Zuchtdiskussion: Inzucht, Wurfanzahl ...

[Kim]

Edit: Abgetrennter Bereich aus dem Thread Es tut sich was bei sweetrabbit

Auf dem Planeten kann es zu keiner Diskussion kommen, da das Thema geschlossen wurde, weil Susanne ziemlich ausfallend wurde

Auch auf die Gefahr hin hier direkt Ärger zu kriegen: Ich bin ebenfalls gegen die Züchtung von Kaninchen, wenn nicht ALLE Kaninchen (einschließlich Rammlern) nicht allein sitzen, genügend Platz haben, gesund ernährt werden und öfter als zwei mal in ihrem Leben werfen. Jemand der züchtet und all diese Punkte erfüllen kann, wird wohl nur sehr selten auftreten können, einfach da eine "artgerechte" Haltung von unkastrierten Rammlern wohl schwierig sein dürfte, wenn nicht unkontrolliert Nachwuchs kommen soll. Ich kenne bisher nur eine Züchterin wo die Kaninchen in Gruppen leben (eine harmonische Weibchengruppe und eine harmonische Gruppe aus unkastrierten Ramlern), nur zum Decken oder der aufzucht der Junge aus der Gruppe genommen werden, genügend Platz haben und sehr gesund ernährt werden (ohne getreidehaltiges Trockenfutter etc.pp.). Ich gehe aber davon aus, dass diese Züchterin ein absoluter Ausnahmefall ist.
Ich akzeptiere aber auch Leute, die Züchten oder Züchter unterstützen wollen, distanziere Mich da jedoch ausdrücklich von solch Themen.

Was die Schlachtung angeht bin Ich als Vegetarier lieber ruhig, denn auch da Distanziere ich mich lieber um gegebenen Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen.
Kim

[Wieselchen]

Wenn ich hier Ärger bekomme, weil ich Zucht gegenüber auch eher kritisch eingestellt bin, wechsel ich augenblicklich zu sweetrabbit.

Ich hatte mich schon gewundert, warum ich nicht auf die zweite Seite komme.

Ich bin übrigens auch Vegetarierin und Schlachtung gegenüber nicht prinzipiell negativ eingestellt. Aber das Thema hatten wir doch vor einer Weile erst irgendwo?

[Murx Pickwick]

Hatten wir?

Warum sollte eine Häsin nur zweimal im Jahr werfen dürfen?
Weshalb sollte sie nicht genauso selbst bestimmen dürfen, wieviele Würfe sie im Jahr haben will, wie wildlebende Kaninchen auch?

Ich selbst lasse meinen Tieren möglichst viele Freiheiten - und damit auch die Freiheit über die Selbstbestimmung, wann sie Junge in die Welt setzen wollen und was nicht.
Ok, dadurch hab ich dann ein Problem, wenn die Kaninchen im Frühjahr der Meinung sind, daß es noch nicht Fortpflanzungszeit ist oder, wie jetzt, wo sie aus mir nicht erfindlichen Gründen der Meinung sind, unbedingt den fehlenden Nachwuchserfolg mitten im Winter nachholen zu wollen ... aber, ich überforder damit keine Häsin und sie sind glücklich.
Die Rammler werden aus der Gruppe nur dann entfernt, wenn sie entweder untereinander unverträglich werden oder wenn sie die Häsinnen drangsalieren, trotzdem diese sich nicht mehr decken lassen wollen. Ansonsten geht es rein von den Häsinnen aus, wann wieviele Jungen da sind und wann eben nicht, das können auch meine Kaninchen noch genauso gut, wie wildlebende Kaninchen - und genau wie diese gibts halt Jahre, wo es nur drei Würfe im Jahr gibt, und Jahre, in denen es fünf Würfe werden ...

Der Vorteil - es braucht niemand allein zu sitzen und die alleinige Verantwortung, wer was frißt, wieviele Jungen bekommt usw usf haben meine Tiere ... ich hab nur die Versorgungsleistung zu erbringen, solange ich sie eingesperrt halte, also für geeigneten Ersatz für die Wurfhöhlen sorgen und Futter ranschaffen - sobald ich wieder ne Weide hab, fällt dann auch das weg, dann sollen sie genau das machen, was auch ihre wildlebenden Kollegen halt so machen ... und die bekommen eindeutig mehr Würfe im Jahr wie nur zwei!
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"

[Kim]

Ganz erlich: Das was Du betreibst ist für Mich unverständlich. Da die Tiere scheinbar immer zusammen sind kann Inzucht ja scheinbar nicht vertrieben werden. Finde ich schade, wenn so gewissenlos gezüchtet wird.

