtskraut
Bitterkraut

aus? Wisst Ihr dazu mehr?

Viele Grüße,

Christina
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Christina
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Octodon
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BeitragVerfasst am: 15.05.2007 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, abgesehen davon, dass ich nichts als "Unkraut" ansehe - nicht mal Vogelmiere oder Hirtentäschel - Ehrenpreis nehmen die Degus an. Bei uns ist derzeit fast die ganze Wiese voll davon (sieht sehr hübsch aus neben dem gelben Hahnenfuß, der sich wie ein Teppich über die Wiese legt). Ich hab ihn allerdings nie bewußt gefüttert, es sind immer nur Blätter und auch ein paar Blüten beim Grassammeln mit hinein gerutscht. Das gleiche gilt für Hahnenfuß (aw, das darf man ja wieder nicht "laut" sagen...) und auch das Scharbockskraut, welches aber nun schon verblüht ist.

Bewußt gefüttert habe ich im ganz zeitigen u.a. Frühjahr Viola odorata, das Wohlriechende Veilchen. Das fanden sie wohl sehr lecker (es schmeckt auch leicht süßlich, wenn mich nicht alles täuscht). Das Highlight am Löwenzahn sind indes weder Blüten noch Blätter, sondern die kilometerlangen Stengel. Die können gar nicht lang genug sein und frisch ist ein Muss, denn dann knacken und krachen die so schön - und Degus' Vorliebe für "knackiges" haben wir ja schon öfter festgestellt Wink

Sowohl der Stinkende Storchenschnabel (Geranium robertianum) als auch das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) stinken dermaßen ekelhaft, dass ich im Leben nicht drauf käme, das zu verfüttern, geschweige denn selbst zu essen. Der Storchenschnabel (also G. robertianum) ist zwar ein "Heilkraut", aber man muß ja nicht alles ausprobieren.

Den Storchenschnabel hab ich zur Genüge im Garten, da hats mir neulich schon beim Jäten die Galle hochgetrieben. Und wenn ich jetzt an die Sommerzeit denke, wo das Springkraut in Massen bei uns an der Lahn wächst... *würg* nee, also da vergehts mir.

Wir hatten jetzt die ganze Zeit die große Sternmiere im Garten blühen (stellaria holostea), die habe ich aber nicht verfüttert. Wiesenschaumkraut wäre evtl. mal einen Versuch wert.

Gundermann (Glechoma hederacea) geht übrigens auch. Wobei für ihn das gleiche gilt wie für Ehrenpreis und die anderen o.g Pflanzen. Ich sammle nichts bewußt.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 15.05.2007 14:01    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Sternmiere ist sogar unproblematisch, genau wie Vogelmiere oder die ganzen anderen Mieren.

Gänsedisteln sind keine Disteln, das sind nur Löwenzähner, die so tun, als seien sie Disteln *g*
Während ich keine Distel mit der Hand pflücke, ist das selbst bei der rauhen Gänsedistel nicht das Problem, die Stacheln pieksen zwar ein wenig, sind aber weich. Verletzen kann man sich nicht daran.

Zum Sammeln:
Alle heimischen gelbblühenden Korbblütler mit löwenzahnähnlichen Blättern sind unproblematisch, egal, ob es sich um Pippau, Ferkelkraut, Löwenzahn oder die Gänsedisteln handelt. Ich hab die noch nie durchbestimmt ...

Nachtkerze verfütter ich nicht, das wurde mir als kleiner Pöks als giftig beigebracht, irgendwie trau ich mich da heute noch nicht ran, genauso auch die Königskerze.

Alle Viola-Arten, vermutlich alle Ehrenpreisarten, alle Flockenblumenarten, alle Ampferarten, alle Löwenzahnarten einschließlich der drei Gänsedistelarten, die Wurzeln und Blüten aller Disteln sind an den Degu verfütterbar.

Alle Schaumkräuter sind problematisch bis leicht giftig, wobei es da enorme Unterschiede gibt, welches Schaumkraut von welcher Tierart vertragen wird.

Glockenblumen
Alle Campanula-Arten sollten problematisch sein, mir liegen keine Fütterungserfahrungen vor.

Kugeldisteln
Mindestens Blüte und Wurzel kann verfüttert werden, die Blätter theoretisch auch, mir liegen jedoch keine Fütterungserfahrungen vor.

