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MysticCrow Süchtig
Anmeldungsdatum: 28.11.2009 Beiträge: 58
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Verfasst am: 22.12.2009 01:54 Titel: Nager Futterumstellung |
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Hi,
also ich habe noch gut 40kg Restfutter, und würde dann gerne auf richtige Ernährung umstellen (körnerfutter - Frischfutter kommt noch ma an anderer Stelle, da ich leider mitten im Moor wohne - dafür mache ich einen eigenen Thread). Mir ist klar das Frischfutter einen wichtigen unersätzlichen Bestandteil bildet - aber ich bin ein Neuling und habe 0 Ahnung
Nun wäre doch mal von dem was ich wissen muss gut zu wissen
Welche Nährstoffe müssen drin sein und in welcher Menge?
Was ist wichtig bei der Futterumstellung?
Worauf muss ich achten?
Also was ich schon aus Erfahrung weiß, ist das meine Ratten an Hirse und Co (ich gucke noch genau nach, wenn ich die Inhaltsliste bekomme) nicht gerne ran gehen.
Nebst den von Ratten brauch ich das selbe noch mal für Mongolen.
Also bitte einmal alles für Dumme.. oder wo ich Anleitungen für Dumme finde.
LG, Andrea |
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Vanessa87 Ökomöke
Anmeldungsdatum: 12.01.2008 Beiträge: 1474 Wohnort: D - Leverkusen
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Verfasst am: 22.12.2009 11:24 Titel: |
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Zitat: | ist das meine Ratten an Hirse und Co (ich gucke noch genau nach, wenn ich die Inhaltsliste bekomme) nicht gerne ran gehen. |
Was für Hirse hast du denn ausprobiert? Hochwertige Körner vom Hungenberg oder gar welche in Bio? Einzelne Körner oder ganze Kolben? Welche Gattungen/Arten von Hirse?
Meine Ratten gehen auch so gut wie gar nicht an Kleinhirsen im Napf. Großhirsen wie Dari & Milo fressen sie jedoch gerne, solange es nicht mit zum Hauptbestandteil des Futters wird (was ich mal versuchte, weil günstig und gesund) Meine fressen es sehr gerne mit einem höchsten Anteil im Futter von, vielleicht 30%.
Kleinhirsen werden ja, wie erwähnt vielleicht zu 1% gefressen. Gebe ich allerdings Kolbenhirsen, stürzen sich die Tiere darauf wie blöd und zerreissen sie in mehrere Stücke, bunkern alles wie wild UND die Körner werden fast komplett aufgefressen!
Dann gibt es ja noch den Qualitätsunterschied.... Billiges Zeugs aus China, Hungenbergqualität (die ist fast so gut wie Speisequalität, teils sogar genau so gut! Er bietet auch Speise- und Bioqualität an!) oder eben gute Bioqualität. Es ist leider nur schwer für bezahlbare Preise wirklich eine abwechslungsreiche Kost in Vollbio für seine Tiere zu erstellen. Abgesehen davon muss man erstmal alle Saaten in Bio bekommen können. Und das eben MIT Schalen!
Zitat: | Mir ist klar das Frischfutter einen wichtigen unersätzlichen Bestandteil bildet - aber ich bin ein Neuling und habe 0 Ahnung Sad |
Das waren wir alle einmal Frag Murx mal wie klein ich damals angefangen hab. Ich hab nen Gänseblümchen und Löwenzahn erkannt... Wenige weitere Pflanzen die ich an 2 Händen abzählen konnte und da hörte es schon auf *g* Und dann gibt es ja noch den grußen Unterschied zwischen "kennen" und "finden" ! _________________ Ein Hund braucht sein Hundeleben.
Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke |
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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 22.12.2009 12:09 Titel: Re: Nager Futterumstellung |
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MysticCrow hat Folgendes geschrieben: |
Nebst den von Ratten brauch ich das selbe noch mal für Mongolen.
