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Anita Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 16.09.2009 Beiträge: 41
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Verfasst am: 20.11.2010 23:30 Titel: Wie hoch ist die Infektionsgefahr durch Myxo wirklich? |
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Hallo zusammen,
heute hab ich mal ne echt kniffelige Frage an euch....
In einem unserer großen Lieblings-Pseudo-Kaninchen-Foren gibt es derzeit ein junges Mädchen das vor Kurzem Ihren Kastraten nachweislich an eine Myxo-Infektion verloren hat. Nun war die verbliebene Häsin kurzzeitig allein. Leider hat sie aber bereits zwei neue Kastraten, da in diesem feinen Forum sie keiner darauf hingewiesen hat, dass die Häsin evtl. auch infiziert sein könnte bzw. auch schlicht als Überträger fungieren könnte. Die saß mit dem Bock nämlich bis zum Schluss zusammen.
Mich würde nun mal interessieren ob es hier Erfahrungswerte oder Hintergrundwissen zum Thema gibt. Die uns bekannten TÄ z.B. raten dazu selbst ein "myxobefallenes" Gehege erstmal 6Monate leer stehen zu lassen bevor gesunde Tiere einziehen sollten... die meisten hätten auch in einem Fall wie diesem nur ein Tier dazu gesetzt das selbst eine Infektion überlebt hat o. die Häsin 6 Monate in Quarantäne allein gehalten bevor man gesunde Tiere dazunimmt. Denn selbst die Tatsache, dass die neuen Kastraten geimpft sind (erst vor 14 Tagen) ist ja leider keine Garantie, dass sie sich nicht anstecken.
Vielen Dank schonmal!
Anita |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 21.11.2010 17:43 Titel: Re: Wie hoch ist die Infektionsgefahr durch Myxo wirklich? |
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Die Wahrscheinlichkeit, daß ein geimpftes Kaninchen sich an einem Myxoausscheider ansteckt, ist etwa pi mal Daumen ungenau so hoch, wie die Wahtscheinlichkeit, daß man Myxo über die Kleidung, das Futter, das Heu oder sonstiges mit in den Bestand schleppt oder Myxo über stechende Insekten verbreitet wird ...
Wie hoch die Ansteckungswahrscheinlichkeit für Myxo wirklich unter welchen Bedingungen ist, das können dir bestenfalls noch irgendwelche Impfmittelhersteller sagen - und die halten sich in diesem Punkt äußerst bedeckt, bzw man bekommt die Studien in der Regel nur dann zu sehen, wenn mal wieder ein gutes Ergebnis im Sinne ihrem Impfstoffverbrauch herauskommt. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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schweinsnase77 Freak
Anmeldungsdatum: 18.07.2010 Beiträge: 251
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Verfasst am: 21.11.2010 19:32 Titel: |
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Ne Prognose ist da immer extrem schwierig, weil Infektionen immer von den folgenden Faktoren Begünstigt oder eben verhindert werden.
1. Allgemeinzustand der Tiere
2. Aggressivität des Erregers
3. Stallhygiene
4. Platz
5. Stallbelüftung.
6. Vorhandene Antikörper gegen das Virus
Generell kann Myxomaktose gar nicht sooooo ansteckend sein und so langlebig sein.
Dann würden Myxofälle unter Wildkaninchen nämlich viel häufiger gemeldet werden und die Schäden unter dem Wildbestand wesentlich höher sein.
Steht denn überhaupt fest das die Kaninchenwitwe Ausscheider ist? |
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Anita Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 16.09.2009 Beiträge: 41
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Verfasst am: 21.11.2010 22:32 Titel: Re: Wie hoch ist die Infektionsgefahr durch Myxo wirklich? |
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Huhu zusammen,
also zu den geimpften Myxofällen: Davon hören wir leider in letzter Zeit sehr häufig. Also, dass geimpfte Tiere erkranken und oft eben auch einen tödlichen Verlau haben (selbst Innentiere). In diesem Beispiel war der verstorbene Kastrat auch geimpft.
