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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 30.01.2010 13:29 Titel: Genetische Hundeaversion bei Degus? |
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Huhu,
in meinen langen Jahre der Deguhaltung ist mir etwas aufgefallen, dessen Bedeutung mir lange nicht bewusst war.
Eher zufällig bemerkte ich, dass Degus stark auf die Anwesenheit von Hunden reagieren und zwar mit erhöhter Aufmerksamkeit und Alarmrufen und Rückzug in Verstecke. Man konnte dieses Verhalten sogar selber auslösen, indem man wie ein Hund hechelte und die Degus zeigten eine extreme Reaktion. Ich fand das damals lustig und war mir den Zusammenhängen nicht bewusst.
In der Zwischenzeit habe ich viel dazu gelernt und habe mir daher zwangsläufig meine Gedanken gemacht. Bei Ratten (auch Labortiere, die über Generationen hinweg in Labors gezüchtet wurden und alle noch nie eine Katze gesehen haben) sind es offenbar die Katzenhaare, welche im Normalfall bei ihnen zu erhöhter Wachsamkeit führen, da sie als Zeichen von Feind wahrgenommen werden. Und auch bei Präriehunden hat sich gezeigt, dass sie bei gewissen Tierarten, aber auch beim Menschen besonders wachsam werden und jeweils eigene Fluchtmuster zeigen, teilweise verharren sie vor Ort (zum Beispiel beim Hund, der ist offenbar nicht so gefährlich), bei Kojoten suchen sie die Nähe ihres Baues auf und verharren vor dem Eingang ihres Baues und Tiere in den Bauen kommen ebenfalls heraus und sind wachsam, bei gewissen Raubvögeln dagegen fliehen sie schnell in ihre Baue und ihre Alarmrufe werden von den Tieren über mehrere Kolonien übertragen.
Angesichts dieser Grundlagen vermute ich folgendes, die Füchse in Chile, welche einer der wichtigen Feinde der Degus sind, scheinen also unseren Hunden relativ ähnlich zu sein und das Verhalten, das sie bei uns zeigen dürfte also eine genetisch bedingte Reaktion sein, die durch das lange Zusammenleben mit den chilenischen Füchsen zusammenhängt. Was meint ihr dazu?
Ach ja, noch was, all die Tiere lassen sich natürlich an ihre einprogrammierten Feinde gewöhnen. Das heisst, Präriehunde, die in Menschennähe wohnen, zeigen weniger starke Fluchtreaktionen gegenüber Menschen, bei Degus scheinen Hunde kein Problem zu sein, wenn sie mit ihnen aufgewachsen sind oder wenn sie mit ihnen längere Zeit im gleichen Haushalt zusammenleben. Und der Mensch, beim Degu in Gefangenschaft wissen wir nicht, wie sie darauf reagieren würden in der Wildnis, denn an uns sind sie gewöhnt. Einige Wildfänge sind Menschen gegenüber sehr misstrauischt, was wahrscheinlich auch erlerntes Verhalten (schlechte Erfahrungen) sein könnte. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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Wieselchen Freak
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 254
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Verfasst am: 31.01.2010 11:20 Titel: |
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Also ich habe seit kurzem hin und wieder einen Pflegehund hier. Die Degus ließen sich nicht sonderlich von ihr stören. Klar, die erste halbe Stunde wird jedes neue Lebewesen aufmerksam beobachtet. Aber wenn wir hier Menschen zu Besuch haben, sind die Degus nervöser. Und dass, obwohl die Kleine ein Terrier-Mix ist und Degufernsehen über alles liebt. |
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Vanessa87 Ökomöke
Anmeldungsdatum: 12.01.2008 Beiträge: 1474 Wohnort: D - Leverkusen
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Verfasst am: 31.01.2010 12:13 Titel: Re: Genetische Hundeaversion bei Degus? |
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Also zumindest sind Füchse Caniden und vielleicht können einige Degus daher stark darauf reagieren. _________________ Ein Hund braucht sein Hundeleben.
Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 31.01.2010 15:21 Titel: Re: Genetische Hundeaversion bei Degus? |
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Genau das war meine Überlegung.
Zitat: |
Und dass, obwohl die Kleine ein Terrier-Mix ist und Degufernsehen über alles liebt.
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gut was kleine Hunde angeht kann ich nicht sagen. Es waren immer grosse Hunde und auf die reagierten sie. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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Wieselchen Freak
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 254
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Verfasst am: 02.02.2010 22:28 Titel: |
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Hm, das könnte natürlich sein. Die Kleine ist nur etwas über 40cm groß. Wenn größere Hunde hier waren, dann immer nur in Verbindung mit mehreren Menschen. Und da sind die Degus eh nervös. Mal sehen, ob ich einen größeren Hund auch mal alleine hierher bekomme.