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Meine Mongolen bekommen einen Mix aus verschiedenen Sämerei-Mischungen. Dabei lege ich großen Wert auf eine Vielfalt und auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Öl- und Mehlsaat (Ölsaat sind z.B. Rübsen, Hanf usw., Mehlsaat ist Hirse). Ich kaufe allerdings vorgemischte Sämereien, weil ich nur einen begrenzten Stauraum habe und das Kaufen von Einzelsaaten ganz einfach den Raum hier sprengen würde.
Das ist das Grundfutter. Ergänzen kannst Du den Speiseplan durch alle möglichen frischen Gemüsesorten. Obstbaumzweige etc. Auch Obst kannst Du freilich verfüttern. Ich beschränke mich da allerdings auf säuerliche Apfelsorten. In den warmen Monaten kannst Du Mongolen genauso Gras und Wildkräuter verfüttern wie den Ratten. Wichtig ist nur die Tiere langsam heranzuführen. _________________ "Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein) |
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MysticCrow Süchtig
Anmeldungsdatum: 28.11.2009 Beiträge: 58
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Verfasst am: 22.12.2009 19:38 Titel: |
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Hi,
Ja, aber Ratten brauchen ja bestimmte Säuren, genug Protein etc etc. Worauf muss ich achten? Da scheint sich ja alle genauso schwankend zu sein, wie wir es schon beim tierischen Eiweiß hatten. An welche Werte orientieren sich, denn die die selbst mischen? Bein nur gleichem verhältnis zwischen Öl und Mehlsaaten wird es ja kaum getan sein, oder?
Ich sehe schon den Thread in allem anderen enden, alles andere später oder gar an anderer Stelle.
LG; Andrea |
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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 22.12.2009 21:28 Titel: |
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MysticCrow hat Folgendes geschrieben: |
Ich sehe schon den Thread in allem anderen enden, alles andere später oder gar an anderer Stelle.
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Hä? Den Satz hier kapier ich grad gar nicht.
Ansonsten:
Man muß kein diplomierter Ernährungswissenschaftler sein, um das Futter für seine Nagetiere selber zu mischen. Ich hatte damals auch lediglich einige Komponenten als Eckpfeiler benutzt und um sie herum dann eine eigene Mischung aufgebaut. Offengestanden hab ich mich damals auch nie intensiver um die einzelnen Proteine, Aminosäuren und Spurenelemente etc. pp. gekümmert. Das kam alles viel später, als ich damit begann, Futter gezielt auch als Gesundkost für die Kranken einzusetzen und individuell abzustimmen. Aber gerade für Anfänger gilt: Nahezu jede Eigenmischung ist besser als gekauftes Futter inklusive sämtlicher künstlicher Zusätze. Gerade bei den omnivoren Ratten sollte es doch kein großes Problem sein (bitte korrigieren, wenn ich falsch liege).
Ansonsten hilft es Dir ggfs. mal in alten Threads hier zu stöbern, wenn mich nicht alles täuscht, hat doch Vanessa mal ihre Rattenfuttermischung aufgelistet. Möglicherweise hilft Dir das schon ein Stück weiter. _________________ "Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein) |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 22.12.2009 23:55 Titel: Re: Nager Futterumstellung |
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Es gibt nix leichteres, wie einen Allesfresser, den Ratten nunmal darstellen, zu ernähren ...
Es gibt eigentlich nur fünf Aminosäuren, welche es wert sind, halbwegs im Blick zu bleiben, vier limitierende Aminosäuren und eine, welche Ratten selbst herstellen können, jedoch bei zuwenig der limitierenden Aminosäuren zu einem echten Problem für die Niere werden.
Die Aminosäure, welche nicht zuviel in der täglichen Gesamtration sein sollte, ist Glutaminsäure. Sie ist vor allem in Saatweizen in einer besonders schädlichen Form enthalten, dem Weizengluten. Also - wenn du es besonders gut machen willst, läßt du Saatweizen ganz weg ...
