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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 13.09.2013 04:36 Titel: Gras sammeln |
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Huhu,
bin eher per Zufall darauf gestossen:
http://www.diebrain.de/nh-gras.html
Die Infos, wo Stadtmenschen sammeln sollen, sind leider etwas kurz gehalten.
Was ich interessant fand:
Zitat: |
Grünes Getreide - nur ungedüngt!
Zwar sind die grünen Getreidehalme ebenfalls als Futtergras geeignet, auf konventionell genutzten Feldern sind sie allerdings oft mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt, sowie stark gedüngt und damit zu nährstoffreich (sie enthalten häufig zu viel Kalzium, Phosphor und vor allem Nitrate, die im Körper zu giftigem Nitrit umgewandelt werden). Wild wachsende, grüne Getreidehalme von ungüngten Wiesen können natürlich gern gesammelt und mit verfüttert werden.
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Vor allem die Sache mit den Nitraten und dem Getreide.
Von dem folgenden Buchtipp kann ich allerdings nur abraten:
Zitat: |
Zur Pflanzenbestimmung und um herauszufinden, was als Futterpflanze geeignet und was giftig ist, empfehle ich dieses Buch: Taschenatlas Pflanzen für Heimtiere: Gut oder giftig? von Marlies Busch
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Den hatten wir interessanterweise vor ein paar Jahren auch mal behandelt im Rahmen des Herbivora Chilena Reports. Anja machte damals die Rezension und kam zu einem ähnlich vernichtenden Urteil wie ich... gerade was die Angaben in Bezug auf Chinchillas angeht, sind oft weit von der Realität entfernt, aber auch sonst ist das Buch in manchen Angaben alles andere als zuverlässig... vielleicht müsste man dem mal ein eigenes Thema widmen. Der etwas später erwähnte Pflanzenführer von BLV dürfte dagegen eine gute Wahl sein, allgemein sind die Pflanzenführer von Kosmos, BLV und Co. von guter Qualität und einige sind auch rechte Klassiker.
Auch interessant dürfte das hier sein, wie es zum Mythos gefährliches, nasses Gras kam:
http://www.diebrain.de/nh-feuchtesfutter.html _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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suntrek Lästermaul
Anmeldungsdatum: 09.03.2013 Beiträge: 242 Wohnort: Bielefeld
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Verfasst am: 13.09.2013 19:54 Titel: Re: Gras sammeln |
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Ich finde das Buch auch nicht optimal, steht auch auf meiner Hp wieso.
Grünes Getreide bekomme ich immer von einer die ich kenne dort wächst es auf dem Hof wo Regenwasser, in dieer Rinne da, reinfließt dank Hühnerfutter grünes Getreide. Meine freuen sich immer riesig wenn es das gibt dann auch immer mehrere Hände. _________________ Mit freundlichen Grüßen Jasmin und ihr tierischer Anhang. |
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Andreas Kaninchen würden Wiese kaufen
Anmeldungsdatum: 27.02.2009 Beiträge: 1239
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Verfasst am: 13.09.2013 22:05 Titel: |
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diebrain hat Folgendes geschrieben: | Wenn der Halter die Kaninchen/Meerschweinchen dann ohne Vorbereitung auf der Wiese laufen lässt oder ihnen frisch gerupftes und damit auch normalerweise taunasses Gras gibt, überfressen sich die Tiere schnell und massiv. Sie haben Heißhunger, dazu einen eher leeren Darm, in dem sich kaum Rohfaser befindet und eine langsame Verdauung. Durch die so verlangsamte Verdauung, die fehlende Rohfaser und dadurch, dass wegen dem Heißhunger viel Futter auf einmal aufgenommen wird und im Magen/Darm regelrecht zusammen klumpt, kommt es dort zu Aufgasungen. Durch die Flüssigkeit erhitzt das Grünfutter im Darm zusätzlich (Wasser ist ein guter Wärmeleiter). Also: matschiges, sehr feuchtes Grünfutter fängt schneller an zu gären. Wird es im Darm nicht durch Rohfaser zerrieben und schnell durch den Darm transportiert, verklumpt das Futter und es bilden sich an diesen Stellen gefährliche Gasblasen im Darm."
