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Erste Erfolge: Feinde der Degus

 
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 04.03.2006 12:25    Titel: Erste Erfolge: Feinde der Degus Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin hoch erfreut. Gestern hatte ich mir noch eine "neue" Arbeit von Meserve et al. (1996) ausgedruckt und dann am Abend vor dem Einschlafen und dann heute morgen durchgelesen und ich fand nun tatsächlich Informationen über Feinde der Degus. Die Arbeit untersuchte Einfluss von Feinde und Rivalität unter kleinen Chilenischen Nagetiere.


Die Studie startete im Jahre 1989 (Januar-März) und dauerte etwa bis 1993. Die Zeitspanne ist also vergleichsweise lang zu anderen Studien, die oft nur über 1 bis 2 Jahre hinweg dauern. Interessant ist auch noch, dass in diese Zeit das El Niño Phänomen (ENSO, El Nino Southern Oscillations) reinfiel und so die Studie auch aufzeigen kann wie sich solche Wetterphänomene auf das Gleichgewicht der Ökologie auswirkt.

Der in der Arbeit beschriebene Versuchsaufbau besteht aus 4 unterschiedlichen Zonen (eingezäunte Felder), die je nach dem Feinde und/oder die Nager oder keine von beiden ausschliessen (bzw. verhindern, dass sie aus den Zonen raus können):

Zitat:

The description of the experimental design is as follows (see also Meserve et al. 1993a):

(1) four 0.56-ha grids have low (1.0 m high) fencing buried [approximately equal to] 40 cm into the ground with enlargements of the 2.5-cm mesh cut in the chicken wire (yielding [approximately equal to] 5 cm diameter holes) at ground level to allow all small mammal and predator access (hereafter referred to as controls or +D +P grids);

(2) four grids have high (1.8 m high) fencing buried 40 cm, a 1 m high overhang, polyethylene netting ([approximately equal to] 15 cm diameter mesh) overhead, and holes in the fencing to exclude predators but allow small mammal access (including degus; +D -P grids);

(3) four grids have low (1.0 m high) fencing buried 40 cm without holes to exclude the principal small mammal herbivore (and here, putative competitor), the degu (O. degus) but not other small mammals or predators (-D +P grids); and

(4) four grids have high (1.8 m high) fencing buried 40 cm with overhangs and netting but without holes in the fencing to exclude both predators and degus (-D -P grids).


Die oben erwähnten Resultate zu den Feinde der Degus werden in folgendem Absatz beschrieben:

Zitat:

F. M. Jaksic et al. (1993; unpublished data) summarized preliminary results from dietary analysis of scats and pellets of the five predators noted previously. The owls Speotyto cunicularia, Bubo virginianus, and Tyto alba behaved similarly, selecting the nocturnal A. bennetti and P. darwini and underconsuming the remaining five species (except for B. virginianus, which also selected the diurnal O. degus; Jaksic et al. 1993). A fourth owl, G. nanum, was mostly insectivorous until 1992 when small mammals were an important proportion of its diet. Foxes preferred A. bennetti but also the diurnal O. degus (Jaksic et al. 1993). Thus, it appears that only A. bennetti was a "preferred" prey of all predators (except G. nanum), whereas P. darwini was preferred prey for owls only, and O. degus primarily for foxes and B. virginianus. Except for foxes, the remaining predators (i.e., owls) failed to demonstrate numerical responses to the changes in abundance of small mammals. Only B. virginianus increased dietary breadth consistently in response to declines in mammal abundance (Jaksic et al. 1993). Foxes were the most omnivorous predators utilizing large quantities of fruits and seeds, particularly of Schinus molle when small mammal populations were low (i.e., 1990-1991; Castro et al. 1994). In addition, other predators known to prey on small mammals included a snake, Philodryas chamissonis, and a lizard, Callopistes palluma.

In summary, we documented the strongest numerical effects of predator exclusions on P. darwini and O. degus with only some interaction effects on A. olivaceus. Competitor (degu) exclusions resulted in the strongest effects on A. olivaceus. At the same time, diets of aerial and terrestrial vertebrate predators suggested the greatest collective predation on A. bennetti, followed by P. darwini and O. degus.