[Murx Pickwick]

Auch bei den Wilden wirst du den Wechsel zwischen Inzucht und Outcrossing haben - und der ist auch enorm wichtig, da nur bei Inzucht rezessive Mutationen fallen, welche sich sonst in der gesamten Population verbreiten würden.
Die Natur macht es perfekt vor, warum soll ich davon abweichen und meinen Kaninchen ins Handwerk pfuschen?

Gerade bei den Kaninchen geht es sogar noch weiter - wenn man sie selbst läßt, mobben sie sogar zwar fitte und vitale, aber nixdestotrotz genetisch unpassenden Nachwuchs oder genetisch unpassende Newcomer aus ihrem Umfeld.
Nun sag mir, wie soll ich solch genetisch unpassenden Tiere als MENSCH erkennen?
Ich bin kein Kaninchen ...

@Kim
Ich würd hier gern weiterdiskutieren, wenn dir das nicht unangenehm ist, auch mal ne härtere Diskussion auf fachlicher Basis durchzudiskutieren, würde es mich freuen. Hier im Forum kannst und sollst du deine Meinung sagen, wenn es nicht zu einem Meinungsausgleich kommt, ist das in Ordnung. Es muß hier nicht jeder mit Haltung, Ansichten etc der anderen einverstanden sein - manchmal findet nen Meinungsausgleich statt, manchmal nicht und man hat halt Argumente ausgetauscht und trotzdem was zugelernt.
Ich denke, Andreas würde sich dann auch gern mit in die Diskussion einklinken, so wie ich ihn einschätze, sinds dann schon mind. drei Meinungen.
Wenn du auch mit bei bist, trennen wir hier irgendwo das Thema ab und machen nen eigenen Thread draus, damit mans auch wiederfindet.
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[Kim]

Wildkaninchen haben einen der Art großen Genpool, dass ein geringer Maß an Inzucht nicht so dolle Außmaße hat, wie bei unseren Hauskaninchen, die durch die Domestikation und auch durch bestimmte Inzuchtfälle in der Vergangenheit keinen so großen Genpool haben wie die Wildkaninchen.

Eine Abtrennung des Threads halte Ich für sehr sinnvoll, ich hoffe nur, dass hier wirklich eine so große Toleranz besteht, dass hier nicht irgendwann jemand wegen einer anderen meinung verurteilt wird.

[Vanessa87]

Ich glaube es gibt kein Forum - welches toleranter ist, als die Degupedia! Zumindest ich habe noch kein anderes kennengelernt. Also mach dir da mal keine Sorgen!

Da ich keine Ahnung von Zucht habe, allerdings auch gelernt habe wie wichtig Inzucht sein kann und ein ganz klein wenig was weiß, fände ich es auch interessant, das hier abzutrennen und in einem seperaten Thread dann weiterzumachen
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Ein Hund braucht sein Hundeleben.
Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke

[Gray]

[Kim]

Vegetarismus

[Murx Pickwick]

ok ... Bahn frei zur Diskussionsrunde Zucht
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[Kim]

Ich habe Mir eben ein paar Informationen eingeholt von einer Bekannten, die sich seit Jahren intensiv mit Wildkaninchen befasst. Wildkanichen werfen im Jahr nicht sehr oft. Wenn es hoch kommt 2 mal im Frühjahr und 1mal im Herbst. Öfter ist es nicht der Fall und bei den Hauskaninchen ist da durch Domestikation und Inzucht auch einiges durcheinander gekommen, sodass dieser "Efekt" nicht mehr vorhanden ist. Ein Jahr mit mehr als 3 Würfen wäre dann zwar unseren Hauskaninchen "entsprechend" jedoch nicht natürlich

[Murx Pickwick]

So ... will jetzt als Diskussionsgrundlage die Beobachtungen an den Kaninchenpopulationen für den Anfang einwerfen, die ich tatsächlich mal länger wie nur ab und an beobachten konnte, sind ja nicht viel:

Gruppe1:
Kaninchenpopulation in Berlin-Frohnau, direkt am Frohnauer Hundeauslaufgebiet.
Die Kaninchenpopulation hatte ich kennengelernt 1982, letzte Beobachtung war 1991 ... also neun Jahre lang.
Die Population bestand aus nur insgesamt 4 - 6 ausgewachsene Kaninchen, die meisten Jungtiere wanderten ab. Keines der Kaninchen aus dieser Gruppe wurde älter wie drei Jahre, Verluste wurden nur aufgefüllt über die eigene Nachkommenschaft, es sind in der gesamten Beobachtungszeit keine Fremdkaninchen zugewandert.
Macht also 9 Jahre lang Inzucht, für die meisten Tiere waren das 1991 mind. drei Generationen Inzucht ...