Quelle: http://www.diebrain.de/nh-feuchtesfutter.html |
Da hat sich Christine aber ordentlich was zusammen gezaubert...
Die Theorien zur Entstehung von Tympanie (Trommelsucht, Aufgasung etc.) sind zum Teil sehr steil. Webseiten bieten zum Beispiel Abhandlungen und Versuche mit aufquellenden Futtermitteln, die jegliches physikalisches Wissen missen lassen. "Jugend forscht" halt...
Ganz allgemein wird immer wieder festgestellt, dass es zu Magenüberladungen kommen kann, wenn das Tier ausgehungert ist und dann große Mengen auf einmal frisst. Dadurch könnte es sogar zu einem Reißen der Magenwand kommen. Dazu muss man sich folgende vor Augen halten: der Magen des Kaninchens ist nie vollkommen leer, selbst bei Futterrestriktion bzw. -rationierung ist er immer teilweise gefüllt - nämlich mit Blinddarmkot. Dieser Fakt bewahrt das Kaninchen vor Notsituationen, die ja durchaus auch in der Natur vorkommen können. Das heißt schon mal schlicht, dass die Formulierung "leerer Magen" bei Kaninchen nicht zutreffen kann (es sei denn, man verhindert die Blinddarmkot-Aufnahme). Das unterscheidet also das pflanzenfressende Kaninchen z. B. vom Pflanzenfresser Pferd.
Ebenfalls ganz allgemein festgestellt wird, dass sowohl Trockenfutter als auch frische (nasse) Grünpflanzen zu Magenüberladungen führen können. Hier hätten wir den nächsten Widerspruch: während für trockene Futtermittel eine Quellung theoretisch und kurz gedacht noch einigermaßen nachvollziehbar wäre, ist das für frische Gräser und Kräuter schon nicht mehr der Fall - sie sind ja schon mit Wasser "gesättigt", können also gar nicht mehr quellen.
Die sogenannten "Quellversuche" von "Jugend forscht" bestehen im Wesentlichen darin, dass in einer verhältnismäßig großen Wassermenge ein trockenes Futter gelegt wird. Das quillt dann föhlich vor sich hin - vergrößert also rein optisch sein Volumen. Hier kommen wir zum nächsten Problem: wil man dieses "Experiment" auf den Magen des Kaninchens übetragen, müsste also auch eine sehr große Wassermenge vorhanden sein, die das aufgenommene Futter zum Quellen bringt. Das kann aber nur aus der Darmwand, den Muskeln etc. kommen, denn wenn es sich um Wasser aus dem Magen handeln würde, hätten wir ein Gleichgewicht: das Wasser, welches im Magen herum schwappt, dringt zwischen die Moleküle des Futters. Auf Grund des Massererhaltungssatzes passiert also nichts weiter als eine Ortsveränderung der Wassermoleküle: das aufgenommene Futter verdrängt den Ozean im Magen, der dann in die Masse des Futters drängt. Das heißt für das Volumen: Plus Minus Null. Also kann es sich bei der angeblichen Quellung nur um Wasser handeln, das irgendwo anders her kommt. Bleibt nur noch die Magenwand, die Muskeln, die Blutgefäße etc. Dann wäre die Tympanie aber eher ein Austrocknen von Gefäßen und Gewebe...
Das "Erhitzen" des Futters im Darm würde bedeuten, das es Temperaturen erreichen müsste, die über der der Körpertemperatur liegen. Wie soll das denn gehen? Durch Reibung?
Was bleibt denn nun noch als Möglichkeit einer "Aufgasung"? Genau das, was der Begriff auch sagt: es entsteht irgendwie Gas. Dafür gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder es besteht eine Verstopfung, so dass im dahinter liegenden Abschnitt wegen des fehlenden Weitertransport der Nahrung Fäulnissprozesse stattfinden - oder das Gas kommt irgendwie aus dem Futter. Wenn ja, ist die Frage, aus welchem Futter und warum? Dafür gibt es wesentlich einleuchtendere Erklärungen als "Quellversuche" oder den Quatsch von diebrain...
freundliche Grüße,
Andreas |
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Miriam Freak
Anmeldungsdatum: 06.09.2010 Beiträge: 370 Wohnort: Offenbach
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Verfasst am: 13.09.2013 22:21 Titel: |
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Andreas, was mich interessieren würde, vielleicht weißt Du darüber etwas.