Die vier limitierenden Aminosäuren sind Lysin, Methionin, Leucin und Tryptophan. Limitierend sind sie deshalb, weil sie von Ratten nicht selbst hergestellt werden können, jedoch in Pflanzeneiweiß unterrepresentiert sind. Jegliches tierisches Muskeleiweiß hat dagegen genügend davon drin, sogar mehr wie die Ratte braucht. Wenn du also regelmäßig Insekten und Fleisch verfütterst, hat die Ratte auch davon genug. Rohes Fleisch ist dabei besonders wertvoll, denn es enthält die Eiweiße in gut verdaulicher Form mit der Idealzusammensetzung der Aminosäuren für die Ratte. Alle anderen Aminosäuren sind genügend in ausnahmslos allen als Futter geeigneten Pflanzen und in ausnahmslos allen als Futter geeigneten tierischen Produkten enthalten und werden bei roher, unverarbeiter Kost gezielt im Dünndarm aufgenommen - also weder zuviel, noch zuwenig. Was zuviel ist an Eiweiß, wird über den Kot ausgeschieden.
Organische Säuren, wie beispielsweise Äpfelsäure oder Milchsäure, sind zwar nicht unbedingt lebensnotwendig, aber sie fördern die Aufnahme von Mineralstoffen. Sie sind in genügender Anzahl in allen Früchten, Beeren und sogar in Kräutern und Blättern enthalten. Speziell Milchsäure kannst du auch gemeinsam mit ausnahmslos allen für die Ratte notwendigen Mineralstoffen in Form von Joghurt anbieten. Viele Ratten lieben Joghurt ... ansonsten enthält Muskelfleisch genügend Milchsäure für die Ratte, es ist also nichteinmal Joghurt vonnöten.
Vitamine, insbesondere die wasserlöslichen Vitamine, sind genügend in allen rohen Pflanzen enthalten - auch in Sämereien. Da du ja wohl kaum einen Allesfresser nur mit Samen ernähren willst, hat die Ratte einfach aufgrund des Angebots an frischen Kräutern, Gemüse, Obst, frischen Blättern, Rinde etc alles, was sie braucht ... was zuviel ist, wird erst gar nicht im Dünndarm aufgenommen.
Bleiben also nur noch die Vitamine, welche durch Bakterien hergestellt werden. Hier steht an erster Stelle Vitamin K und Vitamin B12 ... und das wiederum ist massig in Insekten, Würmern, Ei, Fleisch, Innereien, tierischen Fetten etc enthalten ... sollte also eigentlich auch nicht das Problem bei einer abwechslungsreichen Ernährung sein ...
Also ... worauf du zu achten hast, ist einzig, das Futterangebot auf Dauer möglichst abwechslungsreich zu gestalten. Dabei kannst du alle Pflanzen so viel anbieten, wie deine Ratten nie auffressen können - d. h. wenn du es dir leisten kannst! Du wirst selbst sehr schnell feststellen, was deine Ratten gerne fressen und was nicht - und du wirst feststellen, daß sie keinesfalls nur die ungesunden Sachen frißt, sondern auch sehr, sehr glücklich über Löwenzahn und Apfel ist!
Also ... wo genau sollten irgendwelche Probleme bei einer abwechslungsreichen Rohernährung der Ratte liegen?
Was dir vielleicht hilft, ist es, dir klarzumachen, aus welchen Bereichen wildlebende Wanderratten fressen:
- Gräser
- Kräuter
- Blätter
- Speicherwurzeln
- saftige Stengel von Kräutern, Stauden und Gräsern
- Blüten
- Früchte/Beeren
- Nüsse
- Mehlsaaten
- Ölsaaten
- Insekten samt Larven/Würmer/Schnecken/Aas/junge Mäuse/Eier
Was auch ab und an geht, auch wenn wildlebende Ratten da normalerweise nicht rankommen, weil sie nunmal nicht auf Inseln, sondern meist auf dem Festland leben (sollten), das sind Muscheln, Fische, Tintenfische etc ... sie sind dem tierischen Angebot auf dem Land gar nicht mal so unähnlich von der Nähstoffzusammensetzung.
