Andreas Kaninchen würden Wiese kaufen
Anmeldungsdatum: 27.02.2009 Beiträge: 1239
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Verfasst am: 11.11.2012 20:52 Titel: |
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Miriam hat Folgendes geschrieben: | Mich würde dennoch interessieren, ob Andreas auch speziell etwas zur Angorafütterung sagen kann, da man ja sehr wenig Infos dazu findet.
Ich habe nur eine sonst recht gute Seite gefunden, die jedoch dazu rät, Angoras auf jeden Fall Pellets als Kraftfutter zu füttern. Da ich natürlich kein Kaninchen dazu zwingen will, minderwertiges Futter wie Pellets zu futtern, nehme ich anstelle der Pellets ein energiereiches Strukturfutter als Ergänzung zur täglichen Wiese. |
Hallo Miriam,
ich selbst habe keine eigene, praktische Erfahrung mit Angora-Kaninchen. Vielleicht hilft Dir aber diese Infor weiter (ist aus einem Artikel-Manuskript, an dem ich gerade arbeite):
"(Mayer, 1789) beschrieb die Haltung, Fütterung und Zucht des "Angorischen Kaninchens" zu seiner Zeit. Demnach war es normal, dass eine Häsin 12 – 18 Jungtiere im Jahr aufzog, in seiner eigenen Zucht hatte er auch 28 Jungtiere im Jahr von einer Häsin. Für das Erreichen dieser Leistung empfahl er die Fütterung aller Arten von Gras und Kräutern, Blättern von Kohl und Spinat, Klee, Disteln, Wegeriche, Erdrauch und alle Arten Unkräuter. Für den Winter seien Rote Rüben, Kohlrüben, Möhren, Krautstrünke sowie Hafer, Weizen, Linsen, Erbsen, große und kleine Bohnen, Mais sowie Brot empfehlenswert. Auf diese Weise ernährte Tiere mit den entsprechenden Leistungen wogen 8 – 12 Pfund (ca. 4 – 6kg) und erreichten gewöhnlich ein Alter von 8 – 12 Jahren."
Ich würde zusätzlich vielleicht noch gequetschte Leinsamen für ein gutes, gesundes Fellwachstum empfehlen.
Die Empfehlung mit der unbedingten Verfütterung von Kraftfutter kommt wahrscheinlich aus der Literatur von Schlolaut, der ja als ausgewiesener Angora-Fachmann gilt. Auf ihn geht auch die (leider auch von mir zitierte) Behauptung zurück, dass Hauskaninchen und speziell größere Rassen über eine geringere Aufnahmekapazität des Darmtraktes verfügen, weshalb es nicht möglich wäre, ihren Nährstoffbedarf mit natürlicher Nahrung zu befriedigen. Unabhängig davon, dass die oben erwähnte Ernährungsweise von Mayer für Tiere mit einem Gewicht von durchschnittlich 5kg beachtliche Zuchterfolge brachte, ist diese Behauptung, wie ich jetzt heraus gefunden habe, nicht ganz richtig
freundliche Grüße,
Andreas
Quelle: Mayer, F. Ch. S. (1789): Anweisung zur Angorischen oder Englischen Kaninchenzucht. Dresden: In der Waltherischen Hofbuchhandlung. |
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