Angeblich soll es lt. einiger TÄ auch bei Atemproblemen zu Aufgasungen kommen, wenn die Tiere eine Maulatmung haben und dadurch "Luft schlucken".
Ich weiß nicht, mir kommt diese Begründung immer vor wie eine Ausrede, wenn TÄ am Ende ihrer Behandlungsmöglichkeiten bei Kaninchen stehen.
Dass Kaninchen Nasenatmer sind und große Schwierigkeiten haben, durchs Mäulchen zu atmen, ist mir bekannt, aber ist die Anatomie der Atmungsorgane wirklich so konzipiert, dass sie anstatt nur zu atmen, u.A. auch Luft schlucken (müssen)?
Vielleicht irre ich mich ja auch, ist Deiner Meinung nach da etwas dran?
Und selbst wenn, bleibt für mich die Frage wie es von der Luft, die geschluckt wurde zu einer gefährlichen Aufgasung kommt, da diese ja erst gefährlich wird, wenn Gärungsprozesse stattfinden. _________________ Liebe Grüße
Miriam |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 15.09.2013 15:47 Titel: Re: Gras sammeln |
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Ja Andreas, das kann man wahrlich sagen .
Ich hab auch nicht schlecht gestaunt ob dieser Abhandlung zum nassen Frischfutter. Was mir so konkret durch den Kopf schwirrt, wenn ich ausgehungert nach einer Nacht ohne Futter lese, das sind die Caecotrophen, mit welchen ein Kaninchen sich den Magen füllen soll, wenn kein Futter vorhanden ist und gerade erst die letzte Mahlzeit verdaut wurde. Zumindest bei Wildkaninchen würde das zwar am Tag stattfinden, aber bei verkehrtem Tagnachtrythmus müsste das vermutlich auch kehren... so meine spontane Überlegung.
Auch der ganze Tathergang liest sich recht "gewagt".
Was "Jugend Forscht" angeht, da gäbe es noch etwas anderes zu überlegen, wie kommt das Futter möglichst trocken in den Magen und wie verhindert man die Einspeichelung beim Fressen? Durch die ganze Einspeichelung wird doch schon ein guter Teil des Quelleffekts zunichte gemacht. Optisch sind diese Quellversuche natürlich dennoch ein Highlight: Eine gute Show und schon hat man viele in der Tasche.
Zitat: |
Das "Erhitzen" des Futters im Darm würde bedeuten, das es Temperaturen erreichen müsste, die über der der Körpertemperatur liegen. Wie soll das denn gehen? Durch Reibung?
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Chemische Prozesse können unter Luftausschluss duchaus Hitze produzieren, das Phänomen kennt man beim Trocknen von Heu, wenn man es zu wenig luftig trocknet. Mir wurde sogar Kräutergut (Brennnessel) schwarz deswegen. Es war allerdings nur eine kleine Menge. Zudem kennt man das Phänomen vom Kompost oder früher bei den Ananashäuser (Vorgänger der Gewächshäuser), die wurden anfänglich mit Pferdemist beheizt und ebenso die Frühbete später noch lange Zeit ebenso.
Die Frage wäre hier jedoch, darf man etwas grob ausgedrückt, vom Pferdemist im Kompost auf den Kaninchendarm schliessen?
Apropos OT, ganz surreal, man stelle sich mal die Beschreibung vor, und denke von Sprachlichen ableitend: Heisshunger erzeugt Hitze im Darm, hat man genug Hitze, so fängt irgendwann mal das Futter an zu schmelzen und es klumpt,... usw.
OTOT: ganz so abwegig ist dieses ableiten von der Sprache übrigens nicht und funktioniert in gewissen Fällen auch. Die traditionelle chinesische Medizin hat in gewissen Fällen solche Konzepte, z.B. Scharfe Speisen erzeugen Hitze, Hitze ist Ausdruck für viel Energie, Wut...
