Schärfeempfinden von Kaninchen

[DaLo]

Hallo,

nachdem ich vor fast zwei Jahren (seit ich zwei erkältete Langohren hatte) die Ernährung entsprechend der Tipps von Murx ergänzt habe, stelle ich mir jetzt aber mal die folgende Frage: Wie ausgeprägt ist das Schärfeempfinden bei Kaninchen? Meine fressen frischen Knoblauch, Ingwerknollen, Meerrettichstangen. Letztere zwar nur in geringen Mengen, aber vor allem Knoblauch und Ingwer werden innerhalb kürzester Zeit weggeputzt. Da kann ich eine ganze Knolle ins Gehege werfen und am nächsten Tag ist die weg (bei nur zwei Tieren).
Jetzt habe ich diese Dinge natürlich auch selber schon pur probiert (in klitzekleinsten Mengen) und mir hat es ob der Schärfe schier die Tränen in die Augen getrieben. Jetzt kann ich nur mutmaßen, dass Kaninchen Schärfe bei Weitem nicht so stark empfinden. Gibt es hierzu Erfahrungen?

Gruß, Dagmar

[schweinsnase77]

Möglicherweise ist es einfahc individuelles Empfinden und Gewohnheit.....so wie bei Menschne halt auch. Es gab Zeiten da war auf meinem Döner mehr Chili als Döner und ich liebe Peperoni.

[pantoffeltierchen]

Ich würde was Menschen betrifft auf individuelles Empfinden tippen. Ich hasse scharf und fange schon beim geringsten an zu flennen, die Nase läuft usw. Was die Ninchens betrifft muss ich selber erstmal Erfahrung smmeln. Mein Hase soll jetzt ja auch Ingwer fressen. Ich hoffe also, dass deine Vermutung richtig ist und er es ohne Probleme verputzen wird. Ich kann ja nochmal schreiben, wenn ich die Fütterung ausprobiert habe.
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Das schönste Erlebnis, das man mit einem Tier haben kann ist sein Vertrauen zu gewinnen. Besonders dann, wenn man lange daran gearbeitet hat.
Das schlimmste ist die Entscheidung über Leben und Tod eines Tieres, welches unheilbar krank ist.

[Murx Pickwick]

Scharf essen ist eine reine Trainingssache ... und eine Sache, wiehoch der Rohkostanteil ist ...

Viele Pflanzen, welche Pflanzenfresser draußen finden, schmecken scharf. Kaninchen fressen scharfes Schöllkraut, scharfes Hirtentäschel, scharfe Meerettichblätter etc ... es gehört zu ihrer natürlichen Ernährung.

Ich selbst hab früher auch wahnsinnig gern scharf gefuttert, das mehr Chili wie Döner zwischen dem Brot war auch typisch für mich
Da war ich allerdings noch gut in Übung ... inzwischen mag ich die Chilischärfe nicht mehr in der konzentrierten Form, auch nicht roh. Ist mir einfach zu scharf.
Wenn bei mir der Rohkostanteil über 80% steigt, fange ich an, auch Küchenzwiebeln zu futtern ... die schmecken dann regelrecht süß, ich schmeck die Schärfe dann einfach nicht mehr. Sobald der Anteil an Kochkost steigt, treibt mir die rohe Küchenzwiebel beim Verspeisen die Tränen in die Augen. Das hab ich nun in der letzten Zeit derartig oft hinter mich gebracht, das kann einfach kein Zufall mehr sein. Auch Ingwer eß ich dann ohne die Schärfe zu spüren, wenn ich über 80% Rohkost esse. Sobald der Kochkostanteil steigt, mag ich Ingwer nur noch gekocht.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"

[pantoffeltierchen]

Machst du häufig solche Selbstversuche? Auf die Idee würde ich gar nicht erst kommen.
Abgesehen davon würd es bei mir gar nicht funktionieren über 80% Rohkost zu essen. Das ist bei mir einfach nicht normal, von daher müsste ich mich zwingen.
Aber trotzdem: ein interessanter Zusammenhang.

Demnach müsste für Kaninchen überhaupt kein Problem bestehen, scharfe Sachen zu fressen. Sie fressen ja 100% Rohkost. Ist da dann überhaupt noch Training erforderlich? Haben deine Kaninchen von Beginn an scharfe Sachen gern genommen? Oder gab es da vielleicht doch ein paar individuelle Unterschiede? Zumindest was so Sachen wie Zwiebeln, Ingwer usw. betrifft.
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[Murx Pickwick]

Meine Kaninchen fressen von Anfang an scharfe Kräuter, wie beispielsweise Meerettichblätter oder Schöllkraut. Da gibts höchstens nen Probebiß vorher, den sie aber auch bei Vogelmiere und ähnlichem machen, bevor sie sich voll aufs fremde Kraut einlassen und es anstandslos fressen.