Du brauchst also nur dafür sorgen, daß die Ratten jede Woche aus jeder dieser Gruppen etwas bekommen.
Einige Ratten können Ölsaaten offenbar nicht korrekt einschätzen (ich hatte das bei keiner meiner Ratten gehabt, die blieben auch, wenn mehr Ölsaaten wie Mehlsaaten im Futter war, schlank und rank; bei anderen Haltern dagegen scheint das nicht immer zu klappen), das liegt vermutlich daran, daß sie nicht von Kindesbeinen an naturnah ernährt werden - also fängst du erstmal mit deutlich weniger Ölsaaten wie Mehlsaaten in der Mischung an und schaust, wie deine Ratten reagieren. Erhöhst du den Ölsaatenanteil und deine Ratten werden zu dick, reduzierst du den Ölsaatenanteil wieder. Dabei braucht noch nicht mal die Saatenmischung rationiert zu werden, es reicht aus, wenn deutlich mehr Mehlsaaten wie Ölsaaten in der Mischung enthalten sind.
Worauf du zu achten hast, ist eigentlich nur, daß das Frischfutter nicht ausgeht, die Sämereien nicht ausgehen und immer mehrere Saaten (sowohl Ölsaat, wie auch Mehlsaat) in der Saatenmischung enthalten sind, die Vielfalt gegeben ist, von jeder weiter oben genannten Gruppe über die Woche immer was bei ist und die Ratten ihr Futter erarbeiten müssen ... beispielsweise ist es möglich, die Saatenmischung oder wenigstens ein Teil davon in die Einstreu zu packen oder ihnen die Sämereien mit Sand gemischt in einer größeren Schüssel anzubieten - merke, in der Natur haben zwar Ratten dadurch, daß sie Allesfresser sind, immer alles ad lib zur Verfügung, aber sie müssen dafür dennoch ihren fetten Hintern bewegen ...
Pflanzen (Gemüse, Obst, Kräuter, Blüten etc) kannst du auch aufhängen, so daß die Ratten nach klettern müssen. Gerade Wurzelgemüse kann auch eingepackt werden. Der Fantasie sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt und das Thema intelligenzmäßige Forderung und Bewegung wird nur allzuoft in der Tierhaltung zuwenig beachtet. Fast immer, wenn Ratten übergewichtig werden, steckt mangelnde Beschäftigung dahinter!
Da Ratten eine gute Mischkost aus allem Verfügbaren sich zusammenstellen, ist es sogar möglich, Kräuter und Blüten regelmäßig oder sogar ad lib ständig zur Verfügung zu stellen - neben dem Frischfutter und den Saaten natürlich. So kannst du sogar mitten im Winter noch Blüten verfüttern ... frisch wäre das ein wenig schwierig.
Ratten vertragen alles, was auch der Mensch roh verträgt - und noch viel mehr. Dazu kommt, daß eine Ratte sehr schnell lernt, zu selektieren, Ratten lassen bei abwechslungsreicher, hauptsächlich roher Kost schon nach wenigen Wochen zuverlässig Ungeeignetes liegen, wenn sie nen halbes Jahr lang nur Bio gefüttert werden, lehnen sie sogar ziemlich zuverlässig konventionelle Kost ab.