Zum Futterpflanzenbuch hatte ich hier unsere Kritik veröffentlicht, wir hatten damals 4 Bücher uns vorgenommen:
http://www.octodons.ch/projekte/hcr/hcr_2010_1.pdf
Anja kam zum Schluss, dass das Buch als Ergänzung zu anderen Büchern akzeptabel sei, sie es aber nicht empfehlen könne. Die Mängel, welche sie aufzählte waren u.a. Kirschbaum für Nager schwach giftig, aber als Futter geeignet, dagegen der Pflaumenbaum stark giftig. Der Natternkopf wurde als Futterpflanze bezeichnet (Giftpflanzen-Standardliteratur sagt "giftig") und der Klatschmohn als stark giftig (Giftpflanzenliteratur "giftig"). Ferner wurde die Stockmalve weder als giftig noch als Futter geeignet bezeichnet, Anja erwähnt, dass sie jedoch als Futterpflanze geschätzt sei. Ferner bemängelt sie teils schlechte Fotos, magere Pflanzeninfos, welche teils zweifelhaft seien und fehlendes System, wie die Pflanzen geordnet sind, dass man sie schneller finden kann (man müsse das ganze Buch durchblättern).
Was mir auffiel, dass gerade in Bezug auf Chinchillas einige ganz grobe Fehlinformationen drin waren, aber auch sonst, fielen mir noch ein paar Dinge auf. Ich hatte mir das irgendwo sogar mal notiert, aber natürlich müsste ich das erst wiederfinden.
Die anderen drei Bücher kamen bei unserer Buchkritik deutlich besser davon.
@Jasmin
Naja du sagst einleitend zum Buch: "Ich finde, dass Buch relativ gut gelungen", was so ja dann nicht so recht stimmt. Wenn man viel auszusetzen hat, dann wäre es ehrlicher zu sagen, mein Urteil fällt durchzogen aus oder das Buch mag mich nicht so recht überzeugen oder wenn man es noch ein bisschen "schönreden" will etwas im Stil von "Ich finde das Buch in einigen Stellen durchaus gelungen, doch leider wird dieser Eindruck durch eine Reihe von Schwachpunkten/Mängel getrübt. So zum Beispiel bla bla bla usw."
Was die Pflanzenbestimmung selbst angeht, würde ich sagen, dazu ist das Buch auch nicht gemacht. In erster Linie geht es darum, die Frage zu klären ob Pflanze XY fütterbar ist. Für die Bestimmung ist nach wie vor ein gängiges Bestimmungsbuch besser geeignet. Das steht für mich daher eigentlich auch nicht zur Diskussion, bzw. ich würde sagen im Idealfall hat so ein Buch aussagekräftige, gute Fotos oder Zeichnungen, die bei der Bestimmung helfen, erwarten würde ich das nicht und daher bei der Beurteilung würde sowas für mich auch nicht gross ins Gewicht fallen.
Das Problem bei diesem Buch finde ich nämlich, dass es schon bei seinem Kernthema durchfällt durch zahlreiche Fehler und Mängel und das ist unschön. Wer so stark danebenhaut wie dieses Buch was giftige und ungiftige Pflanzen angeht und nicht mal diese nachvollziehbar begründen kann (z.B. durch seriöse Quellen, welche sich gelegentlich auch mal irren können), der hat es verdient, wenn dies in einer Kritik auch als zentraler Mangel angekreidet wird und das wesentlich das Gesamturteil beeinflusst. Man könnte vielleicht der Autorin zugute halten, dass sie zu viele Tierarten aufs Mal zu behandeln ohne die dafür nötigen Kenntnisse zu haben, aber auch da muss man letztlich sagen, dass das keine Ausrede sein darf. Und es ist ja auch bekannt, dass wenn man zu viel in ein Buch packen will, dass das auch schief gehen kann. Das Problem hier ist jedoch, dass viele Halter dazu nicht in der Lage sind, das einzuschätzen. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 21.09.2013 11:49 Titel: Re: Gras sammeln |
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Interessant in diesem Zusammenhang wäre unter anderem noch folgender Kommentar:
Was insofern eine positive Aussage für Diebrain ist: Themen werden aktuell gehalten und die Transparenz zur Herkunft von Informationen verbessert. Wenn ich mich an die Anfänge erinnere, wie ich zur Nutzung von Quellenangaben kam, war das auch ein längerer Prozess. Man merkt den Zeitaufwand jedoch gut, den man hier investiert: einmal gut recherchiert und Quellen präzise ausgewiesen hilft später einfacher schon mal behandelte Informationen wiederzufinden und weiterzuverarbeiten... es hilft also dem Autor und den Lesern (und natürlich auch der Konkurrenz, doch auch das ist gut, denn so kommen gute Informationen schneller und präziser in den Umlauf).