Bei Ingwer ists einfach, daß ist kein Kraut, das ist ein Rhizom ... und Rhizome scheinen sowieso schonmal potentiell hochgiftig zu sein - wenn die dann auch noch so riechen und schmecken wie Ingwer, ist für Kanin meist klar - ups ... Gift pur!
Kennen sie dagegen Ingwer, ist das Verhalten ein ganz anderes, sie fressen dann anstandslos auch das frische Rhizom.
Verläßt man sich drauf, daß die Kaninchen irgendwann von selbst auf den Geschmack kommen, muß man bei Ingwer meist extrem lange warten und täglich Ingwer anbieten ... bei mir hat das bei einigen Kaninchen über ein Jahr lang gedauert, bis überhaupt der erste Probebiß gewagt wurde! Und selbst der wurde offenbar nur aus Futterneid gemacht ... frei nach dem Motto, wenn ein anderes Kanin oder Meerschwein gierig Ingwer futtert, muß da doch mehr dran sein, also mal schnell hinrennen und klauen - und probebeißen. Nach dem ersten Probebiß hats dann meist auch nicht lang gedauert, und sie fraßen den Ingwer.

Bei Zwiebel und Knoblauch ists genauso ... Zwiebelgrün und Knoblauchgrün wird sofort probiert und korrekt angewendet (sind für Kaninchen typische Medizinalpflanzen, die nicht immer gefressen werden, sondern nur dann, wenn Bedarf besteht), die Zwiebel und Knoblauchzehen selbst dagegen werden liegengelassen. Einzig Malte hatte Knoblauchzehen freiwillig gefressen.
Frühlingszwiebel, Lauch, Bärlauch, Schnittlauch und ähnliches wird dagegen von Anfang an als normale Futterpflanze gefressen - genau wie andere Pflanzen auch. Einzig ausgewachsene Kaninchen, die Zwiebelgewächse noch gar nicht kennen, lassen sich Zeit mit Probebiß und Aufnahme als Futterpflanze. Jungkaninchen fressen das sofort, vor allem, wenn sie ihre Eltern dran knabbern sehen. Ingwer wird nicht sofort gefressen, auch nicht, wenn sie ihre Eltern dran knabbern sehen.

Ich selbst bin offenbar der geborene Rohkostesser. Ich wurde nur von meinen Eltern gezwungen, Gekochtes zu essen ... und hab das gewohnheitsmäßig und aus Angst, mich an Rohkost zu vergiften, beibehalten.
Erst später bin ich auf den Trichter gekommen, daß man eigentlich alles auch roh essen kann - und hab mich mehrmals in meinem Leben ganz von selbst umgestellt, was dann eigentlich nur immer wieder unterbrochen wurde von Phasen, wo ich viel mit anderen gegessen hatte (dann eben wieder Kochkost) oder aus Frust.
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[DaLo]

[pantoffeltierchen]

Knoblauch und Zwiebeln werden bei uns auch noch ausprobiert. Aber ich wollte noch was zum Ingwer schreiben. Seit gerade eben weiß ich, dass mein Superhase auf das Zeug steht, so wie auf die meisten anderen fressbaren Sachen. Es sieht so aus, dass er es wohl gerne frisst, jedoch an einigen Tagen mehr, dann wieder weniger. Ich bin jetzt echt gespannt, ob und wie bzw. wann er selbst merkt, dass es ihm dadurch besser geht und wie er sich die Portionen dann einteilt. Ab jetzt wird die Knolle ad libitum gefüttert. Das Pulver hatten wir gar nicht ausprobiert. Die Knolle ist auch weniger scharf, das Pulver -wie Murx schon erwähnt hatte- müsste extra unters Futter gemischt werden. Ich kenn so zwar nicht den genauen Gingerolgehalt der Knolle, bin aber zuversichtlich, dass sich Arthrosetechnisch was bei ihm ändern wird.

Ich freu mich so, dass das so schön geklappt hat

edit: sorry, ich schreib automatisch immer Knolle, dabei ist Ingwer doch ein Rhizom, bzw. der Teil des Ingwers den ich fütter ist ein Rhizom. Vergess das immer.
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[Murx Pickwick]

Die Bioingwerrhizome haben den höheren Gingerolgehalt und wirken auch deutlich besser. Ich selbst hab konventionellen Ingwer ersatzweise genommen, weil ich keinen Bioingwer herbekam (habs mit den Knien und mit Ingwer bin ich fast schmerzfrei), nicht nur, daß der Konventionelle nicht geschmeckt hat, ich konnt von dem auch Essen, soviel ich will, er hatte irgendwie gar keine Wirkung.

Andererseits, wenn an einigen Tagen mehr gefressen wird, wie an anderen, scheint es ja schon zu wirken ... ist bei mir auch so, ich esse sehr unterschiedliche Mengen über die Tage - aber es hilft.
Manchmal lauf ich zwar noch komisch, vor allem, nachdem ich lange gesessen hab, aber ich komm wenigsten die Treppen hoch und runter und bin nicht mehr ganz steif
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