Aber sind Füchse denn nicht auch eher klein? Müssten Degus dann nicht auch schon bei kleinen Hunden reagieren? Vielleicht reagieren nicht alle Degugruppen in gleicher Weise. |
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Vanessa87 Ökomöke
Anmeldungsdatum: 12.01.2008 Beiträge: 1474 Wohnort: D - Leverkusen
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Verfasst am: 02.02.2010 22:55 Titel: Re: Genetische Hundeaversion bei Degus? |
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Soll ja auch noch sowas wie Massenhysterie und Gruppenzwang geben *g* _________________ Ein Hund braucht sein Hundeleben.
Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 03.02.2010 00:02 Titel: Re: Genetische Hundeaversion bei Degus? |
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Hunde riechen sehr unterschiedlich, der Geruch ist stark von der Rasse abhängig - vielleicht liegts auch daran? _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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Biene Nager-Erforscher
Anmeldungsdatum: 14.06.2004 Beiträge: 37
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Verfasst am: 03.02.2010 11:08 Titel: |
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Hallo,
sowohl meine Degus als auch die Kaninchen reagieren immer auf Hunde. Die Familie meines Freundes hat eine Hündin und obwohl sie den Geruch dadurch ja schon besser kennen und die Hündin ihnen nie gefährlich wurde bzw. sie normalerweise nichtmal sieht, reagieren sie bei dem Geruch, wenn er intensiver ist (wir also gerade bei ihr waren oder sie hier hatten), ängstlich.
Auch wenn die Nachbarshunde bei uns in die Wohnung laufen (Erdgeschoßwohnung + Gemeinschaftsgarten, die Hunde und Katzen, die uns besuchen, sind aber alle sehr lieb) ist Panik angesagt, wobei ich mir da nicht sicher bin, ob nicht alleine schon die ungewohnten Bewegungen der spielenden Hunde für den großen Schrecken sorgen.
Passt nicht ganz dazu: Hat man Fleisch geschnitten bzw. angefasst (natürlich mit anschließendem Waschen der Hände) und ist anschließend bei den Degus, reagieren meine immer scheu. Noch weniger mögen sie nur den Geruch von Knoblauch an den Fingern.
Viele Grüße
Biene |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 03.02.2010 13:10 Titel: Re: Genetische Hundeaversion bei Degus? |
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Zitat: |
Hat man Fleisch geschnitten bzw. angefasst (natürlich mit anschließendem Waschen der Hände) und ist anschließend bei den Degus
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Das hab auch ich feststellen können, wobei die Scheuheit bei Meinen am Stärksten war, wenn ich mir ohne die Hände zu waschen etwas ins Tierzimmer hochbrachte oder gar den Ratten Fleisch als Futter brachte. Auch viele Meerschweinchen reagierten stark auf den Fleischgeruch. _________________ Marx ist die Theorie
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Tina01 Freak
Anmeldungsdatum: 07.03.2007 Beiträge: 329 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 22.02.2010 17:54 Titel: |
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Bei meinen 2 Degus kommt es stark auf den Hund an resp. auf die Reaktion des Hundes auf die Degus.
Der Jack Russel-Terrier von Nachbarn bekommt fast eine Herzattacke vor lauter Aufregung wegen den Degus. Als diese Hündin mal da war, sah man keine Degus mehr.
Im Interesse aller 3 Tiere kommt dieser Hund bei uns nicht mehr ins Haus.
Der Hund von Freunden hatte starkes Interesse an den Degus, verhielt sich aber ruhig. Als er einen Abstand von ca. 5 Metern zum Käfig behielt, traute sich das mutigere Degu-Mädel wieder raus.
Letztes Jahr hatten wir mal 5 Tage lang eine Beagle-Hündin zu Besuch. Beim Spaziergang ist sie voll Jagdhund und geht immer einer Fährte nach. Die Degus fand sie auch spannend, verhielt sich aber komplett ruhig. So gewöhnten sich die Degus sehr schnell an sie. Natürlich liessen wir den Hund trotzdem nie allein im Zimmer mit den Degus - Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. _________________ Liebe Grüsse
Simone
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 24.02.2010 15:00 Titel: Re: Genetische Hundeaversion bei Degus? |
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Es spielt offenbar die Hunderasse oder das Individuum (=Charakter) eine Rolle, nicht unbedingt aber die Grösse...
Liegt es vielleicht auch am Temperament, wie heftig die Degus reagieren?
Allerdings reagierten meine häufig schon auf die Anwesenheit, ohne den Hund zu sehen. Da stellt sich natürlich die Frage, auf was sie tatsächlich reagieren, Gerüche oder Geräusche oder was? _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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