Dieser Kommentar war übrigens auf den folgenden Leserkommentar bei Amazon zu Andreas' Buch:
Nun was ist diese info-kaninchen.de.tl?
Es soll eine Kurzform von Diebrain sein, was schon mal anmassend klingt und man kann sich vorstellen, wenn jemand fremde Informationen zusammenkürzt und nicht selbst eine gute Ahnung von seinem Handwerk hat, da bleibt oft wenig Gehalt am Schluss übrig... (die Marketingbranche und ihre Worthülsen lassen grüssen ).
Ich gehe also kurz mal durch, Thema Ernährung, als erstes gleich lese ich "Was ist ein Stopfmagen?"... nun Stopfmagen/Stopfdarm, wir hatten diesen Mythos hier auch schon, er hält sich ganz schön hartnäckig in den Köpfen der Leute.
Aussagen wie die folgende sind zwar wirklich eine starke Zusammenfassung der Materie:
"Die Grundnahrung der Wildkaninchen sind Gräser, Blüten, Blätter und Kräuter. Aus diesem Grund sollten wir versuchen unsere Hauskaninchen annähernd artgerecht zu ernähren. Denn nicht nur für eine gut funktionierende Verdauung, sondern auch für den Zahnabrieb ist das ausgiebige Malmen von Gräsern wichtig."
Quelle: http://info-kaninchen.de.tl/%26%238226%3B-Ern.ae.hrung.htm
Allerdings muss man sich hier wirklich fragen, ist es sinnvoll ein solches Thema so stark zusammenzukürzen, dass alle nennenswerte Information rausgekürzt wurde? Was ist mit konkreten Beispielen von Pflanzenarten und Bestandteile, die gefressen werden? Alles weggekürzt, professionell ist das sicher nicht.
Den Spass gibt es übrigens auch noch für Chinchillas, Degus und Meerschwein. Details erspare ich hier, beim Degu taucht der Stopfmagen jedenfalls wieder auf und die wilden Chinchillas leben auf 3000-5000 m Höhe in den Anden natürlich. Dass jedoch das Chinchillareservat in Aucó bei Illapel im Tiefland auf wenigen Hundert Metern Höhe liegt, das stört jedoch keineswegs. Und so funktioniert das mit den Zusammenfassungen: man sucht sich aus verschiedenen Quellen Informationen zusammen, kürzt sie und lässt (eventuell wichtige) Angaben weg und vor allem prüft man sie nicht auf ihre Richtigkeit. Der Leser muss dann die ganze Arbeit auch noch machen, welche der Zusammenfasser "vergessen" hat, mühsam hinterherrecherchieren, um am Schluss festzustellen, dass so einiges so nicht stimmt, wie es zusammengefasst wurde. Da fragt man sich, wozu dieser Leerlauf, wieso nicht direkt auf Diebrain verlinken, wenn man es nicht besser kann, wieso nicht auf andere fundierte Quellen verlinken... oder wieso sich nicht ein kleines Thema rauspicken und das wenigstens gründlich aufarbeiten und sauber wiederzugeben? Wohlgemerkt, eine gute Infoseite umfasst viele Jahre kontinuierliche Arbeit, Recherche, Beobachtung und Erfahrung. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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2Zwerge Fellnase
Anmeldungsdatum: 05.12.2013 Beiträge: 9
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Verfasst am: 05.12.2013 23:08 Titel: |
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Meiner Meinung nach darf man die ganze Angelegenheit nicht so wissenschaftlich sehen.
Das heisst, dass ein Kaninchen ein Lebewesen ist und kein wissenschaftlich ergründbares Mollekül, das mit irgendeiner Formel analysiert werden kann und auf eine Gleichung kommt und
in Prozent hochgerechnet wird.
Die Recherchen von DieBrain sind nicht nur so dahin geschrieben, sondern erstklassig recherchiert und wiedergegeben.