Hellerkraut
Alle Täschelkräuter einschließlich der Hellerkräuter (Gattung Thlaspi) sind unproblematisch bis problematisch, das eingeführte einjährige Silberblatt wirkt wahrscheinlich auf einige Tierarten leicht giftig, mir fehlen hierzu allerdings Informationen.

Koblauchsrauke
problematisch, wird jedoch ungern genommen.

Riesen Goldrute
getrocknet unproblematisch bis problematisch, frisch liegen mir keine Informationen vor.
Aus den getrockneten Pflanzen läßt sich übrigens Tee zubereiten ... *g*

Storchschnabel
problematisch, für Degus unproblematisch, wird nicht gern gefressen

Habichtskraut
alle Arten sind unproblematisch

Bitterkraut
alle Arten sind unproblematisch

Unproblematisch - wird auch in der Umstellung von Fertigfutter auf eine gesunde Kost vertragen, wird in großen Mengen vertragen, die Tiere wissen selbst, wann sie genug vom Kraut haben. Vergiftungsfälle sind keine nachgewiesen.
problematisch - Einige Teile der Pflanze können giftig wirken oder wirken auf bestimmte Krankheiten wie Blasen- und Nierensteine wahrscheinlich förderlich oder müssen zu bestimmten Zeiten gepflückt werden oder speziell zubereitet werden. Zu den problematischen Pflanzen gehören zum Beispiel Kohl, Beinwell, Brennessel, Borretsch, Zinnkraut (aufgrund seiner Verwechslungsgefahr mit den giftigen Sumpf-Schachtelhalm)
leicht giftig - Tiere können sich daran eventuell überfressen, die Pflanze enthält Gifte, die Bauchschmerzen oder ähnliches verursachen können, Pflanzen wirken jedoch nicht tödlich
giftig - kann in großen Mengen aufgenommen zum Tod führen, normalerweise werden aber diese Pflanzen nur in so geringen Mengen gefressen, daß nix passiert.
stark giftig - kann schon in kleinen Mengen zum Tod führen, allerdings fressen nur wenige Tiere eine tödliche Dosis davon.
tödlich giftig - Die Pflanze kann entweder von Tieren nicht als Giftpflanze erkannt werden oder aber es reichen schon Probiermengen aus, um ein Tier ins Grab zu bringen. Eibe ist eine solch typische tödlich giftige Pflanze, getrocknete Nadeln schmecken den meisten Tieren sehr gut, sind aber in den Mengen, die da aufgenommen werden, tödlich.

Was Frischkost angeht, hab ich meine Degus genau wie meine Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Rennmaus, Farbmäuse, Vielzitzer fast nur mit Wildkräutern gefüttert, einzig im Winter gibt es zwangsweise viel Gemüse.
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"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 15.05.2007 16:55    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Huhu,

danke euch, da ist schon mal eine Menge zusammengekommen Smile

Zitat:

Das Franzosenkraut nennt man auch noch Knopfkraut. Es kommt soweit ich weiß ursprünglich aus Peru und ist somit ein ideales natürliches Futter für Meerschweinchen.

*g* Noch so ein Neophyt. Ehrlich gesagt ist mir das Knopfkraut sympatischer als das Springkraut. dass es aber aus Peru kommt wusste ich gar nicht.

Zitat:
Portulak hab ich auch noch nie bewusst wahrgenommen.

Der Portulak ist eine wärmeliebende Pflanzen und wächst in kältere Gebieten auch weniger. Bei uns sieht man ihn bei warmen Sommern praktisch überall, aber beispielsweise bei meinen Grosseltern in den Bergen habe ich noch nie welchen entdeckt. Ich hatte auch schon mit anderen Leuten aus Deutschland darüber gesprochen und denen war das kein Begriff. Ich könnte mir daher vorstellen, dass sein Verbreitungsgebiet auf warme, sonnige Standorte beschränkt ist und möglicherweise auch auf bestimmte Böden.

Zitat:

Als sehr lecker wird auch die Erdbeerpflanze bzw. Wilde Erdbeere befunden.

*g* Erdbeere gehört bei mir schon zum Standard. Die Blätter verfüttere ich gelegentlich.