Ratten als Kulturfolger, welche sich von den Abfallhaufen der Menschen ernähren, sind zudem äußerst robust, was Fütterungsfehler angeht - es ist schon große Kunst, einer Ratte nen Nährstoffmangel anzufüttern! (Wobei - mit Fertigfutter ist das problemlos möglich ... durch die überdimensionierten Mineralstoff- und Vitamingehalte und zuwenig ungesättigten Fettsäuren sind in ausnahmslos allen Fertigfuttermitteln die Nährstoffe so ungünstig zusammengesetzt, daß es durch diese krude Mischung von Überdosierung und Unterdosierung, wie sie niemals in der Natur auftritt, einfach zu Nährstoffmängeln kommen muß! Außerdem fehlen oftmals für die Gesunderhaltung notwendigen sekundären Pflanzenstoffe, wie eine hohe Vielfalt an Carotinoiden, Kieselsäure, cyanogene Glycoside, organische Säuren, Phytosterole usw usf ... und wenn sie dann drin sind, dann immer nur in einer äußerst unnatürlichen Zusammensetzung, wie es sie noch niemals in der Natur gegeben hat. Damit sind sogar Ratten überfordert!)
Bei den mongolischen Rennmäusen ist es insofern schwieriger, weil wir es hier mit einem Körnerfresser und Trockenköstler zu tun haben ... aber selbst hier wird es doch wohl möglich sein, mit einem ad lib Angebot möglichst unterschiedlicher Sämereien, ab und an mal Insekten und täglicher Gabe von ein wenig Frischfutter eine abwechslungsreiche Kost hinzubekommen ...
Wenn du es bei den Rennern ganz optimal machen willst, setzt du sie den für Körnerfressern üblichen saisonalen Schwankungen aus ... du schreibst selbst, du fütterst momentan trocken, also ist nun Trockenzeit.
Nun überlegst du - was passiert, wenn der Regen kommt?
Die Samen im Boden keimen (Keimfutter), junge Pflänzchen wachsen daraus (Salatherzen, Kresse, selbstgezogenes Gras, Zweige mit Knospen dran usw usf), die Samen werden seltener, weniger gut zu finden und weniger artenreich, also halt nur wenige Samenarten verfüttern.
Schließlich wachsen die Pflanzen, werden groß, kommen in Blüte, es grünt und blüht allerorten (immer noch Sprossen und Keime, frisches Blattgemüse, frische Kräuter, frische Blüten, frische Gräser, frisches Laub - idealerweise legst du diese Zeit in den Sommer, wo du verschiedenste Blüten selbst sammeln kannst), Samen haben immer noch seltenheitswert (wenige Samenarten).
Die ersten Pflanzen kommen schließlich zur Reife, Fruchtstände entstehen, Beeren reifen, Samen reifen im Überfluß - aber immer noch gibt es viel, viel frisches Grün, wenn auch nicht mehr so jung (frische Gräser und Kräuter, Blattgemüse, ab und an ein paar Beeren oder Obst, hohe Samenvielfalt - idealerweise legst du dir diese Zeit in den Herbst, wo du frischgeerntete Samen anbieten kannst. Auch Samen in Milchreife sind nun einen Versuch wert.)
Schließlich kommt die nächste Trockenzeit, einjährige Pflanzen sterben ab, Samen gibts im Überfluß und nur noch sukkulente Pflanzen bleiben und bieten wasserreiche Kost (extrem hohe Samenvielfalt, viel getrocknete Kräuter, getrocknete Blüten, Laub, Äste und Zweige, eventuell frisches Wurzelgemüse, wenn deine Mongolen sowas futtern - ideal ist für so eine Zeit der Winter, da getrocknete Kost und Sämereien gut gelagert werden können)
Diese Zeiten sind nicht per Datum voneinander getrennt, sondern sie gehen gleitend ineinander über ... dementsprechend kannst du also auch das Futter zusammenstellen. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 28.12.2009 00:25 Titel: Re: Nager Futterumstellung |
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Ob MysticCrow wohl immer noch am letzten Posting liest? Irgendwie kommt keine Antwort mehr. Ich mach mir Sorgen... _________________ "Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein) |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 28.12.2009 18:24 Titel: Re: Nager Futterumstellung |
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Es wird einem doch im Grunde genommen überall eingebläut, daß unsere Tiere nicht richtig selektieren würden und ein industrielles Futter alles drin hat, was Tier braucht.