Man darf auch nicht pauschalisieren und alle Tiere über einen Kamm scheren. Eine Aufgasung kommt auch nur in diesen Fällen vor, wo das Kaninchen wirklich ausgehungert war und zuviel gefressen hat, was ihm diese Aufgasung bescherte. Von daher bitte nicht wissenschaftlich ergründen wollen, was in wissenschaftlicher Theorie von 100 Tieren eventuell nur 40 % der Tiere betreffen. ?
Man kann als Wissenschaftler, Chemiestudent und Student allgemein alles in Frage stellen, was sich einem Selbst unwissenschaftlich vorkommt. Da ist das Universum nicht das Einzige Quellgebiet.
Und vorallem, man darf nicht alles, was im Netz geschrieben steht, so ernst nehmen, denn wir alle, jeder von uns, kann immer nur das weitergeben, was wir in eigener Erfahrung bekannt geben können.
von daher ist ein In-Frage-Stellen von Menschen, die dem Tier wohlgesonnen sind und darüber schreiben und versuchen, aufzuklären, hier Fehl am Platze. Man kann alles in hinterfragen und für unmöglich analysieren, Fakt ist aber immer, was an Erfahrung übrigbleibt und Erfahrung bringt die Menschen näher an die Wirklichkeit als analytisch synthetische theoretische Wissenschaftliche Formeln und Gleichungen.
Ganz liebe Grüße in die wunderschöne Schweiz
Birgit |
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Hasilein Lästermaul
Anmeldungsdatum: 12.01.2012 Beiträge: 158
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Verfasst am: 10.12.2013 15:16 Titel: |
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Gut, daß hier einfach alles zusammenkommt:
Den Tieren "wohlgesonnene Menschen", Wissen, ´ne Menge Erfahrung, wissenschaftliche Analysen, Intuition, Humor, Kultur, und und und...
Mann, da bin ich ja echt froh, daß ich vieles andere im Netz nicht so ernst nehmen muß, jaja... |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 10.12.2013 19:21 Titel: Re: Gras sammeln |
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Danke .
Ja die Themen sind oft ernst genug, da ist manchmal ein bisschen Humor dringend nötig. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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Andreas Kaninchen würden Wiese kaufen
Anmeldungsdatum: 27.02.2009 Beiträge: 1239
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Verfasst am: 14.12.2013 22:04 Titel: |
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2Zwerge hat Folgendes geschrieben: | von daher ist ein In-Frage-Stellen von Menschen, die dem Tier wohlgesonnen sind und darüber schreiben und versuchen, aufzuklären, hier Fehl am Platze. |
Nein, ist es nicht. Allein eine gefühlte "Wohlgesonnenheit" ist nicht geeignet, Tiere vor Schäden zu bewahren.
2Zwerge hat Folgendes geschrieben: | Man kann alles in hinterfragen und für unmöglich analysieren, Fakt ist aber immer, was an Erfahrung übrigbleibt und Erfahrung bringt die Menschen näher an die Wirklichkeit als analytisch synthetische theoretische Wissenschaftliche Formeln und Gleichungen. |
Würdest Du Deine Kinder von Lehrern unterrichten lassen, die ausschließlich ihre eigenen Erfahrungen als "Wissen" vermitteln?
Beispiel 1: ein "Tierschutz"-Organisation hat auf Grund von "Erfahrungen" festgestellt, dass Tiere bei einer "ad-libitum-Fütterung" mit Grünzeug verfetten. Als "Beweis" wurden Bilder von Tieren gezeigt - fast ausnahmslos Widderkaninchen und ein Riesen-Mix. Die Tiere wurden immer in einer Position fotografiert, die den Eindruck erweckt, sie wären fett (weil hockende Tiere z. B. den Ansatz einer Wamme vermuten lassen). Ich kann solche Bilder übrigens auch von Wildkaninchen zeigen.
Diese "Tierschutz"-Organisation hat prinzipiell nur einen Zweck: die Menge an Tieren möglichst effizient zu versorgen. Effizienz hat eigentlich nie etwas mit dem Wohlergehen des Tieres zu tun, sondern bedeutet immer einen Vorteil für den Halter (finanziell, Aufwand etc.).
Als Fazit lässt man verlauten, dass man wieder zur restriktiven Heu-/Gemüse-Fütterung zurück kehrt.