Zitat:

Bewußt gefüttert habe ich im ganz zeitigen u.a. Frühjahr Viola odorata, das Wohlriechende Veilchen. Das fanden sie wohl sehr lecker (es schmeckt auch leicht süßlich, wenn mich nicht alles täuscht).

Das wollte ich auch verfüttern. Aber dieses Jahr konnte ich bei uns kein Veilchen entdecken. Letztes Jahr wuchsen davon einige bei uns, aber dieses Jahr hatte ich irgendwie keine gesehen Augenrollen.

Zitat:

Das Highlight am Löwenzahn sind indes weder Blüten noch Blätter, sondern die kilometerlangen Stengel. Die können gar nicht lang genug sein und frisch ist ein Muss, denn dann knacken und krachen die so schön - und Degus' Vorliebe für "knackiges" haben wir ja schon öfter festgestellt

Wie war das schon wieder mit den Stängeln? Wink Sie enthalten bösen weissen Saft und der ist giftig... Mist, alles was lecker ist, darf nicht verfüttert werden.
Ich konnte jetzt keine Präferenz für Stängel feststellen. Allerdings hatte ich zeitweise den Eindruck, dass sie sich auf die Blüten stürzten. Vermutlich einfach deshalb, weil sie damals neu waren.

Zitat:
Sowohl der Stinkende Storchenschnabel (Geranium robertianum) als auch das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) stinken dermaßen ekelhaft, dass ich im Leben nicht drauf käme, das zu verfüttern, geschweige denn selbst zu essen.

Dass das Springkraut stinkt ist mir bisher nicht aufgefallen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich die Pflanze nicht sonderlich mag und sie hatte mir einst mit ihren Samen einen gehörigen Schrecken eingejagt (ja Augenrollen, sie heisst nicht vergebens Springkraut).
Aber irgendwie wäre es mir gerade recht gewesen, einen Hinweis zu finden, dass sie giftig wäre. Naja so ist es eine Bauchentscheidung, wenn ich davon abrate (abgesehen davon, dass man unbekannte Pflanzen nicht füttern sollte).

Zitat:

Alle heimischen gelbblühenden Korbblütler mit löwenzahnähnlichen Blättern sind unproblematisch, egal, ob es sich um Pippau, Ferkelkraut, Löwenzahn oder die Gänsedisteln handelt. Ich hab die noch nie durchbestimmt ...

Diese Vermutung hatte ich auch schon. Nur ist es gut, wenn man da von anderen bestätigt bekommen kann Wink.

Zitat:

Nachtkerze verfütter ich nicht, das wurde mir als kleiner Pöks als giftig beigebracht, irgendwie trau ich mich da heute noch nicht ran, genauso auch die Königskerze.

Meine bisherigen Erfahrungen mit Nachtkerze waren gut, wobei ich ehrlich gesagt die Fütterung auch nicht forcierte.
Königskerze würde ich jetzt auch nicht unbedingt verfüttern, abgesehen vielleicht von den Blüten.

Zitat:

Storchschnabel
problematisch, für Degus unproblematisch, wird nicht gern gefressen

Wie kommst du zu dieser Meinung? Gehst du davon aus, da der Storchschnabel mit dem Reiherschnabel verwandt ist, dass auch der Storchschnabel sich für Degus eignet?

@Murx
Wieso ist Boretsch problematisch? Das würde mich schon interessieren.
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Octodon
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BeitragVerfasst am: 15.05.2007 20:23    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:

Zum Sammeln:
Alle heimischen gelbblühenden Korbblütler mit löwenzahnähnlichen Blättern sind unproblematisch, egal, ob es sich um Pippau, Ferkelkraut, Löwenzahn oder die Gänsedisteln handelt. Ich hab die noch nie durchbestimmt ...


Kreuzkraut (Senecio jacobaena oder so) ist auch gelb, ein Korbblütler - und vor ihm wird eingehend wegen seiner "Giftigkeit" gewarnt. Giftig heißt jetzt nicht unbedingt = totumfall, weißt schon, aber trotzdem würde ich persönlich das Kraut nicht verfüttern.