Daß aber im Grunde genommen wirklich niemand weiß, was Tier braucht - auch nicht irgendwelche Labore, welche Pellets für ihre Tiere zusammenpressen und das erforscht haben, ist dabei nicht klar.
Da nun jedoch ausnahmslos jeder, welcher sein Tier einfach nur Futter aus allen Geschmacks- und sonstigen Richtungen reinschmeißt, als verantwortungslos dargestellt wird, weil eben das Futter ja nicht genau wie Pellets mit genau abgezählten Nährstoffen versehen ist, lernt man halt lieber Nährwerttabellen auswendig und vertraut den Bedarfswerten, welche in irgendwelchen Laboren ermittelt wurden.
Daß es sich dabei jedoch um Werte handelt, welches einfach nur ein Überleben der Tierarten ermöglicht und niemals dafür konzipiert wurde, Tiere gesund zu erhalten, ist so abwegig zu denken, daß sich da normalerweise alles gegen sträubt ... zumal ja die Ernährung unserer Haustiere plötzlich so einfach wäre ...
@MysticCrow:
Les dir mal sehr, sehr aufmerksam folgenden Thread durch:
Vitamine
Andreas hat sich hier mal die Mühe gemacht und hat versucht, nachzuvollziehen, wie die Bedarfswerte für Kaninchen in der heutigen Form entstanden sind.
Ich zitiere mal Andreas:
Zitat: | Das heißt nämlich, bei Drepper sind aus den 580 IE - schwuppdiwupp - 5.000 IE geworden, also das rund neunfache der Empfehlung von Payne, und zwar wegen "bewährter Rationen". Aus der Empfehlung von Drepper wiedrum sind aber bei Fekete - schwuppdiwupp - 10.000 IE geworden. Das ist unglaublich. Wir sind also beim fast 20fachen einer ursprünglichen Empfehlung… Besonders interessant ist die Feststellung von Drepper, das "…beim Fehlen dieser Wirkstoffe im Futter Mangelsymptome beobachtet worden…" sind. Als würde das vollständige Fehlen eines Wirkstoffes eine fast zehnfache Erhöhung der ursprünglichen Empfehlung rechtfertigen! |
Genau so sind auch die Bedarfswerte für Ratten entstanden ... und noch viel witziger ist dann, wenn du dich systematisch durch die einzelnen Arbeiten immer weiterhangelst und dann irgendwann um 1900 - 1950 bei Fütterungsversuchen von Milchrindern landest! Andreas ist nicht so weit zurückgegangen, aber als ich anfing, langsam umzudenken, kam ich beim Hundefutter und Katzenfutte irgendwann bei Fütterungsversuchen von Milchvieh raus!
Und nicht nur das ... irgendwie schienen sich plötzlich alle Bedarfswerte, egal für welche Tierart, direkt oder indirekt auf die Milchviehfütterungsversuche zurückführen ...
Du fütterst also, wenn du nach den empfohlenen Bedarfswerten fütterst, deine Ratten so optimal, daß Kühe damit die meiste Milch mit dem höchsten Fett- und Eiweißanteil geben!
Ist das für Ratten gesund?
Aber das ist noch nicht alles ... nein, man stellt fest, es stimmt immer noch nicht wirklich, die Viechers sterben immer noch ... also wird nach dem Motto verfahren, wenn etwas fehlt, stirbt das Vieh, also viel hilft viel, hau rein das Zeug ... siehe Zitat von Andreas.
Sieht man das Ganze mal aus der Sicht der Wanderratte, wirds wieder einfacher ... seit Jahrtausenden schon gibts Wanderratten und die hatten sich allesamt, trotz unterschiedlichsten Nahrungsangebot, wunderbar bis zu ihrem Lebensende fruchtbar und vital halten können, so daß sie faktisch die gesamte Welt besiedelt haben. Adipositas ist schon bei wildlebenden Wanderratten eine Seltenheit, Tumore unter dem zweiten Lebensjahr fast unbekannt, Verdauungsprobleme haben die nicht - nicht, weil sie nicht an ungesunde Kost ad lib herankämen - nein, weil sie eben wissen, was sie brauchen und durch Probieren herausfinden, was gesund ist und was nicht. Die Ratte merkt das Bauchgrimmen, wenn sie das Falsche gefressen hat, der Halter dagegen nicht!