Diese "Erfahrung", ihre Interpretation und Veröffentlichung ist für Kaninchen absolut ungeeignet.
Beispiel 2: Die gleiche Orga empfiehlt für die Reinigung von Tieren mit Durchfall eine spezielle Seife, weil sie gute Erfahrungen damit gemacht hätten (man bekommt in kurzer Zeit ein sauberes Tier). Ich habe mit dem Hersteller dieser Seife gesprochen: er spricht sich gegen einen solchen Einsatz seines Produktes bei Tieren aus, weil Hautreaktionen nicht ausgeschlossen werden könnten.
Beispiel 3: Von "Tierschutz"-Organisationen werden Empfehlungen für die Vergesellsschaftung von Tieren ausgesprochen (u. a. in einer Fachzeitschrift veröffentlicht!) - man solle die "Streithähne" in eine Box packen und mit dieser Box im Auto einfach herum fahren. Das würde die Tiere zusammen schweißen.
Aus meiner Sicht ist das Tierquälerei, empfohlen von "Tierschutz"-Organisationen auf Grund von so genannten Erfahrungen.
2Zwerge hat Folgendes geschrieben: | Die Recherchen von DieBrain sind nicht nur so dahin geschrieben, sondern erstklassig recherchiert und wiedergegeben. |
Woher weißt Du das?
Christine Wilde kenne ich aus eigenen Diskussionen mit ihr und ich kann ziemlich gut einschätzen, welche Informationen sie nutzt uind wie sie diese interpretiert. Sie selbst hielt damals (ich bin mir nicht ganz sicher) 3 Kaninchen in der Wohnung. Welche Erfahrungen sollen dabei herum kommen?
freundliche Grße,
Andreas |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 15.12.2013 05:56 Titel: Re: Gras sammeln |
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@Birgit
Es geht hier ja nicht nur um Tiere, sondern wie Hasilein schön erwähnt hat, da kommt viel zusammen, unter anderem eben auch mal Humor. Es mag vielleicht für einige komisch Vorkommen, aber für mich hatte das Thema durchaus seine komischen Aspekte, die ich hier mal etwas weitergesponnen habe, gerade auch durch den wenig sinnvollen Versuch es mit einer abenteuerlichen Physik (die etwas an Filmphysik erinnert...) zu ergründen. Sowas dient in erster Linie nicht der Wissenserweiterung, sondern der Auflockerung, der Fantasie... Muss auch zwischendurch mal sein.
Es gab aber durchaus einen sehr ernsten Aspekt, eben jene Rezension, die meines Erachtens sehr unreflektiert und m.E. auch anmassend daher kam, denn eine Zusammenfassung ist immer nur so gut, wie der Autor ein Themengebiet kennt. Eine so umfangreiche und dynamische Seite wie Diebrain zusammenzufassen, würde ein enormes Wissen von dem Autoren abverlangen und auch Kenntnis über aktuelle Entwicklungen...
Mir ging es dabei in erster Linie um jene Rezension, in dessen Zusammenhang ich auf Aspekte hinwies, die bei Diebrain deutlich richtiger und besser nachzulesen sind und welche die Behauptung des Rezensenten widerlegen. Dass es solche Seiten im Internet zuhauf gibt, das gehört halt dazu, aber ich nehme mir das Recht auf Probleme hinzuweisen, gerade wenn sowas wieder mal als Zusammenfassung angepriesen wird.
@Andreas
Ich hab vorhin noch nach den Quellversuchen bei "Jugend forscht" auf der Website gesucht und nichts mehr gefunden... Das Ganze hat dafür jetzt eine Tendenz in Richtung PETA-Polemik bekommen, stark suggestiv arbeitend mit vereinfachenden, stark moralisierenden Parolen und plakativen Bildern (jene aber zum Glück nicht so geschmacklos wie man es von PETA und Co kennt). Ich glaube der Quellversuchen ist vermutlich auf deine Erwähnungen hin verschwunden... Ist nur so eine Vermutung.
So gesehen finde ich den Stil von Christine richtig wohltuend, auch vom Mass her mit Reizthemen wie z.B. Joggingbälle oder Tiere unter dem Wihnachtsbaum, da finde ich es berechtigt/nötig, das so zu verdeutlichen. Eben damit sparsam, aber gezielt umgehen. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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