Das die Häsin Ausscheider ist steht nicht fest, sie hat eben mit dem Bock bis zum Schluss zusammen gelebt und hat bisher noch keine Anzeichen. Kann man das Testen ob die Tiere Ausscheider sind? Meines Wissens nämlich nicht, aber das wäre ja schon ein Fortschritt. Wenn sie allerdings Ausscheider wäre ließe sich ja nun auch nicht sicher sagen wie lang sie gefährlich ist.. da scheint es auch vollkommen verschiedene Aussagen bzw. Erfahrungswerte dazu zu geben.
LG Anita |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 22.11.2010 01:04 Titel: Re: Wie hoch ist die Infektionsgefahr durch Myxo wirklich? |
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Wenn sie ein Ausscheider ist, läßt sich mit Sicherheit sagen, wie lange sie "gefährlich" ist - nämlich ihr Leben lang, genau wie geimpfte Tiere auch, die werden nämlich mit der Impfung auch zu lebenslangen Ausscheidern.
Früher hatte das zu dem Glauben geführt, daß wenn man ein geimpftes Tier in seinen Bestand holte, daß dann durchaus der gesamte Bestand erkranken konnte - eben weil das geimpfte Tier zum Dauerausscheider wurde. Es galt deshalb noch vor 15 Jahren, entweder man impft alle Tiere, oder keines ... wenn ein geimpftes Tier in den Bestand aufgenommen werden sollte, galt der Rat, alle Tiere impfen zu lassen.
Das ist jedoch Schnee von gestern, heute gilt ja was ganz, ganz anderes, beispielsweise nicht nur grundzuimmunisieren, sondern auch noch dreimal im Jahr zu impfen ...
Nun ist es so, je häufiger geimpft wird, desto häufiger erkranken die geimpften Tiere auch ... früher galt die Impfung im Frühjahr als vollkommen ausreichend und nur in den Myxomatosegebieten selbst, also dort, wo eine hohe Wildkanindichte auftrat, hatte man zweimal im Jahr geimpft. Geimpfte Tiere erkrankten so gut wie nie an Myxomatose, und wenn doch, war der Verlauf sehr schwach, die Kaninchen überlebten und wurden ohne Behandlung wieder gesund.
Das ist inzwischen anders, in einigen Gebieten, wie beispielsweise hier, wo ich wohne, erkranken deutlich mehr geimpfte Kaninchen wie ungeimpfte Kaninchen!
Ich für meinen Teil hab die Konsequenzen gezogen, ich laß nur noch gegen RHD impfen, nicht mehr gegen Myxomatose. Würde ich in einer wildkaninchenreichen Gegend wohnen, würde ich nur im Frühjahr impfen lassen. Ob man sich an die alten Ratschläge halten sollte, oder nicht, kann ich nicht sagen.
Oder, um es mal noch deutlicher auszudrücken, die Impfmittelhersteller tun alles, damit niemand herausfinden kann, was wirklich am Besten für die eigenen Tiere ist! Ich habe das Gefühl, daß hier einfach nur auf dem Rücken unserer Kaninchen Geld gescheffelt wird. Die einzigen Menschen auf der Welt, die entsprechend großangelegte Studien zur Sicherheit der Impfstoffe durchführen, sind die Impfmittelhersteller. Diese verdienen auch das Geld mit den Impfstoffen. Von ihnen werden nicht alle Studien veröffentlicht, welche sie durchführen ... und selbst die Studien, die sie veröffentlichen, sind oft unvollständig!
So ist es niemandem, außer den Impfmittelherstellern, möglich, auch nur im Ansatz abzuschätzen, was nun das geringere Übel ist ...
Dementsprechend sind das jetzt nur murxistische Gedanken von mir, nix weiter ... was du draus machst, must du für dich entscheiden. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
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