Was die Vorfahren unserer Farbratten ganz prima konnten, können unsere Farbratten immer noch excellent - nicht nur das, Ratten sind sogar Weltmeister darin, künstliche Gifte aufzuspüren und das Futter dann liegenzulassen - keine meiner naturnah ernährten Ratten hat Rattima oder irgendeinen Laborpellet für Ratten angerührt, die wußten warum. BHT und Co ist pures Gift für Ratten - aber sowohl in Rattenpellets, als auch mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Brocken von Rattima enthalten.
Pelletgefütterte Laborratten gingen ohne Probleme an mein Futter ... ohne in Hungerstreik zu treten! Naturnah ernährte Ratten jedoch gehen freiwillig nicht an Pellets ... die treten erstmal in Hungerstreik und fressen dann irgendwann die Pellets, wenn es gar nix anderes mehr gibt und sie tatsächlich langsam anfangen zu verhungern!
Warum wohl? _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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Vanessa87 Ökomöke
Anmeldungsdatum: 12.01.2008 Beiträge: 1474 Wohnort: D - Leverkusen
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Verfasst am: 28.12.2009 19:07 Titel: |
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Zitat: | BHT und Co ist pures Gift für Ratten - aber sowohl in Rattenpellets, als auch mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Brocken von Rattima enthalten. |
Was ist BHT & Co. ? _________________ Ein Hund braucht sein Hundeleben.
Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 28.12.2009 20:52 Titel: Re: Nager Futterumstellung |
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BHT = Butylhydroxytoluol, ein Antioxidans, was als E321 auch in Lebensmittel für Menschen zugelassen ist. Offiziell ist das Zeug harmlos, inoffiziell jedoch hochgradig an der Entstehung von Allergien beteiligt und in hohen Dosen führt es zudem auch noch zu Blutgerinnungsstörungen und in Langzeitversuchen hat es immer wieder zu Lebertumoren geführt.
BHA = Butylhydroxyanisol, ein Antioxidans, was als E320 auch in Lebensmitteln für Menschen zugelassen ist. Offiziell ist das Zeug harmlos, inoffiziell jedoch hochgradig an der Entstehung von Allergien beteiligt und es wurden mehrfach unabhängig voneinander an verschiedensten Tieren Organveränderungen durch BHA nachgewiesen.
Etoxiquin, ein Antioxidans, was als E324 gelistet ist und für Menschen nicht zugelassen ist, ist offiziell harmlos - und wird genauso offiziel als Insektenvernichtungsmittel und Fungizid eingesetzt. Wohl bekommts!
CaNa2EDTA = EDTA = Calciumdinatriumethylendiamintetraacetat, ein Komplexbildner und Antioxidans, was als E385 in emulgierten Saucen, Dosen- und Glaskonserven, Halbfettmargarinen und Schalentieren enthalten sein darf. Es wird in der Medizin auch als blutgerinnungshemmender Zusatzstoff eingesetzt, aber offiziell ist das Zeug harmlos ...
Es gibt noch weitaus mehr solcher Stoffe, die nicht nur als Antioxidans ins Tierfutter geschüttet werden ... einige sind für den Menschen zugelassen, andere nicht. Ihnen gemeinsam ist, daß sie alle offiziell harmlos sind, aber in Tierversuchen starke, irreversible Schädigungen in Konzentrationen hervorrufen, wo selbst Alliin aus Zwiebeln und Knoblauch noch keine Reaktion hervorruft ...
[Ironie]Deshalb ist ja auch Knoblauch so giftig, Tierfutter dagegen nicht ... [/Ironie] _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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