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Mina Lästermaul
Anmeldungsdatum: 27.07.2013 Beiträge: 161 Wohnort: Luzern
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Verfasst am: 31.07.2013 10:30 Titel: Degu-Kastration |
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Ich habe meine Degus von jemandem übernommen, die hielt das Männchen unkastriert mit den beiden Weibchen zusammen...
Als die Tiere dann bei mir waren, hab ich das Männchen nach 2 Wochen Eingewöhnung kastrieren lassen.
Ich musste ihn am Morgen beim TA abgeben und durfte ihn am Nachmittag wieder abholen...Den TA konnte ich nur einmal von hinten sehen, dann war er wieder weg.. Kein Schwein hat mich über die OP informiert, was genau geschieht, und mich über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt. Ich war aufgeregt und hab mich nicht getraut zu reklamieren, da alle sooo beschäftigt waren/taten.
Ich nehme an, es werden nur die Samenstränge durchtrennt, bei so einer OP, da der Degumann noch immer reges Interesse an seinen Mitbewohnerinnen zeigt Aber ganz genau weiss ich es halt nicht...kann mich da jemand aufklären??? _________________ Es grüsst Mina mit ihren 4 Degus und 7 Meeris
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
(von Arthur Schopenhauer) |
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Maravilla Süchtig
Anmeldungsdatum: 01.08.2011 Beiträge: 91
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Verfasst am: 31.07.2013 12:18 Titel: |
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Sterilisation = es werden lediglich die Samenstränge bzw. die Eileiter durchtrennt
Kastration = es werden die Hoden bzw. die Gebärmutter und (normalerweise) die Eierstöcke entfernt
Wurden dir keine Infos zur OP-Nachsorge gegeben? Sprich, dass das Sandbad für die ersten Tage entfernt werden sollte, ebenso das Laufrad und die Einstreu? Je nachdem, wie operiert und die Haut verschlossen wurde, ist das Infektionsrisiko nicht zu unterschätzen. Bei unseren letzten beiden Jungs wurde genäht und abschließend noch geklebt, da war alles sauber und dicht. Trotzdem haben wir sie ein paar Tage ohne Sand und Einstreu gehalten.
Durftest du den Degu sofort wieder zu den Weibchen lassen? Allgemein heißt es, dass zur absoluten Sicherheit eine Trennung von 6 Wochen eingehalten werden sollte. Es gibt jedoch Ansichten, die das als zu lange einstufen. Unser Tierarzt sprach jedoch sogar von 8 Wochen, um absolut sicher zu sein.
Wie Degus auf die Kastration reagieren, ist ganz unterschiedlich. Unser erster Kastrat zog sich gut 3 Monate nach der Kastration 3 Penisvorfälle innerhalb weniger Tage zu, weil er es hoffnungslos übertrieben hatte. Unsere anderen Kastraten dürfen bzw. müssen auch immer mal wieder ran. Am interessantesten war es bei unseren 2 ehemaligen Zuchtböckchen (nicht bei uns!), die nach der Kastration keinerlei weitergehendes sexuelles Interesse am weiblichen Geschlecht zeigten und nur noch kuscheln wollen. |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 31.07.2013 12:54 Titel: Re: Degu-Kastration |
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Hallo Mina,
grundsätzlich ist es schon so, dass über Risiken von OPs bei Tieren der Halter weniger genau aufgeklärt wird. Was du aber beschreibst finde ich doch etwas ungewöhnlich, denn im Normalfall nimmt sich ein TA schon Zeit und wird bei allfälligen Fragen, Zweifel von Seiten des Tierhalters sich Zeit nehmen, darauf einzugehen.
Im Normalfall wird bei den Degus der Hoden ganz rausgenommen. Ich hatte mal mit meiner Tierärztin darüber diskutiert und sie meinte, das mache man, weil dann sei alles raus, die TÄ wollen da auf Nummer Sicher gehen, der Aufwand ist offenbar auch nicht viel grösser zumindest bei den Männchen. Wie so eine OP geht wird mittlerweile auch im Fernsehen gezeigt, z.B. bei Menschen Tiere und Doktoren auf VOX, wenn auch dort eher Nutztiere kastriert werden. Das Prinzip ist jedoch recht ähnlich, egal ob Stier, Hengst, Degu, Meerschwein oder Ratte.