Das besagte Springkraut stinkt wirklich bestialisch. Örks, mir graut schon vor dem Sommer, da werde ich die Lahnufer meiden wie der Teufel das Weihwasser.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 15.05.2007 23:33    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Schau dir mal die Blätter vom Kreuzkraut an:

Quelle: Wikipedia

Dann schau dir mal die Blätter vom Löwenzahn und ähnlichen an:

Quelle: Wikipedia

Die löwenzahnähnlichen Blätter sind nie tief eingekerbt UND gelappt, wie es die Blätter des Jakobskreuzkrautes sind. Einige Kreuzkrautarten haben sogar gefiederte Blätter - auch das sind keine löwenzahnähnlichen Blätter.
Dann gibt es bei den Kreuzkräutern noch ganzrändige, elliptische Blätter, runde Blätter, Blätter in Blaugrün oder was weiß ich alles für Abarten - alle aber nicht löwenblattähnlich ...

Es geht hier einzig um die Merkmalskombination, nicht um einzelne Merkmale.
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Octodon
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BeitragVerfasst am: 19.05.2007 20:14    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Ich persönlich kenne den Unterschied zwischen Kreuzkraut und Löwenzahn, aber trotzdem nochmal danke für die Aufklärung.

Meine Hinweis mit dem Kreuzkraut war demnach eher aus der Sicht eines botanischen Laien.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 19.05.2007 21:34    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Du meinst, eingekerbt und gelappt könnte mit löwenzahnähnlich, als gekerbt und spitz, verwechselt werden?
Muß ich mir merken ... *seufz*
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Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 19.05.2007 22:37    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Und noch eine ketzerische Anmerkung. Senecio-Arten stehen auf dem Speiseplan der freilebenden Verwandten unserer Degus. Zwar werden sie laut Meserve et al. (1983) nur zu gewissen Zeiten gefressen und zwar hauptsächlich im Dezember (12,1 %) und in sehr geringen Mengen im November zuvor (0,5 %). Allerdings gibt es eine andere Studie, die erwähnt, dass die Degus im dortigen Gebiet sich hauptsächlich von einer Senecio-Art (leider find ich die Notizen nicht mehr, in der ich aufgeschrieben hatte um welche Art es sich handelte) ernähren täten.
Ich bin nichtsdestotrotz vorsichtig und würde sowas nicht füttern. Aber, so scheint es, haben die Degus doch eine gewisse Toleranz gegenüber solchen Frasschutzstoffe.
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BeitragVerfasst am: 20.05.2007 21:16    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Ja, es ist recht. Verzeihung, dass ich die Anmerkung mit dem Kreuzkraut angebracht habe, augenscheinlich bin ich die einzige, die der Ansicht ist, dass dieses Kraut - wohlgemerkt für Laien - eine gewisse Verwechslungsgefahr birgt. Dass beispielsweise auch Hahnenfuß als harmlose Butterblume mitgenommen und verfüttert wird, ist bestimmt auch nur ein Einzelfall und passiert in der Regel nicht. Augenrollen

Des weiteren habe ich extra erwähnt, dass Kreuzkraut keine Totumfall-Giftpflanze ist, sondern "lediglich" eine problematische Pflanze, die im Grunde genommen nicht auf dem Speiseplan von Degus in durchschnittlicher Heimhaltung stehen sollte. In der Hinsicht wurde mir ja auch recht gegeben. Da spielt auch die ach so ketzerische Anmerkung, was Degus so alles in Freiheit finden, für mich eigentlich weniger eine Rolle.

Hin und wieder ist es nicht verkehrt, gewisse Dinge auch mal wieder mit den Augen eines Laien zu betrachten. Je mehr man nämlich selber weiß, desto mehr verliert man da mit der Zeit den Blick für und setzt vieles als selbstverständlich voraus, was speziell für Anfänger in Botanik und "alternativer Deguernährung" aber völliges Neuland ist.

Vielleicht ist meine Frage mit dem Kreuzkraut unter diesem Background ein klein wenig besser nachvollziehbar und man wird nicht gleich für doof erklärt.
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 21.05.2007 01:04    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Was, wenn ich auch denken würde, dass da ein gewisses Verwechslungspotential vorhanden ist?

Ich meine wenn es nur schon Leute gibt, die Karden und Disteln verwechseln können, die nun mal wirklich sehr gut unterscheidbar sind... Dem Laie sein Problem ist oft auch noch, dass er zu wenig weiss um zu erkennen, dass er eine falsche Annahme trifft. So kann es z.B. passieren, dass man alles für Löwenzahn hält, was ähnliche Blätter hat. Erst wenn es dann blüht, sieht man dann vielleicht, dass die Blüten ganz anders aussehen, als die des normalen Löwenzahns.
Die Erfahrung ist m.E. daher ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Erkennung/Bestimmung von Pflanzen.