Gruppe2: Berlin-Kreuzberg, eine kleine Wiese zwischen den U-Bahnhöfen Hallesches Tor und Möckernbrücke.
Eine kleine Gruppe ausgestzter, schwarzer Zwergkaninchen ... Beobachtungszeitraum 1979 - 1996, jedoch nicht über die Jahre durchgängig
Um diese Gruppe Zwergkaninchen kommt eine hohe Population an Wildkaninchenmixen vor, in den Würfen fielen jedoch nur weiße und Wildfarbene Kaninchen sowie Holländerschecken, Einfarbigkeit war in den umliegenden Populationen nicht nachweisbar. Die Zwergkanichenpopulation wuchs erst von 1979 - 1984 rapide auf ca. 10 ausgewachsene Tiere an, wurde dann jedoch stark durch Tierschützer dezimiert. Über blieb nach der Einfangaktion nur eine schwangere Häsin, welche die Population wieder aufbaute. Sie wurde von einem Rammler aus ihrem ersten Wurf gedeckt, es gab nie Einkreuzungen seitens der Kaninchengruppen, die um diese Population drumrumlebten.
1995 tauchte in einem Wurf das erste wildfarbene Tier auf, vorher nicht. Es hatte also erst 1995 ein Rammler Zugang zu dieser Population erhalten - macht also 17 Jahre durchgängige Inzucht!

Gruppe3:
Vermutlich Wildkanin-Hauskanin-Mischpopulation am Anhalter Bahnhof, gelegentliche Beobachtung, keine durchgängige.
Diese Population war aufgrund der enorm unterschiedlichen Größen der Alttiere sehr schön zum Beobachten für mich, da ich alle Individuen der Gruppe selbst im Vorbeilaufen gut erkennen konnte.
Hier fand von 1979 - 1981 ca. ein reger Austausch mit den umliegenden Kaninchen statt, danach war die Gruppe für weitere vier Jahre geschlossen und nur eigene Junge verblieben in der Gruppe. 1986 wanderte ein blaues Kaninchen ein (bzw wurde dort ausgesetzt), 1988 gabs auch blaue Jungkaninchen, es hatte also wieder von 1986 - 1988 Inzucht gegeben. Ich hatte die Population nochmal 1990 besucht, allerdings keine Kaninchen mehr vorgefunden.

Gruppe4:
reine Wildkaninchenpopulation in Hessen zwischen Arfurth und Eschenau, erste Wiese links, wenn man den Schleichweg zwischen diesen Orten benutzt ...
Beobachtungszeitraum von 1996 bis jetzt ...
Die Population hat es sehr schwer, sich dort überhaupt zu halten, sie müssen mit schwerem Tonboden auskommen und können daher keinen Zentralbau anlegen. Die Jungen werden größtenteils nicht in Wurfhöhlen geboren, sondern in Nestern, welche unter den umliegenden Büschen angelegt werden. 1996 wurde diese Population bis auf eine Häsin von RHD dezimiert, 1998 hatte ein Greifvogel diese Population abermals zusammenbrechen lassen. Einwanderung kann ziemlich sicher ausgeschlossen werden, da 1996 die am nächsten liegende Wildkaninpopulation ihrerseits vollständig erloschen ist und sich bis jetzt keine neue Kaninchenpopulation dort mehr etablieren konnte.
Dieses Jahr magerten alle Kaninchen im Herbst radikal ab - was passiert ist, weiß ich nicht, es starben jedenfalls einige Kaninchen an Unterernährung.
Diese Gruppe baut sich also seit 1996 immer wieder über Inzucht auf ... es ist kein Tier bei, welches älter ist wie zwei Jahre.

Alle von mir beobachteten berliner Gruppen hatten sehr unterschiedlich oft Würfe, die geringste Anzahl war in der Anhalter-Bahnhof-Gruppe zu beobachten, da waren es oft nur zwei Würfe pro Häsin, die höchste Wurfanzahl brachte die auf einer Waldwiese lebende Frohnauer Gruppe mit 3 - 5 Würfen im Jahr und Häsin.
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[Kim]

Wie Ich allerdings bereits erwähnte haben Wildkaninchen einen weit reichenderen Genpool als Hauskaninchen

Was mich interessieren würde: Du bezeichnest Dich ja selber als "Züchter", wenn ich das richtig mit bekommen habe. Eine Zucht ist jedoch eine gezielte vermehrung von Gattungen um ein bestimmtes, die Rasse weiterbringendes, Ziel zu erreichen. Was ist in deiner Zucht, wo Genetik keinerlei Rolle spielt, das Ziel?

[Wildkaninchen]

[Kim]

Naja, spannend?! Es ging..sie hat halt man auf ihre typische Art und Weise ihre Meinung gesagt Solch Beiträge findet man auch zu genüge bei Sweetrabbits Den Thread kann man, soweit ich weiß, nur angemeldet lesen