Bei der Kastration wird heutzutage normalerweise recht minimalistisch gearbeitet, früher wurde unten noch alles grossräumig abrasiert und mit einem grossen Schnitt der Zugang zu den Hoden gemacht. Schon vor etwa 5 oder 8 Jahren, als ich meinen Degu kastrieren liess, arbeitete meine TÄ mit einem Verfahren, da gab es nur noch zwei kleine Schnitte links und rechts und sie holte da die Hoden raus. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Wundfläche auf der Haut sehr klein ist, die Gefahr von Komplikationen wird dadurch auch stark verringert und die Verheilung geht auch schneller. Es ist daher auch weniger problematisch mti der Einstreu und Sand etc. im Vergleich zu früher, dass es da noch zu Verunreinigungen kommen kann und dass da dann was eitern könnte, wobei die ersten Tage man immer noch ohne Einstreu die Tiere hält.
Auch die Trennung von den Weibchen nach der Kastration ist nach wie vor noch wichtig. Richtwert sind so etwa 2-4 Wochen Trennung, das ist das Minimum, man kann natürlich auch länger, wobei mehr als 6 Wochen ist schon eher Luxus, die Wahrscheinlichkeit dass dann noch was passiert ist sehr gering, der Aufwand rechtfertigt da in der Regel den Nutzen nicht.
Zitat: |
Ich war aufgeregt und hab mich nicht getraut zu reklamieren, da alle sooo beschäftigt waren/taten.
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Wenn es Unklarheiten oder wichtige Fragen von deiner Seite gibt, solltest du schon nachhaken, auch wenn sie so tun, als seien sie sehr beschäftigt (sind sie vielleicht auch, aber das ist nicht dein Problem ). Es ist dein Recht da nachzufragen, am besten vor Ort, du kannst aber auch telefonieren. Wobei da gibt es dann auch wieder Tierärzte, die verlangen dafür dann extra. Da musst du dir natürlich auch nicht alles bieten lassen.
Zitat: |
Ich nehme an, es werden nur die Samenstränge durchtrennt, bei so einer OP, da der Degumann noch immer reges Interesse an seinen Mitbewohnerinnen zeigt
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Das ist normal. Mein Kastrat war selbst einige Monate nach der OP noch sehr fleissig und jagte den Weibchen hinterher, ritt auf und versuchte zu kopulieren. Das legte sich dann erst nach und nach. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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Mina Lästermaul
Anmeldungsdatum: 27.07.2013 Beiträge: 161 Wohnort: Luzern
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Verfasst am: 31.07.2013 15:45 Titel: |
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Siehst du? Das hatte man mir alles nicht gesagt, von wegen nicht mit den Weibchen zusammen tun oder wegen dem Einstreu usw...Ich hatte noch die Praxishelferinnen gefragt, ob ich zu Hause auf etwas achten solle. Man könne ihn wieder zu den anderen setzen, war die Antwort.... Auch fragte ich, ob alles gut gegangen sei, denn von selber hat man mir nichts gesagt
Es dauerte einige Wochen, bis mir aufgefallen ist, wie dünn er geworden ist seit der OP...aber jetzt geht's ihm zum Glück wieder prächtig.
Zu diesem TA geh ich höchstens noch mit den Meeris zum Krallenschneiden... _________________ Es grüsst Mina mit ihren 4 Degus und 7 Meeris
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Mina Lästermaul
Anmeldungsdatum: 27.07.2013 Beiträge: 161 Wohnort: Luzern
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Verfasst am: 31.07.2013 15:51 Titel: |
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Ach meintest du mit der Trennung von den Weibchen wegen ungewolltem Nachwuchs oder dass sich das Männchen die Narben nicht aufreisst? Da die beiden Weibchen schon trächtig waren (was ich jedoch nicht wusste, aber damit gerechnet hatte!)spielte es in meinem Fall keine Rolle... _________________ Es grüsst Mina mit ihren 4 Degus und 7 Meeris
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