Ein lustiges Rätselraten gibt es z.B. hier:
http://www.degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?t=17452
(...und die wilden Spekulationen bestätigen, so kleine, hübsche, gelbe Blümchen zu bestimmten ist gar nicht so einfach)
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 21.05.2007 13:42    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Au ... das ist ja wirklich ein lustiges Rätselraten um den Pippau ... *g*
Wobei ... gerade bei den gelben Korbblütlern kann ich mich selbst noch zu genau an die Zeiten erinnern, wo alles, was gelb geblüht hat und "gefüllt" war, von mir für Löwenzahn gehalten wurde ... wenn es nicht "gefüllt" war, war es Hahnenfuß ...

Zitat:

Hin und wieder ist es nicht verkehrt, gewisse Dinge auch mal wieder mit den Augen eines Laien zu betrachten. Je mehr man nämlich selber weiß, desto mehr verliert man da mit der Zeit den Blick für und setzt vieles als selbstverständlich voraus, was speziell für Anfänger in Botanik und "alternativer Deguernährung" aber völliges Neuland ist.

Weißt du, wie schwer das ist?
Mir sind von Anfang an die Unterschiede in den Blättern von Löwenzahn und Jakobskreuzkraut aufgefallen ... trotz gleicher Blüte (so gleich ist die zwar auch nicht, viel MIR nur nicht auf.) Sich dann vorzustellen, daß es Leute gibt, für die es keinen Unterschied macht, ob etwas gezähnt, also spitz ist, oder gelappt, also rund, ist verdammt schwer, das fällt einem erst auf, wenn man mit der Nase zwangsweise drauf gestoßen wird. Deshalb hab ich ja auch erstmal so unwirsch reagiert.

Was Senecio-Arten angeht - die sind ziemlich tücksch!
Frisch werden sie gemieden oder zumindest nur soviel gefuttert, wie vertragen wird. Selbst kreuzkrautempfindliche Tierarten, wie Rinder oder Pferde, vergiften sich extrem selten auf der Weide.
Gefährlich wird Kreuzkraut im getrockneten oder sillierten Zustand - die Geschmacksstoffe, die vor der Giftigkeit warnen, sind im toten Kraut schon nach wenigen Tagen vollständig abgebaut, übrig bleibt einzig das Gift.

Es kommt aber noch schlimmer - es gibt nur sehr selten akute Vergiftungen, viel häufiger wird die Leber angegriffen. Die ersten Symptome fallen erst bei fortgeschrittener Leberzirrhose auf! Das ist ein Zustand, bei dem das Tier nicht mehr gerettet werden kann.

Auch ist das vielzitierte Jakobs-Kreuzkraut nicht unbedingt das Giftigste aus dieser Gattung, in Südamerika, Brasilien und Australien sind etliche Arten beschrieben, bei denen selbst bei Pferden eine weitaus geringere Pflanzenmenge zum Töten von Pferden gebraucht wird, wie vom guten Jakobskreuzkraut.

Nach meinem System ist das frische Kraut deshalb je nach Tierart zwischen leicht giftig und stark giftig einzuordnen, das getrocknete oder silierte Kraut dagegen unter tödlich giftig! Aus der Gattung Senecio selbst kenne ich keine Ausnahme.
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Octodon
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BeitragVerfasst am: 21.05.2007 14:58    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

wenn sich jetzt doch alle einig sind hinsichtlich potentieller Verwechslungsgefahr von Kreuzkraut (als vermeindlicher Löwenzahn), dann versteh ich nicht, warum um meinen Einwand hinsichtlich Bestimmungsprobs beim Laien erst so ein Bohei gemacht wurde.
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davX
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BeitragVerfasst am: 21.05.2007 15:24    Titel: Re: Erfahrungen mit Unkräuter? Antworten mit Zitat

Bist du dir sicher, dass das Pippau ist? M.E. könnte das auch eine Löwenzahn-Art (Leontodon sp. NICHT Taraxacum officinale) sein.
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