Für nähere Details verweise ich hier am Besten gleich auf die Quellenangabe:
Zitat:

Meserve, P.L. Gutierrez, J.R. Yunger, J.A. Contreras, L.C. Jaksić F.M. 1996. Role of biotic interactions in a small mammal assemblage in semiarid Chile. Ecology 77: 133-148.


Die Studie findet man übrigens auch über http://www.findarticles.com und dann nach "degu" suchen. Die Seite ist insofern etwas mühsam, da sie etwas werbelastig ist und mit nervenden Popups aufwartet, die aus mir unerklärlichen gründen teils gar den Popup-Blocker des Firefox umgehen können.
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Zuletzt bearbeitet von davX am 10.11.2006 03:19, insgesamt 2-mal bearbeitet
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 28.05.2006 17:42    Titel: Re: Erste Erfolge: Feinde der Degus Antworten mit Zitat

Damit meine wertvollen Degufeindzitate nicht verloren gehen, muss ich die hier mal nachtragen. Bin gerade dabei meinen Deguratgeber auszubauen, tja und schon brauch ich wieder mal mein Ersatzgedächtnis, das Degupedia-Forum *g*

Thread im Deguforum:
http://www.degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?t=6520

Die wichtigen Zitate:

davX hat Folgendes geschrieben:

(...)

hier mal ein zitat aus der degumonografie:

Zitat:

The only predator of the degu reported in the literature is "a species" of horned owl (Bennet, 1832, 1841), but because of the local abundance of the degu it must be preyed upon by a wide variety of other animals. Fulk (1975) reportet finding remains of the degu in pellets of the barn owl (Tyto alba), the short-eared owl (Asio flammeus), both noctural predators, and in the diurnal hawk Buteo fuscescens.

Quelle: Woods, C. A. Boraker, D. K. Mammalian Species No. 67. 1975.


sinngemäss übersetzt:
der einzige feind, welcher in literatur aufgeführt ist ist "eine art" eule, aber aufgrund des reichen vorkommens der degus müssen sie beutetier von einer grossen vielfalt anderer tiere sein. fulk berichtete von funden von degus in knäuel der schleiereule (Tyto alba), der sumpfohreule (Asio flammeus), beides nachtaktive raubtiere, und dem tagaktiven blaubussard (Geranoaetus melanoleucus) [ Anmerkung. Buteo fuscescens ist die alte bezeichnung].

soviel zur übersetzung, die deutschen namen hab ich schnell recherchiert.

in den degubüchern von mettler/sporon aus dem kosmosverlag werden folgende tiere als feinde genannt:
füchse bzw. "kleine raubtiere wie füchse", gerifvögel, eulen, schlangen.


davX hat Folgendes geschrieben:
huhu,

ich habe doch noch was gefunden, was ich nicht vorenthalten möchte:

Zitat:

Predators are known to influence degu behaviour. Although degus construct and use underground burrows, they forage entirely above ground (Fulk, 1976; Vásquez, 1997) where they are frequent prey of raptors and foxes (Jaksic et al., 1981, 1993).

Quelle: Ebensperger, L.A. Hurtado, M.J. Seasonal changes in the time butget of degus, Octodon degus. 2005. p. 3


die infos sind also relativ neu, besonders viel geben sie allerdings auch nicht her. genannt werden hier als feinde des degus greifvögel (raptors) und füchse (foxes).

(...)


edit: ich habe vorhin gerade noch bemerkt, dass bei dem ersten Beitrag die Quellenangabe falsch war. Da war als Quelle Jasic et al. 1993 in Revista Chilena de Historia Natural als Quelle angegeben anstatt Messerve et al. 1996 in Ecology. Ich habe das nun geändert.
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BeitragVerfasst am: 18.02.2007 22:30    Titel: Re: Erste Erfolge: Feinde der Degus Antworten mit Zitat

Zitat:

Die Studie startete im Jahre 1989 (Januar-März) und dauerte etwa bis 1993.

Fehlinformation! Die Studie ist eine der wenigen Langzeitstudien über südamerikanische Nager und dauert nun schon seit über 10 Jahren.

Auch zum Thema Feinde gibt es bessere Quellen. Jaksić hat intensiv die Nahrung von verschiedenen Raubtieren (Raubvögel, Füchse, Reptilien) untersucht.
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